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Mordfall Charlotte Böhringer

29.814 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

19.09.2025 um 17:36
Zitat von schwarzwaldischwarzwaldi schrieb:Ich finde den Gedanken komisch, dass wenn BT es war, seine ganzen Interviews gestellt waren. Schon krass wie er dann als persönlichkeit ticken würde. Wer kann sowas und warum? Er stellt sich ja schon extremst als Opfer da und driftet fast schon ins Philosophische ab oder sinniert über den Sinn des Lebens.
BT ist ein geübter Lügner.
Der hat bereits vor dem Mord sein Umfeld hinsichtlich seines Studiums längere Zeit belogen und Gott weiß in welchen Sachen sonst noch.
Noch dazu kamen Diebstähle und und und.
So genau nimmt man es da mit der Wahrheit nicht.

Ob man die Interviews als "gestellt" bezeichnen kann, weiß ich nicht.
Wenn beide Seiten wissen das es ne Farce ist, dann vielleicht.
Aber so ist es ja nicht.


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.09.2025 um 20:21
Zitat von dotsdots schrieb:Der hat bereits vor dem Mord sein Umfeld hinsichtlich seines Studiums längere Zeit belogen und Gott weiß in welchen Sachen sonst noch.
Noch dazu kamen Diebstähle und und und.
So genau nimmt man es da mit der Wahrheit nicht.
Er hat seinem engsten Umfeld - seiner Verlobten, seinen Eltern, dem Bruder und seiner Tante sowie seinen Freunden - ein Doppelleben vorgespielt, und das über längere Zeit. Das muss einer auch erst mal bringen, zum einen vom eigenen moralischen Kompass her, vor allem aber auch vom Aufwand und der Geschicklichkeit beim Lügen her. Die eigene Verlobte, die mit ihm in einer Wohnung lebt, glauben zu machen, man habe ein abgeschlossenes Studium, absolviere neben dem Job im Parkhaus ein Referendariat und eine Praktikum, ohne dass die ihm drauf kommt, ist irgendwie für sich schon eine Leistung.
Das zeigt doch, wie verkommen dem sein moralischer Kompass in Bezug auf Lügen und Unwahrheiten ist. Damit meine ich ausdrücklich nicht, dass er dann wohl auch der Mörder seiner Tante ist, nach dem Motto, wer so lügt, dem kann man auch einen Mord zutrauen. Sondern ich denke, dass es für so jemanden kein Problem ist, sich in jede beliebige Fernsehshow zu setzen und dort einen vom Pferd zu erzählen. Wer monatelang seine engsten Menschen belügen kann, dem macht es auch nichts aus 45 Minuten lang einem ihm völlig fremden Journalisten die Hucke vollzulügen.


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19.09.2025 um 20:55
Ich finde trotzdem quasi den Weg "weit" etwas gemacht zu haben und anstatt es nur zu leugnen auch noch sich als Opfer darzustellen und in ein philosophieren übers eigene Leben zu verfallen/vorzuspielen.
Also ich halt das nicht für unwahrscheinlich, aber finde es erschreckend. Sicherlich naiv von mir aber eine Naivität, die ich mir bewahren möchte.


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20.09.2025 um 00:17
Zitat von schwarzwaldischwarzwaldi schrieb:Wer kann sowas und warum?
Jemand, der gelernt hat, dass es funktioniert. Jemand, der geglaubt hat, dass er nur so, indem er einen Status behaupten muss, Liebe und Anerkennung und Wertschätzung erhält. Alles ausser normal sein.
Zitat von schwarzwaldischwarzwaldi schrieb:Ich finde trotzdem quasi den Weg "weit" etwas gemacht zu haben und anstatt es nur zu leugnen auch noch sich als Opfer darzustellen und in ein philosophieren übers eigene Leben zu verfallen/vorzuspielen.
Aber das ist doch nur konsequent? Wenn man das eigene Scheitern einfach nur wegleugnet, dann ist man ja nichts besonders. Schuldig oder unschuldig, egal. Etwas besonderes sein, das ist es. Man ist ein Opfer eines unglaublich perfiden Justizskandals. Und davon gibt es nicht so viele, also ist Aufmerksamkeit eher garantiert.

