Der tragische Tod von Tanja Gräff

Ein großes Versäumnis war es bei der 1. AZ-XY Sendung die Spitzbart-Szene nicht nachzustellen. Man hätte den Zeugen innerhalb von wenigen Wochen gehabt, so dauerte es über 4 Jahre bis ein erster, möglicher, Spitzbart ermittelt wurde.

Stattdessen hat man sich auf die BZH-Szene versteift, die nach 8 Jahren ohne Verifizierung- sowie Falsifizierung durch ein halbes Dutzend Beteiligter, sowie dem Skelettfund (u. somit sehr wahrscheinlich keiner Entführung mittels Lux. Peugeot) mittlerweile sehr stark angezweifelt werden darf.

Die Szene wurde seitens BZH sehr detailliert beschrieben, es wurde sogar ausgesagt, dass der Bauzaun den Gebüschlern fast auf den Kopf fiel, auch dass Joints geraucht wurden u. keine normalen Zigaretten.

Natürlich wirft das Fragen auf ob so eine ausufernde Geschichte eventuell erfunden ist und dann natürlich auch warum. Insbesondere wenn man bedenkt, dass das Szenario einer entführten Tanja dadurch nach XY als wahrscheinlichstes Szenario im Bewusstsein blieb u. womöglich letztendlich auch dazu führte, dass man am Fuße des roten Felsen nur halbherzig suchte.

Die Ermittlungen wurden somit in eine ungüstige u. verstreute (Auslandsspur, KfZ, Entführung) Richtung gelenkt, dabei hat sie sehr wahrscheinlich das Fest nie weiter als 900 Meter verlassen.

Da stellt sich wiederum die Frage, wurden die Ermittlungen absichtlich in die falsche Richtung gelenkt ? Im gleichen Atemzug muss dann auch die Frage nach dem Warum gestellt werden.

@Slaterator

Wenn man ueber Bewegungsmuster nachdenkt, dann ist das Gespraech mit T der Anfangspunkt, und die Abbruchkante der Endpunkt. Soviel ist sicher.

Wenn man jetzt darueber nachdenkt, was TG oder die Frau, die ihr aehnlich sah, gesagt hat, und wohin sie sich bewegt hat, dann passt einiges nicht zusammen.

T Sichtung: TG will zum Bus, um in die Stadt zu fahren, aber laut Handydaten geht sie nicht zur Bushaltestelle, sondern in die entgegengesetzte Richtung, zur Stadt hin.

Drachenhaus Sichtung: Frau hat Beziehungsstress, will nachhause, geht nicht in Richtung Wald

BZH: Frau hat Streit mit einem Mann, den sie kennt, will nachhause, geht nicht in Richtung Wald

Drachenhaus und BZH Sichtung passen zusammen, das ist stimmig, und es koennte dieselbe Frau gewesen sein. Ein Streit am Drachenhaus, sie laufen weg von der Stadt, und gehen getrennte Wege. Aber es passt nicht zur Auffindesituation.

Die Merkwuerdigkeiten in der T Sichtung liessen sich noch einigermassen stimmig erklaeren - zum Beispiel so: TG will eigentlich zum Bus, ueberlegt es sich aber anders nach ein paar Schritten, und beschliesst, in die Stadt zu laufen. Als sie am Seiteneingang ankommt, telephoniert sie noch einmal, und aendert ihre Absicht. Bis dahin hoert sich alles einleuchtend an. Aber wie kommt sie dann in den Wald? Und wann, und warum? Alleine gleich um 4:13 wohl kaum, da war es noch zappenduster im Wald. Mit einem Begleiter koennte das aber durchaus stimmen. Sie trifft zufaellig jemanden, den sie kennt, sie gehe spazieren, weil entweder er oder sie reden muss, und sie Ruhe brauchen. Koennte durchaus so gewesen sein. Oder sie wird entfuehrt. Halte ich persoenlich fuer unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.

Nein, ich glaube nicht, dass sie sich wegen eines negativ verlaufenen Dates vom Felsen gestuerzt hat. Fuer Suizidneigung gibt es keine Anhaltspunkte, der Ort war nicht geeignet. Und der Mensch haelt doch einiges aus.

Aber angenommen, es hätte den blauen Peugeot, von dem der Zeuge BZH berichtet nicht gegegeben, dann bliebe nur die Szene des streitenden Paares, das sich auf dem Stuckradweg im Streit trennte, sie mit zwei Personen redend, die aus der Böschung auftauchten , er zurücklaufend Richtung Drachenhaus.

