Der tragische Tod von Tanja Gräff

@northernstudio

Gut ok, habe das Video nun angesehen und festgestellt, dass es nichts bedeutet. Aber geschmacklos im Zusammenhang mit TG ist die gezeigte Thematik allemal. Den Text kann man gar nicht verstehen, weil der Sänger klingt, als hätte er ein Pulle Whisky im Hals stecken. Ich gehöre nicht zu denen, die Gewalt in den Medien verabscheuen, aber schlecht umgesetzte Videos finde ich erbärmlich. Der Raum schaut aus wie ein ganz normaler Probenraum.

Die Frage ist, ob man sich dem besagten Video überhaupt unter dem Aspekt der Geschmackslosigkeit nähern sollte/darf.

Die künstlerische Freiheit ist eines der höchsten Güter, welche unsere Gesellschaft besitzt.

Für mich ist entscheidend, dass Death-Metal Musik-Clips, Gewalt nicht verherrlichen.

Im Grunde setzt Death-Metal auf eine größtmögliche Opposition, zur derzeit herrschenden oberflächlichen Spasskultur.

Statt "Das Gute wird stets gewinnen", wird der Ankerpunkt des Lebens auf Tod und Zerstörung fokussiert.


Bilder und Videos die unter diese Prämisse entstehen, werden immer verstörend auf Leute wirken, die sich nicht eingehend mit dem Tod und der Vergänglichkeit allen Seins beschäftigen.

In den Videos dieser Musikrichtung ist die Überzeichnung der Gewalt, der dumpfe pessimistische Grundkonsens, meiner Meinung nach ein zulässiges Stilmittel. Es ist keine Musik die man nebenbei konsumieren kann. Man muss die Botschaft "auslesen" um zu ergründen was der Urheber mit seinem Werk ausdrücken will.

Überraschend für viele hier dürfte auch die Tatsache sein, dass die Anhänger von Black- und Death-Metal die friedlichsten Gruppen in der Heavy-Metal-Familie sind.

Gewalt und Tod wird intellektuell verarbeitet und nicht nach dem Konzert mit den Fäusten ausgelebt.

@lupenrein

ich persönlich finde es halt daneben, wenn meine Begleiterin ungeklärt verschwindet und ein Mord, eine Entführung/Verschleppung im Raum steht, dann kann ich nicht kurz darauf ein Video drehen in der eine junge Frau gequält und ermordet wird,

doch kann man machen
man kann als Band darin gut seinen Protest herausschreien: gegen das Verschwinden, das Quälen und Töten eines Menschen. in dem Fall einer Frau.
wieso soll eine Band nicht das Recht haben, ein fiktives Geschehen an TG in einem Song zu behandeln??
muss es immer Friede-Freude-Eierkuchen sein in Liedtexten oder clips?

bevor ich das Video beurteile, müsste ICH den Hintergrund kennen. Was wollten sie damit sagen?

dass sie audrücken wollten, Gewalt und Mord seien die geilstenSache der Welt - angesichts von Tanjas Verschwinden - halte ich beinahe für ausgeschlossen

Gut für Euch ist es Ok, akzeptiere ich als Meinung.
Ich habe meine auch geäußert,.. wir werden da nicht auf einen Nenner kommen, müssen wir ja auch nicht.
Vielleicht können wir uns darauf einigen und die Diskussion auch jetzt nicht weiterführen.
Ich bin zumindest raus, nehme es aber zur Kenntnis das es da offensichtlich völlig verschiedene Ansichten gibt, das muss jeder für sich entscheiden.

Ohne mich jetzt durch alle Videos der Death-Metal-Szene quälen zu wollen: Wenn sie sich intellektuell mit Tod und Zerstörung auseinandersetzen wollen, dann werden massenhaft Videos so aussehen. Für Leute mit anderen intellektuellen Themen sieht das dann halt pubertär aus, ebenso wie das Schreien und die martialischen Posen. Finde ich bei Männern in den Zwanzigern ganz amüsant, danach jedoch traurig.

@lupenrein
ICH habe diese unsägliche DM-Diskussion, die hier ja auch häufiger vorkommt, ja nicht angefangen.

