Der tragische Tod von Tanja Gräff

Nach langem mitlesen klinke mich hier mal in diese diskusion mit ein.
Vielleicht ist der Unbekannte auch ein 'alter Freund' aus früheren Tagen, der erfahren hat das Tanja mit ihren 'neuen Freunden' auf das Fest geht. Diesem Unbekanntem (evtl. jemand der vllt. ein Verehrer von Tanja war?) hat der neue Freundeskreis der Tanja nicht gepasst, weshalb er auch einen ihrer neuen Kumpels relativ Forsch abgewiesen hat. Vielleicht war er in großen Stil Eifersüchtig.
Die Aussage, das Tanja nur noch heim wollte könnte man unterdessen so einordnen : Der Unbekannte versuchte Tanja Gräff den Kontakt zum Freundeskreis auszureden und bequatschte sie den kompletten Abend damit. Daraufhin hatte sie auch keine Lust mehr auf die Clique aufzustoßen und wollte eben nur noch Heim.
My 2 cent's..

@Yellowcab
Wenn der "Unbekannte" Tanja den kompletten Abend bequatscht hätte, dann hätten ihn die neuen Freunde ja wohl gesehen.

Zumindest für den Zeugen Heiko war der Mann, den er morgens gegen 4.00 mit Tanja sah aber ein "Unbekannter".

Und Heiko gehörte zu der Clique der neuen Freunde mit denen Tanja das Fest besuchte.

Gegen Deine Annahme spricht auch die Tatsache, dass Tanja unmittelbar nach der Sichtung des "Unbekannten" durch Heiko gegenüber einem anderen Zeugen den dringeden Wunsch in die Stadt hinunter zu wollen, auf schnellstem Wege, äusserte.

Und es bliebe generell die Frage, warum Tanja über eine Stunde mit einem Typen, der sie nervte auf dem Festgelände herumgelaufen sein soll wo sie doch in der Stadt offensichtlich eine Verabredung hatte.

Ganz zu schweigen von der Frage, warum Tanja ihre Verabredung in der Stadt nicht absagte, wenn sie sich entschlossen hätte mit jemand anderem noch länger auf dem Fest zu bleiben.

Ich denke, dass Tanja auf dem Fest noch jemanden traf, der ihr anbot sie mit hinunter in die Stadt zu nehmen, sie zu den anderen zu fahren, jemanden , der die anderen wie sie kannte .

Ich vermute, dass Tanja sich mit dieser Person oder alleine wieder ins untere Parkdeck begeben hat um auf die Person oder auf andere Personen, die auch mitfahren sollten zu warten.

Das Warten hat sich dann aus irgendeinem Grund sehr lange hingezogen und dabei wurde Tanja von einer der Personen, die mitfahren sollten belästigt, daher der Streit, den die beiden Zeugen BZH sahen.

Das sind meine Vermutungen, So würde sich das Nichtmehrerreichbarsein des Handys erklären und man hätte auch eine Erklärung dafür wieso Tanja das Treffen n icht absagte. Die Absage kann über ein anderes Handy einer anderen Person erfolgt sein.

@meermin
Was aber, bei der annahme das es evtl. eine Gruppe gewesen sein sollte, noch weitere Zeugen zu Tage bringen dürfte. Oder verstehe ich da etwas falsch?

@Yellowcab
Eine Vermutung wäre, dass die Personen die die beiden BZH im Gebüsch sahen genau die Personen waren, mit denen Tanja hinunter in die Stadt zu den anderen aus der Clique fahren wollte.

@Scipper
Es ist durchaus möglich, dass der Unbekannte, der den Zeugen H. abgewimmelt hat, etwas überbewertet wurde. Das Problem für die Polizei war ja auch, dass es so wenige Zeugenaussagen gab.
Er muss nichts mit Tanjas Verschwinden zu tun haben. Er muss auch nicht mit dem Peugeotfahrer identisch sein. Es gibt einige Aussagen, die dafür sprechen, dass es sich um den Peugeotfahrer handelt: geschätztes Alter, geschätzte Größe, dunkle, kurze Haare. Dagegen spricht: Der Zeuge H. hat den Unbekannten als eher aggressiv empfunden, so dass er sich zurückgezogen hat. Im Film wird er zumindest als "gereizt" beschrieben. Der Zeuge BZH hat den unbekannten Peugeotfahrer aber ausdrücklich als nicht aggressiv und nüchtern beschrieben. Und als auffallend gutaussehend.