BT wirkt von dem wenigen, was man weiß, nicht wie jemand, der Verantwortung für sein Handeln übernimmt. Oder der es glernt hat, zu tun. Und auch das ist erklärbar: Er ist ein Opfer. Opfer der Familie. Opfer des (verprochenen oder tatsächlichen) Reichtums. OPfer der Erwartungen. Opfer der Tante. Opfer der Polizei. Opfer des Staatsanwaltes. Opfer des Gerichtes. Opfer der Medien.


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20.09.2025 um 02:21
Zitat von OriginesOrigines schrieb am 09.09.2025:Da frage ich mich, wie die Entscheidung des LG Augsburg rechtskräftig sein kann, wenn eine sofortige Beschwerde der StA vorliegt und das OLG München noch darüber zu befinden hat.
Dass von Rechtskraft gesprochen wird, obwohl noch eine Beschwerde läuft, ist juristisch nicht korrekt. Die Entscheidung ist aktuell nur vorläufig wirksam, aber noch nicht rechtskräftig.


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20.09.2025 um 07:06
Zitat von schwarzwaldischwarzwaldi schrieb:Ich finde trotzdem quasi den Weg "weit" etwas gemacht zu haben und anstatt es nur zu leugnen auch noch sich als Opfer darzustellen
Keineswegs.
Das ist kein weiter Weg.
Das eine ergibt sich aus dem anderen.
Was ist denn die Alternative?
"Hey ich wurde für einen Mord verknackt, den ich nicht begangen habe und saß dafür 17 Jahre unschuldig im Knast, aber basst scho' alles easy?"
Zitat von GrillageGrillage schrieb:vor allem aber auch vom Aufwand und der Geschicklichkeit beim Lügen her.
Na ja, zumindest die Verlobte schien eben schon geahnt zu haben, dass da irgendwas mit dem Studium nicht so ganz mit rechten Dingen abläuft und die Tante hatte natürlich auch schon Vermutungen. Nicht umsonst sollte BT Nachweise hinsichtlich seines Studiums liefern.
Und ich behaupte, ohne es beweisen zu können, dass wahrscheinlich ALLE irgendwie gewusst, haben das es bei BT im Studium nicht läuft.
Den meisten wird es wohl schlicht relativ egal gewesen sein oder man wollte BT eben nicht zu einer Offenbarung "zwingen".
Was ja im Grunde zeigt, wie unfassbar sinnlos diese Tat überhaupt war.
Die Welt wäre eben nicht völlig zusammengebrochen, wenn rausgekommen wäre, dass er kein erfolgreicher Jurist ist/wird.
Ich bin sicher, dass seine Freunde da alle kräftig mitgeholfen hätten, um ihm hinsichtlich beruflicher Alternativen zu helfen und gut ist.
Nur dürfte das halt nicht zum Selbstbild des BT - Nase ziemlich weit oben und im Grunde doch sowieso zu was Besserem bestimmt als der "gewöhnliche" Mensch- gepasst haben.


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21.09.2025 um 09:31
Zitat von duvalduval schrieb:Dass von Rechtskraft gesprochen wird, obwohl noch eine Beschwerde läuft, ist juristisch nicht korrekt. Die Entscheidung ist aktuell nur vorläufig wirksam, aber noch nicht rechtskräftig.
Ja. Das ist geklärt. Der Gerichtssprecher wurde nicht richtig transskripiert.

Beitrag von Grillage (Seite 1.446)


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24.09.2025 um 18:16
Habe mir jetzt auch mal diese RTL Doku bisschen genauer angeschaut:

Youtube: Münchener Parkhausmord - Ein Justizirrtum? | EXTRA - Das Magazin
Münchener Parkhausmord - Ein Justizirrtum? | EXTRA - Das Magazin
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Ich kann nur sagen..Wow..
Wer sich mal nur so ein kleines bisschen mit Körpersprache beschäftigt hat, der durchschaut BT sofort.
Er mag ein versierter Lügner sein, aber er ist ganz sicher kein guter Lügner.
Der lügt bis sich die Balken biegen und darüber hinaus, da helfen auch Aufnahmen mit Hündchen oder noch schnell der um POC und queere Personen aufgepimpte Freundeskreis nichts.
Diese Methoden sind so plump durchschaubar, dass einem fast schlecht wird dabei.
Die Doku endet damit, dass sich die hübsche Reporterin fragt, ob BT schuldig sei.
Warum hat man nicht ihm vor der Kamera diese entscheidende Frage gestellt?
Oder hab ich es übersehen?