Zu dem Video, das du beschreibst, kann ich nix sagen, da nicht gesehen. Aber es muss kein Zusammenhang zu Tanja Gräff bestehen ... Viele Videos dieses Musikgenre sind makaber; heisst ja auch nicht umsonst "DEATH Metal".


@lawine

lawine schrieb:bevor ich das Video beurteile, müsste ICH den Hintergrund kennen. Was wollten sie damit sagen?

dass sie audrücken wollten, Gewalt und Mord seien die geilstenSache der Welt - angesichts von Tanjas Verschwinden - halte ich beinahe für ausgeschlossen

:Y:

ich habe das Video auch gesehen - die Frau ist nicht rothaarig , ich sehe da auch keinen besonders makaberen Bezug zu Tanja Gräff. Solche Videos sind in der Szene normal.

genauso beeinflusst mich auch der Kindersarg im Auto von P. nicht in meiner Meinung.

das ist für mich auch das was ich am Kaes Artikel als unnötig und unseriös empfinde.

ich bringe einen fiktiven vergleichsfall vor, damit ihr versteht, wie die dämonisierung der detathmetal ästhetik im zusammenhang mit dem todesfall gräff tanja, bei mir ankommt..

ein sehr frommer mann geht die ganze karwoche brav in die katholische kirche beten, er macht den kreuzweg an jedem tag mit, und fastet streng. besonders berührt ist er immer von den szenen der geißelung und dornenkrönung. am karfreitag wird im gottesdienst das kreuz mit einem naturgetreu gestalteten, blutüberströmten jesus auf die altarstufen gelegt, die gläubigen gehen vor, sie küssen den von einem nagel durchbohrten fuss der gestalt. er verharrt immer noch einen augenblick andächtig, bevor er sich erhebt.
am ostersonntag singen drei chöre, dieorgel begleitet die hochwertige musik.
nach dem hochamt, verkocht die frau des gläubigen die tiroler knödel. er schreit sie an. am nächsten tag ist die gattin weg, sie wird nie mehr gesehen.

hört man bei dem fall, er müsse schuldig sein, weil er in der kirche blutrünstigen bildern huldige? sieht man seinen kuss für eine geplagte holzfigur als kriminelle anlage? spricht man ihm seine menschlichkeit wegen der abgebildeten szenen der dornenkrönung und geißelung ab?

die teilnahme an für außenstehende abstoßend wirkenden kultischen handlungen ist kein eingeständnis eines mordes.

wir können uns über die zumutbarkeit dieser katholischen oder death metal bildsprache unterhalten, aber bitte nachher, nachdem die wichtigeren dinge des lebens geklärt sind.
voran, ob fremdverschulden am tod einer jungen frau vorliegt.
und wenn ja, wer aus realen gründen der täter sein könnte.

Ich habe gerade ein wenig über Telefone nachgedacht und recherchiert, aber an einer Stelle komm ich nicht weiter, da ich es als Mann nicht so mit Technik habe. Daher mal eine Frage: Bei so einem LG-Modell, wie es TG besaß, kann ich da als Täter dafür sorgen, dass es leer wird? Z. B. indem ich den ganzen Abend mit ihr SMS schreibe? SMS schreiben im Parkdeck und Empfangen dürfte einen ähnlichen Effekt haben wie in Zügen, da das Telefon ja ständig mit Empfangsproblemen zu kämpfen hat. Da gingen doch selbst diese alten Dinger relativ schnell leer. Dann noch ein paar Anrufe bei AH oder auch mit anderen und der Akku neigt sich dem Ende zu.

Wären die SMS für die Polizei vor dem Fund lesbar gewesen? Die Anzahl kannten sie ja sicherlich, aber die Inhalte? Wenn derjenige ein Prepaid-Modell nutzte ohne Registrierung, dann hätten sie die Zahl 500 SMS hin und her, aber keine Inhalte.