Nach allen Varianten, die hier diskutiert wurden, erscheint mir die Variante, dass es sich bei dem Peugeotfahrer um den Mann handelt, der Tanja etwas angetan hat, am wahrscheinlichsten. Ich halte auch die Aussagen des BZHs für plausibel und glaubwürdig. Ich vermute wie wahrscheinlich viele hier, dass Tanja später noch in den Peugeot eingestiegen ist, nachdem der Fahrer sie durch das heruntergelassene Beifahrerfenster davon überzeugt hat, sie noch nach Hause zu bringen.

Die Frage, warum Tanja noch bis nach 5:00 auf dem Festgelände war, ist schwierig zu beantworten:
o Hat sie noch jemanden getroffen, wie @meermin vermutet und vielleicht noch gewartet?
o Hat sie das Festgelände vielleicht verlassen, um in die Stadt zu kommen u. ist zurückgekehrt?
o Hat sie jemanden getroffen und ist mit ihm durch den Weißhauswald spaziert und hat sich dann gestritten?
Alles klingt möglich.
Mir geht gerade noch eine andere Möglichkeit durch den Kopf, weil ich immer noch über die Parkerlaubnis nachdenke, die der Peugeotfahrer gehabt haben muss. Also, gesetzt den Fall, der Peugeotfahrer gehörte nicht irgendwie zu den Veranstaltern oder Helfern, hatte keine Parkberechtigung, hat auch vielleicht gar nicht gefeiert sondern wäre nach 4:00 frei auf das Festgelände gefahren? Was ich meine: Kann es evtl. sein, dass Tanja jemanden telefonisch gebeten hat, sie abzuholen oder dass jemand ihr angeboten hat sie zu holen und ist dann gekommen? Haltet ihr das für denkbar?

@chianti
Tanjas Handydaten dürften der Polizei bekannt sein. Glaubt man den Polizeiberichten, dann fand das letzte Gepräch, das von Tanjas Handy aus geführt wurde zwischen 4.09 und 4.13 statt und als Gesprächspartner wurde das Handy eines in der Stadt wartenden Freundes ausgemacht.

Wenn Tanja also jemanden gebeten haben sollte, sie auf dem FH-Gelände abzuholen und dies telefonisch geschehen sein soll, dann käme nur jener Freund als die Person in Frage, die gebeten worden sein könnte.

@meermin

ja, das ist mir schon klar. Dieser Freund oder vielleicht noch einer aus der Gruppe? Man hat das mit der zurückgelassenen Tanja ja sicher diskutiert. Weißt du, wie groß die Gruppe eigentlich war? Außer R. und A.? Waren alle mehr oder weniger angeschickert? Sind sie alle oder einige nach Hause gegangen oder alle zum Grillen, wie teilweise behauptet? Was war mit der Taxifahrt vom Bahnhof? Wohnte einer der Gruppe vielleicht in der Nähe? Hatte vielleicht einer die Möglichkeit, kurzfristig an ein Auto zu kommen? Diese Fragen stelle ich mir. Und eine ganz besonders, die betrifft das auffallend gute Aussehen des "südländischen Typs", wie der BZH es erwähnte, aber diese Frage ist nichts fürs Forum.

@chianti
denkbar wäre es, dass jemand mit dem Peugeot erst nach 4.00 auf das Gelände der FH gefahren ist um Tanja und eventuell noch andere Personen dort abzuholen.

Von den Freunden Tanjas scheint aber niemand damals im Besitz eines solchen Fahrzeugs gewesen zu sein. Man sollte annehmen, das dies ermittelt worden wäre.

Also bliebe alleine die Möglichkeit, dass man sich ein Fahrzeug , den Peugeot ausgeliehen hätte.