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24.09.2025 um 18:31
"Wir haben uns streiten und uns lieben können innerhalb von 5 Minuten."

Wenn ich das schon höre...


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24.09.2025 um 18:44
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Wenn ich das schon höre...
den Part glaube ich ihm übrigens sogar.
Da war auf jeden Fall jede Menge Emotion zwischen den beiden.
Irgendwie scheint BT aber gar nicht zu kapieren, dass man ihm das eher negativ auslegen kann.

Übrigens auch interessant, wie oberflächlich da über das Motiv drübergebügelt wird.
Nein liebe Leute.
Der Deal war nicht "studiere Jura fertig und du bekommst das Parkhaus".
Das Parkhaus war doch nur die Kirsche on Top, auf einem Multimillionen Erbe, das BT langfristig in Aussicht gestellt wurde.


"sie hat davor gesagt, du musst Jura studieren dann kannst du das Parkhaus von mir bekommen"
Quelle: Youtube: Münchener Parkhausmord - Ein Justizirrtum? | EXTRA - Das Magazin
Münchener Parkhausmord - Ein Justizirrtum? | EXTRA - Das Magazin
Externer Inhalt
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Min:5:35-5:45

Das stimmt doch überhaupt nicht.
Zunächst ging es doch erstmal, wenn überhaupt, um die Geschäftsführerposition, also um einen Job und langfristig dann natürlich auch ums Erbe.
Aber das lag, nach jedem menschlichen Ermessen noch viele Jahrzehnte in der Zukunft.
CB würde wohl heute noch Leben, hätte BT sie nicht ermordet.
Da hätte man sich noch ganz viel streiten und lieben können in all den Jahren...

auch dieses Pseudoeingeständnis von wegen "Scharm und Größenwahn" hätten ihn zu der Lebenslüge bewogen.
Gott, was für ein Käse.
Er hat ausschließlich für seine Tante diese Lüge aufrechterhalten.
Allen anderen und auch ihm selbst war das Thema doch völlig egal.
Was nicht egal war, waren die Moneten und das Prestige, dass nur die Tante zu bieten hatte.
Womit der Größenwahn dann doch wieder irgendwie stimmt.


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24.09.2025 um 19:42
@dots

Ach war das schön, wieder mal das alles so aufgelistet zu hören.
Und bei jedem einzelnen infragegestellten Indiz habe ich mich wieder erinnert, was ich als Widerlegung schon mal in den Untiefen dieses Threads kundgetan habe.
Also ich hatte gerade wirklich so richtig Spaß :D


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24.09.2025 um 22:10
Zitat von dotsdots schrieb:Wer sich mal nur so ein kleines bisschen mit Körpersprache beschäftigt hat, der durchschaut BT sofort.
Er mag ein versierter Lügner sein, aber er ist ganz sicher kein guter Lügner.
Also ich bin zwar der Meinung, dass Bence T. seine Tante getötet hat, aber den Lügner konnte ich nicht identifizieren. Er wurde auch nicht gefragt, ob er seine Tante getötet hat. Letztlich ist das, was er sagt, Larmoyanz über erfahrenes Unrecht, aber nicht wirklich eine Tatleugnung.

Den Part übernehmen die "Experten", Verteidiger, Journalisten, Ex-Kriminalkommissare. Und da ist viel hohle Luft dabei.

Hinsichtlich des Tathergangs habe ich schon immer die Ansicht vertreten, dass der im Urteil geschilderte Tathergang ganz auf das Mordmerkmal "Heimtücke" zugeschnitten - aber sehr lebensfremd ist (das Warten vor der Türe auf Höhe des obersten Parckdecks ist viel zu riskant). Die computergestützte Analyse der Blutspritzer ist wohl auch nicht mit den Annahmen des LG München vereinbar. Gut, wenn das im Wiederaufnahmeverfahren nochmals geprüft wird.

