Der tragische Tod von Tanja Gräff

@meermin
So vermute ich das auch.
Tanjas Frage war entweder logistischer und nicht geographischer Natur oder es wäre ein Hinweis für eine, wie auch immer begründete, Desorientierung.
Ich vermute aber auch eher, dass es sich um eine unterschwellige Frage nach einer Mitfahrgelegenheit handelte.

@z3001x

z3001x schrieb:Interessant ist, dass BM über den Zeugen H sagt, dass er überprüft wurde und als Täter ausscheidet, wörtlich. Wird ja gerne mal angezweifelt.

BM selbst zweifelt ja auch, er hat ja jedenfalls zu Protokoll gegeben, dass er sich fragt, ob der mögliche Täter ihn vielleicht verarscht hat bei der Zeugenvernehmung. Nicht auf H. bezogen, sondern auf alle Überprüften.

Freewing schrieb:Vielleicht kannte sie den Platz sehr gut, aber den Weg dorthin vom FH-Gelände bei Nacht eben nicht. Sie studierte ja an der Uni Trier und nicht FH.

Wenn man einmal oben an der FH war, weiß man, dass das kaum denkbar ist, von der FH führen quasi alle Wege zur Kaiser-Wilhelm-Brücke, und ab der ist man in der Innenstadt. Das ist so als ob man am Adlon-Hotel steht und das Brandenburger Tor sucht :D
Und die Innenstadt kannte sie sicherlich auswendig. Da war sie 9 Jahre zur der Schule.

Kodama schrieb:Ich vermute aber auch eher, dass es sich um eine unterschwellige Frage nach einer Mitfahrgelegenheit handelte.

Würde Sinn machen.
Außerdem ist das eine Aktenzeichen-XY-Szene, da geht es darum dem Zuschauer das Wichtigste in einfacher Form zu servieren und das ist: Tanja wollte in die Stadt und brannte darauf.

Wenn ein Täter als Zeuge vernommen wird, verarscht er natürlich den Vernehmenden, versucht es zumindest. Das ist ja nichts Besonderes.

thinkdifferent schrieb:Wie kommst du darauf, dass sie zu den Klippen ging?!?

Weil es unter tausenden von Zeugen zumindest schwer und riskant, wenn nicht unmöglich ist jemanden gegen seinen Willen dazu zu bringen irgendwo hin zu gehen.

Ich schließe ein Verbrechen nicht aus, aber diese Felsen hat T.G. zumindest zunächst noch freiwillig aufgesucht, vermute ich stark.

@Kodama
Oder unlebendig und unfreiwillig.

Sector7 schrieb:BM selbst zweifelt ja auch, er hat ja jedenfalls zu Protokoll gegeben, dass er sich fragt, ob der mögliche Täter ihn vielleicht verarscht hat bei der Zeugenvernehmung. Nicht auf H. bezogen, sondern auf alle Überprüften.

Ja das stimmt, aber es ist zumindest nicht super einfach, die Kripo auszutricksen.
Die fühlen Zeugen ziemlich unangenehm auf den Zahn, und solchen die unmittelbar vor dem Verschwinden zu dem vermuteten Mordopfer Kontakt hatten, ganz besonders hartnäckig.
Die dürften bei Heiko alles gecheckt haben, Alibi bis zum nächsten Abend, sein Handy, wie gut und woher er Tanja kannte, wie oft er sie vorher gesehen hatte, ob er vorher auffällig war etc - mit negativem Ergebnis.
Wenn er sich dabei in Widersprüche verwickelt hätte, beim "Verarschen", wäre das nach hinten gegangen. Andere, wo man nicht so eine engen Bezug zu Tanja an dem Abend hat, wurden weniger intensiv geprüft, die können auch eher eine Story erzählen.

@Kodama

Kodama schrieb:Weil es unter tausenden von Zeugen zumindest schwer und riskant, wenn nicht unmöglich ist jemanden gegen seinen Willen dazu zu bringen irgendwo hin zu gehen.

Sie muss nicht mehr selber gegangen sein. Ein dunkler Parkplatz, oder nach dem Einsteigen in ein Fahrzeug , ein Schlag hätte genügt um Tanja zum Schweigen zu bringen.

Kodama schrieb:Ich schließe ein Verbrechen nicht aus, aber diese Felsen hat T.G. zumindest zunächst noch freiwillig aufgesucht, vermute ich stark.

Zunächst noch Freiwillig und dann wieder zurück gegangen auf das Fest oder wie meinst du das genau?

@z3001x

z3001x schrieb:Wenn man einmal oben an der FH war, weiß man, dass das kaum denkbar ist, von der FH führen quasi alle Wege zur Kaiser-Wilhelm-Brücke, und ab der ist man in der Innenstadt. Das ist so als ob man am Adlon-Hotel steht und das Brandenburger Tor sucht :D

Guter Vergleich, dass stimmt. Ob auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit oder den schnellsten Fussweg, spricht bei der Frage jedenfalls viel dafür, dass sie zügig in die Stadt und nicht Richtung Fels wollte.