In diesem angenommenen Fall würde den Personen aus dem Gebüsch eine noch grössere Bedeutung zukommen, da sie die letzten gewesen wären, die mit Tanja zusammen gesehen wurden.

@meermin

Ja, das stimmt, aber die Frau aus der BZH Sichtung hatte gerade einen heftigen Streit hinter sich, hatte die Nacht ueber nicht geschlafen, war genervt, und wollte nur noch nachhause. Klar, man kann nicht ausschliessen, dass sie sich um halb sechs Uhr morgens noch einer Gruppe anschloss und klettern ging, aber es waere doch eine ungewoehnliche Wendung.

Dass sie alleine klettern ging, halte ich fuer extrem abwegig, denn sie wusste ja nicht, ob der ausdringliche Kerl wirklich weg war. Da geht man ja eher nicht alleine in den Wald, sondern bleibt eher in der Oeffentlichkeit.

@AnnaKomnene
Wenn es den blauen Peugeot nicht gegeben haben sollte, dann müsste aber zuerst einmal geklärt werden, warum der Zeuge glaubte diesen Peugeot gesehen zu haben.

Auch wenn der Peugeotfahrer nichts mit der vorher vom Zeugen beobachteten Szene zu tun gehabt hätte oder gerade dann hätte er sich melden müssen, bzw. hätte es für ihn keinen Grund gegegen sich nicht bei der Polizei zu melden.

Und warum hätte der Zeuge BZH das Fahrzeug erfinden sollen? Das macht doch keinen Sinn, oder?

@meermin

Jeder irrt sich mal. Ich selbt habe vor ein paar Tagen erst den Text einer e mail falsch im Kopf gehabt. Das ist ganz normal, und es gibt das eben leider auch bei Zeugenaussagen.

@AnnaKomnene
klar kann er sich geirrt haben, aber er wird auf jeden Fall ein Fahrzeug gesehen haben, ein dunkelblaues Fahrzeug mit luxemburger Kennzeichen.

Auch von dieser Beschreibung ausgehend hätte der Fahrer sich, wäre er zur betreffenden Uhrzeit auf dem Stuckradweg unterwegs gewesen eigentlich melden müssen.

Womöglich waren der Fahrer des Peugeot und die zuvor beobachtete Person gar nicht identisch.

Wenn Tanja dann über die Bitburger in die Stadt gelaufen ist und Mr. X über den Schillingsteg, dann könnte er ihr z.B. auf Höhe der Brücke aufgelauert haben. Das würde voraussetzen, dass die beiden zuvor vorhatten, gemeinsam den Schillingsteg zu benutzen, Mr. X dabei aber z.B. aufdringlich wurde, was TG dazu veranlasst hat, die „öffentlichere“ Bitburger alleine zu nehmen.

AnnaKomnene schrieb:Drachenhaus und BZH Sichtung passen zusammen, das ist stimmig, und es koennte dieselbe Frau gewesen sein.

Wenn man diese Sichtungen zusammen nimmt dann muss es eigentlich fast Tanja gewesen sein.
-Statur passt
-Alter passt
-Haarfarbe passt
-Kleidung passt
-Die Tasche ist aufgefallen
-Es wurde der Name Tanja gerufen

Wenn das wirklich Tanja war ganz glauben kann ich es auch nicht dann war die Clique in der Stadt schon längst weg und sie quasi alleine auf dem Festgelände das sich allmählich leert.
Der erste Bus fährt erst um 8Uhr also was tun?
Die Sonne geht gerade auf wo würdet ihr jetzt hingehen 2 Stunden?

Wenn man das Moselufer einmal weglässt ist zwar irre schön aber muss ja nicht sein das es bei Tanja auch an 1. Stelle war...gerade wenn man auch schon mal Wandern war wie auf Bildern zu sehen und diese weiten freien Ausblick erlebt hat.

@Jairo
nur weil man mal mit einer jugendgruppe auf einem gesicherten steig am bewirtschafteten hang unterwegs war, muss man nicht alleine in einen dunklen wald gehen, zumal nach einer durchwachten nacht.

@Jairo

Von den Punkten, die Du auffuehrst, finde ich eigentlich nur den Namen und die Tasche signifikant. Vieles an TG war im Kontext einer Studentenfete durchschnittlich, zB das Alter, die Statur, Jeans, Turnschuhe. Was die Haare anbetrifft, dann war es zwar schon recht hell, aber eben nicht ganz hell, und da kann man sich leicht vertun. Dunkelblond oder hellbraun koennte man nur schwer von dunkelrot unterscheiden.