Zur Beobachtung der Zeugin kann ich nichts sagen, das ist ja auch Gegenstand des Wiederaufnahmeverfahrens. Und das ist auch gut so.

Tötung mit rechter Hand durch Linkshänder Bence T.? Das ist kein belastendes Indiz. Es entlastet aber auch nicht, weil ein Linkshänder auch rechtshändig einen Hammer schwingen kann.

Spur-Spur-Treffer: Geschenkt. Da gibt es keine Beziehung zu Ursula Herrmann, das verbindende Element ist die DNA-Analyse durch die Polizei. Das ist hohles Gequatsche.

Die Fahrt nach Augsburg: Da klingt auch heute noch Bence T.s Begründung an den Haaren herbeigezogen.

Gleiches gilt für das Geld, die DNA-Spuren am Schreibtisch und Testament der Tante. Theoretisch wäre es denkbar, dass er die Tante tot aufgefunden und sodann den Schreibtisch durchwühlt und das Geld entwendet hat. Aber er hat sich so nie eingelassen.

Kein Alibi: Das kann natürlich in Verbindung mit anderen Indizien ein belastendes Indiz sein. Es reicht nur alleine nicht aus, um einen Tatverdacht zu begründen.

Gleiches gilt für die Zeitungen.

Summasummarum: Das LG München hätte T. vielleicht auch freisprechen können. Aber nicht müssen. Es konnte T. auch verurteilen. Stichwort freie richterliche Beweiswürdigung. Und natürlich ist aus Sicht des LG München im Prozess der Tatnachweis, also der Beweis, erbracht worden, dass Bence T. seine Tante ermordet hat. Sonst hätte es ihn nicht schuldig sprechen können.

Also Quatsch, das "kein Beweis, nur Indizien".


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24.09.2025 um 22:56
Zitat von OriginesOrigines schrieb:aber sehr lebensfremd ist (das Warten vor der Türe auf Höhe des obersten Parckdecks ist viel zu riskant).
Der Gang, von dem die Wohnungstür abgeht, führt zu den Dauerparkplätzen. Die sind mit dem Auto nur mit einem gesonderten Chip zugänglich, wenn ich das richtig verstanden habe. Das Risiko, dass ausgerechnet dann ein Dauerparker sein Auto vom Parkplatz holt, während BT vor der Tür der Tante steht, scheint mir nicht so groß.


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24.09.2025 um 23:11
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Hinsichtlich des Tathergangs habe ich schon immer die Ansicht vertreten, dass der im Urteil geschilderte Tathergang ganz auf das Mordmerkmal "Heimtücke" zugeschnitten - aber sehr lebensfremd ist (das Warten vor der Türe auf Höhe des obersten Parckdecks ist viel zu riskant).
Zitat von emzemz schrieb:Der Gang, von dem die Wohnungstür abgeht, führt zu den Dauerparkplätzen. Die sind mit dem Auto nur mit einem gesonderten Chip zugänglich, wenn ich das richtig verstanden habe. Das Risiko, dass ausgerechnet dann ein Dauerparker sein Auto vom Parkplatz holt, während BT vor der Tür der Tante steht, scheint mir nicht so groß.
Ich finde, dass man bei so einer Argumentation das Pferd von hinten aufzäumt, praktisch aus der Rückschau, bei der man weiß, warum er da gewartet hat.
Aber aus seiner Sicht war es doch überhaupt nicht riskant, dort zu warten, selbst wenn er stundenlang dort hätte stehen müssen. Er hätte doch mitbekommen, wenn jemand auf das Parkdeck gekommen wäre, um sein Auto zu holen oder abzustellen. Er konnte doch mindestens hören, ob dort Autos bewegt werden. Dann hätte er ja den Versuch des Überfalls einfach abbrechen und nach Hause gehen können. Dann ihn halt vielleicht irgendeiner der Dauerparker, die ihn vielleicht sogar vom Sehen her entweder als Neffe der Besitzerin oder als Mitarbeiter der Parkgarage kannten, gesehen und gedacht, dass er da halt was zu erledigen hatte.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Gleiches gilt für die Zeitungen.
Für mich sind die Zeitungen ein ziemlich starkes Indiz. Es ist doch maximal wahrscheinlich, dass es sich bei den bei ihm gefundenen Zeitungen um die der Tante handelt, eben weil es die Ausgaben für den Stadtteil, in dem die Parkgarage ist, waren und weil es genau die Zusammensetzung an Zeitungen war, die die Tante sich immer hat liefern lassen.
Bei BT wurden sie gefunden, an der Tür der Tante fehlten sie.
Dass er sich sie in der Garage "ausgeliehen" hatte ist eine dumme Ausrede, er hatte ja dort eigentlich Zutrittverbot. Wieso sollte er sich entgegen des Verbots dortrein schleichen, nur um sich ein paar Tagezeitungen für umme zu organsieren.

