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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

26.12.2018 um 04:07
Hier noch ein Zitat aus dem Forum:
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb am 26.08.2013:Ein anderer Zeuge, den Böhringer in ihrem Testament bedacht hat, sagte, zwischen Benedikt T. und seiner Tante habe ein Sohn-Mutter-Verhältnis bestanden. In der Öffentlichkeit habe sie ihren Neffen als ihren "Nachfolger" präsentiert. Für alle sei klar gewesen, dass Benedikt T. als Haupterbe Böhringers Firma weiterführen werde."

im Wortlaut:

http://www.merkur-online.de/lokales/regionen/millionaerin-drohte-neffen-enterben-370459.html


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.12.2018 um 07:20
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Wenn die DNA aus dieser Zeit stammen würde, dann hätte es auch an den Abformungen der Schrauben DNA haben müssen, was aber nicht der Fall war.
Ich halte es zudem für sehr unwahrscheinlich, dass bei zweihundert Schrauben nur an einer einzigen Schraube DNA des Täters gefunden worden sein soll...auch das spricht eher für eine Verunreinigung.


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26.12.2018 um 09:48
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Ich halte es zudem für sehr unwahrscheinlich, dass bei zweihundert Schrauben nur an einer einzigen Schraube DNA des Täters gefunden worden sein soll...auch das spricht eher für eine Verunreinigung.
Gut, wie man auf 200 Schrauben kommt, ist mir jetzt noch nicht so klar. Also ich habe so etwas zumindest im Kontext des Falles Böhringer nie gelesen.
Weisst Du mehr darüber?


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.12.2018 um 11:56
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Gut, wie man auf 200 Schrauben kommt, ist mir jetzt noch nicht so klar. Also ich habe so etwas zumindest im Kontext des Falles Böhringer nie gelesen.
Weisst Du mehr darüber?
Bezüglich der Schrauben verweise mal auf diese Diskussion - zweiter Beitrag:
Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre (Seite 106) (Beitrag von robernd)


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.12.2018 um 13:06
Weiß nicht, ob das hier schon mal verlinkt wurde:

http://justament.de/archives/7498

Da geht es unter anderem um Bence Toth, aber auch andere angebliche Justizopfer wie z.B. Jens Söring, Andreas Darsow und Werner Mazurek kommen zur Sprache.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Mordfall Charlotte Böhringer

26.12.2018 um 13:30
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:aber auch andere angebliche Justizopfer wie z.B. Jens Söring, Andreas Darsow und Werner Mazurek kommen zur Sprache.
Was Mazurek angeht, steht da ein ziemlicher Krampf:

"Als „Opfer“ der Justiz fühlt sich auch Werner Mazurek, mutmaßlicher Mörder der 1981 ermordeten Ursula Herrmann aus Bayern. 2010 verurteilte ihn das Landgericht Augsburg zu lebenslanger Haft. Eine Sendung auf 3sat zeigte Mazurek kürzlich als linkisch wirkenden alten Mann, der dem Justizapparat scheinbar hilflos ausgeliefert ist. In Pantoffeln, unrasiert und einer Plastiktüte in der Hand wurde der Fernsehauftritt Mazureks zuschauergerecht in Szene gesetzt. Dass Mazurek, ein notorischer Trinker und Tierquäler, in jungen Jahren seinen Sohn halb tot geprügelt hatte und überschuldet war, würde der Zuschauer indes nur aus den Prozessakten erfahren."

Das stimmt so natürlich nicht. Man müsste wissen, wie der Autor zu seinen Informationen gekommen ist.


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26.12.2018 um 13:32
@2r2n

Hier geht es um Benedikt T. und da ist die Zusammenfassung sehr treffend, wie ich finde. Danke @Cassandra71 für den Link.


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.12.2018 um 16:58
Ich möchte nochmal auf den Spur-Spur-Treffer zurückkommen. Da oft etwas schnell irgendwelche Annahmen als Tatsachen kolportiert werden, habe ich ein wenig bei Stellen herumgestöbert, die sich in der Materie wirklich auskennen.

