Mordfall Charlotte Böhringer
03.05.2019 um 18:29Anzeige
Man habe die Radfahrer zwar als Zeugen gesucht, aber zu diesem Zeitpunkt habe nichts darauf hingedeutet, dass sie beteiligt waren. „Selbst wenn wir es gewusst hätten: Man kann nicht von Radfahrern auf eine bestimmte Tätergruppe wie Nazis schließen“, sagte Wilfling.
Andante schrieb:Tatsachlich hat Wilfling überhaupt nichts davon gesagt, dass er sich habe nicht vorstellen können, dass Nazis auf Fahrrädern zum Tatort fahren, eher im Gegenteil."Am 19. Februar 2013 präsentierte sich der Münchner Kriminaloberrat a.D. Franz-Josef Wilfling im Bayerischen NSU-Untersuchungsausschuss mit einer bemerkenswerten und prototypischen Aussage: Er habe noch nie einen Neonazi auf einem Fahrrad gesehen."
Andante schrieb:Tatsachlich hat Wilfling überhaupt nichts davon gesagt, dass er sich habe nicht vorstellen können, dass Nazis auf Fahrrädern zum Tatort fahren, eher im Gegenteil."Josef Wilfling beschwert sich in seiner Email an Susanna Tausendfreund [Mitglied des Untersuchungsausschusses], die mit „offener Brief“ überschieben ist, darüber, dass seine in einer öffentlichen Sitzung des Bayrischen Untersuchungsausschuss getane Äußerung "Haben Sie schon einmal einen Nazi auf einem Fahrrad gesehen" von ihr zitiert wird."
Andante schrieb:Er wird zumindest von manchen Politikern eher erhört. Und da ist es schon gut, dass Politiker sich nicht in die Geschäfte der Gerichte einmischen dürfen.Direkt oder indirekt?
Wir sehen ein weiteres Problem darin, dass Spitzenämter, darunter fallen Generalstaatsanwälte oder Präsidenten der Oberlandesgerichte, in Bayern ohne Ausschreibung und effektive Mitwirkung der gewählten Richter- und Staatsanwaltsvertretungen vom Ministerrat vergeben werden. Dieses Verfahren enthält keine ausreichenden Sicherungen gegen eine parteipolitisch motivierte Einflussnahme.https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/gustl-mollath-richterverein-politik-einmischung-kritik/
Cassandra71 schrieb:Du kannst davon ausgehen, dass es ein Revisionsgrund wäre, wenn Bence zu diesem Zeitpunkt bereits unter Tatverdacht gestanden und nicht als Beschuldigter aufgeklärt worden wäre.Das ist richtig. Hier steht Aussage gegen Aussage, da der betreffende Ermittler abgestritten hat solche Aussagen getätigt zu haben. Er dürfte auch wissen warum: So etwas kann als "Vorenthalten der Beschuldigtenstellung" enden. Zwar kann die StA erste formlose tatnahe Vernehmungen veranlassen, und auch, ob jemand als Zeuge oder Beschuldigter vernommen wird; sie dürfen aber nicht jemanden als Zeugen vernehmen, wenn bereits ein konkreter Anfangsverdacht vorliegt. Das würde dem Grundsatz " nemo tenetur" widersprechen, ein solches Urteil kassiert dann der meist BGH.
Im Übrigen bin ich mir nicht sicher, ob das überhaupt so stattgefunden hat...erst mal ist das nur eine Behauptung von Frauke S., die ihrem Verlobten bekanntlich zunächst ein Alibi gegeben hat, das nicht der Realität entsprach.
ErwinKöster schrieb:Der Sachverhalt ist also uU nicht ganz ohne Belang.Doch, das ist er längst. Sonst wäre ja die Revision von BT erfolgreich gewesen, wie cassandra71 schon sinngemäß schrieb.
