Die Göhrde-Morde

Ich kann's nicht begründen Komma aber..
Mein Bauch murmelt seit je her die räumliche Linie Hannover, Soltau, Uelzen, Lüchow, Gartow..
Und da paßt die Göhrde überhaupt nicht rein!
Falsch abgebogen?
Nee, unwahrscheinlich..
Irgendwie sehe ich immer wieder einen mittelprächtig intelligenten, kräftigen aber nicht dicken, freundlich harmlos aussehend, in Streßsituationen aber hektisch handelnden Herren vor mir..
Meiner Meinung nach sind die Göhrde-Taten nicht im Zusammenhang mit anderen Taten zu sehen.
Der Gedanke Bahnanreise gefällt mir außerordentlich gut.

Ich bin nicht davon überzeugt, dass der Göhrdemörder weitere Morde begangen hat und sozusagen ein Serientäter ist, der in norddeutschen Waldgebieten über Jahre sein Unwesen getrieben hat.

Das Charakteristische an den Göhrdemorden sind nun mal Doppelmorde an Paaren und die hat es vor und nach den Taten nicht mehr gegeben.

Bezüglich Irma Busch sollte man nicht außer Acht lassen, dass die Polizei nie ernsthaft Parallelen zu den Göhrdemorden in Erwägung gezogen hat. Dafür muss es plausible Gründe geben.

Zwar hat der Mörder von Jutta Hebel nach der Tat auch ihr Fahrzeug aus Tatortnähe weggefahren, aber diese Parallele hat nach meinem Dafürhalten kein großes Gewicht. Das war aus Sicht der Täter in beiden Fällen zur Spurenbeseitigung notwendig, damit die Leichen nicht schnell gefunden werden. Es war kein spezifisches Merkmal, was auf einen Täter hindeutet.

In der Düsseldorfer Liebespaarmordserie Anfang der 50iger Jahre war es auch so, dass der Täter in zwei Fällen die Fahrzeuge aus Tatortnähe entfernt hat. In einem Fall hat er das Fahrzeug mitsamt den Opfern in einem Baggersee versenkt, in einem anderen Fall hat er das Fahrzeug vom Tatort weg in die Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs gefahren.

Zwar gab es in der Vermissten- Liste von @Mc_Manus ein älteres Paar aus Bremen, das in den Lüneburger Raum fahren wollte, aber das Schicksal der Leute ist nicht annähernd geklärt. Bei den Ermittlungen zu den Düsseldorfer Liebespaarmorden wurde auch jedes Mal ein Verbrechen des Serienmörders vermutet, wenn ein Paar verschwunden war. In einem Fall hatte ein vermisstes Paar allerdings gemeinsam Selbstmord begangen, weil bei der Frau eine schwere Krankheit diagnostiziert worden ist. Das mal nur so als Beispiel was auch hinter einem Verschwinden stecken kann.

Ich las mir gerade nochmal die neusten Zeitungsartikel durch, da fiel die Aussage der Reiterin mir auf bezgl. der weißen Turnschuhe und der rasenden Fahrt mit PKW über den Waldweg.
Bisher ging man doch davon aus, dass der PKW auf einem Parkplatz abgestellt war und von dort anschließend wegbewegt wurde.
Das fluchtartige Verlassen des Tatortes zeugt für mich, für ein eher unüberlegtes Handeln.

Den Artikel hab ich auch gerade mit grossem Interesse gelesen.
Dabei fiel mir eins auf ..
Der Schreiber beschreibt die Begegnugsstelle nahe der Ortschaft Govelin unweit der Bahnstrecke
des Castortransports.
Wenn man sich bei Google Earth mal ansieht ist es aber schon verdammt weit weg
von den mir bekannten Fundorten der Leichen.
Zu Fuss wäre die Strecke dorthin wohl nicht in kurzer Zeit zu schaffen.
Irgendwas passt doch da nicht zusammen, oder habe ich was verpasst bezüglich der
Fundorte im Jagen 147 bzw. 138

Zwar gab es in der Vermissten- Liste von @Mc_Manus ein älteres Paar aus Bremen, das in den Lüneburger Raum fahren wollte, aber das Schicksal der Leute ist nicht annähernd geklärt.Text

@AngRa
Kleine Korrektur.
Nicht das Ehepaar aus Bremen fuhr Richtung Lüneburg, sondern die 68-jährige Klara K.

Beitrag von Mc_Manus (Seite 50)

Man weiss nahezu nichts über diesen Vermisstenfall, der einzige Verweis im Internet ist/war der aus dem Vermisstenportal - und der stammt ca. aus 2001/2002.

Da ja ggf. in den letzten Tagen einige neue User dazugekommen sind, die nicht alle knapp 250 Seiten lesen, hier noch mal der z.Zt. wohl einzige bestehende Interneteintrag dazu

http://dsuh.de/subsite/bundeslander/schleswig-holsten/Kuhrt,%20Klara.htm (Archiv-Version vom 23.08.2014)

Dass ihr Fahrzeug Monate später in der Nähe vom Flughafen HH gefunden worden ist, zeigt zumindest eine möglichen Parallele vom Täterverhalten der Göhrde-Morde und dem Mord an Jutta H. auf - denn ich würde dieses Opferfahrzeug-Umherfahren durchaus NICHT allgemein als Standardverhalten von Mördern ansehen.
Im Fall Klara K. kann man zudem annehmen, dass der Täter sogar monatelang mit ihrem Golf II umhergefahren ist bzw. diesen zumindest 4 Monate lang in "Besitz" hatte, da dieser erst im Oktober 1993 am Flughafen aufgefunden worden ist.

