Der tragische Tod von Tanja Gräff

Parisha schrieb:Bei diesem Chillplateau wäre mal interessant zu wissen ob es DAS Plateau ist, das bei den Schreien in Zusammenhang mit den Hausdurchsuchungen steht? Wenn ja, dann macht das sehr verdächtig.

Das Plateau der Schreie ist ziemlich sicher das Aussichtsplateau am Weißhaus oben, wo auch die Kabinenbahn endete. Das ist ein paar 100 m weiter westlich. Also einfach weil die durchsuchten Häuser eben unter diesem Aussichtsplateau liegen und nicht unter dem "Chill-Plateau".

z3001x schrieb:Die Frage, warum hat man ihr dann nicht geholfen, bliebe dann aber immer noch unbeantwortet...
Wenn jemand verunglückt, kommt es doch total selten vor, dass seine schuldlosen Begleiter abhauen, die meisten wollen ihren Freunden instinktiv und ohne zu Zögern helfen und denken nicht paranoid: "oups jetzt denken die bestimmt ich bin ein Mörder, nix wie weg"...

Das ist eben genau der Punkt, der ein zufälliges "Abrutschen" so unmöglich macht. Zumindest kann ich mich damit nicht anfreunden und schätze sie auch nicht so ein, dass sie nach so einer Nacht, plötzlich völlig leichtsinnig wird. Immerhin gab es telefonische Mitteilung, dass die Clique in die WG fährt und somit wurde sie nicht einfach so abserviert. Wie der weitere Plan aussah, wir wissen es nicht - jedoch denke ich nicht, sie wollte sich mit jemandem dort etwas die Zeit vertreiben und stimme Deinen sonstigen Beschreibungen auch eher zu, als ihr Leichtsinnigkeit zu unterstellen.

@stanmarsh
Es gibt bei uns in der Umgebung, die kennt quasi jedes Kind und das ist hochfrequentiert und dann gibt es Stellen, die eben nur Ortskundige kennen. Ich denke zb auch, wenn man den Felsenpfad als Auswärtiger erwandert, man bestimmt nicht sagt "Oh Schatz, schau mal der tolle Waldweg da, da kann man ja direkt mit dem Auto vorfahrn."
Was ich meine ist eher, ob das quasi jeder Student wusste.

@Perli123
Montgomery meinte ein paar Seiten zuvor, dass man sich das nicht wie dicken Wald vorstellen sollte, sondern wie allgemein zugängliches und oft benutztes Gebiet.
Wenn man das mal googelt, findet man zumnindest den Felspfad in allen möglichen Reiseführern, ich glaube, der ist sogar eingetragener Wanderweg.
Ich gehe davon aus, dass das da alles öffentlich sehr bekannt war.
Ob Tanja sich auskannte, ist ne andere Frage.

Das mit dem Pleateau ist alles gut und plausibel.
Man sollte aber nicht vergessen, dass genau an der Stelle, wo sie gefallen ist, auch der Stichweg von der Weißhausstraße ankommt. Ist das nur ein Zufall?

@z3001x: Ok, danke. Mein Gedanke war nur, dass man vielleicht die Polizei die Leiche bei der Durchsuchung eigentlich finden lassen wollte. Schlechtes Gewissen oder so. Aber wenn es ein anderes Plateau ist, ist es ja verständlich, dass die Polizei dort nicht gesucht hat.

@Interested

Ich habe das in meiner Theorie gerade schon angemerkt.
Haltet Ihr es für wahrscheinlicher das ein Mensch einen anderen umbringt oder ist es wahrscheinlicher das eine Person Zeuge von etwas wird ( vermutlich gar keine Hilfe mehr etwas bringt) und schweigt weil sie sich selbst für unschuldig hält und keine Probleme bekommen möchte?
Ich gebe zu das meine Theorie unspektakulär ist aber man sollte sie sich trotzdem mal anschauen und vielleicht auch mit dem Gedanken spielen das dieser dramatische Fall eine banale Lösung hat.

@Perli123

Ich kannte als Student jeden Waldweg rund um meine Uni, bin sehr viel gejoggt und MTB gefahren. Die Stelle ist keinen Kilometer von der FH entfernt, daher würde ich annehmen, dass jeder Student, der auch mal gerne die Bude/Hörsaal verlässt diese drei oder vier kurzen Wege da oben kennt.

@Perli

Die Studenten duerften diesen Weg mehrheitlich oder sagen wir ganz viele. Wer in diesem Bereich mal war sowieso, weils nun wirklich nicht verzwickt ist. Ein voellig fremder dagegen wird es wohl nicht wissen ausser er hat sich vorher schlau gemacht. Alles in allem ist das bekannt und wenn ich hier oft gelesen hab, tiefster Wald etc. gehoert das auch zur Legendenbildung bzw. null Ahnung von der Oertlichkeit.

Das mit dem Schwindel, Sicherheit, Fahrlässigkeit auf dem Chillplateua etc. kann man imho nicht allgemeingültig beantworten. Der eine zuckt mit den Achseln, der nächste kippt vor Angst um.

