Der tragische Tod von Tanja Gräff

@Drosselpart

Drosselpart schrieb:Interessante Zitate zu dem Thema:

"...Begegnet man Narzissten, spürt man die fehlende Wärme, die mangelnde emotionale Resonanz und die zwischenmenschliche Kühle, die uns von seiner Seite entgegenschlägt..."

"...Es folgen Reaktionsmuster, wie etwa Vorsicht, teilweise Bewunderung, Abschottung..."

"...der Narzisst ist Meister des manipulativen Schweigens. Wenn er verletzt ist, demonstriert er so sein Gekränktsein und drückt durch Schweigen Verachtung aus...."

"...Der maligne Narzissmus wird gespeist durch ein hohes Aggressionspotential. Bei Stress und in gespannter Atmosphäre bricht sofort die Aggressivität eines solchen Narzissten durch und zeigt sich in primitiver Machtausübung..."

...und genau anhand solcher Klischees lassen sich wunderbare Falsifizierungsversuche unternehmen!
(oder würde man derartige Verhaltensweisen beispielsweise mit jemandem wie jenem bekannten aus Funchal stammenden für Real Madrid spielenden Fußballstar verbinden, der von Teilen der Bevölkerung als "selbstverliebt" empfunden wird und es wohl auch durchaus sein dürfte...passt das auf diese Person?...da könnte man jetzt antworten: "ist halt kein *maligner* Narzist"...oder aber: "er hat Erfolg, deshalb kommen die negativen Merkmale nicht so zum Vorschein", narzistisch wäre er immer noch!

Diese stigmatisierenden und letztlich anmassenden Charakterisierungsversuche gehen oft daneben weil Menschen um einiges vielschichtiger sind, als akademisch verbildete Flachdenker anzuerkennen in der Lage sind!


(kleiner Einwurf am Rande; der Mann, mit dem Tanja meiner Ansicht nach noch um 5 Kontakt hatte weist meiner Ansicht nach gewisse narzistische Züge auf, ein Monster ist er mit Sicherheit nicht und auch nicht unsympatisch!)

In den USA gab es einen Fall in dem die Eltern eines Opfers ein DM Band verklagten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Slayer
Folgender Text stammt von dieser wikipedia Seite:
Ebenfalls 1996 wurde die Band von den Eltern von Elyse Pahler verklagt. Pahler wurde von drei Männern vergewaltigt und ermordet, die Slayer-Fans waren. Die Eltern des Opfers warfen der Band vor, die Täter durch ihre Musik und ihre Texte zu der Tat animiert zu haben.[11] Nach einem längeren Verfahren wurde die Band 2001 von allen Vorwürfen freigesprochen.

Wikipedia: Elyse Pahler

@Dan59
Ganz genau. Wer von uns hatte nicht seine Lieblinge an die Wand getackert :) ... Hier geht es möglicherweise um eine Art Glaubensrichtung.
...
Versetzen wir uns in die von mir o.g. Situation: TG wäre in Richtung Auto mit einem möglichen Täter gelaufen. Vor dem Wagen hätte er sein wahres Gesicht gezeigt u. war TG zu nahe gekommen. - Markerschütternde Schreie.

Meine Frage ist, wie hatte sich ein möglicher Täter überhaupt das Ende der Begegnung vorgestellt? Hätte er TG jemals laufen lassen, wäre er nicht mit ihr zum Felsen gefahren u. hätte TG sich nicht unerwartet über den Zaun gerettet?

Hätte er TG missbraucht, hätte er TG überhaupt gehen lassen? Hatte etwa ein möglicher Täter geglaubt, dass TG ihm freiwillig zur Verfügung stehen könnte, weil er sich für unwiderstehlich hielt?; ein möglicher Täter sich plötzlich in Gefahr fühlte, als TG schrie? Fuhr er nur deshalb zum Felsen, weil TG sich gewehrt hatte u. er einen stillen Ort suchte, um mit ihr fertig zu werden?

Was hat sich ein möglicher Täter überhaupt bei gedacht? Sich einfach eine Frau nehmen im Glauben, die will mich? Und dann einfach zuschlagen, wenn Frau Nein sagt? Die Frage ist derzeit ja aktuell. Im 2. Jhtsd. ist die Gesellschaft, die Politik soweit, dass wenn Frau Nein sagt, auch Nein bedeutet.

@meermin

Ich hatte mal die Vermutung, dass exakt diese Tat an Elyse Pahler das Vorbild für den (von mir damals als solchen vermuteten) Täter gewesen sein könnte!

DasTragen eines Slayer-T-Shirts bzw. Slayer Trikots macht aber noch niemanden zum Vergewaltiger und Mörder. Dennoch weiss man natürlich nie, wie nahe jeder einzelne Fan sich seinen Idolen und den von ihnen verfassten Texten und Filmchen fühlt.

salmiak schrieb:Versetzen wir uns in die von mir o.g. Situation: TG wäre in Richtung Auto mit einem möglichen Täter gelaufen. Vor dem Wagen hätte er sein wahres Gesicht gezeigt u. war TG zu nahe gekommen. - Markerschütternde Schreie.