ErwinKöster schrieb:Direkt oder indirekt?Ja, das ist, wie ich schon mal schrieb, nicht nur in Bayern so, dass Spitzenämter wir Gerichtspräsidentenstellen nur mit Plazet der Staatskanzleien etc. vergeben werden. Ausgeschrieben werden die Stellen schon, um nicht gegen Art. 33 Abs. 2 des Grundgesetzes zu verstoßen. Es kann sich also grundsätzlich jeder darauf bewerben, der die Ausschreibungskriterien erfüllt. Aber genommen wird halt auf Chefposten nur der/die, bei dem letztendlich die Landesregierung bzw. die von ihr damit beauftragte Stelle zustimmt.
meermin schrieb:Bezüglich des Böhringer Falls stellt sich also die Frage, ob bei Personen aus diesem Umfeld DNA Abgleiche vorgenommen wurden bzw.ob das heute noch nachgeholt werden könnte, wenn sich ein Verdacht in dieser Richtung erhärten würdeNein das wurde nicht gemacht. Es wurde im Prinzip dort nicht mal ermittelt, was zumindest erstaunlich ist, wenn man in Betracht zieht, wie nahe das Internat sowohl am Tatort als auch am Kistenversteck liegt. Und wozu Internatsschüler imstande sein können wenn die richtigen zusammentreffen hat man zB bei der Springer-Entführung gesehen.
ErwinKöster schrieb:Nein das wurde nicht gemacht. Es wurde im Prinzip dort nicht mal ermittelt, was zumindest erstaunlich ist, wenn man in Betracht zieht, wie nahe das Internat sowohl am Tatort als auch am Kistenversteck liegt. Und wozu Internatsschüler imstande sein können wenn die richtigen zusammentreffen hat man zB bei der Springer-Entführung gesehen.Und mehrere Jahre später haben sich dieselben Internatschüler dann im Rahmen eines Klassentreffens spontan entschlossen, eine Parkhausmillionärin um die Ecke zu bringen? Zur Erinnerung an die guten alten Zeiten?
Charlize schrieb:3. Ich finde die Diskussion um die Person Wilfling hier vollkommen OT.So ganz OT war das nicht, denn immerhin hat der Bruder von BT Wilfling öffentlich unterstellt, die Täterschaft von BT konstruiert zu haben, und dieses Unterstellung ist etwas, was sich W. nicht gefallen lassen muss und die hier zu Recht kritisiert worden ist.
Charlize schrieb:Warum von den Bencies gerade jetzt in Sachen Pressegeilheit und Profilierungsbedüfnis auf ihn losgegangen wird, die gleiche Gruppe aber dieselben Eigenschaften bzgl. Petermann leugnet und abstreitet, erschließt sich mir nicht.Da fällt mir das Zitat des Militärberaters von Ronald Reagan ein, der sagte „Wir wussten, dass Saddam Hussein eine Schurke ist. Aber er war unser Schurke“.
Charlize schrieb:Warum von den Bencies gerade jetzt in Sachen Pressegeilheit und Profilierungsbedüfnis auf ihn losgegangen wird, die gleiche Gruppe aber dieselben Eigenschaften bzgl. Petermann leugnet und abstreitet, erschließt sich mir nicht.Könntest du bitte erläutern was es mit dem von dir verwendetgen Begriff "Bencies" auf sich hat. Ich vermute, du sprichst eine Unterstützergruppe an. Mir ist der Name völlig unbekannt, aber ich komme auch nicht aus München .Ist das ein offizieller Name einer Unterstützergruppe ?
meermin schrieb:Könntest du bitte erläutern was es mit dem von dir verwendetgen Begriff "Bencies" auf sich hatIch denke, es handelt sich um eine grenzwertige, aber im Rahmen der freien Meinungsäußerung geduldete Verhohnepipelung, ähnlich wie
BoobSinclar schrieb am 02.05.2019:eitler Sack
meermin schrieb:Mir ist der Name völlig unbekannt, aber ich komme auch nicht aus München .Daran wird's liegen. Ganz bestimmt. Spoiler Söder ist bekennender Stoiberianer. Bayern
muscaria schrieb:Daran wird's liegen. Ganz bestimmt. SpoilerLeider finde ich den Abschnitt in dem es in dem von dir verlinkten Artikel um "Bencies" geht nicht. Könntest du die entsprechende Passage bitte kennzeichnen.
meermin schrieb:Leider finde ich den Abschnitt in dem es in dem von dir verlinkten Artikel um "Bencies" geht nicht. Könntest du die entsprechende Passage bitte kennzeichnen.Ich habe es auch nicht gefunden. Mittlerweile bin ich der Ansicht, es könnte sich um einen (threadinternen) Neologismus handeln. Sind Etymologen unter uns?