Im Schwarzwald gibt es z.B. einen offiziellen Steig, den Karlsruher Grat, den auch viele Hobbywanderer jedes Jahr gehen.
So sieht das dort aus, hinter dem Felsen geht es auch viele Meter in den Abgrund

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Selbst für mich als vollkommen unerfahrenen Kletterer/Wanderer war das kein Problem, wenn auch nicht ganz ungefährlich.

lupenrein schrieb:Ich glaube es gibt solche Menschen und vielleicht mehr von denen als irgendwelche Mörder.
Wenn man sich nicht schuldig fühlt fällt das schweigen vielleicht leichter.
Tanja hatte Klettererfahrung und sich das vielleicht durchaus zugetraut, eventuell sich aber überschätzt aufgrund von was auch immer. Alkohol, aufgewühlt sein, Euphorie...falsches Schuhwerk.

So ähnlich stell ich mir das mögliche Szenarium auch vor..
Oder aber.. falls es einen Täter gibt:
TG läuft davon kommt auf diesem Plateau an, kann logischerweise nicht weiter, aber auch nicht zurück.. sie sieht für sich die Chance am Hang hinüberzuklettern, was sie auch tut.. und stürzt ab.. oder wird geschubst.

@lupenrein

Wenn man sich unschuldig fühlt - in dem Fall auch unschuldig wäre, was den Absturz anbelangt, macht man sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig. Es gäbe keinen Grund nicht zu reagieren, keine Hilfe zu holen, weil man nicht wissen könnte, ob jede Hilfe zu spät käme.

Dann kommt es noch auf die jeweilie Motivation an. Eine Tat im Affekt halte ich für wahrscheinlicher, als einfach abzuhauen im Glauben unschuldig zu sein und keinen Ärger zu bekommen.

@stanmarsh
lach... na wer bist du denn da... also maskulin von Wanderer und auch Univorbelastet, also mit Rucksack... ;)


sorry liebe User.... musste sein... MOD bitte löschen....

@stanmarsh
ich nehme Deinen Beitrag nur mal gerade als Beispiel, es wurde schon öfter geschrieben das Tanja sich da an der FH ja auskannte.. Hab ich das jetzt falsch im Kopf, Tanja hat doch gar nicht an der FH studiert!?

stanmarsh schrieb:Ich habe auf einer der alten Suchseiten gelesen, dass sie angeblich im Winter ohne Jacke die 4km in der Nacht alleine nach Hause laufen wollte.

"Ohne Jacke" hiess es in der ursprünglichen Version nicht, afaics, hast Du da die Quelle?
Sie wohnte einfach in einem Ort mit schlechter Busverbindung und wo es richtig steil hochgeht von Trier kommend, also ein Fahrrad auch keine Alternative ist, sondern Laufen eben die einzige Mglkeit, wenn man kein Auto hat.
Und 4 km sind eine gute halbe Stunde, also nicht so dramatisch wie es dargestellt wird.
Mithin hat sie einfach rel pragmatisch und vernünftig gehandelt, wenn sie da nach Hause lief, auch wenn die meisten heutzutage zu bequem für so was sind.

@Schorfheide

Ich habe zwar genau das gleiche Bild von mir, aber das ist ein Bild der Tourismusbehörde aus dem Netz ;)
Bin zu schüchtern, mich hier zu zeigen :)

@all an die aktuellen aktiven jetzt grade hier...

warum sprechen wir nicht mal über die Felswand und deren leicht beanspruchte weiße Stellen, kann sowas vom Brombeergewächs kommen, denn ich erinnere mich gelesen zu haben, das die wenn dann eher nach rechts wachsen, also von der Wand weg...?

@Interested
Ich habe die Menschen anders kennengelernt, wenn man Gefahr läuft in eine Sache unschuldig rein zu geraten nehmen die meisten reiss aus und vergessen gerne und schnell was passiert ist, das reicht oft so weit das sie das tatsächlich total verdrängen.
Vor ein paar Jahren ist hier ein Typ auf dem Weg abends von einer Kneipe nach Hause direkt vor dem Laden von einem Wagen überrollt worden, man sah wirklich nur noch den Körper unter dem Wagen hervorschauen, der Kopf war verschwunden was meinst Du wie viele Leute da angehalten haben um ggf. zu helfen? Selbst die Zeugen sind alle abgehauen inkl.vermeintliche Freunde.
Ich könnte etliche Beispiele aufzählen die ähnlich gelaufen sind, Du vermutlich auch, wenn jemand über 20 Meter abstürzt dann sagt der gesunde Menschenverstand das da nix mehr zu machen ist.

Interested schrieb:Wenn man sich unschuldig fühlt - in dem Fall auch unschuldig wäre, was den Absturz anbelangt, macht man sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig. Es gäbe keinen Grund nicht zu reagieren, keine Hilfe zu holen, weil man nicht wissen könnte, ob jede Hilfe zu spät käme.

Dann kommt es noch auf die jeweilie Motivation an. Eine Tat im Affekt halte ich für wahrscheinlicher, als einfach abzuhauen im Glauben unschuldig zu sein und keinen Ärger zu bekommen.

Ja genau, mit der juristischen Konsequenz das kommt noch hinzu, man macht sich erst strafbar bei Nicht-Helfen. Abgesehen von der schweren Gewissensbelastung, die sich wohl einstellt, wenn man den Tod einer Person nicht verhindert hat und es auch nicht versucht hat. Es wirkt einfach nicht plausibel, dieses Tschüssikowski-Verhalten, zumindest dürfte es nur sehr wenige Leute geben, die so handeln.