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Mordfall Charlotte Böhringer

28.467 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

20.02.2019 um 19:00
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Gefälligkeitsgutachten müssen weder falsch, noch sonst wie unrichtig sein. Sie können dennoch nach einer gewissen Tendenz erstellt worden sein. Leider können sich das viele gar nicht vorstellen, weil sie meinen, dass ein Gutachten entweder nur richtig oder nur falsch sein kann. Das ist aber nicht korrekt. Man kann in einem Gutachten mit einer überzeugenden Begründung auch zu einem gewünschten Ergebnis kommen. Das ist sicher nicht in jedem Fall möglich, aber es ist in vielen Fällen möglich. Möglich ist das, weil die Erstellung eines Gutachtens ein sehr komplexer Vorgang ist.
Ein Gutachten sollte objektiv sein und alle Rückschlüsse die die Spuren bieten zu lassen. Und nicht nur in eine Richtung deuten.

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Mordfall Charlotte Böhringer

20.02.2019 um 19:09
Dienstrechtlich ist es bei Petermann vermutlich so, dass er seinem Dienstherrn angezeigt hat, dass im Fall Böhringer als Gutachter tätig wird. Für den Dienstherrn ist damit die Sache erledigt, den interessiert es nicht, ob Petermanns Gutachten richtig oder falsch ist.

Denn Petermann verfasst es ja nicht im Auftrag dieses Dienstherrn, sondern als Privatgutachter für Dritte. Erst wenn es Ärger zwischen diesen Dritten und Petermann geben würde bzw. Petermann irgendwie strafrechtlich im Zusammenhang mit dem Gutachten in Erscheinung treten würde und es deshalb zu Gerichtsverfahren gegen ihn käme, würde der Dienstherr darüber informiert werden und ggf. disziplinarische Schritte unternehmen. Aber erst dann.


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20.02.2019 um 19:18
Zitat von asadehasadeh schrieb:Wenn man Petermann die Frage stellt, was gegen die vom Gericht angenommene Tatversion spricht, dann bekommt man ein entsprechendes Gutachten zu genau dieser Frage.
Ich glaube darüber hinaus auch, dass er ganz bestimmt einen gewissen Anspruch an sich hat und einen Fall ablehnt, wenn er zunächst gar kein Manko im Urteil erkennen kann. Das kann auch durchaus hier schon mal so gewesen sein, der Fall ist ja schon länger im Fokus der allgemeinen Wahrnehmung.

Interessant ist dann, wenn er sich in eine Sache einbringt, vielleicht auch das, was er nicht angreift. Das, was er angriffswürdig findet, ist in der Regel auch eine Diskussion wert. Ich halte ihn für einen kompetenten "Schwachpunktfinder", aber dass er den Verurteilten für unschuldig hält, kann man aus seinem Engagement sicher nicht folgern.

Sehr geehrter Herr Petermann,
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Ein Gutachten sollte objektiv sein und alle Rückschlüsse die die Spuren bieten zu lassen. Und nicht nur in eine Richtung deuten.
Wir bitten um Beachtung.

Freundliche Grüße

Die Allmy-Userschaft


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20.02.2019 um 19:25
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Ich halte ihn für einen kompetenten "Schwachpunktfinder",
Also, ich habe bereits mehrere Schwachpunkte bei der Analyse von Petermann gefunden, natürlich kann ich mir nur auf das beziehen, was darüber in den Medien veröffentlicht wurde. :-)


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20.02.2019 um 19:40
@Mark_Smith: ich kann fallintern leider gar nicht mitreden. Du scheinst den Sachverhalt ja gut zu kennen. Würdest du denn sagen, er hat das Beste herausgeholt oder wärst du an seiner Stelle anders vorgegangen? (Stell dir vor, du müsstest den Auftrag übernehmen, die Indizien auseinanderzupflücken.)


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20.02.2019 um 19:46
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:ich kann fallintern leider gar nicht mitreden. Du scheinst den Sachverhalt ja gut zu kennen. Würdest du denn sagen, er hat das Beste herausgeholt oder wärst du an seiner Stelle anders vorgegangen? (Stell dir vor, du müsstest den Auftrag übernehmen, die Indizien auseinanderzupflücken.)
Gut, muss sagen, seine Fallanalyse hat 137 Seiten und ich kenne nur einen Bruchteil aus den Medien daraus. Von daher kann ich natürlich nicht viel valides sagen.
Aber, wenn ich nur das bewerten würde, was er aus den Medien gesagt hat, dann denke ich schon, dass man doch einiges in Frage stellen könnte, was er sagt.
Die Spuren hat er, rein physikalisch, vermutlich richtig ausgewertet, aber physikalische Spuren lassen eben viele Interpretationen zu und da bin ich mir nicht so sicher, ob er da wirklich alle Eventualitäten reingebracht hat.