In der „Zeit“, 10/2016 link s.u., erklärt Bernd Brinkmann (Leiter des Instituts für forensische Genetik in Münster, das seit über 30 Jahren Polizei, BKA und LKA unterstützt), dass nur durch die laufenden Fortschritte im Bereich der DNA-Analyse eine Vielzahl von Verbrechen aufgeklärt werden konnte und kann, bei der früher immer Zweifel geblieben wären. Denn: Vorausgesetzt, die technische Analyse ist korrekt durchgeführt, ist ein Irrtum bei einem Treffer ausgeschlossen. Erst der menschliche Faktor kann zu Fehlern führen, Stichwort Verunreinigungen. 2012 wurde hierzu eine Studie durchgeführt: Demnach liegt die Fehlerquote (durch Verwechslung/Verunreinigung/Fehlerquelle Mensch) im Promillebereich, genauer gesagt: bei einem von 1000 bis 3000 Fällen. Da sind dann spektakuläre Fehlschlussfolgerungen möglich, siehe Peggy Knobloch/NSU oder ein Fall in den USA, wo ein Obdachloser unter Mordverdacht geriet - der während der Tatzeit allerdings in einer Klinik im Koma lag. Fehlerursache bei beiden Fällen waren vermutlich Personen, die versehentlich Material übertrugen.
https://www.zeit.de/wissen/2016-10/mordverdacht-uwe-boehnhardt-dna-analyse-peggy-forensik-sicherheit/komplettansicht

Man muss sich klarmachen, dass diese Fehler sehr selten sind und dass bei einem Verdacht, dass etwas nicht stimmt, intensiv daran gearbeitet wird, den Fehler zu finden. Bei P.Knobloch gab man nach 6 Monaten bekannt, dass von einem Fehler auszugehen ist, verursacht durch ein übertragenes Stoffstückchen von Uwe B.‘ s Kopfhörer, bei dem USA-Fall fand man nach 5 Monaten die Fehlerquelle (Sauerstoff-Messmanschette d.Sanitäters). Beim Spur-Spur-Treffer CB/UH konnte man seit nunmehr 11 Jahren keinen Fehler finden, obwohl umfangreich DNA-Abgleiche mit allen möglichen Personen gemacht wurden (siehe „kleine Anfrage“ der Abgeordneten Barbara Stamm).
Gerade weil die Fehlerquote sehr gering ist und gerade weil bis heute keine fehlerhaft zugeordnete Quelle gefunden wurde, ist naheliegend, dass der Sp-Sp-Treffer bedeutsam ist. Und was mir hier schon öfter aufgefallen ist: Der P.Knobloch- Fall wird immer wieder in die Diskussion geworfen um die Bedeutungslosigkeit des Sp-Sp-Treffers zu belegen. Tatsächlich verhält es sich ja genau andersrum: dieser spektakuläre Fall zeigt genau wie das „Heilbronner Phantom“ die Seltenheit und erhöhen ja gerade das Bemühen der Behörden, derlei Fehler zu verhindern. Es ist eine sehr verbreitete menschliche Fehlannahme, Wahrscheinlichkeiten von seltenen Ereignissen extrem zu überschätzen, ein gut erforschtes psychologisches Phänomen (weiteres dazu aber OT).
Zum Thema „DNA an Schraube“, hier gab es auch Fehleinschätzungen - DNA wurde an einer von über 200 Schrauben gefunden (im Gewinde einer ins Holz eingedrehten Schraube. Übrigens zur Frage, wie DNA an das Gewinde gekommen sein könnte, im UH-Forum diskutierte man die Möglichkeit, dass das Schraubengewinde durch Speichel gleitfähig gemacht wurde, das wäre eine viel größere Menge DNA als z.B. Hautschüppchen). Das heißt nicht, dass die Schraube bis 2005 herumlag und dann wurde die DNA analysiert. Sondern damals hat man in der Annahme, dass die technologischen Neuerungen in Zukunft bessere Analysen ermöglichen würden, alle gefundenen Materialien (auch die über 200 Schrauben) aufbewahrt. Bei einer so langen Zeit ist nicht mehr viel DNA Material zu finden, daher konnte eben nicht an 50 oder 100, sondern an einer Schraube ausreichend viel gefunden werden. Was nicht heißt, dass sich an keiner anderen Stelle des umfangreichen Kistenmaterials DNA befand, sondern eine ausreichende Menge für eine Genanalyse.
Interessant ist, dass ein Sp-Sp-Treffer ein Beweis ist, außer es wird ein Fehler gefunden (durch menschlichen Faktor, in der Analyse selbst sind Fehler ausgeschlossen). Hier wurde trotz bis heute anhaltender Suche kein Fehler gefunden, die Behörden „schließen Verunreinigungen im Labor aus“. Egal was man nun für eine Meinung vertreten mag, existiert eine Person, deren Genmaterial an zwei Spuren gefunden wurde, die aber weder ausfindig gemacht werden konnte noch sich selbst gemeldet hat. Selbst wenn man nun die DNA an der Schraube außer Acht lässt (trotz Irrtumswahrscheinlichkeit im Promille-Bereich), gibt es unbestritten eine DNA- Spur an zwei Stellen in CB‘s Wohnung, beim Glas zweifelsfrei im zeitlichen Umkreis zur Tat. Wieso ist es nicht möglich, diese Person zuzuordnen und, was noch viel stutziger machen sollte: wieso meldet sich die Person nicht?