Wenn man ihm die Zeitungsausleigstory glaubt, muss man ihm ja auch die Story glauben, dass er sich mit der Tante versöhnen wollte. Dafür wäre ja nun die schlechteste Vorraussetzung gewesen, dass sie (oder einer ihrer Mitarbeiter) dabei erwischt, wie er entgegen dem Verbot in der Parkgarage rumlungert und Zeitungen klaut. Das Risiko (plus die Wegstrecke) um 5 € beim Zeitungskauf zu sparen?
Was soll denn an den Zeitungen so besonders gewesen sein, dass er gleich 3 oder 4 verschiedene Printmedien brauchte und sihc deshalb extra in die Parkgarage aufgemacht hat? Lebensnaher wäre doch gewesen, dass wenn er unbedingt eine Zeitung lesen wollte, er sich eine Ausgabe am Kiosk um die Ecke seiner Wohnung gekauft hätte.


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25.09.2025 um 07:47
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber aus seiner Sicht war es doch überhaupt nicht riskant, dort zu warten, selbst wenn er stundenlang dort hätte stehen müssen.
Grundsätzlich verstehe ich deinen Punkt, aber ein gewisses Risiko hätte sicherlich bestanden, wenn er dort stundenlang gewartet hätte.
Nur musste er das doch überhaupt nicht.
Er kannte die Gewohnheiten der Tante und wusste um ihren Termin am Tatabend.
Das "Zeitfenster" in dem er da vor der Tür lauern musste, war also nicht all zu groß.
Dennoch aber natürlich mit einem Risiko verbunden.
Nur geht halt keine Tat, ohne jedes Risiko.
Ein Täter entscheidet sich, trotz des Risikos, irgendwann eine Tat durchzuführen.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Also ich bin zwar der Meinung, dass Bence T. seine Tante getötet hat, aber den Lügner konnte ich nicht identifizieren.
Ich konnte den Lügner halt eben schon identifizieren.


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25.09.2025 um 08:01
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Dass er sich sie in der Garage "ausgeliehen" hatte ist eine dumme Ausrede, er hatte ja dort eigentlich Zutrittverbot. Wieso sollte er sich entgegen des Verbots dortrein schleichen, nur um sich ein paar Tagezeitungen für umme zu organsieren.
Nicht nur das. Wenn er sie ausgeliehen hat, wieso landen die Zeitungen dann bei ihm zuhause im Papiermüll? :D

Außerdem haben die Ermittler alle Zeitungen abgezählt. Bei der SZ stelle man fest, dass man alle Verkäufe nachverfolgen konnte. Nachdem eine SZ mit den anderen beiden Zeitungen an den Türknauf ihrer Wohnungstür gehängt wurde, war es für BT gar nicht mehr möglich, sich so eine SZ auszuleihen.

Das war ein schwerer Fehler von BT, die Zeitungen nicht auch zusammen mit Tatwerkzeug und ggf. Bekleidung zu vernichten.
Zitat von dotsdots schrieb:Das "Zeitfenster" in dem er da vor der Tür lauern musste, war also nicht all zu groß.
Dennoch aber natürlich mit einem Risiko verbunden.
Und selbst wenn er jemanden gesehen oder gehört hätte, dann hätte er sein Vorhaben abbrechen können, ohne verdächtig zu wirken. Schließlich war es ja seine Tante.


