Der tragische Tod von Tanja Gräff

@augustus

Hast Du so in 2007 oder auch in den Jahren davor jemals jemanden an dieser Hoehle gesehen? Wusste die juengere Generation von ihrer Existenz? Man sieht die Hoehle von oben oder von der Seite nicht richtig, zumindest konnte man sie nicht sehen, als ich 2015 dort war, wegen dem Gebuesch, das jetzt entfernt wurde. Aber auch, wenn ich mir die neueren Photos ansehe, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass jemand auf die Idee kaeme, dort rein zu kriechen.

Ich frage mich nur gerade, weil LTiR ja als etwas aelter als TG beschrieben wurde, aber nicht so viel aelter. Wuerde das ins Bild passen?

AnnaKomnene schrieb:Ich hielte es fuer extrem ungewoehnlich, wenn eine Frau nachts diesen Ort alleine aufsuchen wuerde

Der Alleinunfall wäre aber genau das angenommene Ereignis, das keine weiteren Ermittlungen erfordert...  Von allen hier diskutierten Szenarien erachte ich nur die Flucht vor einem Wildschwein unwahrscheinlicher als den bei der PK3 favorisierten Alleinunfall.

@AveMaria
Ich notiere es mir innerlich mit dem Foto...
Aber was diesen "Kick" angeht - erst letztes Jahr stand ich noch mit einer Bekannten auf einer ca 15 m hohen und etwa 80 cm breiten Burgmauer über dem Mittelmoseltal...
Als Jugendlicher bin ich oft mit Freuden auf eingerüstete Kirchtürme und auch auf Baukräne ...

Glaub es war vor 2 Jahren, da sind zwei betrunkene Jungs die Außenmauer der Porta hoch - wollten den Sonnenaufgang gucken - bekamen es aber vor dem Abstieg mit der Angst - das Ende vom Lied: hohe Einsatzkosten der Feuerwehr ;-)...

Also viele verspüren einen "Höhenkick" ... - aber eben meistens paarweise oder in Gruppen....

AveMaria schrieb:nd dann bin ich gerne bereit es zu glauben

Ich glaube @augustus mehr als jedem Bild. Bilder kann man fälschen, @augustus nicht.....

@augustus
Danke dir. Wäre ja schön, wenn wenigstens in dieser Frage mal Klarheit herrschen würde, damit nicht mehr so viel unklar ist.

@ehemalsleonber
Ein gefälschtes Bild erkenne ich dann schon - ganz bestimmt. :)

@ehemalsleonber
oops - danke. aber du weißt ja schon, dass der echte Augustus, also der Gründer von Trier bereits ziemlich genau vor 2000 Jahren verstarb?
Ergo bin ich ne Fälschung ;-) ..

AnnaKomnene schrieb:Ja, das kann ich mir vorstellen, dass jemand auf dem Baumstamm sitzt, oder auf dem Plateau, da ist es auch relativ sicher, und die Bierflasche rollt auch nicht den Hang hinunter. An der Absturzstelle selbst kann ich mir nicht vorstellen, was jemand dort will. Es ist wenig einladend zum sitzen, und man kommt eigentlich nirgendwo hin von dort, ausser eventuell auf diesen Felsvorsprung mit der Nische darunter, wobei ich mir auch frage, was jemand dort wollte.

Keine Frage, was das Plateau angeht, da gibt es Trampelpfade, und einen Grund dorthinzugehen. Mir geht es immer nur um die Absturzstelle.

Seit geraumer Zeit habe ich diesen Gedankengang ebenfalls und stelle deshalb bei jeder Gelegenheit die Absturzstelle als bewusst gewähltes Ziel von TG in Frage. Für mich persönlich gibt diese Stelle in Kombination mit einer allein agierenden TG die beste Begründung ab, einen Alleinunfall nicht als wahrscheinlichste Variante anzusehen. Selbst wenn sie ohne Zeugen abgestürzt sein sollte, wäre sie mMn zuvor nicht allein dort hingegangen. Deshalb vermute ich ziemlich stark, dass es für den Weg zum Absturzort und/oder Absturz eben zumindest einen/eine schweigenden/schweigende Zeugen/Zeugin gibt. Ich bin ziemlich sicher, dass ohne eine Aussage dieser Person(en) eine Aufklärung des Falles (fast) unmöglich ist.

Die Frage muß also eher lauten: Wie kann man diese Zeugenaussage(n) nach all den Jahren doch noch erreichen ? Die Frage danach was passiert sein könnte, bringt uns seit der Eröffnung des Threads nicht weiter. Theorien gibt es inzwischen auch wahrlich genug.

der geschehensablauf nach dem letzten gesicherten lebenszeichen konnte somit nicht abschließend  geklärt werden:

? welchen weg nahm tanja nach dem telefonat 4:13
? aus welchem grund ist sie den weg zur späteren absturzstelle gegangen
? wie es zu dem absturz genau kam


aber die objektiven befunde am tatort haben keine spuren für ein gewaltverbrechen ergeben
ganz wesentlich:

! es gab keine vortatsituation als motiv für eine spätere gewalttat
! keinen hinweis auf einen streit
! keine situation aus der ein sexuelles motiv hätte abgeleitet werden können
! keine hinweise, dass tanja auf dem weg oder am absturzort in begleitung war


der unterschied zwischen wahrheit und fiktion
die fiktion muss sinn ergeben

DEFacTo schrieb:keinen hinweis auf einen streit

Der halbe Thread beschäfitigt sich mit mutmaßlichen Streitsituationen.

DEFacTo schrieb: sexuelles motiv

Keine sexuellen Motive? In welcher Welt lebst Du?

