Hallo zusammen,
ich verfolge diesen Fall seit Jahren, da ich durch die mediale Präsenz immer wieder mit dem Fall konfrontiert wurde und mich erstmalig mit einem solchen Vermisstenfall, den man ohne regionalen oder persönlichen Bezug üblichweise lediglich als Randnotiz wahrnehmen würde. Ich habe mich daher auch in unregelmäßigen Abständen relativ intensiv mit der Thematik befasst, jedoch sicher nicht alles hier oder auf anderen Plattformen Kommunizierte gelesen.
Was mich persönlich stark verwundert, ist die herangehensweise eines nicht unerheblichen Teils der Diskussionsteilnehmer. Bei den Zeugenaussagen werden immer wieder Interpretationen und Theorien aufgrund vereinzelter Wörter aufgestellt und die Zeugenaussagen oftmals entweder als Tatsache oder als bewusste Falschaussage deklariert. Auf der anderen Seite beschäftigt man sich mit Theorien zum Drogenmililieu, der Metalszene oder gar Verschwörungstheorien um Anwaltskanzleien und Konzerne.
Das Naheliegenste, dass die Zeugenaussagen, aufgrund von natürlichen Umständen, Erinnerungslücken oder gar Alkoholkonsum, stark verzogen sein könnten, wird selten in Betracht gezogen.
De facto sind aus wissenschaftlicher Sicht, anders als in der Rechtspraxis, Zeugenaussagen sehr, sehr unzuverlässig. Da können die kuriosesten Dinge rauskommen. Es gibt entsprechende Studien. Darüber hinaus kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass mein Zeitgefühl unter gewissen Umständen (Feiern) stark leidet. Es ist mir auch neu, dass man allgemein auf Feiern permenent die Uhr im Blick hat, so dass sich Abläufe präzise chronologisch auflisten lassen.
Viele Angaben stützen sich jeweils auf einen Zeugen. Da liegt unglaublich viel Spielraum zu den Fakten.
Ich möchte euch nicht mit Pseudowissen belehren. Es geht mir nur darum einen anderne Blickwinkel in Betracht zu ziehen.
Nehmen wir beispielsweise die Thematik mit den Schreien an der Kabinenbahn. Diese wurden von schlafenden Anwohnern etc wahr genommen. Wer kann den mit Sicherheit sagen, dass die Schreie im Halbschlaf in einem hallenden Tal punktgenau geortet und zeitrlich eingegrenzt werden können. Dazu wurden die Aussagen teilweise erst Wochen später dokumentiert, weil die Beteiligten zunächst keine Relevanz sahen.
Das Areal über das wir hier sprechen, ist insgesamt äußerst klein. Alle verschiedenen Punkte sind problemlos innerhalb weniger Minuten fußläufigzu erschließen, dazu noch teilweise per PKW zugänglich.
Ein anderer Trugschluss ist es meines Erachtens, einen konkreten Weg analog zu einem bestimmten Plan zu rekonstruieren. Das ist zwar das natürliche Bedürfnis, wenn man sich für eine Aufklärung interessiert, entspricht aber unter den gegebene Umständen selten der Realität. Auf einer solchen Feier herrscht durcheinander. Sie hat den Anschluss zu ihrer Gruppe verloren, möchte ihrem Schwarm hinterher, der jedoch kein Interesse zeigt, sie möchte eventuell erst hinterher, dann ggf. doch nicht mehr, sucht nach einem späten (Shuttle-)Bus an einer Haltestelle, findet keinen, eine Begleitung wirkt ggfr auf sie ein, bietet an sie mitzunehmen, schlägt plötzlich eine Planänderung vor, es gibt Streit/Diskussionen wegen unterschiedlicher Interessenslagen , man wählt gemeinsam eine Planänderung und geht zurück/ geht getrennte Wege, findet evtl neuen Anschluss an Personen.
Auf solchen Veranstaltungen herrscht meiner Erfahrung nach so viel Durcheinander, dass es aus meiner Sicht keinen Sinn macht, nach einem festen, bestimmten Weg zu suchen. Der hat sich situativ ergeben und aus dem vorhandenen Datenmaterial ist dieser einfach nicht zu rekonstruieren. Den kennt allenfalls ihre letzte Begleitung und diese scheint unauffindbar/nicht zu ermitteln.
Meines Erachtens kann auch nur die Obduktion Anhaltspunkte für weitere Ermittlungen ergeben.
Ein Absturz, mit oder ohne Fremdeinwirkung, scheint wahrscheintlich.
Ich persönlich habe mir natürlich unterbewusst oder bewusst ein Bild von der Thematik gemacht, aber das bringt auch keinen weiter.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Fundortes, habe ich mich jedoch an einen Beitrag aus diesem Forum erinner, der mir rücklickend zumindest als prüfwürdig erscheint
Es geht um folgenden Beitrag von Seite 395 vom 27.02.2013, 19.23 Uhr:
Hm Komisch hab gerade mit einem Freund telefoniert und gefragt ob er den Fall Tanja Gräff kennt?
Da meinte er "ja die hat man doch nach dem Streit bei der FH vom Felsen geschubst und ist in den Bäumen hängen geblieben" Was? Er hat gesagt das im Facebook mal früher gelesen zu haben.
Kann mir das nicht vorstellen da was dran ist aber falls doch kann es der Grund sein das man sie nicht gefunden hat, wer schaut denn hinauf zu den Bäumen??
Es wäre nur ggf. wissenwert, auf welcher Basis und von welcher Person diese Aussage getätigt wurde.