Der tragische Tod von Tanja Gräff

@meermin

meermin schrieb:(...) in allen drei Fällen kann ein Sichentfernen vom Tatort nur schwer angenommen werden, weil Tanja noch gelebt hätte als sie abstürzte. Es hätte in jedem der drei Fälle Handlungsbedarf für beteiligte Dritte Personen gegeben, sei es um Hilfe zu leisten oder herbeizurufen oder aber um sich Gewissheit zu verschaffen, dass das Opfer wirklich tot sei.

Moralisch gesehen stimme ich Dir im Falle einer unterlassenen Hilfeleistung zu. Sollte es hier nicht ein Unfall, sondern ein Tatgeschehen gewesen sein, bot sich -meiner Meinung nach- eine "Nachsuche" nicht wirklich an, da zu riskant. Man stelle sich einmal vor, der/die Täter hätten unten im Morgengrauen das Gebüsch durchkämpft, bereit, TG endgültig.... :( Ich denke eher, diese Tat -sofern es eine war- geschah ungeplant und spontan. Ebenso spontan dürfte auch ein heftiger Fluchtreflex eingesetzt haben. Ich vermute das in dieser theoretischen Annahme deshalb, weil der Absturzort als dauerhaftes "Versteck" für eine Leiche -aus Tätersicht- zu diesem Zeitpunkt ungeeignet erschienen sein dürfte. Somit mußte davon ausgegangen werden, dass der Sachverhalt ohnehin bald entdeckt wird. Die Zeit konnte für eine direkte Nachsuche daher nicht ausreichend sein. Es stellt sich auch die Frage, was der/die Täter getan hätte(n), hätte(n) er/sie TG noch lebend -aber schwer verletzt- vorgefunden ? Eine zweite Tat ? Diesmal im "Hinterhof" einer Wohnbebauung in inzwischem helleren Morgenlicht ? Schwer vorstellbar.

Wenn, kommt eig. nur eine "Nachsuche" in Frage, nachdem am nächsten Tag noch nichts entdeckt war. Aber selbst dann hätte(n) der/die Täter nahezu ausschließen können, dass TG überlebt hat.

meermin schrieb:Daher gehe ich davon aus, dass beteiligte Dritte, wenn sie den Absturz beobachtet hätten oder gar anwesend und beteiligt gewesen sein sollten, sich danach unmittelbar auf den Weg nach unten gemacht hätten um zu helfen

Das hier im Falle eines Unfallbeobachters keine Hilfeleistung erfolgte ist kaum zu verstehen. Kommt aber leider sehr oft vor. Es gibt genug Beispiele, wo offensichtlich schwer verletzten und gut sichtbaren Personen erst sehr verspätet oder sogar garnicht geholfen wurde, weil viele "Zeugen" einfach weitergingen/fuhren, ohne auch nur anzuhalten. Ich finde das -entschuldigung- zum kotzen. Aber so ist es nunmal.

@meermin
Ich meine von sehr frühen privaten Abseilaktionen gewisser Leute im Bereich des Roten Felsens nach dem Verschwinden Tanjas gehört zu haben.

@Slaterator

Das hier aus im Falle eines Unfallbeobachters keine Hilfeleistung erfolgte ist kaum zu verstehen. Kommt aber leider sehr oft vor. Es gibt genug Beispiele, wo offensichtlich schwer verletzten und gut sichtbaren Personen erst sehr verspätet oder sogar garnicht geholfen wurde, weil viele "Zeugen" einfach weitergingen/fuhren, ohne auch nur anzuhalten. Ich finde das -entschuldigung- zum kotzen. Aber so ist es nunmal.

Unbeteiligte zufällig anwesende oder vorbeikommende Zeugen wie beispielsweise bei einem Verkehrsunfall dürfte es in diesem Fall nicht gegeben haben. Wer aber mit Tanja zusammen das Gebiet in der Nähe der mutmasslichen Absturzstelle aufsuchte, der hätte sicher anders reagiert als zufällig anwesende Schaulustige.

Daher würde ich ein einfaches Unfallgeschehen ausschliessen und auch im Falle eines fahrlässig herbeigeführten Unfalls wäre einem normal tickenden Menschen augenblicklich der Ersnt der Lage bewusst geworden und es wäre Hilfe gerufen worden, bzw. man hätte sich gekümmert und versucht herauszufinden was mit Tanja geschehen war.

Daher bleibt eigentlich nur das Verbrechen oder aber die Anwesenheit völlig zugedröhnter oder psychisch kranker Dritter Personen, die nicht mehr viel mitbekamen oder völlig empathielos durch die GEgend liefen, vielleicht eine Mischung aus allem.

@Leonberger

Leonberger schrieb:Ich meine von sehr frühen privaten Abseilaktionen gewisser Leute im Bereich des Roten Felsens nach dem Verschwinden Tanjas gehört zu haben.

Kannst du dazu mehr sagen?