Na gut lassen wir uns mal auf die Autoversion ein. Der Wagen steht am oberen Waldparkplatz wo die Treppe hinterm Weisshaus hochgeht. Ob man an der Mosel Schreie von dort hören kann bezweifel ich, weil der Weisshaushügel ja dazwischen liegt.

Aber eins fällt auch auf. Wenn man ab da losfährt kommt man automatisch an dem Abzweig vom Waldweg zur Absturzstelle vorbei, also in der Spitzkehre.

Vielleicht sagte er: Komm wir fahren noch zu einem netten Platz gleich hier um die Ecke und warten bis die den Bauzaun aufmachen. Dannach bring ich dich heim.

@10 Kriminalfälle zu Sanatismus, leider nur auf Englisch

http://www.viralnova.com/satanic-murders/ - u.a. Elyse Pahler

@Dan59

Dan59 schrieb:Vielleicht sagte er: Komm wir fahren noch zu einem netten Platz gleich hier um die Ecke und warten bis die den Bauzaun aufmachen. Dannach bring ich dich heim.

Du meinst, dass ein möglicher Täter sich so verhielt?

@meermin

Ja, die "Filmchen" haben es in sich! ;)


(ich vermute, die meisten Fans haben einen "gewissen Abstand" zum Inhalt dieser "Filmchen", sonst ginge es noch etwas wilder zu bei uns als es eh schon der Fall ist... ;))

salmiak schrieb:Du meinst, dass ein möglicher Täter sich so verhielt?

Ja wie denn sonst? Autofahren und gleichzeitig jemanden festhalten und gegen seinen/ihren Willen in einen Waldweg rangieren?

@Dan59
Nein, wie ich schrieb wäre TG mit einem möglichen Täter zunächst zum Auto gelaufen u. am Auto wäre ein möglicher Täter bereits TG zu nahe gekommen. Wie sollen sonst die Schreie, wenn sie es überhaupt gab, zustande kommen? Er kann TG ohnmächtig geschlagen haben, zumindest für einen wesentlichen Augenblick, dass er sie in seinen Wagen setzen o. legen konnte u. fuhr mit ihr zum Felsen. Alles ganz easy.

Meine Frage ist aber die, was ein möglicher Täter überhaupt vom Ablauf erwartete? Hätte er TG jemals gehen lassen, wenn er sie angegriffen hätte?

Unmöglich ist das nicht. Grundsätzlich finde ich die Autoversion auch schlüssig.
Aaaber, ich gehe nach wie vor davon aus, dass Tanja aus eigener Kraft über den Zaun ging.

Sie hatte auch ihre Tasche noch um. Die wäre sicher irgendwo hängen geblieben, hätte man sie ihr nachgeworfen.

Ich denke der Täter hat sich schon etwas erwartet. Aber zum Streit und möglicher Panik kam es m.E. erst hinterm Zaun, also an Abhang.

@Dan59

Aus welchem Grund hätte Tanja über den Zaun steigen sollen?

@Matthäi
Aus eigener Kraft. Nicht unbedingt freiwillig.

Zu dem Kaes-Artikel:

Svenja, Katharina und Tim erinnern sich, dass hinter Tanja zwei junge Männer standen, die offenbar zu ihr gehörten.

Den einen konnten sie nicht richtig sehen, weil sein Gesicht von Tanjas Schatten verdeckt wurde, aber den anderen Mann, den kann Svenja detailliert beschreiben: Mitte zwanzig, 1,80 Meter groß, mollig, schwarze Kleidung und ein auffälliger, spitz zulaufender Kinnbart. Die ganze Zeit habe der Mann mit dem Spitzbart das Trio feindselig angestarrt.

Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes am Nebenausgang erinnert sich später an eine zierliche Frau mit rotblonden Haaren, die mit ihrem Handy telefonierte und sehr verärgert wirkte. Bei ihr standen zwei junge Männer.

Gibt es eigentlich irgendwo eine ungefähre Beschreibung der jeweiligen Personen?
Es wurde ja nur einer der vier ermittelt!

@Dan59

Also auf der Flucht?

@Dan59

Dan59 schrieb:ich gehe nach wie vor davon aus, dass Tanja aus eigener Kraft über den Zaun ging.

Davon gehe ich auch aus.

Dan59 schrieb:Aber zum Streit und möglicher Panik kam es m.E. erst hinterm Zaun, also an Abhang.

Das wäre aus meiner Sicht widerum nicht schlüssig.

Ich denke, Tanja wurde über den Zaun geworfen...lebend!

Dass ihre Tasche an ihrem Körper blieb, liegt wahrscheinlich daran, dass sie den Pulli über die Tasche stülpte, so dass alles zusammen blieb u. der Inhalt beim Sturz nicht herausfallen konnte.

Ich denke, dass die Tasche auch ohne einen drübergestülpten Pulli an ihr dran geblieben wäre...es war ja kaum was drin was sich irgendwie selbstständig machen hätte können. (kein Gewicht, an dem Fliehkräfte hätten ansetzen können)

Das Handy schon, da die Oberfläche glatt war u. ein gewisses Gewicht hat; ein Rutschen nach unten plausibel wäre. Der Pulli hatte das Herausfallen aufgehalten.