Noch grundsätzlich zur forensischen DNA-Analyse laut BKA (https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Ermittlungsunterstuetzung/DNA-Analyse/dna-analyse_node.html):

Seit 1990 gelten Treffer in der DNA-Datenbank, also Spur-Person-Treffer oder Spur-Spur-Treffer als Beweise (laut o.g. Brinkmann ist kaum etwas so ein stichhaltiger Beweis, außer ein HD-Videomitschnitt ;-), und zwar „genetisch informationslose Abschnitte der DNA“. Es ist zwar inzwischen möglich aus der DNA vielfältigste Informationen zu gewinnen von Haarfarbe über ethnischer Herkunft bis hin zu Krankheiten (aber auch Verwandtschaftsgrad von 2 Treffern), aber gemäß unserer Rechtsauffassung ist es bei Ermittlungen nicht erlaubt, diese Informationen zu erheben (was auch gut so ist, denke ich, aber OT).
Zur Info vom BKA veröffentlichte Zahlen zu DNA- Treffer bei strafrechtlich relevanten Taten) https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Ermittlungsunterstuetzung/DNA-Analyse/DNAstatistik/dnaStatistik_node.html (Archiv-Version vom 15.06.2018) :
Seit Errichtung der Datei wurden 278.836 Treffer erzielt (Stand: 30.09.2018).
Hierbei wurde in 59.503 Fällen ein Tatzusammenhang festgestellt (Spur-Spur-Treffer, d. h. derselbe Spurenverursacher an verschiedenen Tatorten).
In 219.333 Fällen wurde eine Tatortspur einer Person, einem Spurenverursacher, zugeordnet und damit ein wesentlicher Beitrag zur Tataufklärung geleistet.

Wer einen Taschenrechner zur Hand hat oder Lust auf Kopfrechnen hat, kann ja mal ausrechnen: einer von 1000-3000 der 59503 Sp-Sp-Treffer ist statistisch gesehen ein Fehler.


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26.12.2018 um 17:17
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Erst der menschliche Faktor kann zu Fehlern führen, Stichwort Verunreinigungen. 2012 wurde hierzu eine Studie durchgeführt: Demnach liegt die Fehlerquote (durch Verwechslung/Verunreinigung/Fehlerquelle Mensch) im Promillebereich, genauer gesagt: bei einem von 1000 bis 3000 Fällen.
Mich würde mal die Studie interessieren und hier dann insbesondere das Studiendesign.
Ich vermute nämlich, dass die Spur-Spur-Treffer durch Verunreinigungen viel höher sind.
Es ist doch eigenartig, dass in der breiten Öffentlichkeit nur gerade die zwei, drei Fälle bekannt sind und hier vor allem gerade bei Prozessen, die eine enorme Öffentlichkeit erhalten haben (NSU-Morde, Fall Peggy Knobloch, Fall Böhringer und Entführungsfall Herrmann). Dass nun ausgerechnet nur bei diesen bekannten Fällen eine Verunreinigung diskutiert wird und sonst hört man nix, finde ich schon sehr, sehr aussergewöhnlich. Das lässt eben darauf schliessen, dass es viel häufiger vorkommen würde. Weil die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, dass diese Verunreinigungen nur gerade bei bekannten Fällen auftreten soll und sonst nirgends.