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20.02.2019 um 20:00
Nähere Infos zum Fall morgen und übermorgen (21./22.02.2019) ab 12:15 Uhr im RTL-Mittagsmagazin Punkt 12.


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20.02.2019 um 20:12
Zitat von MrSpocksMrSpocks schrieb:Nähere Infos zum Fall morgen und übermorgen (21./22.02.2019) ab 12:15 Uhr im RTL-Mittagsmagazin Punkt 12.
Richtig muss es heißen: Nähere Infos zur neuen Version der Toth-Seite.


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20.02.2019 um 20:16
@robernd

https://www.wetterkontor.de/de/wetter/deutschland/rueckblick.asp?id=175&datum=16.05.2006&t=2

Der Mittelwert liegt irgendwo bei 16 Grad, wuerde ich sagen. Es koennte aber durchaus hinkommen, dass sie in dieser Position staerker ausgekuehlt ist. Sie lag auf dem Steinfussboden unten in der Diele, und in solchen Raeumen ist manchmal nicht geheizt. Es war ein kleiner Raum am unteren Ende der Treppe, und dahinter nur noch eine Stahltuer zur Tiefgarage.


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20.02.2019 um 20:17
Deus_ex_Machin: Genau! Mein Eindruck ist das man ein wenig Zuviel auf die "öffentliche Meinung" baut und auch damit vielleicht eine Wendung herbeiführen möchte. Axel Petermann schätze ich sehr.Doch hier hätte er sich vielleicht nicht einbringen sollen und viel lieber bei anderen Fällen. Der kurze Bericht gestern bei ZDF Frontal...na ja. Zu kurz, wichtige Sachen gar nicht erwähnt, leicht einseitig..


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20.02.2019 um 20:45
Zitat von Tristan2010Tristan2010 schrieb:Zu kurz, wichtige Sachen gar nicht erwähnt, leicht einseitig..
Ich fand es bezeichnend, dass man keine Leichentemperatur gemessen hat. Das ist doch schon einmal der größte Pfutsch.


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20.02.2019 um 21:12
@MrSpocks
Ist doch gar nicht wahr. Und es heißt "Pfusch".


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20.02.2019 um 21:15
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Ist doch gar nicht wahr. Und es heißt "Pfusch".
Was ist nicht wahr? Kennst du die Akten?


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20.02.2019 um 21:28
Ich zitiere aus dem Urteil:
Der gerichtsmedizinische Sachverständige Prof. Dr. P. vom Institut für Rechtsmedizin führte zum Todeszeitpunkt des Opfers aus, die Körperkerntemperatur des Opfer habe am 17.05.06 um 02.50 Uhr bei der Obduktion bei 20.4 Grad gelegen. Die Aussentemperatur am Auffindeort habe 19,4 Grad betragen. Die Körpertemperatur sei also der Raumtemperatur weitgehend angeglichen gewesen. Bei den gegebenen Temperatur-, Kleidungs-, und Luftzugsbedingungen sowie unter Berücksichtigung des Körpergewichts des Opfers (60 Kg) wäre eine vollständige Abkühlung der Leiche im Bereich von ca. 40 Stunden mit einer Fehlertoleranz von 1/- 7 Stunden nach dem Todeseintritt zu erwarten. Grundsätzlich sei die fast vollständige Auskühlung der Leiche daher umso besser erklärbar, je näher der Todeszeitpunkt an der Aufnahme der letzten Mahlzeit, also am 15.05.06 ca. 14.00 Uhr, liege. Die Obduktion habe ca. 37 Stunden nach dieser Mahlzeit stattgefunden. Eine differenzierte, nähere Aussage zum Todeszeitpunkt im Laufe des Abends des 15.05.06 erscheine nicht begründbar. Eine Bestimmung des Todeszeitpunkts über die an der Leiche gemessene Blutalkoholkonzentration sei mangels hinreichender Anknüpfungstatsachen bezüglich Zeiten und Menge nicht möglich. Die Untersuchung des Mageninhalts des Opfers habe bei Annahme einer Standardmahlzeitgrösse den wahrscheinlichsten Todeszeitpunkt bei 17.00 Uhr ergeben. Dies folge aus der noch vorhandenen Speisemenge und deren Andauungszustand. Der 90% Streubereich liege allerdings zwischen 15.00 Uhr und 23.00 Uhr. Bei zusammenfassender Beurteilung sei daher festzustellen, dass ein Todeszeitpunkt zwischen 18.15. Uhr und 19.00 Uhr gut in Frage komme. Ein Todeszeitpunkt nach 19.00 Uhr sei nicht ausschliessbar, werde aber unwahrscheinlicher, je grösser der zeitliche Abstand nach 19.00 Uhr sei.