Noch einen Schritt weiter, da ich ja immer wieder beim unbekannten Bekannten bin: Nehmen wir an, er lamentierte ihr den ganzen Tag vor, wie schlimm sein Leben ist und dass er an Suizid denke, und dass das Leben eh Scheiße wäre und er dann zum Fest kam, vielleicht auch WEIL der Akku leer ging, und er noch nicht davon erzählt hatte, wie schlimm seine Eltern zu ihm waren etc. Gab es mal irgendwann Hinweise, dass sie an dem Tag extrem viele SMS verschickt hat?

kleiner Nachtrag

Allerdings sollte man auch genauso vorsichtig sein alle Argumente mit vorgeschobenem Minderheiten Bashing zu entkräften.

zum Unbekannten fällt mir dann gleich immer etwas für mich unerklärliches ein.Ein Phantombild welches seit 2007 polizeiintern existierte.Zeugen welche den Unbekannten nicht genau beschreiben konnten - aber eine weitere Person -welche genau dies vielleicht hätte können.Es wird öffentlich mit Hochdruck nach dem Unbekannten gesucht während intern das nahliegenste Bindeglied vernachlässigt wird ???

keine Angst das wars von mir dann auch zum Thema Polizeiarbeit.Ich erwarte auch jetzt keine Diskussion zum Thema - dennoch nehme ich mir als Neuer heraus kurz meine Meinung kund zu tun.

@EDGARallanPOE
@lawine
@vielefragen

Sehr bereichernde Beiträge und Perspektiven wie ich finde. Sachlich, analytisch, gut.

@thrude
Das ist mit dem eigentlichen Ermittlungsansatz in alle Richtungen zu denken und allen Spuren nachzugehen wirklich nicht vereinbar.
Ob es eine Nachlässigkeit war oder man sich auf andere Spuren versteifte entzieht sich meiner Kenntnis.
Jedoch als man 2011 dann das Bindeglied vernahm, gab dieser mW nach an, weder TG noch einen möglichen nahen Begleiter zu kennen.
Entweder er sagte die Wahrheit oder er deckt jemanden bis heute. Weitere Optionen gibt es mE nicht.

Bemerkenswert ist es aber auf jeden Fall, dass in dem einen Fall, Tim und Co. zwar ein Phantombild angefertigt aber nie öffentlich eingesetzt wurde in dem anderen Fall , BZH, ganz darauf verzichtet wurde ein Phantombild zu erstellen.

Wenn die uns hier voliegenden Informationen stimmen, dann wurde in beiden Fällen darauf verzichtet mit Fahndungsfotos der gesuchten Personen an die Öffentlichkeit zu gehen.

Diese Vorgehensweise wirft Fragen auf. Wir werden diese Fragen hier nicht beantworten können.

Wenn sich auch weiterhin nichts tut, sollten diese Fragen aber mit Nachdruck auch öffentlich gestellt werden.

Und zum Hang und der vom Hang drohenden Gefahr durch Steinschlag: Hier stellt sich mir die Frage ob es nicht genügt hätte den Teil des Areals am Boden, der sich unmittelbar an den roten Felsen anschliesst von Gestrüpp und Bewuchs zu befreien um eine Zufahrt für Menschen und Fahrzeuge zum Felsen aus Richtung Bonner Strasse 80 zu schaffen. Es existiert ein alter Weg, dieser hätte eigentlich nur wieder freiggemacht werden müssen und über ihn hätten Fahrzeuge mit Material , Drahtnetzen und Abdeckungen und Arbeiter zwecks Sicherung des Felsens an den Felsen gebracht werden können.

Wozu die ganze Rodung weiter unten am Hang? Sie führt dazu dass der Boden nur noch instabiler wird, weil über kurz oder lang das das Erdreich schützende Wurzelwerk fehlen wird.

Also auch hier eine Geschichte , die , schaut man genauer hin, nicht wirklich plausibel zu sein scheint.

Hangsicherung gehört an der Mosel zur alltäglichen Routine, dass dazu ganze Areale abgeholzt werden müssen ist eher ungewöhnlich und dürfte mit der Sicherung des Hanges nichts zu tun haben.

meermin schrieb: Wenn die uns hier voliegenden Informationen stimmen, dann wurde in beiden Fällen darauf verzichtet mit Fahndungsfotos der gesuchten Personen an die Öffentlichkeit zu gehen.

es war Herrn Deschunty ja möglich den P. als möglichen Sommerfestbesucher zu ermitteln ohne das Phantombild zu veröffentlichen.