Und ich habe mit einem forensischen Genetiker an einem rechtsmedizinischen Institut gesprochen und er meinte, trotz vieler Vorsichtsmassnahmen wäre dies kein Problem, dass es Verunreinigungen geben kann.


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26.12.2018 um 17:25
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Dass nun ausgerechnet nur bei diesen bekannten Fällen eine Verunreinigung diskutiert wird und sonst hört man nix, finde ich schon sehr, sehr aussergewöhnlich.
Das passiert schon das eine oder andere Mal.

... Selbst die Mitarbeiter der polizeilichen kriminaltechnischen Labors, welche oftmals Spurenträger und unterschiedliche Spurenarten, wie etwa Fingerabdrücke, Fasern, Waffen, Dokumente oder dergleichen mitunter auch im Vorfeld von DNA Analysen, bearbeiten, werden kaum erfasst. Das überrascht, da gerade bei diesen Mitarbeitern durch ihr Fachwissen auch ein besonders hohes Verständnis für Qualitätssicherungsmaßnahmen zu erwarten wäre.
Es tritt somit laufend der Fall ein, das Spuren gesichert und danach auch in den entsprechenden Datenbanken als vermeintliche Tatortspuren gespeichert und verarbeitet werden, die in Wirklichkeit keine Täterspuren sind, sondern schlicht durch oftmals kaum vermeidbare Kontamination von den eingesetzten Beamten gesetzte Trugspuren sind.


https://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2011/maerz/detailansicht-maerz/artikel/kontaminationbei-der-spurenarbeit-1.html


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26.12.2018 um 17:34
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Das passiert schon das eine oder andere Mal.
Das Problem ist doch Folgendes: Auch wenn sie allen Mitarbeitern, die in einen Kriminalfall involviert sind, die DNA abnehmen, ist auch hier ein DNA-Sekundärtransfer möglich. Ein Kriminalbeamter besucht seine Oma, deren DNA er dann an ein forensisches Hilfsmittel überträgt und schwupps haben wir eine DNA von einer Person, die nie überprüft werden wird, ob sie Träger der Verunreinigung sein könnte.


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26.12.2018 um 17:44
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Das Problem ist doch Folgendes: Auch wenn sie allen Mitarbeitern, die in einen Kriminalfall involviert sind, die DNA abnehmen, ist auch hier ein DNA-Sekundärtransfer möglich. Ein Kriminalbeamter besucht seine Oma, deren DNA er dann an ein forensisches Hilfsmittel überträgt und schwupps haben wir eine DNA von einer Person, die nie überprüft werden wird, ob sie Träger der Verunreinigung sein könnte.
Richtig, in so eine Richtung ging ja auch die Antwort auf die kleine Anfrage:

... Die an den Gegenständen in der Wohnung gesicherte Fremd-DNA kann jedoch durchaus von Personen,
die an den Ermittlungen beteiligt waren, in die Wohnung „vertragen“ worden, also beispielsweise durch Anhaftungen an Ausrüstungsgegenständen für die Tatortarbeit dorthin gelangt sein. Das Landgericht München I hat in seinem Urteil vom 12. August 2008 hierzu Folgendes ausgeführt: „Dass keiner der berechtigten Personen (v.a. Ermittlungsbeamte aus beiden Verfahren) als Spurenverursacher identifiziert werden konnte, führt nicht zu der Annahme, der Spurenverursacher müsse, auf welche Weise auch immer, tatbeteiligt sein. Nicht berücksichtigt wurde nämlich bei diesem Gedankengang der Verteidigung die Möglichkeit der Kontamination der Spurenträger durch berechtigte Personen mit durch diese[n] vertragene ‚Fremd-DNA‘.“ ...

https://www.radonmaster.de/werner-mazurek/hintergrundinformationen/anfage-im%20_bayerischen-landtag.pdf

Und nachdem man die DNA mit der von von 297 Personen abgeglichen, die Geschichte der Schraube dokumentiert und die zeitliche Differenz betrachtet hatte kam man zu dem Schluß das die DNA Spur wohl keine Rolle für den Fall spielt. Meiner Meinung nach war das so korrekt. Ansonsten könnte man grundsätzlich jede unklärbare Spur dem großen Unbekannten zuordnen, der die Tat aus unbekanntem Motiv begangen hat und sich ins Fäustchen lacht, wenn ein armer Unschuldiger ins Gefängnis wandert.
Vielleicht wird die Spur ja irgendwann mal zugeordnet werden können, im Moment spielt sie juristisch für diesen Fall keine Rolle mehr.


