MajorQuimby schrieb:Deswegen bleibt meine Befürchtung, dass Katrin beim Trampen an den Falschen geraten ist.
ich meine, dass diese denkbare Variante sehr unwahrscheinlich ist. Der Tag, das Wetter und die Tageszeit sprechen extrem dagegen.
Was mir immer noch nicht klar ist, schließt an meine letzten Überlegungen (war Katrin überhaupt an der Bushaltestelle oder ist sie dort nur vorbeigegangen, bzw. in eine ganz andere Richtung verschwunden) an:
Die Aussage von Martin, mit Katrin an der Bushaltestelle gesprochen zu haben.
Wenn das tatsächlich so passiert ist, dann wären Katrin und Martin dort einige Zeit offen zu sehen gewesen. Zwei Personen und ein Auto. Das Auto zumindest beim Kommen und Gehen mit Licht. Beide Personen wachsen dort nicht plötzlich wie Pilze aus dem Boden und verschwinden auch nicht so. Sie müssen sich in irgendeiner Form bewegen, was ihre Verweildauer auf der Straße weiter verlängert. Trotzdem wurden sie von niemandem gesehen, nicht zusammen, nicht einzeln , nicht beim Kommen oder Gehen.
Warum hat Martin diese Aussage gemacht?
Es spielt dabei kaum eine Rolle, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Martin bringt sich mit dieser Aussage in eine ganz blöde Situation. Denn er hat weiter ausgesagt, von seiner Schwester gekommen zu sein um danach zu seiner damaligen Freundin zu fahren. Diese drei Örtlichkeiten (Wohnung Schwester, Treffpunkt mit Katrin, Wohnung Freundin) sollen ja räumlich sehr dicht beieinander liegen. Also nur etwas wenige Minuten mit dem Auto auseinander.
Martin muss somit irgendwann zwischen 19:00 und 19:15 bei seiner Schwester weggefahren sein, hat dann Katrin getroffen, mit ihr gesprochen und ist dann weiter gefahren, um seine Freundin zu besuchen.
Das Problem dabei ist, dass sich die Freundin sehr genau daran erinnert, dass im Fernsehen ein ganz bestimmter Film lief, den sie sich mit Martin zusammen anschauen wollte. Und daher konnte sie so genau sagen, dass Martin bei ihr ankam, als der Film schon einige Zeit lief.
Martin kann nicht vor 19:05 mit Katrin gesprochen haben, denn so früh hätte sie die Bushaltestelle nicht erreicht. Und er kann nur bis maximal 19:25 mit Katrin gesprochen haben, weil um 19:30 der Busfahrer ausgesagt hat, an der Bushaltestelle niemanden gesehen zu haben.
Martin hat zwischen 19:05 und 19:25 mit Katrin gesprochen und kommt erst zwischen 20:30 und 20:45 bei seiner Freundin an, die nur wenige Minuten von der Bushaltestelle entfernt wohnt!?
Martin erzeugt mit seiner Aussage eine große zeitliche Lücke im Ablauf, die er nicht erklären kann und wird so verdächtig.
Hätte er das Treffen mit Katrin nicht erwähnt (egal ob stattgefunden oder nicht), wäre keine Lücke erkennbar und er wäre raus.
Die Befragung durch die Polizei war ja nicht am 02.01.2001, sondern leider viel später (zu spät?). Martin hätte genug Zeit gehabt sich zu überlegen, was er aussagt um sich nicht selber zu belasten. Und doch tut er es.
Dummheit oder war die Aussage wichtig, um jemand anderem zu helfen?