@meermin
Sorry, aber ich meine so etwas Ähnliches aus einem Gespräch mit Dir, als Du uns so überaus freundlich in Trier empfingst, entnommen zu haben. Nach dem Besuch bei Dir wollte mein Sohn nicht mehr Programmierer werden, sondern zur Kripo gehen. Gott sei Dank hat er es sich wieder anders überlegt. Aber vielleicht hab ich Dich auch mißverstanden.

@Leonberger

Leonberger schrieb:Sorry, aber ich meine so etwas Ähnliches aus einem Gespräch mit Dir, als Du uns so überaus freundlich in Trier empfingst, entnommen zu haben.

Da hast du etwas falsch verstanden. Mir ist nie etwas darüber bekannt geworden, dass am Roten Felsen an der Absturzstelle private Abseilaktionen stattgefunden haben. Es gab Abseilaktionen, die auch filmisch dokumentiert sind, aber die waren weder privat, noch unmittelbar an der mutmasslichen Absturzstelle.

@meermin
Mein Sohn hat der Fall so bewegt. Als wir Tanjas Grab suchten, wollte ich eigentlich nach 1 Stunde aufgeben - nicht er. Nach 2 Stunden fand er es - und ich was so dankbar und bewegt.

@meermin

meermin schrieb:Daher bleibt eigentlich nur das Verbrechen oder aber die Anwesenheit völlig zugedröhnter oder psychisch kranker Dritter Personen, die nicht mehr viel mitbekamen oder völlig empathielos durch die GEgend liefen, vielleicht eine Mischung aus allem.

Spricht zumindest mal eine Menge dafür. Wobei ich auch hier anmerken möchte, dass "normal" tickende Menschen sicher in einer solchen Situation auch mal -vorsichtig formuliert- falsch reagieren. Aber es stimmt. Wenn man einfach mal von Deiner Beschreibung ausgeht, spricht das gegen einen Unfall. Was die Psyche von einem/mehreren Täter(n) angeht, so ist abgestumpftes Reagieren nicht so selten. Da müssen nichteinmal Drogen im Spiel sein. Es gibt Taten, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen, aber die Täter völlig relaxed und fast gleichgültig scheinen. Insofern würde ich mich jetzt nicht auf "drogenabhängige Psychopathen" einschießen. Überspitzt formuliert. ;)

http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Wenn-Menschen-einfach-verschwinden-id28924772.html

Februar 2014

Deshalb begleitet der Trierer Anwalt Detlef Böhm die Familie seit inzwischen drei Jahren, weil die Ermittler nicht allen Hinweisen nachgegangen seien und nicht alle Theorien durchdacht hätten. Als er in Waltraud Gräffs Auftrag dann darauf drängte, holten sie das nach. Wobei er die Beamten schon in Schutz nimmt. „Es ist eine schwierige Arbeit, man muss dabei Prioritäten setzen“, betont er. „Manchmal sind es aber gerade die kleinen Dinge, die etwas entscheiden.“


Ansonsten ist er froh, wenn über die Studentin gesprochen wird. Denn „in anderen Kriminalfällen hat sich auch nach Jahren noch was getan“.

Tausende Informationen sind bei der Kripo seit 2007 eingegangen, gut 800 waren so konkret, dass sie genau überprüft wurden. Doch das entscheidende Puzzleteil fehlt.

Es vergehe kaum eine Woche, in der nicht am Fall gearbeitet wird und in der nicht auch Parallelen zu anderen Verbrechen geprüft werden. Aber einen Treffer gibt es eben noch nicht. Ob es ihn überhaupt noch geben wird? Der 49-jährige Soulier gibt die Hoffnung nicht auf. Denn die Familie soll einmal Frieden mit Tanjas Verschwinden schließen können.

Hinweise Wer etwas über das Verschwinden einer Person weiß, kann sich an jede Polizeidienststelle wenden. Von dort werden die Hinweise an die zuständigen Beamten weitergeleitet.

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Fall-Tanja-Was-der-Dummy-den-Ermittlern-verriet;art806,4262264

Juli 2015

Dass jemals alle noch offenen Fragen beantwortet werden können, ist unwahrscheinlich.

Es ist für Laien erstaunlich, was der Mainzer Rechtsmediziner Reinhard Urban acht Jahre nach dem mysteriösen Geschehen herausgefunden hat, auch wenn eben viele seiner Erkenntnisse und Schlussfolgerungen noch mit der Einschränkung „wahrscheinlich“ versehen sind. Danach spricht inzwischen einiges dafür, dass Tanja Gräff an jenem frühen Junimorgen 2007 noch am Leben war, als sie an den roten Felsen in die Tiefe stürzte. Weder an den Knochen noch an den gefundenen Kleidungsstücken fanden sich laut Urban Spuren, die auf ein Gewaltverbrechen schließen lassen.

Weil die Ermittler einen geschlossenen Gürtel und einen zugezogenen Reißverschluss fanden, gilt auch eine Vergewaltigung Tanjas als äußerst unwahrscheinlich. Vermutlich stürzte die 21-jährige Studentin an jenem Morgen 30 Meter in die Tiefe, schlug mehrmals an Felsvorsprüngen an, bis der Körper – 15 Meter über dem Boden – in einer Astgabel hängen blieb. Die Wirbelsäule war laut Professor Urban durchtrennt, Teile der Halswirbelsäule gebrochen. Potenziell tödliche Verletzungen.