@AnnaKomnene

Helping schrieb vor längerer Zeit (08.06.2015):

@Momjul
Hi, schön das du mal wieder da bist.
Mir fällt ein, in einem Bericht von Valadon wird von der Wahrscheinlichkeit gesprochen, wie viele Frauen auf dem Fest waren,die Ähnlichkeiten mit Tanja haben könnten und den selben Vornamen haben. Er kam auf eine geringe Zahl ( unter 1 )

Jetzt weiß ich von Bildern einer Band,die auf dem FH fest gespielt hat , das dort ein Bandmitglied ebenfalls Tanja hieß, die auch noch so ähnlich aussah wie Tanja.

Vielleicht war sie es ja, die du gesehen hast bei deiner Parkbuchtensichtung???

Diese Zeilen gingen damals ziemlich unter, aber könnte es nicht doch zu einer Verwechselung und einem folgenschweren Irrtum gekommen sein?

Ich weiß, es spricht vieles dagegen, aber als eine Möglichkeit unter vielen, sollte man es evtl. doch in Betracht ziehen.

@meermin

meermin schrieb:Und warum hätte der Zeuge BZH das Fahrzeug erfinden sollen? Das macht doch keinen Sinn, oder?

Eigentlich nicht. Es kommt aber vor. Auf die Gefahr hin, mich des Abschweifens schuldig zu machen, ein persönliches Erlebnis von vorgestern: Ich parke in eine relativ enge Parklücke in der Innenstadt ein. Hinter mir ein teurer Sportwagen. Ich steige aus, gehe in ein Geschäft gegenüber, kehre zurück. Da begrüßt mich ein junger Mann: "Ich habe schon die Polizei geholt, die sind gleich da! Sie haben das Fahrzeug hinter ihnen angefahren." Da ich zwar völlig perplex bin und selbst nichts von einem Anfahren gemerkt habe, aber mich nicht der Fahrerflucht schuldig machen will, warte ich mit ihm etwa 20 Minuten auf die Polizei. An keinem Fahrzeug, weder meinem oder dem dahinter ist der kleinste Kratzer zu sehen. Der Mann erzählt mir, daß er es oft erlebt hat, daß Leute bei Parkschäden Fahrerflucht begehen und daß ihn das zunehmend ärgert. Darum ist er jetzt doppelt wachsam und hat sich schon mehrfach als Zeuge zur Verfügung gestellt. Als die Polizei ankommt, sieht sie sich die Sache an und kann auch keinen Schaden feststellen. Sie nimmt aber meine Personalien und die des Zeugen auf und klemmt einen Bericht an die Windschutzscheibe des Sportwagens. Der Polizist: "Ich sehe zwar äußerlich keinen Schaden, aber ich kann ja nicht unter das Fahrzeug sehen." Daß ich schuldig bin, das Fahrzeug angefahren zu haben - daran besteht für die Polizei kein Zweifel. Originalton Polizist: "Warum sollte jemand sowas erfinden? Die Mühe würde sich doch kein Mensch machen."

@Jairo

Jairo schrieb:Die Sonne geht gerade auf wo würdet ihr jetzt hingehen 2 Stunden?

An Tanjas Stelle vielleicht zum provisorischen Waldseilgarten, bei dessen Aufbau einer der alten guten Freunde Tanjas geholfen hat? Das Gelände des Waldseilgartens befindet sich in unmittelbarer Nähe des FH-Geländes im Weisshauswald. Es dürfte Tanja über eben diesen alten Freund bekannt gewesen sein. Hier hätte sie auch in Ruhe den Tag abwarten können, beispielsweise indem sie auf eine der Platformen, fall es die damals schon gab, geklettert wäre. Auf einer solchen Kletterplattform hätte sie ganz ungestört chillen können.

Sind aber nur Spekulationen, bei facebook wurde dieses Thema angesprochen. Mir selber ist nicht bekannt wieweit der Ausbau des damals geplanten Waldseilgartens im Juni 2007 bereits fortgeschritten waren. Teile müssen auf jeden Fall schon gestanden haben, das geht aus einem Zeitungsartikel hervor.

http://www.trier.de/broker.jsp?uMen=dbd309d6-0de6-ad31-c0fb-47a2032ead2a&uCon=32d60af8-f894-6e31-b43d-d6253d761716&uTem=63f7089a-29fc-6c31-e777-d8b132ead2aa

@TheoTiger

Deine Erzählung ist recht typisch dafür, wie einem das Gehirn bei einer Erwartungshaltung einen Streich spielt.