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26.12.2018 um 17:56
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Vielleicht wird die Spur ja irgendwann mal zugeordnet werden können, im Moment spielt sie juristisch für diesen Fall keine Rolle mehr.
Juristisch gesehen spielt für den Fall nichts mehr eine Rolle.

Diese Spur als unbedeutend zu bezeichnen halte ich für sehr einfach, weil man damit am schnellsten fertig ist.

Die besagte DNA wurde bei CB an sensiblen Bereichen gefunden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich um jemanden handelt den sie kannte.

Die Person ist zumindest ein wichtiger Zeuge, wenn nicht sogar mehr!

Zudem befand sich die DNA auch an der Kiste im Fall UH.

Das kann kein Zufall sein.


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26.12.2018 um 17:59
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Diese Spur als unbedeutend zu bezeichnen halte ich für sehr einfach, weil man damit am schnellsten fertig ist.
Irgendwann muss man eben damit fertig sein. Es wurde ein immenser Aufwand investiert um die Spur zu klären, leider vergeblich. Jetzt kann man nur noch hoffen, dass irgendwann ein Muster des Besitzers der DNA in die Datenbank einspeichert wird. Mehr läßt sich jetzt mit vertretbarem Aufwand wohl nicht mehr machen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.12.2018 um 18:10
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Das kann kein Zufall sein.
Natürlich kann es ein Zufall sein. Genauso zufällig, wie eine DNA von Uwe Bönhardt bei den NSU-Morden und im Fall Peggy Knoblauch gefunden wurde.

Oder vermutlich genauso zufällig, wie es Zufall wäre, dass eine DNA an einer Schraube überlebt hätte, wenn man alle Umstände einbezieht, deren die Schraube ausgesetzt war und auch an der Abformung dieser Schraube keine DNA festzustellen war.
Die Wahrscheinlichkeiten heben sich dann quasi auf, sie neutralisieren sich.


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26.12.2018 um 18:12
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:http://justament.de/archives/7498 Hier geht es um Benedikt T. und da ist die Zusammenfassung sehr treffend, wie ich finde.
Leider absolut nicht. Der Autor legt bezüglich Benedikt Toth den gleichen Stil zu Tage, wie schon im Abschnitt über Werner Mazurek. Dabei ist der Autor uninformiert, voreingenommen, oberflächig und reißerisch. Das hat mit seriösen Journalismus absolut nichts zu tun. Das ist noch unter dem Niveau der Bild-Zeitung.

Der Autor unterstellt "Verschweige, was den Täter belasten könnte und gewinne die Sympathie des Publikums“; allerdings ist der Autor leider garnicht tief genug in der Materie drin, verschweigt in seinem Artikel alle entlastenden Fakten sowie alle Widersprüche und stellt Indizien und einzelne Zeugenaussagen als Fakten dar. So einfach kann man es sich machen. Vermutlich meinte es der Autor nur gut und glaubte zutiefst an Bence Toths Schuld als er den Text schrieb. Nur darf man bei allem "Glauben" nunmal keinen Scheuklappenblick entwickeln und sich so verrennen.

Zutreffend finde ich den Kommentar von "KARIN JUPE" unter dem genannten Artikel:
KARIN JUPE (25. Oktober 2018 um 19:01 Uhr)
Der Fall Benedikt Toth aus der Sicht einer Prozessbeobachterin. ... Man lese und staune welche märchenhafte Urteilsbegruendung sich vorsitzende Richter zusammengebastelt haben. Alle Achtung, sicher wäre dieses Urteil als Science Fiction Roman ein Bestseller geworden.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Mark_Smith schrieb:
Dass nun ausgerechnet nur bei diesen bekannten Fällen eine Verunreinigung diskutiert wird und sonst hört man nix, finde ich schon sehr, sehr aussergewöhnlich.
Eben weil Verunreinigungen dieser Art selten sind, hört man wenig. Gäbe es mehr Verunreinigungen, würde in der Presse darüber auch mehr berichtet.
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Das Problem ist doch Folgendes: Auch wenn sie allen Mitarbeitern, die in einen Kriminalfall involviert sind, die DNA abnehmen, ist auch hier ein DNA-Sekundärtransfer möglich. Ein Kriminalbeamter besucht seine Oma, deren DNA er dann an ein forensisches Hilfsmittel überträgt und schwupps haben wir eine DNA von einer Person, die nie überprüft werden wird, ob sie Träger der Verunreinigung sein könnte.
@Panta-Rhei beschrieb schon, wie unwahrscheinlich das ist. Und um wie viel wahrscheinlicher wäre es dann, das Bence Toths DNA als nahes Familienmitglied an Frau Böhringers Sacko oder in ihrem Büro gefunden wurde. Ich hoffe Du verstehst worauf ich hinaus will. Es ist immer eine Frage wie man argumentieren will und welche Ziele man dabei verfolgt etwas als "naheliegend" oder "fernliegend" zu klassifizieren.

