Der tragische Tod von Tanja Gräff

gestern um 23:25

thinkdifferent schrieb:
Ganz genau. Sie war anders als andere. Und deswegen erlitt sie auch ein anderes Schicksal als andere. Sowas kommt von sowas. System eben. Entweder ein System, welches sie in den spontanen Suizid trieb, oder ein System, welches sie zum Opfer eines Tötungsdelikts werden ließ. Es gibt Täter, die Schwächen von Menschen spüren, die diese nonverbal ausstrahlen. Tanja hatte Schwächen. Möglicherweise strahlte sie diese Wellen aus, die ein Opfer zum Opfer werden lassen. Sowas kommt von sowas

Eigentlich hat FF dazu schon alles geschrieben, aber ich möchte noch ergänzen, dass Tanja an dem Abend nur drei Besonderheiten hatte, die sie eventuell zum Opfer werden ließ:
1. Sie war selbstbewusst und selbständig genug, sich von der Herde zu trennen und einen Großteil der Zeit nach eigenem Plan zu gestalten.

2. Sie war jung, hübsch und aufgeschlossen.

3. Sie versuchte, Probleme selbst zu lösen, legte also alles andere als das hier vermutete Rickzipfelverhalten an den Tag.


@Nizza78
Okay, dann ist das mit dem Getränke spendieren eine Schlussfolgerung von dir und kein Fakt, der von jemandem beobachtet wurde. Darauf kommt es mir an.

@AveMaria

AveMaria schrieb:Eigentlich hat FF dazu schon alles geschrieben, aber ich möchte noch ergänzen, dass Tanja an dem Abend nur drei Besonderheiten hatte, die sie eventuell zum Opfer werden ließ:
1. Sie war selbstbewusst und selbständig genug, sich von der Herde zu trennen und einen Großteil der Zeit nach eigenem Plan zu gestalten.

2. Sie war jung, hübsch und aufgeschlossen.

3. Sie versuchte, Probleme selbst zu lösen, legte also alles andere als das hier vermutete Rickzipfelverhalten an den Tag.

Und eben genau diese drei aufgeführten Punkte wurden ihr an diesem Abend zum Verhängnis!

@thinkdifferent

Ich sehe da keinen Einfluss des Systems oder ihres Charakters, und da wir nicht wissen, wie sie zu Tode kam, koennen wir auch keine Aussage ueber Risikofaktoren machen.

Normalerweise ist der allergroesste Risikofaktor, von der Gruppe oder dem Begleiter getrennt zu werden. Das ist hier passiert, aber wissen wir, ob sie wirklich alleine war? Oder ob sie zu der Gruppe aufschliessen wollte? Die Polize hat von Anfang an gesagt, sie gehen davon aus, dass sie den Taeter kannte. Sie haette also genausogut in Begleitung von einem oder mehreren Bekannten gewesen sein koennen, zu denen sie eine engere Bindung hatte als AH, den sie erst vor kurzem getroffen hatte.

Ich kannte sie nicht, aber von den Beschreibungen aus guten Quellen kommt mir ihr Verhalten eigentlich nicht so ungewoehnlich vor.

@AveMaria

Dass sie jung und huebsch war, muss nicht notwendigerweise etwas damit zu tun haben. Wir kennen das Motiv nicht. Bei Sexualmorden ist das Motiv haeufig einfach nur eine Gewaltfantasie. Es werden auch 80-jaehrige vergewaltigt. Und junge huebsche Frauen werden mit Eisenstangen durchbohrt.

Deswegen schrieb ich EVENTUELL - ob es damit zusammenhing, wissen wir erst, wenn die Umstände geklärt sind.

Für mich stellt es sich derzeit so dar, aber es kann auch komplett anders gewesen sein.

@AveMaria @thinkdifferent
Die drei Punkte würden bei einem Zufallsopfer eines Unbekannten zutreffen. Aber bei einer Beziehungstat mit einem Freund/Bekannten können ganz andere Punkte relevant werden.

Ja, bei einem Freund / Bekannten wäre es normal sich auch losgelöst von der Gruppe zu treffen und das Motiv wäre unter Umständen ein ganz anderes, als ihre jugendliche Begehrlichkeit.