Dafür spräche die vorsichtige Fahrweise des Fahrers, er hielt vor dem Bauzaun an und wartete bis dieser weggeräumt war anstatt wie andere Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen vorbeizubrettern.

@meermin
ja, der Peugeotfahrer war wohl vorsichtig und vor allem: wahrscheinlich nüchtern. Was nach so einer Mega-Party morgens um 5:00 nicht selbstverständlich ist.
Daher kam auch meine bisherige Vermutung, dass er weniger gefeiert und vielmehr gearbeitet bzw. organisiert hat, also im weitesten Sinne zum Personal gehörte. Oder er ist eben extra zum Abholen aufs Festgelände gekommen.

Bisher ging ich immer davon aus, dass die Berichte (Pressemeldungen) der Polizei stimmen. Die Berichte können aber nur stimmen, wenn die Zeugen der Polizei die Wahrheit gesagt haben.

Der erste XY-Film 2007 weist zahlreiche Ungereimheiten auf. Diese Ungereimtheiten lasse ich aber beiseite, denn es handelte sich dabei um einen Spielfilm, der alles etwas verfremdet darstellte.

Nein, ich meine die amtlichen Polzeiberichte, die veröffentlicht wurden. In diesen Berichten wird vieles so dargestellt, als sei dies das Evangelium und als würde das alles genauso so stimmen.

So wird in den Berichten der Eindruck vermittelt, als wäre auf dem Fest alles in Ordnung gewesen.
Dazu mal ein Beispiel aus einem Polizeibericht vom 10. Juni 2007, der diesen Eindruck vermittelt:

"Die jungen Leute blieben eine Weile zusammen, später im Verlauf der Nacht verloren sich die Freunde in der Menge. Als sich die Begleiter gegen 4 Uhr entschlossen, das Fest zu verlassen und in die Stadt zu fahren, riefen sie Tanja per Handy an. Sie sagte bei dem Telefonat, dass auch sie mit dem Shuttlebus zur Porta Nigra in die Stadt käme, was allerdings nicht geschah."

Dieser Bericht besagt, dass die "Freunde" sich in der Menge verloren und Tanja anriefen, BEVOR sie das Fest verließen. Das widerspricht aber den späteren Berichten. Denn späteren Berichten zufolge riefen nicht die Tanja an, sondern Tanja rief sie an. Es war also genau umgekehrt.

Abgesehen davon stimmt die Uhrzeit des angeblichen Anrufes "gegen 4 Uhr" nicht, denn später hieß es, dieser Anruf in Sachen Busfahrt sei erst zwischen 4:09 Uhr und 4:13 Uhr erfolgt. Es ist
bisher unbekannt, was in diesem 4-Minuten-Telefonat besprochen wurde. Hat man sich mit Tanja am Telefon gestritten oder war es genauso, wie es in den bisherigen Berichten dargestellt wurde?

Man dreht sich im Kreis, weil man immer von der Richtigkeit der Berichte ausgeht. Aber wissen wir, ob die Berichte den Sachverhalt richtig und vollständig schildern? Es ist doch sehr seltsam, dass Tanja angeblich schnell in die Stadt wollte, dann aber nicht in der Stadt eingetroffen ist !!!

Denn der Bus war voller Leute und auf den Straßen war sicherlich auch Betrieb. Auf dem Weg in die Stadt, zu Fuß oder per Bus, konnte Tanja nicht spurlos verschwinden. Denn wie sollte das gehen vor den Augen aller Fahrgäste im Bus oder vor den Augen aller etwaigen Fußgänger?

Da stimmt etwas nicht: Entweder wollte Tanja nicht in die Stadt oder wollte in die Stadt und müsste dann auch in der Stadt an ihrem Zielort (Bushaltestelle Porta Nigra) eingetroffen sein.

In einem Bericht las ich, dass die Gruppe nicht sehr lange an der Porta Nigra auf Tanja wartete. Den genauen Text muss ich suchen, aber so wurde es in einem 16vor-Bericht geschildert. In dem Bericht stand ferner, selbst wenn tanja sich beeilt hätte, hätte sie dort keinen mehr angetroffen.