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25.09.2025 um 08:16
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Und selbst wenn er jemanden gesehen oder gehört hätte, dann hätte er sein Vorhaben abbrechen können, ohne verdächtig zu wirken. Schließlich war es ja seine Tante.
Irgendwie ja, irgendwie nein.
Klar hätte er abbrechen können, aber seine Enttarnung rückte halt unaufhaltsam näher.
Man darf halt nicht vergessen, dass es bei der Ermordung nicht "nur" ums Erbe ging.
Er hatte sein komplettes Umfeld über lange Zeit massiv belogen.
Mit dem tragischen Mord an CB, wäre all das völlig egal gewesen.
Selbst wenn sein Freundeskreis dann von der Lüge erfahren hätte, wer hätte es gewagt, dem um die ermordete Tante trauernden, das Geschäft übernehmenden und den Täter jagenden BT mit seiner Lüge zu behelligen?
Jahre später hätte er dann im teuren Anzug und bei einer edlen Flasche Wein lachend mit seinen Freunden darüber gescherzt, wie er damals hinsichtlich seines Studiums "bisschen geflunkert" hat. Thema erledigt.


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25.09.2025 um 08:32
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb am 21.05.2025:Es wurden der Tankstelle geliefert und remiittiert ( Quelle Urteil wiki S. 139 4a) Zeugin S
- 10x Bild zu je 0,50 €, Remittiert 4 Stück
- 9x Abendzeitung zu je 0,60 €,Remittiert 6 Stück
- 4x Frau im Trend zu je 0.60 €, Remittiert 1 Stück
- 6x SZ zu je 1,60€, Remitttiert 2 Stück

Verkauft wurden
-5 Zeitschriften zu 0,50€, ergibt eine fehlende Bild
- 3 Zeitschriften zu 0,60€, ergibt 3 fehlende Abendzeitungen oder Frau in Trend
-1 Zeitschrift zu je 1,60€, ergibt 3 fehlende SZs???

In iii) wiederum heißt es, es wurden 4 SZ - Zeitungen remittiert. Das bedeutet 1 fehlende SZ.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Außerdem haben die Ermittler alle Zeitungen abgezählt. Bei der SZ stelle man fest, dass man alle Verkäufe nachverfolgen konnte. Nachdem eine SZ mit den anderen beiden Zeitungen an den Türknauf ihrer Wohnungstür gehängt wurde, war es für BT gar nicht mehr möglich, sich so eine SZ auszuleihen.
Woher weißt du das? Im Urteil habe ich nur obiges gefunden.


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25.09.2025 um 12:34
Zitat von emzemz schrieb:Der Gang, von dem die Wohnungstür abgeht, führt zu den Dauerparkplätzen. Die sind mit dem Auto nur mit einem gesonderten Chip zugänglich, wenn ich das richtig verstanden habe. Das Risiko, dass ausgerechnet dann ein Dauerparker sein Auto vom Parkplatz holt, während BT vor der Tür der Tante steht, scheint mir nicht so groß.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich finde, dass man bei so einer Argumentation das Pferd von hinten aufzäumt, praktisch aus der Rückschau, bei der man weiß, warum er da gewartet hat.
Ob er da gewartet hat oder haben musste, ist eine - bislang nicht widerlegbare - Annahme des LG. Die Tatortspuren geben das nach meinem Dafürhalten nicht her. Es gäbe auch andere Varianten der Tatausführung.

Laut LG hat der Täter vor der Türe gewartet, bis das Opfer die Türe geöffnet hat, um ihre Wohnung zu verlassen und zu ihrem Stammtisch zu gehen. Daraufhin habe der Täter gegen die Türe gedrückt und das arg- und wehrlose Opfer mit Gewalt in den kleinen Flur vor der Wohnungstüre zurückgedrängt. Und dann die Türe geschlossen und zugeschlagen. Hätte das einer der dauerparkenden Kunden zufällig gesehen oder etwaige Hilferufe oder Schreie des Opfers gehört, und das konnte der Täter nicht verhindern, dann wäre das gar nicht gut für ihn gewesen.