Wissen wir sicher, dass das Vorgluehen in einer Kneipe stattfand? Oder koennten sie sich auch in der WG getroffen haben? Das waere kostenguenstiger... Einer bringt eine Flasche Wein, einer bringt Salzstangen usw und schon hat man alles fuer eine Party.

Dann saehe es mit den 10 Euro so aus: Sie muesste 2.50 fuer den Einlass zahlen, und dann noch etwas fuer ein alkoholisches Getraenk (einer der Zeugen sagte ja, sie haette etwas getrunken, aber nicht viel), so ihr AH nicht ein Glas ausgegeben hat. Eventuell noch etwas Geld fuer einen Bus oder ein Sammeltaxi zum Fest, da weiss ich nicht, wie sie das organisiert hatten. Dann braeuchte sie noch Geld, um am naechsten Tag nach Korlingen zu kommen, so es in Trier kein Semesterticket gab (keine Ahnung). Gab es 2007 ein Semesterticket?

Das sollte aber auf jeden Fall hinkommen, denke ich mal. Sie hatte 10 Euro in der Tasche, und das musste dann halt reichen. Das war zumindest zu meinen Zeiten eine weit verbreitete Haltung, mit dem jobben neben dem Studium verdient man nicht so viel, und da ueberlegt man es sich besser genau, wo man das Geld ausgibt.

@AveMaria
@AnnaKomnene

Ob Suizid oder Tötungdelikt (Unfall schließe ich ob der Örtlichkeit des Fundorts/Absturzstelle aus), verhalten sich Kausalitäten in diesem Fall ähnlich einem Flugzeugabsturz:
erst die Verkettung und Addition von Ereignissen und Eigenschaften führten zum bekannten Ergebnis. Das ist es, was ich mit dem Systemgedanken zum Ausdruck bringen möchte.
Eins führt zum anderen, und sowas kommt von sowas. Es ist ein Zusammenspiel von Situationsfaktoren und ihrem Wesen (Charakter, Aussehen, etc).
Jetzt klarer?

Ntürlich gab es 2007 ein Semestrticket. Warum auch nicht? Wird ja auch anständig für gezahlt. Waren damals noch so um die 190€

@thinkdifferent:
Ja vom Systemgedanken, bin ich ganz bei dir!

thinkdifferent schrieb:Es gibt Täter, die Schwächen von Menschen spüren, die diese nonverbal ausstrahlen. Tanja hatte Schwächen. Möglicherweise strahlte sie diese Wellen aus, die ein Opfer zum Opfer werden lassen. Sowas kommt von sowas

Mich "störte" daran nur der Begriff Schwächen. Die Fähigkeit, unabhängig von einer Herde zu agieren und das Selbstbewusstsein dazu sehe ich eher als Stärken, die z.B. auch Führungskräfte aufweisen müssen. So in Richtung: Lieber mir nach, als allen hinterher. Auf mich wirkt das, was so über Tanjas Eigenschaften gesagt wurde, so gar nicht wie die typischen Opfereigenschaften. Trotzdem können diese Eigenschaften natürlich auch ein gewisses System in Gang setzen und unterstützen. Jedes System benötigt ganz eigene Eigenschaften, wie wir ja nun auch anhand der Überlegung unbekannter Täter oder Beziehungstat feststellen.

@Nutzer2015
genau darum geht es. wir sehen etwas ganz gewiss.

was wir gesehen zu haben meinen, ist nicht das gesehene, sondern die interpretation eines sinneseindrucks.

angenommen, die landesregierung hätte eine prämie ausagelobt für entdeckung vom xykäfer befallener bäume, dem menschlichen auge sei das durch rostrote verfärbungen des blattkleides sichtbar.
dann würden wir die braunen flecken eher als ungezieferbefallene fläche sehen.
wird aber nach einem toten menschen gesucht, deuten wir das eher als im baum hängendes skelett mit brauner kleidung.

alles was wir nicht exakt sehen, wird von unserem gehirncomputer anhand seiner persönlichen bilderkennungssoftware zugeordnet. diese muss aber hin und wieder opimiert werden.
man liegt also eigentlich keinem dummen irrtum auf, wenn man etwas anderes zu sehen glaubt, als vor ort tatsächlich nachweisbar ist, sondern man hatte bisher noch keinen suchbegriff für diese art bilder im hirn gespeichrt, im konkreten fall für braune flecken in bäumen mit parallelen helleren strichen, die fast so ähnlich wirken wie beine.