Falls das stimmt, hat sich die Gruppe also von diesem Ort entfernt, bevor Tanja dort eintraf und nicht lange genug auf Tanja gewartet. Wann die Gruppe sich fortbewegte, ist nicht bekannt.

Das erweckt auf mich den Eindruck, dass es der Gruppe egal war, ob Tanja nachkam. Denn wäre es der Gruppe nicht eghal gewesen, so denke ich, hätten sie dort länger gewartet. Es stellt sich aber die Frage ob das überhaupt stimmt oder man nur vorgab, dass Tanja nicht dort eintraf.

Denn wenn die Gruppe in das Verschwinden von Tanja verwickelt ist, dann wäre es durchaus naheliegend, dass diese Gruppe sagt, dass Tanja gar nicht bei der Gruppe eingetroffen ist. Es ist aber fraglich, ob die Gruppe Tanja etwas getan hat, was ich der Gruppe nicht unterstellen möchte.

Eine weitere Variante wäre die, dass Tanja Streit mit der Gruppe hatte, also gar nicht zu der Gruppe aufschließen wollte, sondern es vorzig auf dem Festgelände zu bleiben. Das würde auch wieder den ganzen Berichten widersprechen, die das Bild von einer heilen Welt vermittelt haben !!!

Im übrigen halte ich die Angaben des Bauzaunhelfers für glaubwürdig, denn dieser hatte keinen Grund eine Geschichte oder den Peugeotfahrer zu erfinden oder irgendwas schöner zu reden als es war. Daher nehme ich an, dass Tanja auf dem Fest blieb, weil sie von der Gruppe verlassen wurde.

Auf dem Fest waren viele Gruppen, die sich nicht im Gewimmel aus den Augen verloren oder wenn sie sich auf dem Gewimmel aus den Augen verloren, auch wieder auf dem Fest gefunden haben.

Meines Eachtens war Tanja auf die Gruppe stocksauer, weil sie das Fest ohne sie verlassen hat und hat sich aus dem Grund entschlossen, der Gruppe nicht mit dem Bus in die Stadt nachzufahren.

Das deckt sich dann mit der Aussage der Gruppe, dass Tanja nicht in der Stadt eingetroffen ist. Dazu passt auch, dass die Gruppe in der Stadt (Porta Nigra) nicht sehr lange auf Tanja gewartet hat.

Ich denke, dass Tanja auf dem Fest umherirrte und nicht wusste was sie tun sollte. Denn es war 4:15 Uhr und es fuhr um diese Uhrzeit kein Bus von Trier nach Korlingen. Sie hatte angeblich nicht viel Geld dabei, so dass sie sich keine Taxifahrt nach Hause (20 Euro) leisten konnte.

In dieser Phase der Enttäuschung und Frustration könnte der gutaussehende Peugeotfahrer mit dem Aussehen eines Südländers aufgetreten sein und Tanja angeboten haben, sie nach Trier oder nach Korlingen oder in ein Lokal oder sonstwohin zu fahren, was jedoch zum Streit mit Tanja führte.

Aus dem Grund ist der Peugeotfahrer als Zeuge sehr wichtig, denn es ist nicht gesagt, dass er was mit dem Verschwinden von Tanja zu tun haben muss. Auch die Gebüschler wären als Zeugen wichtig, wobei auch sie nicht unbedingt etwas mit dem Verschwinden von Tanja zu tun haben müssen.

Tanja war in den ersten Stunden auf dem Fest gut gelaunt, so die Aussagen von Zeugen, aber ab 4:00 Uhr scheint etwas vorgefallen zu sein, das sie vorherige heitere Stimmung Tanjas getrübt hat.

nur mal ne anmerkung und ne frage zu den gelben kennzeichen.
wurden definitiv gelbe kennzeichen erwähnt ? auch überführungskennzeichen werden gelbe kennzeichen genannt auch wenn sie eigendlich weiß mit gelben balken am rand sind. dann würde die suche bei autohäusern wieder einen anderen blickwinkel ergeben.