@Freewing

Freewing schrieb:Wenn man hier alte Beiträge liest, ging man früher tendenziell immer eher davon aus, dass sie in Richtung Stadt ging. Warum, weiß ich nicht.

Das stimmt. Gedanklich gingen wir immer zur Bitburger und dann wahlweise mit dem Auto Richtung Luxemburg oder über die Brücke nach Trier, bzw. ein Fußmarsch über die Brücke nach Trier.

In der anderen Richtung war dann nur noch die Kabinenbahn und das Drachenhaus im Rennen. Der rote Felsen, besonders der Punkt ziemlich weit draußen, wo sie nun gefunden wurde, wurde wohl mal der Vollständigkeit halber erwähnt, aber nie ernsthaft in Betracht gezogen.

Einen Grund dafür kann ich dir leider nicht nennen. Es war einfach so.


Edit

Dabei muss man aber berücksichtigen, dass folgende Komponenten noch nicht öffentlich bekannt waren.

Lanz Sendung

Deschunty-Leserbrief

Spitzbart

Leichenfund an der Bonner Straße

@Freewing

Freewing schrieb:Guter Vergleich, dass stimmt. Ob auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit oder den schnellsten Fussweg, spricht bei der Frage jedenfalls viel dafür, dass sie zügig in die Stadt und nicht Richtung Fels wollte.

Dennoch scheint sie danach nicht Richtung Shuttle-Haltestelle gelaufen zu sein, sondern in die entgegengesetzte Richtung, zum hinteren Nebenausgang. Warum?
Der kürzeste Weg hinunter ins Stadtgebiet wäre das nicht gewesen.

Und ich frage mich wann der Security-Mitarbeiter seine Aussage gemacht hat.

Der Stand nach der Nachstellung der Ereignisse durch die Polizei mit diversen Zeugen im Spätsommer 2007 war, dass nicht ausgeschlossen wurde, dass Tanja doch den Shuttlre Bus genommen haben könnte.

Wie passt das zu der Zeugenaussage, die wahrscheinlich doch schon vorgelegen haben muss.

Freewing schrieb:Hier sind ja auch viele Teilnehmer, die schon lange dabei sind. Vielleicht wissen diese, woher man damals diese Erkenntnisse hatte bzw. wieso seinerzeit ein Weg in die Stadt eher vermutet wurde.

Der Zeuge Tim hatte gesagt, dass sie in die Stadt wollte.
Siehe Aktenzeichen-Sendung von 2011 auf Youtube : www.youtube.com/watch?v=YK4u6hJP6Ok
zwischen Position 7:15 und 8:00.

http://www.volksfreund.de/nachrichten/Trier-Fuhr-vermisste-Tanja-Graeff-doch-mit-Bus-in-die-Stadt;art68858,1485926

. Sie stand bei einem Getränkekühlwagen in der zweiten Einfahrt zu den Parkplätzen der Fachhochschule. Diese Einfahrt ist die Zweite hinter der großen grünen Maschinenhalle der Fachhochschule. Ob Tanja Gräff in der sie umgebenden Menschenansammlung allein oder in Begleitung stand, konnte nicht geklärt werden. In einem kurzen Gespräch mit einem der Zeugen äußerte Tanja die Absicht ins Stadtgebiet zu wollen. Von diesem Zeugen, der Tanja zuletzt lebend gesehen hat, entfernte sie sich danach in Richtung Stuckradweg, wo sich ihre Spur verliert. Die Schwierigkeit für die Ermittler liegt darin, dass sie neben der noch immer offenen „Peugeot-Spur“, wonach Tanja Gräff möglicherweise mit einem PKW das Gelände verlassen hat, weiteren denkbaren Alternativen nachgehen müssen. So erscheint es aufgrund der gestrigen Rekonstruktion durchaus wahrscheinlich, dass Tanja Gräff von dem Kühlwagen zur Bushaltestelle gegangen sein könnte, um mit dem Shuttle-Bus in die Stadt zu fahren. Laut Fahrplan fuhren insgesamt vier dieser Busse am 7. Juni zwischen 4.10 und 4.25 Uhr vom FH-Gelände weg zu den Endhaltestellen Castelforte/Trier-Nord, Nikolaus-Kochplatz/Porta Nigra und Messepark. Fahrgäste, die in der fraglichen Zeit einen dieser Busse benutzt haben und sich dabei an eine junge, schlanke,rotblonde oder rothaarige Frau erinnern, werden dringend gebeten, sich mit der Soko-FH in Verbindung zu setzen.

Sehr interessant aus heutiger Sicht welche Informationen damals verbreitet wurden und was man nicht bekannt machte .

Also irgendwie komisch ist das Alles schon H. wird von einem von Tanjas Begleitern angeblafft kurze Zeit später fragt Tanja den T. wie sie in die Stadt kommt er wird nicht angeblafft. Warum fragt Tanja nicht ihre(n) Begleiter wie sie in die Stadt kommt?. T. sagte er hat nicht gesehen ob Tanja in Begleitung war oder nicht.
Kurze Zeit danach berichten Securitys am Nebeneingang aber eine Tanja ähnliche Frau mit 2 Begleitern gesehen zu haben und sie verärgert wirkte.