Es kann auch durchaus sein das die Polizei nicht einfach ohne ausreichenden Tatverdacht veröffentlichen darf. Leiche gab es ja keine ect.

@thrude

thrude schrieb:Es kann auch durchaus sein das die Polizei nicht einfach ohne ausreichenden Tatverdacht veröffentlichen darf. Leiche gab es ja keine ect.

das ist wohl der triftige grund.
sehr gut, dein einwand.

@DEFacTo schrieb:

der anruf soll schon am 08.06.2007 bei antenne west eingeangen sein, hast du eine andere quelle?

Ich habe es auch immer so verstanden, dass der Anruf relativ zeitgleich mit den Schreien in der Bonner Str. stattgefunden hat, also am 13.06.07. Hast du eine Quelle für den 08.06. ? Das würde ja ein ganz anderes Licht auf diesen Anruf werfen.


Ich bin seit gestern abend davon überzeugt, dass es sich nur um ein Verbrechen handeln kann.

meermin schrieb:Bemerkenswert ist es aber auf jeden Fall, dass in dem einen Fall, Tim und Co. zwar ein Phantombild angefertigt aber nie öffentlich eingesetzt wurde in dem anderen Fall , BZH, ganz darauf verzichtet wurde ein Phantombild zu erstellen.

Wenn die uns hier voliegenden Informationen stimmen, dann wurde in beiden Fällen darauf verzichtet mit Fahndungsfotos der gesuchten Personen an die Öffentlichkeit zu gehen.

Diese Vorgehensweise wirft Fragen auf. Wir werden diese Fragen hier nicht beantworten können.

Wenn sich auch weiterhin nichts tut, sollten diese Fragen aber mit Nachdruck auch öffentlich gestellt werden.

Da bin ich voll bei dir!

so ..und wenn wir auf dieser Schiene bleiben könnte auch der Grund für das Versäumnis " Suche von unten " Roter Felsen 2011 ähnlich gelagert sein. Ein Durchsuchungsbeschluss ist nur nach ganz strengen Regeln durchzusetzen.Sollten die Besitzer von 74 - 80 nicht freiwillig einer Durchsuchung zugestimmt haben (Rufschädigung) könnte auch dies nicht ohne weiteres möglich gewesen sein.

Also ich fand den Ausflug in die Kunstästhetik nicht uninteressant. Man könnte ja auch sprechen über die erotische Todesmetaphorik in Tristan und Isolde, oder Tizians Assunta, von den Mönchen skeptisch beäugt, später entfernt, heute die Touristenattraktion, usw. Hat aber mit dem "Fall" nur wenig zu tun oder nur insofern, als dass es zu Vorsicht anmahnt, nicht noch wilder zu spekulieren ... Insofern vielleicht doch mal angebracht.

Die Po hat unheimlich weitschweifend investigiert, in und um den Heuhaufen herum, 200 Bekanntschaften überprüft, und was noch -- das macht sie momentan wiederum aufs Neue -- dann einige wenige tentative -- nicht absolut gesicherte --Infos weitergegeben, von denen sie erhoffte, dass sie evtl. weitere Infos oder Indizien generieren. Das, muss man nun sehen im Nachhinein, war äußerst mau, was sich da noch ergab: wenig bis gar nichts. Einige haben sich ja aufgeklärt (die Bierflaschendiebe, die Frau, die gestützt werden musste). Tja, und das erklärt nun eben das spekulative Im-Kreis-Drehen (stimmt die Aussage, Beobachtung, etc.? hat sich da jemand nicht gemeldet? und warum? und gibt's den überhaupt?) ebenso wie den inflationären Gebrauch von Phrasen wie "es wäre gut zu wissen, ..." oder "entweder - oder": hier.

Vorsicht und Geduld: immer gut und hier insbesondere angebracht.