Wenn es so wäre wie du geschrieben hast, scipper, dann müsste man sich allerdings fragen wieso man überhaupt ans Handy ging als Tanja anrief. Die ganze Sache hätte sich elegant lösen lassen indem man einfach das Klingeln des Handys nicht gehört hätte als Tanja anrief.

Und es muss weiter gefragt werden wieso man sich die Mühe machte Tanja dann noch einmal um 4.09 anzurufen.

Hatte m an zwischenzeitlich beschlossen, dass man Tanja nicht dabeihaben wollte ? Dachte man, es wäre ein dummer Fehler gewesen sich mit ihr am Nikolaus-Koch-Platz zu verabreden und diente der zweite Anruf dazu diesen "Fehler" auszubügeln?

So oder so ähnlich muss es ja gewesen sein, denn nach dem ersten Telefonat war Tanja guter Dinge und hatte es eilig zu den anderen aufzuschliessen.

Demnach muss es untern in der Stadt zu einem Meinungsumschwung gekommen sein und der Anrufer hätte demnach Tanja über diese Meinungsänderung informiert, direkt oder indirekt.

Er hat ihr vielleicht gesagt, dass sie kommen könne, aber man würde eh nur ganz kurz warten, da könne sie es auch bleiben lassen und er hat ihr vielleicht erklärt, dass er vorher in dem Telefonat einfach nicht ehrlich war.

Wenn es so war, dann verstünde man Tanjas Wut und ihren vielleicht desolaten Zustand nach dem zweiten Gespräch. Denn dann hätte man sie ganz schön verarscht.

wir kennen die Leute nicht, die an der Porta warteten, wir wissen nichts über deren Character, daher kann man nicht sagen, ob es sich so verhalten hat.

Mir fällt es schwer das zu glauben, denn dann wären diese Leute schon ziemlich fies und link gegenüber Tanja gewesen und das traue ich ihnen eigentlich nicht zu.

Ich denke auch, dass Tanja richtig enttäuscht von der Gruppe war. Wie ihre Mutter später in einem Interview schon sagte "Da war Tanja ja ganz allein auf dem Fest." Alleingelassen und erst mal ohne Ziel. Zu allem Pech hatte sie dann auch wahrscheinlich keine Übernachtungsmöglichkeit bzw. Durchfeiermöglichkeit mehr und überdies zu wenig Geld für ein Taxi nach Hause. Ob sie ihre Pläne, in die Stadt nachzufahren, aufgab, wissen wir nicht. Wäre aber denkbar. Besonders enttäuscht wird sie aber von ihrem näheren Bekannten gewesen sein, von dem Frau Gräff glaubte, dass Tanja hier übernachtet habe. Denn wenn eine Mutter davon ausgeht, nehme ich an, dass die Tochter mit ihr über den Typen gesprochen hat/ vielleicht Interesse bekundet hat/ vielleicht noch mehr angedeutet hat.

Im übrigen würde auch die Beobachtung des BZHs passen: eine aufgeregte Frau, die sinngemäß sagt "lass mich in Ruh'" und "ich will nur noch nach Hause". Das könnte die ganze Enttäuschung und Frustration, die sich in dieser Nacht angestaut hat, zeigen.

@chianti
Aber wenn es so war, dass in dem 4.13-Gespräch bereits geklärt wurde, dass man auf Tanjas Anwesenheit in der Stadt keinen Wert legte, wieso ist sie dann nicht zurück zum Schulkameraden Tim gegangen, der sie ja kurz zuvor eingeladen hatte noch einen mit ihm und seinen Bekannten zu trinken?

Die Berichte vermitteln das Bild einer heilen Welt. Daher will ich dazu noch etwas anmerken: In dem Video vom 18. Juni 2007 über die große Suchaktion an der FH, sagt der SOKO-Chef Michels an einer Stelle, als es um den Vorfall mit dem Unbekannten geht, dieser habe den Zeugen brüsk abgebügelt. Also mit den sinngemäßen Worten: "Die Tanja bleibt hier. Du kannst also gehen."