Der "Zeuge" achtet besonders auf solche Vorfälle. Er wird vermutlich irgend ein Geräusch gehört haben und dann gesehen haben, wie Dein Wagen bei der Rückwärtsfahrt stoppte. Durch seine Erwartungshaltung kombinierte er, dass Du den Sportwagen angeremmpelt hast. Nätürlich hast Du ihn nicht berührt, das wird durch die Karosserie so gut in den Innenraum weitergegeben, dass Du es mit höchster Wahrscheinlichkeit vernommen hättest.

Was mich wundert, ist die Einstellung der Polizei, das sollten sie eigentlich besser wissen, dass sich Zeugen vielfach etwas zusammen reimen, was nicht zutrifft. Aber vielleicht hätten sie das bei Kenntnis der Erwartungshaltung anders gesehen.

Aber genau diesen Einfluss wird es auch bei den Zeugensichtung in diesem Fall geben, u.U. bekommen da alltägliche Beobachtungen im Kopf einen falschen Stellenwert, nur weil man es falsch interpretiert.

@nightshade2000

nightshade2000 schrieb:Ein großes Versäumnis war es bei der 1. AZ-XY Sendung die Spitzbart-Szene nicht nachzustellen. Man hätte den Zeugen innerhalb von wenigen Wochen gehabt, so dauerte es über 4 Jahre bis ein erster, möglicher, Spitzbart ermittelt wurde.

Stattdessen hat man sich auf die BZH-Szene versteift, die nach 8 Jahren ohne Verifizierung- sowie Falsifizierung durch ein halbes Dutzend Beteiligter, sowie dem Skelettfund (u. somit sehr wahrscheinlich keiner Entführung mittels Lux. Peugeot) mittlerweile sehr stark angezweifelt werden darf.

meine volle Zustimmung !!!!!

@SCMP77

Wie Du ganz richtig sagst, glaube ich auch, daß der Zeuge in meinem Fall nicht rein böswillig gehandelt hat, sondern daß er tatsächlich irgendetwas bemerkt hat, was ihm verdächtig vorkam. Er glaubt, er tut der Allgemeinheit einen Gefallen, wenn er diese Beobachtung meldet. Dagegen ist ja auch nichts zu sagen. Erst recht nicht im Fall Tanja Gräff, wo es ja um wesentlich mehr geht. Da sollte sich wirklich jeder melden, der auch nur ansatzweise meint, etwas beitragen zu können. Die Polizei, bzw. eventuell das Gericht hat dann die Aufgabe, diese Aussage zu bewerten. Im Fall des BZH spricht die Tatsache des Kollegens, der seine Aussage (jedenfalls der Beteiligung der Gebüschgruppe) bestätigt hat, für ihn. Daß sich die Gebüschgruppe nicht gemeldet hat, spricht eher gegen ihn. Was ich merkwürdig finde, ist die anfängliche Darstellung dieser Gruppe als Kiffer (von wem kann das stammen, wenn nicht von dem Zeugen), und dann sein vollständiger Rückzug von dieser Darstellung im 16vor-Artikel. Das macht ihn nicht glaubwürdiger.

Wer weiß, ob sich diese Gebüschlertruppe vielleicht wegen dieser Kifferdarstellung nicht gemeldet hat. Vielleicht haben die Gruppenmitglieder diesbezüglich ja auch schon einmal negative Erfahrungen mit der Polizei gemacht. Das kommt am Ende dabei raus, wenn man harmlose Konsumenten kriminalisiert und dann bei der Suche nach Zeugen auch noch unnötigerweise dieses "Delikt" in den Vordergrund rückt.

@Funkmaster

Ich denke mal, das haben sich die Polizisten nicht ausgedacht. Vielleicht lag das ja irgendein Joint rum, wo die gesessen haben. Die Darstellung war ja so, dass die sich davon NICHT abschrecken lassen sollen, dass sie möglicherweise einen Joint geraucht haben.
Unter Umständen haben sich die Ermittler dann aber auch gesagt, denen glaubt eh keiner, wenn die unter Drogen standen. So wäre es auch gekommen, bei einer eventuellen Gegenüberstellung oder Identifizierung hätte doch jeder Anwalt diesen Umstand aufgegriffen.
Dass viel schief gelaufen ist wurde hier ja schon zur genüge erwähnt.