Der tragische Tod von Tanja Gräff

@vielefragen

Drahoo schrieb:
Wenn ich eine Leiche im Auto hätte dann nichts wie weg aus der Zivilisation irgendwo hin wo kein Mensch mehr ist, und selbst im einsamsten Wald hätte ich noch die Befürchtung das doch wer zufällig da ist.

außer, der ablageort hat für den täter symbolische bedeutung.

Guter Gedanke! Könnte z.B. sein, daß der Täter einen ständigen Blick auf den Ablageort hat oder jeden Tag dran vorbeifährt. Immerhin spricht der Ablageort für sehr, sehr gute Ortskenntnisse.

Ich denke, die Suizid-Theorie kann man hundertprozentig ausschliessen.

Tanja soll sehr verliebt in A.H. gewesen sein, das wird wohl stimmen. Tanja und A.H. waren vielleicht aus Tanjas Sicht auch bereits 14 Tage so etwas wie "zusammen". Tanja hatte es geschafft ein Date für den gemeinsamen Festbesuch mit ihm zu bekommen.

Aber Tanja muss auch die ganze Zeit gewusst haben, dass es eine Ex-Freundin gab. Und gerade weil sie in ihm verliebt war wird sie sich , so nehme ich an, mehr als einmal Gedanken über diese Ex-Freundin und über seine Gefühlslage dieser Freundin gegenüber gemacht haben. Alles andere wäre völlig unnormal.

Daher gehe ich davon aus, dass Tanja hoffte und darauf setzte, er würde sich für sie entscheiden, aber sie wird wohl auch ab und zu ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache gehabt haben.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Tanja ein derart kalter Mensch war, eine Egoistin, die nur an sich und nie an die andere Frau gedacht hat.

Liebe sucht sich ihren Weg und hofft und drängt, aber in stillen Momenten spricht irgendwo im Kopf auch immer der Verstand und warnt.

Warum sollte es bei Tanja anders gewesen sein.

Daher denke ich, dass das Auftauchen der Ex sie nicht völlig aus der Bahn geworfen haben kann. Sie hatte einen schönen Abend mit A.H. verbracht, er rief sie sogar noch einmal an, vielleicht und wahrscheinlich um ihr eine schlechte Nachricht zu übermitteln, dass er den Rest der Nacht mit R. zusammen verbringen wollte, dass er einfach noch nicht soweit sei etc. etc.

Vielleicht ein Grund für Tanja sehr traurig zu sein, vielleicht auch ein Grund sehr wütend zu werden, je nach Character und Stimmung, aber doch kein Weltuntergang. Sie hätte sicher eine neue Chance bekommen, und das hätte sie gespürt und gewusst. Sie hätte kämpfen müssen und Tanja war eine Kämpferin.

Mich stört das Schwarz-Weissdenken, das hier was diesen Punkt betrifft vorherrscht.

Es mag Menschen geben, die sich aus Liebeskummer oder weil sie verlassen wurden das Leben nehmen, aber die Umstände sind dann andere.

Hier noch ein bearbeitetes Bild von phoenix86 mit dem Studentenwohnheim Cusanus, (wenn es das denn war).

@SherlockHumbug

ortskenntnis kann auch bedeuten, dass ein armer teufel, dem man die kindheit stahl, nur mit seinem internat ausflüge machte, einen eben nach trier zu der aussichtsterrasse oberhalb haus 80.
nehmen wir fiktiv an, er hätte damals mit der schule unten im ort genächtigt.
jetzt fährt er dort rauf, macht schlimme dinge, kurvt runter in die stadt, wohnt in der nähe des damaligen quartiers, und hat den blick auf "sein werk".

man ist verleitet, ortskenntnis mit "ortsangehöriger" zu verwechseln.
die unverfrorenheit, ein opfer in den garten eines wohnhauses zu schmeißen, kann sich wieder aus der ortsfremdheit erklären.