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20.02.2019 um 21:38
Zitat von MrSpocksMrSpocks schrieb:Was ist nicht wahr? Kennst du die Akten?
Richtig! Erst eine Behauptung aufstellen und falls diese dann angezweifelt wird nachfragen, wie man denn überhaupt zu diesen Zweifeln kommt.

Einfach mal die Last der Begründung umkehren.

Kann man machen, ist aber Pausenhofniveau.


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20.02.2019 um 21:45
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Ich zitiere aus dem Urteil:
Die Aussage des Prof Dr P ist bekannt.
Zitat von MrSpocksMrSpocks schrieb:Ich fand es bezeichnend, dass man keine Leichentemperatur gemessen hat. Das ist doch schon einmal der größte Pfutsch.
Mr Spocks Post wird indirekt durch Prof Dr P bestätigt.

Was möchtest du mit dem Zitat aus dem Urteil mitteilen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.02.2019 um 21:49
Merkwürdig, dass nach dem Urteil die Temperatur nicht am Auffindeort (Tatort), sondern erst (später) bei der Obduktion gemessen wurde. Also nach der Verbringung in die Gerichtsmedizin. Ich hätte erwartet, dass die Temperatur erstmals am Tatort gemessen wird.


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20.02.2019 um 22:01
Zitat von monstramonstra schrieb:Merkwürdig, dass nach dem Urteil die Temperatur nicht am Auffindeort (Tatort), sondern erst (später) bei der Obduktion gemessen wurde. Also nach der Verbringung in die Gerichtsmedizin. Ich hätte erwartet, dass die Temperatur erstmals am Tatort gemessen wird.
Genau das ist der Punkt!
Warum erfolgte die Leichentemperaturmessung nicht am Tatort?

Angenommen bei der Spurensicherung hat man die Wohnungstür mit einem Keil offen gehalten und unterstellt man .......
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Der Mittelwert liegt irgendwo bei 16 Grad, wuerde ich sagen. Es koennte aber durchaus hinkommen, dass sie in dieser Position staerker ausgekuehlt ist. Sie lag auf dem Steinfussboden unten in der Diele, und in solchen Raeumen ist manchmal nicht geheizt. Es war ein kleiner Raum am unteren Ende der Treppe, und dahinter nur noch eine Stahltuer zur Tiefgarage.
.......dann könnte die Leiche bis sie auf dem Obduktionstisch war zwischenzeitlich deutlich kühler geworden sein und dann in der GM langsam die dortige Raumtemperatur erreicht haben.

Das wäre grundsätzlich kein Problem. Problematisch wird es im speziellen Fall wegen des Streubereiches des Todeszeitpunktes.

Dieser Zeitpunkt ist allerdings entscheidend für die Täterschaft von BT.


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20.02.2019 um 22:10
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Warum erfolgte die Leichentemperaturmessung nicht am Tatort?
Ich staune immer wieder über die verschiedenen und umfassenden Sachkenntnisse das User hier.

Aber, da Du dich auskennst: Wie erfolgt denn eine Leichentemparaturmessung? Und kann man die gleich vor Ort vornehmen? Und falls ja: Was denkst Du (als Sachverständige), warum das in diesem(!) Fall nicht durchgeführt wurde?

Gibt es noch andere Erkenntnisse, die man vor einer Obduktion direkt vor Ort ermitteln kann?


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20.02.2019 um 22:11
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Dieser Zeitpunkt ist allerdings entscheidend für die Täterschaft von BT.
Wir haben aber zwei weitere Parameter, anhand wir den Todeszeitpunkt eingrenzen können.

1. Anhand der letzten eingenommenen Mahlzeit
2. Anhand der Lebenszeichen der CB. Wann war das letzte Lebenszeichen? Und wann meldete sie sich nicht mehr am Telefon? Und wann ging sie nicht mehr zum Stammtisch?

Mit den zusätzlichen Daten der Körpertemperatur lässt sich der Todeszeitpunkt m.E. doch gut eingrenzen. Und BT. hat höchstens zwischen 19.15 bis ca. 20.15 ein Alibi. Also genau eine Stunde. Aber die Tat kann zwischen 18.15 und 22.00 Uhr stattgefunden haben, sollte Toth der Täter sein.
Und was nach 22.00 Uhr war, da müssen wir auch vorsichtig sein, zumal ihm seine Verlobte laut Urteil ein falsches Alibi gegeben hat. Toth könnte also auch noch nach 22.00 Uhr kein Alilbi haben.


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