Irgendwas stimmt da nicht 100% wenn ich 2 Begleiter habe frage ich diese wie ich in die Stadt komme und nicht Jemand der zufällig vorbeikommt den ich kenne.

@Jairo

Jairo schrieb:Irgendwas stimmt da nicht 100% wenn ich 2 Begleiter habe frage ich diese wie ich in die Stadt komme und nicht Jemand der zufällig vorbeikommt den ich kenne.

Die Begleiter werden in diesem Artikel, der sicher auf einem Polizeibericht basiert gar nicht erst erwähnt. Das finde ich das eigentlich Bemerkenswerte.


Heute wissen wir, dass es anders war, es gab zwei Begleiter im Hintergrund. Von einem war sogar ein Phantombild mit Hilfe der Zeugen angefertigt worden.

@z3001x

Danke für die Konkretisierung nochmals. Also hat sie nicht nur fest gesichert nach dem Weg zum NKP gefragt, sondern von sich aus auch - verbrieft laut Tim - bestätigt, dass sie in die Stadt will. Ich sammel gerde nur für meine Gedanken ....


@meermin

Ja, es ist interessant, weil die letzten - gefühlt - 300 Seiten habe ich nichts davon gelesen, dass sie vielleicht das Shuttle genommen haben könnte. Auch ich für mich habe/hatte dieses komplett in meinen Gedanken ausgeschlossen. Dabei ist shuttle ja eigentlich auch nicht zu fern liegend, wenn ein Kumpel dieses vorher genommen hat und vielleicht auch die Gruppe, die schon weg war und man mit dieser telefoniert hatte.

Aber vielleicht war das Shuttle ja gerade weggefahren und man fragte deshalb i. S. v. Fußweg, weil man sportiv ist und nicht warten will, aber dies ist nur reine Spekulation.

Ich habe auch nochmals nach dem Polizeibericht vom 10.06.2007 geschaut, der von Scipper seinerzeit als Beleg dafür genannt wurde, dass T. zur Porta Nigra wollte und dies gegenüber der Gruppe (vermutlich um A. H.) beim letzten Telefonat gesagt haben soll . Der Bericht, den ich unter diesem Datum gefunden habe, gibt dies irgendwie nicht her.

http://www.polizei.rlp.de/internet/nav/0e2/presse.jsp?uMen=0e26f5d4-a938-2011-99f3-1a94839292e2&page=1&pagesize=10&sel_uCon=09766c85-ae5e-211c-5ec3-f1a94839292e (Archiv-Version vom 15.05.2015)

Ist zwar OT, aber ich möchte mal loswerden, dass ich es nicht gutheiße, wenn verdiente User wie @silenca hier auf unbestimmte Zeit gesperrt werden.

@Freewing
@Goermi

Freewing schrieb:
Deshalb versuche ich es noch einmal - für heute versprochen das letzte Mal ;-) - und frage erneut in die Runde, ob jemand weiß (oder darüber berichtet wurde), was die Antwort auf die Nikolaus-Koch-Platz Frage war?

Ich möchte dabei ausschließen, ob ich etwas überlesen habe. Ich finde die Antwort wichtig, weil dies inhaltlich weiter bringen könnte.


@ all: Ja was ist denn nun, kann man hier mal auf so eine simple Frage eine Antwort geben? Oder sind alle so beschäftigt mit Wasserflaschen, Haustürschlüsseln und der ewigen Selbstmordtheorie?
Heijeijei...

War vermutlich nur eine rhetorische Frage, um den Gag mit dem "Mickey-Mouse-Koch-Platz" zu bringen. Die Antwort bestand wahrscheinlich in Gekicher. Anschließend ist sie vermutlich durch den Haupteingang runter zu den Haltestellen der Shuttle-Busse.
Und hier stellt sich dann die Frage: Warum isse nicht gefahren?
Vermutung: Bus voll oder gerade verpaßt. Jetzt wollte sie mit A.H. telefonieren, um mitzuteilen, daß sie später kommt. Das wäre dann das Telefonat zwischen 4.09-4.13h am Nebenausgang. Und hier die nächste Frage: Warum ist sie vom Haupteingang rüber zum Nebenausgang?

Meine derzeitige Arbeitshypothese zu den Telefonaten:

Ich glaube nicht nicht, dass sie sich - wie öffentlich dargestellt - um 4 Uhr über Handy mit ihren Freunden in der Innenstadt verabredete, denn dann wäre sie nicht dageblieben an der FH (anfangs geschah das ja freiwillig und es gab genügend Fahrgelegenheiten), sondern dass diese Telefonate sie vielmehr veranlassten, NICHT in die Innenstadt zu fahren und an der FH zu bleiben!
Das wurde ihr dann später zum Verhängnis!

Wahrscheinlich hat sie deshalb auch ihr Handy ausgeschaltet. So geriet sie aber in diesen obskuren "Restfreundeskreis", wo ein neuer, finaler Streit eskalierte.