@allesanders
Danke für die weitere Bearbeitung. Das Studentenwohnheim ist ja quasi direkt gegenüber. Wie ist denn die weitere Bebauung? Ich glaube, da wohnen gar nicht so viele Menschen, da ist ziemlich viel Gewerbe, oder? Das könnte schon etwas besser erklären, warum es nur einer gehört hat. In Pallien kann es aus geographischen Gründen schwieriger sein, der Weißwald könnte den Schall langsam bremsen und da ist es ohnehin laut. Die Tatsache, dass er gesagt hat, die Schreie kämen eher von links von der Kabinenbahn könnte auf einem Irrtum basieren. Wobei ich mich schon frage, warum die Suche in Pallien eingestellt wurde, bevor man wenigstens gegenüber des Studentenwohnheims angekommen ist. Denn das wäre ja die gerade Linie gewesen.

@vielefragen
@allesanders
Eins steht fest, der Täter konnte nicht wissen, dass an der Stelle an die er sein Opfer verbrachte, sei es nun auf dem Weg von oben oder von unten, nicht zeitnah gesucht werden würde.

Es sei denn er hätte sich in einer beruflichen Position befunden, die es ihm ermöglicht hätte Einfluss auf die Suchmassnahmen zu nehmen. Letzteres kann wohl ausgeschlossen werden.

@meermin
es könnte sein, dass der täter maßlos überrascht war, nie von einem leichenfund zu hören.

ich weiß nicht, was macht man da an eines solchen menschen stelle, geht man ungläubig gucken ob das opfer noch da ist?

@Bandini
Auf der linken Seite des Studentenwohnheims ist eine Jugendherberge. Dann kommt ein Ruderclub und danach die Kabinen-Talbahn.

Auf der anderen Seite wird laut Internetseite eine Hotelanlage gebaut. Was da vorher war hab ich noch nicht herausgefunden. Dahinter kommt ein Restaurant, dann wieder ein Hotel und anschließend das Exzellenzhaus (Veranstaltungsort, wo T. wohl öfter auch mal war, soweit ich gelesen habe).

Ob dazwischen noch kleine Häuser sind in denen Privatpersonen wohnen ist schlecht zu sehen.

@meermin
Es sei denn er verbringt das Opfer erst zu viel späterem Zeitpunkt dorthin (Gefrierschrank/Exhumierungstheorie), also zu einem Zeitpunkt als alle Polizeisuchen längst abgeschlossen sind. Ein Ablageort für die Ewigkeit also. Eigentlich nahezu genial. Mit Rodung viele Jahre später hat er nicht gerechnet. Er dachte, wilde Natur bleibt wild. Zum perfekten Verbrechen fehlte ihm also noch dieser Gedanke an eine mögliche Rodung. Es sei denn, er nahm eine späte Entdeckung in Kauf, da die Fundortumstände auf einen Unfall oder Suizid schließen lassen.

@meermin

meermin schrieb:Es sei denn er hätte sich in einer beruflichen Position befunden, die es ihm ermöglicht hätte Einfluss auf die Suchmassnahmen zu nehmen. Letzteres kann wohl ausgeschlossen werden.

Glaub auch nicht, dass jemand so viel Einfluss und Macht besitzt die Polizeiarbeit zu manipulieren.
Dennoch steht die Frage im Raum. Aus Verzweiflung, weil nichts voran geht oder gibt es Fakten. Immerhin meinte dass ja auch der Ex-Leiter.

DerAblageort könnte dafür sprechen, dass der Täter zum Zeitpunkt des Verbringens nicht klar bei Verstand war, in Panik oder unter Drogen stehend oder beides zusammenkommend, gehandelt hat.

Schlimm , aber ihn würde das vor Gericht in einem Prozess sicher entlasten.

@Schimpanski

Schimpanski schrieb:3) Problematisch finde ich den Zeitablauf in Bezug auf die Schreie. Um 4.00 wurde sie noch gesehen. Um 4.13 war das letzte Telefonat beendet. Sie müsste dann direkt auf dem Weg zur Absturzkante gewesen sein und unmittelbar dort zumTatgeschehen.

Ganz wichtiger Punkt!

Gemeinsam mit Beamten der Soko FH konnte nun rekonstruiert werden, dass der Zeuge die
Schreie zwischen 4.20 und 4.30 Uhr in der Nacht zum 7. Juni gehört hat.

Das ist schon ein knappes Zeitfenster!
Eigentlich zu knapp.

Ich gehe davon aus, dass die Schreie von jemand anders waren.

Ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass Tanja, wenn es denn ein Sturz vom Felsen war, nicht lebend oder bei Bewusstsein runtergefallen ist und falls doch, dann in irgendeiner Form geknebelt. Entsprechendes Material (Klebeband/Knebel) hätte dann jetzt aber an der Fundstelle gefunden werden müssen. Für mich sprechen die Schreie gegen ein runterwerfen bei Bewusstsein, denn ein "Lass mich, lass mich los..." schreit niemand bei einem solchen Sturz und auch das Wimmern eine Woche später wäre kein Schrei bei einem Absturz. Die Schreie/das Wimmern könnten eigentlich nur bei der Abgriffsituation, oder am Ende des Festhaltens irgendwo entstanden sein, und vermutlich kurz bevor Tanja verstarb. Ich hoffe, dass das Schallgutachten klärt, wo genau diese Schreie herkamen.

@stefan33
Entweder von einer anderen Person (zB Jugendherberge, die ja wie jemand gerade geschrieben hat links vom Wohnheim steht), oder eben von TG dann noch in FH-Nähe (Rosengarten, Weisshaus), was auch die Aussage untermauern würde, dass die Schreie aus linker Richtung kamen...oder ganz anders: Der Student hatte einen Albtraum, Punkt.

@allesanders
@Bandini

Hier auf der Karte im Volksfreund ist die Lage der Wohnung des Theologiestudenten eingezeichnet

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-Karte-Was-ueber-den-Abend-von-Tanja-Graeffs-Verschwinden-bekannt-ist-eine-Spurensuche;art754,4226122

Ich hoffe, der link funktioniert

Ich gehe davon aus, dass die Schreie nicht vom Felsen kamen. Für mich ist dankbar, dass sie wütend den Weg Richtung Stadt einschlug, also nach unten Richtung Mosel lief und auf dem Weg dorthin dann abgegriffen wurde, evtl. von dem Peugeot Fahrer, oder dem Fahrer des Wagens, der ja noch an dem Peugeot vorbei gerast sein soll. Die Schreie "Lass mich los" müssten dann dieser Richtung zuzuordnen sein.

@AveMaria
Ich finde die Abgreiftheorie immer schwierig. Einen erwachsenen, sportlichen, in Selbstverteidigung geschulten Menschen in ein Auto zu drängen, die Tür zu schließen, dann zu fahren, das schafft eine Person nicht alleine. Zumal sie sicherlich sehr viel mehr geschrieen hätte als diese 1-2 Schreie, die nur Theologiestudenten weckten. Aber ein solches Delikt macht doch eher eine Einzelperson. Ich halte das für sehr unwahrscheinlich, eher sogar ausgeschlossen.

@AveMaria
Nur dass die Szene mit Abfahrt Peugeot und vorbeifahrendem Fahrzeug (zwei Männer, die es eilig hatten und sich auf dem Gründtreifen vorbeidrängten, Security?!) waren um den Zeitpunkt 5.30h und können nicht mit mutmaßlich vernommenen Schreien gegen 5.30h in Verbindung gebracht werden.
Ist die Szene mit dem vorbeidrängenden Fahrzeug unter Zeigenaussage erfolgt (BZH) oder wo kommt die her? In XY wurde diese so nicht gezeigt, warum nicht?!

Kreuzbergerin schrieb:Hier auf der Karte im Volksfreund ist die Lage der Wohnung des Theologiestudenten eingezeichnet

Das dürfte der Ort sein, wo der Theostudent dachte, dass die Schreie herkommen, also die Talstation Kab-Bahn. Er wohnte in der Zurmainer Str. die Markierungsnadel in der Grafik ist aber eben an der Zurlaubener Ufer/Talstation und nicht der Zurmainer Str.

Nur dass die Szene mit Abfahrt Peugeot und vorbeifahrendem Fahrzeug (zwei Männer, die es eilig hatten und sich auf dem Gründtreifen vorbeidrängten, Security?!) waren um den Zeitpunkt 5.30h und können nicht mit mutmaßlich vernommenen Schreien gegen 5.30h in Verbindung gebracht werden.

Korrektur: Schreie gegen 4.30h muss es natürlich heißen.