Unstreitig ist dabei, dass der Täter so oft zugeschlagen hat ("Übertötung"), dass es sich um eine Beziehungstat im weiteren Sinne gehandelt hat. Nur wenn es ein Kennverhältnis zwischen Täter und Opfer gegeben hat, hätte das Opfer auch den Täter einlassen können - oder er hatte sich bereits oben in der Wohnung mit ihr befunden. Es gab vielleicht ein Gespräch. Das LG argumentiert hier wohl, dass der Täter Handschuhe getragen habe und er mit diesen in der Wohnung aufgefallen wäre. Gleiches gelte für die Tatwaffe (die unbekannt blieb).

Nun soll die Handschuh-Spur am Sakko der Tante nicht so sicher sein. Das Tatwerkzeug könnte sich auch in einer Tasche oder einem Rucksack befunden haben. Es könnte also nach meinem Dafürhalten auch ein (eskalierendes) Gespräch gegeben haben, dass endete, weil das Opfer die Wohnung verlassen wollte. Sie ging die Treppe hinunter, der Neffe folgte (umgekehrt kann ich es mir bei diesen Persönlichkeiten nicht vorstellen). Und kurz bevor sie die Wohnungstüre öffnen konnte, kam von hinten der Angriff.

Wahlweise auch noch: Der Neffe hatte die Tat nicht geplant, verlies kurz vor der Tante die Wohnung, völlig verzweifelt, aufgebracht oder was auch immer, schnappte sich die Tatwaffe, die sich in Nähe der Schweißarbeiten befand und wartete nur wenige Minuten, bis sich die Wohnungstüre öffnete. Und dann wäre es so gelaufen, wie es das LG annimmt.

Aber das sind meine Ansichten vom Tatverlauf. Mal sehen, ob die Tatortspuren (Blutspritzer usw.) im Wiederaufnahmeverfahren dem relevant widersprechen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

25.09.2025 um 14:01
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Ob er da gewartet hat oder haben musste, ist eine - bislang nicht widerlegbare - Annahme des LG. Die Tatortspuren geben das nach meinem Dafürhalten nicht her.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Es könnte also nach meinem Dafürhalten auch ein (eskalierendes) Gespräch gegeben haben, dass endete, weil das Opfer die Wohnung verlassen wollte.
Die Handschuh-Spuren scheinen zu belegen, dass der Täter den Spion der Eingangstür abgedeckt hatte. Das würde einem Streit beim Verlassen der Wohnung widersprechen.
Hierzu möchte ich folgendes aus dem Urteil zitieren (Unterstreichungen durch micht):
(i.)
Die Spurenlage führt zu dem Schluss, dass der Täter bei der Tat zumindest zeitweise Handschuhe trug.
(1.)
Der Spurensicherungsbeamte KK F. führte glaubhaft aus, am Sakko der Leiche seien seitlich rechts oberhalb des Taschenbereichs (4.3.04.04.) ein und an der Rückseite rechts zwei Bereiche (4.3.04.05+ 4.3.04.05) festgestellt worden, an denen Handschuhspuren in Blutgesetzt worden seien. An dem Tischchen direkt neben dem Auffindeort der Leiche sei am vorderen linken Eck ebenfalls eine in Blut gesetzte Handschuhspur (2.2.0.11) gesichert worden. Zusätzlich seien an der Wohnungseingangstür des Opfers aussen in Höhe des Spions (2.1.0.31), Büro auf dem Schreibtisch auf der dort abgelegten Armani-Schachtel (2.6.0.53) und im Badezimmer auf der Ablage zwischen den Waschbecken (2.11.0.10) je eine Handschuhspur gesichert worden.
(2.)
Der Sachverständige für Formspuren, Dipl. Ing (FH) E, führte überzeugend aus, er habe diese Handschuhspuren unter Einsatz von lupenvisuellen Hilfsmitteln untersucht. Dabei habe er feststellen können, dass alle genannten Spuren entweder von einem Strickhandschuh oder einem Haushaltshandschuh mit punktförmige oder quadratischen Noppen an der Greifflächen gesetzt worden seien.



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