Die Verletzungen sprechen nach Ansicht des Mainzer Rechtsmediziners dafür, dass Tanja Gräff mit dem Gesäß oder den Beinen aufschlug. Damit wäre auch zu erklären, dass sich am Schädel keine Verletzungsspuren fanden. Wochen oder Monate später, so die Vermutung Urbans, könnte Tanjas Leichnam dann aus der Astgabel zu Boden gefallen sein.

Als Ermittler und Experten von Bundes- und Landeskriminalamt vor einigen Wochen das Geschehen mit lebensgroßen Puppen nachstellten, blieb der 50 Kilogramm schwere Dummy gleich beim ersten Versuch in der Astgabel hängen und fiel erst zu Boden, nachdem ein Ermittler sich abgeseilt und ihn angestupst hatte. Am Boden blieb der Dummy exakt an der Stelle liegen, wo ein paar Wochen zuvor die sterblichen Überreste Tanja Gräffs gefunden worden waren.

Während bei dem Urban-Gutachten eine gewisse Unsicherheit bleibt, spricht die Auswertung des von der Uni Trier gemachten Schall-Experiments eine klare Sprache. Bei dem Experiment wurde überprüft, ob ein von einem Zeugen in der Nacht von Tanjas Verschwinden am Moselufer gehörter Schrei von den roten Felsen gekommen sein könnte. „Das ist auf keinen Fall möglich“, fasst Staatsanwalt Eric Samel das Ergebnis kurz und knapp zusammen.

@salmiak
Schön das Wesentliche zusammengefasst. Allerdings wird es auf der PK3 um die anderen Dinge gehen.

Das Hauptproblem ist wir wissen zu wenig über die Persönlichkeit Tanja.

@Dan59

Das Hauptproblem ist, dass wir nichts (kaum etwas) über den weiteren Verlauf des Morgens wissen. Also ab dem Punkt der letzten bestätigten Sichtung. Das führt zu zwangsläufig spekulativen Ergebnissen. Ich persönlich befürchte, dass es ohne eine neue und entscheidende Zeugenmeldung oder ein Geständnis nie zu klären sein wird, was genau passierte, als TG die Festivität verließ. Da bis heute nichts über einen "Durchbruch" bei den Ermittlungen angedeutet wurde, gehe ich derzeit davon aus, dass auf der PK III die vorläufige Auflösung der SoKo bekanntgegeben und der Fall zu den "ungelösten" cold cases wandern wird. So zumindest meine Auffassung.

@Dan59
Nun, öffentlich geworden ist, dass TG eine völlig unkomplizierte, zielstrebige, lebensbejahende und liebenswerte junge Frau war - wie alle unsere Töchter halt. Wenn man bemerkt, dass sie auffällig dünn war, und dass es schon bemerkenswert ist, wenn eine junge Frau mit o.g. Attributen Alkohol auf ein Fest mitführt, wird man bös angeschaut.

@Leonberger

Leonberger schrieb:Wenn man bemerkt, dass sie auffällig dünn war, und dass es schon bemerkenswert ist, wenn eine junge Frau mit o.g. Attributen Alkohol auf ein Fest mitführt, wird man bös angeschaut.

Warum ? Macht sie das weniger unkompliziert, zielstrebig, lebensbejahend und liebenswert ? Ich denke nicht. Und böse Blicke lassen sich online im Forum nicht abbilden. Also ich sehe da keinen Widerspruch zw. den zugestandenen Eigenschaften der Person und ihrer Erscheinung/Verhalten.

Nein nicht weniger - vielleicht eher das Gegenteil.

Es geht ja nicht um Sympathie oder Antipathie, sondern darum, lösungsorientierte Hypothesen zu generieren, was an diesem Morgen passiert sein könnte.

@Leonberger

Das ist schon klar. Die Frage dahinter lautet, zu welchen Hypothesen die paar "Nuckelpinnen" im Gürtel und ihre schlanke optische Erscheinung in dem Fall führen würden. Ich sehe in diesen beiden Dingen keine neue Basis für neue Ansätze...

Vielleicht doch ein kleiner Fingerzeig in die Richtung, dass auch im Leben der TG nicht alles "heile Welt" war - ein Eindruck der entstehen könnte, wenn man vielen Beiträgen in der Öffentlichkeit und bei Allmy folgt?

brisantes Thema.. und oft frage ich mich, welcher von Tanjas Freunden die vielzahl kompromittierender Bilder ins Netz gestellt hat..

Ich weiß nicht welche Bilder Du meinst. Aber im Zweifel weiß das @meermin.

Ich fand dieses kurze Video von Tanja

" Sylvesterfreizeit in Odert " ganz interessant .

Es sind , glaube ich , die einzigen " bewegten " Bilder , die es von Tanja gibt ....

Vielleicht kann das jemand hier nochmal einstellen ?
....
Jetzt ,wo es gerade um Tanjas Persönlichkeit geht , fände ich das irgendwie interessant ....

Leider kann ich nichts einstellen ...klappt irgendwie nicht