In diesem Zusammenhang greift sich der Herr Michels unbewusst an die Nase. Laut Internet gibt es bei der Körpersprache keine zufälligen Gesten. Der Griff an die Nase bedeutet: Es stinkt mir. Oder er hat nur ein Kribbeln (Juckreiz) in der Nase verspürt und die Geste hat keine tiefere Bedeutung:

https://www.youtube.com/watch?v=d3rSI5ck-3w (Video: Tanja Gräff / Soko Chef redet über diese Heiko Situation ?!)

@Scipper
Herr Michels grift sich just in dem Moment an die Nase als er sagt, dass keine Gefahr zu erkennen war!!! (keine Gefahrensituation erkannt')

Das ist mir auch aufgefallen.

Wir wissen nicht warum Herr Michels sich an die Nase fasste aber der Griff an die Nase gilt landläufig als Zeichen, dass jemand lügt.

"Der Griff an die Nase ist eine typische Verlegenheitsgeste beim Lügen. Hat man vielleicht im Kopf, dass schon Pinocchios Nase beim Lügen zu wachsen anfing?"

http://www.bildderfrau.de/tipps-tricks/koerpersprache-luegner-d13384c207883.html (Archiv-Version vom 25.08.2012)

@meermin,
ich könnte mir die Situation, wie du sie eben geschildert hast gut vorstellen: Nach dem ersten Telefonat ist sie noch relativ aufgekratzt und überlegt, wie sie schnell zum "Mickey-Maus-Koch-Platz" kommen kann. Und hofft, dass die Gruppe wartet. Im zweiten Telefonat wird das von dem besagten Freund relativiert. Man hat vielleicht keine Lust zu warten, es dauert zu lang, die anderen nölen schon und im übrigen ist man gleich schon an der Porta Nigra. Jetzt erkennt Tanja, dass sie keine Chance hat, schnell noch Anschluss zu finden, sie ist ernüchtert, enttäuscht, besonders von dem guten Freund. Sie sagt das auch vielleicht. Und ob sie jetzt noch Lust hat, mit T. einen zu trinken? Eher wohl nicht.

Die nächste Frage ist natürlich, was passiert jetzt? Ist sie in ihrer Enttäuschung ein dankbares Opfer für einen "hilfsbereiten" Unbekannten, der sie anspricht, oder den sie vorher schon kennengelernt hat?
Das wäre gut möglich.
Oder wurde ihr in dem letzten Telefonat womöglich doch angeboten, dass jemand sie holt? Und dann kam jemand in einem (evtl. geliehenen Peugeot), traf sich mit ihr in der Nähe des Drachenhauses, hatte mit ihr eine Aussprache, die in Enttäuschung endete, wie der BZH beschrieben hatte? Das ist sehr spekulativ, ich weiß. Woher das Auto? Wer war noch fahrtüchtig? Dann stimmten die Aussagen der Gruppenmitglieder nicht ganz. Das ist eher nicht so wahrscheinlich, aber auch nicht ganz ausgeschlossen. Oder?

@meermin du schreibst:

meermin schrieb:Demnach muss es untern in der Stadt zu einem Meinungsumschwung gekommen sein und der Anrufer hätte demnach Tanja über diese Meinungsänderung informiert, direkt oder indirekt.

Ja, das denke ich, auch wenn das nicht ins Bild der Berichte von einer heilen Welt passt. Fakt ist, dass die "Freunde" nicht sehr lange auf Tanja an der Porta Nigra gewartet haben. So steht es in einem Bericht in der Online-Zeitung 16vor, der auf einem ausführlichen Interview mit Tanjas Mutter beruht.

Es mag sein, dass die Gruppe einfach nur keine Geduld hatte, lange an der Bushaltestelle herum zu stehen, aber genausogut könnte es sein, dass man keinen sehr großen Wert darauf legte, ob Tanja mit dem Bus nachkommt oder dass die Gruppe dachte: Sie kann ja später nachkommen zu dem Grillfest.

Angeblich wurde morgens noch irgendwo im Freien ein Grillfest von der Restgruppe veranstaltet. Denn aus dem Grund wollte man sich ja treffen, um das Fest ausklingen zu lassen. Es stellt sich aber die Frage, wie Tanja ohne Auto oder ohne Taxi zum Grillfest nach Tarforst oder Olewig kommen sollte?