Nochmal zum Tattag:
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb am 29.07.2013:"[...]Rechtsanwalt H. habe mit dem Opfer am Todestag ein Treffen vereinbart gehabt. Dazu sei es aber nicht gekommen, da er Terminprobleme gehabt habe. Es hätte bei dem Treffen um Fehlabrechnungen in der Parkgarage gehen sollen."
Der Termin mit dem Rechtsanwalt, der am Tattag (!) stattfinden sollte, wurde also offenbar gemacht um die Fehlabrechnungen zu besprechen. Bence Toth gab offenbar an, das er Mittags, als er seine Tante am Muttertag (den Tag vorher) besuchte, über diese Sache (Erneute Entnahme an Parkautomaten) mit ihr das letzte Mal gesprochen haben.

Dieses Thema wurde hier schon ausführlich mal diskutiert:
Mordfall Charlotte Böhringer (Seite 634)

Ich will diesbezüglich jetzt nicht zu tief einsteigen, aber folgendes fällt doch auf:

  1. Im Testament stehen 3 Haupt-Begünstigte
  2. Am Tattag, dem 15.05.2006 soll der Anwalt kommen um ein rechtliches Thema zu besprechen das als "Fehlabrechnungen" bezeichnet wird. Er sagt den Termin kurzfristig ab
  3. Am Tattag werden Baustellen abgenommen, die an den Tagen zuvor bearbeitet wurden. Es waren Handwerker in der Wohnung
  4. In den Monaten zuvor gab es eine Fehde zwischen Frau Böhringer, Bence Toth und dem Geschäftsführer R. Diese "Fehde" ist insgesamt sehr schwer zu verstehen und die Aussagen dazu relativ widersprüchlich. (Link zur Forendiskussion habe ich ja oben gepostet)
  5. Am Tattag sind BEIDE Geschäftsführer im Urlaub


In diesen aufgezählten Punkten sehe ich den zentralen Schlüssel für die Tataufklärung.


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.12.2018 um 18:14
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Irgendwann muss man eben damit fertig sein. Es wurde ein immenser Aufwand investiert um die Spur zu klären, leider vergeblich. Jetzt kann man nur noch hoffen, dass irgendwann ein Muster des Besitzers der DNA in die Datenbank einspeichert wird. Mehr läßt sich jetzt mit vertretbarem Aufwand wohl nicht mehr machen.
Ich bin deiner Meinung. Es wird wohl vom Zufall abhängen, ob die Person noch gefunden werden wird. Leider.


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.12.2018 um 18:19
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:@Panta-Rhei beschrieb schon, wie unwahrscheinlich das ist. Und um wie viel wahrscheinlicher wäre es dann, das Bence Toths DNA als nahes Familienmitglied an Frau Böhringers Sacko oder in ihrem Büro gefunden wurde. Ich hoffe Du verstehst worauf ich hinaus will. Es ist immer eine Frage wie man argumentieren will und welche Ziele man dabei verfolgt etwas als "naheliegend" oder "fernliegend" zu klassifizieren.
So kann man sicherlich nicht argumentieren: Ein DNA-Sekundärtransfer hat unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten - je nach Situation.
Man weiss nicht, wie gut das Büro geputzt wurde. Mechanische Reinigung ist nun mal ein DNA-Killer.
Nein, man sollte schon immer die gleichen Massstäbe ansetzen bei der Argumentation, was Du ja bekanntermassen eher weniger machst. :-)


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