DEFacTo schrieb: keine hinweise, dass tanja auf dem weg oder am absturzort in begleitung war

Und was ist mit den Sichtungen (junger Mann, der TG hinterhereilt)?

ehemalsleonber schrieb:Der halbe Thread beschäfitigt sich mit mutmaßlichen Streitsituationen.

Du schreibst es selbst: Mutmaßlich.
Der einzige konkrete Anhaltspunkt einer Verstimmung war das Telefonat, A hat selber gesagt, Tanja wirkte unbehalten, kratzig am Telefon.

Die einzige Streitsituation, die allerdings auch niemand bestätigen konnte, entstanden aus der Wahrnehmung eines zu dem Zeitpunkt offenbar schon stark alkohisierten und nachweislich orientierungslosen, da er in den falschen Bus eingestiegen ist, Begleiters. Seine Aussage "Sie winkte mir noch zum Abschied zu" lässt auch auf keinerlei Bedrohnungssituation für Tanja schließen.

DEFacTo schrieb:sexuelles motiv

.

Auch hier lässt nichts darauf schließen, dass Tanja in irgendeiner Weise an dem Abend bedrängt wurde. Die Untersuchungen an ihrer Kleidung ließen auch keine diesbezüglichen Rückschlüsse zu.

ehemalsleonber schrieb:Und was ist mit den Sichtungen (junger Mann, der TG hinterhereilt)?

Diese Sichtung ist wodurch genau hundertprozentig verifiziert? Mir fällt da keine konkrete Situation ein.

Also ich war auch schon so betrunken, dass ich irgendwo irgendwie hingegangen bin inkl über einen Zaun klettern, weil ich nur nach Hause wollte. Ich habe schon richtig fertige Jugendliche im Winter auf der Straße schlafen gesehen bzw ich habe sie geweckt. Es passieren so viele Dinge, wenn man betrunken ist und eine emotionale Tanja, die für sich alleine den Sonnenaufgang sehen möchte, könnte halt im "Suff" dort hin gegangen sein und dann kam der Absturz.

Tanja war vielleicht angetrunken, wirkte aber klar orientiert nach der letzten bestätigten Sichtung von T.

Ein wenig angetrunken reicht locker, um sich zu verschätzt oder zu stolpern etc. Deshalb auch die niedrige Promille Grenze beim Autofahren

Ich stimme insofern zu, dass auch kleinere Mengen Alkohol (niemand weiß, wieviel Tanja wirklich getrunken hat, es ist aber klar, dass sie Alkohol getrunken hat) emotionsverstärkend wirken können. Und nach aktueller Sachlage befand sich Tanja an diesem Abend in einem emotionalen und spannungsgeladenen Wechselbad.

Moko225 schrieb:wirkte aber klar orientiert nach der letzten bestätigten Sichtung von T.

Man sollte schon die Feinheiten der menschlichen Ausdrucksweise dabei beachten.

Der Zeuge Tim sagte nicht, dass Tanja KLAR orientiert sei, sondern nur "nicht orientierungslos". Da gibt es eben starke Abstufungen und aus dieser Zeugenaussage kann man schon etwas annehmen, dass sie leichte Orientierungsprobleme besaß. Sie fragte ja auch nach dem schnellsten Weg zum NKP. Eigentlich eine Frage, die man von einer fast Triererin nicht wirklich erwartet.

Da gebe ich Dir Recht.

Tatsächlich war das auch eine Bemerkung von Tanja, die mich irritert hatte, da sie bekanntermaßen auch gerne Spaziergänge unternommen hat und sich nicht unweit des FH-Geländes ihr Bogenschützenverein befand. Insofern wirkt Tanjas Frage überraschend.

Slaterator schrieb:Die Frage muß also eher lauten: Wie kann man diese Zeugenaussage(n) nach all den Jahren doch noch erreichen ? Die Frage danach was passiert sein könnte, bringt uns seit der Eröffnung des Threads nicht weiter. Theorien gibt es inzwischen auch wahrlich genug.

Ich unterschreibe deinen ganzen Beitrag.
Auch ich habe das Gefühl, dass Tanja nicht alleine dorthin gegangen ist.

Wie lange sind denn in Frage kommende Verjährungsfristen?

@-Leela-

- § 222 StGB, fahrlässige Tötung: Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren > § 78 Abs. 3 Nr. 4 StGB, da im Höchstmaß mehr als ein Jahr > Verjährung in fünf Jahren

- § 229 StGB, fahrlässige Körperverletzung: Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren > § 78 Abs. 3 Nr. 4 StGB, da im Höchstmaß mehr als ein Jahr > Verjährung in fünf Jahren

- § 323c StGB, unterlassene Hilfeleistung: Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr > § 78 Abs. 3 Nr. 5 StGB, da im Höchstmaß genau ein Jahr > Verjährung in drei Jahren

-Leela- schrieb:Auch ich habe das Gefühl, dass Tanja nicht alleine dorthin gegangen ist.Wie lange sind denn in Frage kommende Verjährungsfristen?

Das sind die Fristen laut (§ 78 Strafgesetzbuch):

Verjährungsfrist in Jahren	Höchstmaß der angedrohten Freiheitsstrafe
30	Lebenslange Freiheitsstrafe
20	Über 10 Jahre
10	5-10 Jahre
5	1-5 Jahre
3	bei den übrigen Taten

Es gibt noch Regelungen, die ein Ruhen oder Unterbrechen der Fristen regeln. Spielt hier aber vermutlich keine Rolle.

@-Leela-
Wenn also einer nicht gerade einen Mord oder Totschlag gestehen will, so ist schon alles verjährt.