@Lady_Amalthea

Lady_Amalthea schrieb:Mein Opa geht davon aus, dass entweder der Mann von Frau W. oder die Frau von Herrn K. einen Auftragskiller engagiert hat. Weil sie oder er eine Affäre hatte. Der Auftragskiller hat ausversehen das falsche Paar (die Reinolds) ermordet. Diesen Fehler hat er später wieder ausgebessert.

Begründet Dein Opa den Verdacht?

Mich wundert, dass sich diese Theorie unter den Einheimischen solange halten konnte. Einem der gehörnten Ehepartner einen Auftragsmord zuzutrauen, bedarf schon entweder grober Boshaftigkeit oder spezieller Kenntnisse die Person betreffend.
Für einen "eingeflogenen Killer" spricht eigentlich nur die Tatsache, dass der Täter trotz Phantombild nie gefunden wurde. Auch, dass er den zweiten Mord beging, obwohl er vorher von den Pilzsuchern erkannt wurde. Er muss sich sicher gefühlt haben, nicht wiedererkannt zu werden. Aber sonst wirken beide Taten wenig professionell, wobei auch das Absicht gewesen sein könnte.

@SIG-TIU

Ne hat er nicht, er hat auch schnell von was anderem geredet.

Der Mann den die Beerensammler gesehen haben, wusste ja nicht, dass die Sammler grade sein erstes Opferpaar gefunden hatten. Die Polizei war ja erst Stunden später vor Ort.

Ich kann mir einen Auftragsmord ehrlich gestanden auch nicht so recht vorstellen, bei dem es auch noch eine Verwechslung der Opfer gegeben haben soll. Ich weiß zwar nicht, wie Auftragskiller im Wesentlichen agieren, aber wenn man guten Krimis etwas Glauben schenken darf, wäre es sowohl im Film, als auch in der Realität mE absolut irrsinnig, auch noch nach "erledigtem Job" gut eine Woche das Fahrzeug durch die Gegend zu kutschieren.

@Lady_Amalthea
Schade, dass dein Opa seine Aussage nicht weiter begründete. Nur komisch, dass er offenbar laut deinem Post schnell vom Thema abgelenkt hat.

@dee_dee

Ich glaube man spricht in der Gegend einfach nicht gerne darüber. Weil der Täter nie gefasst wurde. Unterschwellig ist die Angst bis heute da. Deswegen denke ich auch, glauben viele an die Theorie des Auftragsmordes. Weil dann keine Gefahr mehr besteht, denn der Auftrag wurde ja erfüllt.

Das ist aber nur meine persönliche Meinung. :)

@Lady_Amalthea

Das man in der Gegend ungern darüber spricht, kann ich mir sehr gut vorstellen. Die Göhrde erhielt nach den Taten ja nicht umsonst den Namen Totenwald, welchen man jahrelang mied.

Deine Meinung ist absolut nachvollziehbar; ich bin der festen Überzeugung, dass es damals mehr Hinweise gegeben hätte, die dem Fall eine Lösung gegeben hätte. Aber wenn schon damals die Auftragsmord-Theorie im Umlauf war, so wundert mich es nicht, das aus Scheu und Angst der Kontakt zur Polizei ebenfalls vermieden wurde. Aus Angst durch Verrat "der Nächste" zu sein.

@dee_dee


Deswegen finde ich das sehr gut, dass das Thema jetzt wieder in den Medien präsent ist. Menschen die damals aus Angst oder Scham nichts gesagt haben, könnten sich jetzt doch noch melden. Weil sie vielleicht ganz andere soziale Kontakte haben, als früher.

@Lady_Amalthea
Du Glaubst es Melden sich Leute von damals die aus Angst oder Scham
Nichts gesagt haben?Das sind ja dann man kann es so Schreiben"Menschen die aus Angst und Scham
den Mörder gedeckt haben.Träumt mal Schön weiter.

@djmalcom

Sowas ist grade in spärlich besiedelten Gebieten möglich.

1. haben sie, das was sie gesehen haben vielleicht damals nicht als so wichtig erachtet um es der Polizei zu melden.

2. gehen viele davon aus, dass die Polizei mit Polizeiautos bei ihrem Wohnhaus erscheinen. Wenn man in einem 200 Seelendorf wohnt, weiß das nach sehr kurzer Zeit jeder.

3. haben sie vielleicht den Gedanken (das Wissen? ), dass der Täter ein Bekannter ist, aus Angst vor ihm, oder aus Angst, dass er es doch nicht war und sie ihm dadurch schaden, haben sie dann doch nichts gesagt.

Das sind jetzt nur drei Punkte die mir spontan einfallen. Es gibt bestimmt noch mehr Gründe, nicht zur Polizei zu gehen.

Guten Tag - ich möchte mich zunächst als neuer Teilnehmer kurz in der Runde vorstellen. - na ja, eigentlich eher für meinen Vater, der den Artikel in der Lüneburger Landeszeitung zum Thema "Göhrde-Morde" mit großem Interesse gelesen hat und gerne Kontakt mit Herr Jens Fuhrmann aufnehmen würde. Hintergrund seines Interesses: Er hatte der Polizei Lüneburg einen Hinweis auf eine Person gegeben. Es kam auch zu einer Gegenüberstellung. Allerdings schien die Polizei nicht weiter zu ermitteln. Der Bericht in der Landeszeitung hat es alles wieder hochgespült bei ihm und würde sich gerne - wie schon erwähnt - mit Herrn Fuhrmann darüber mal unterhalten.

Wenn es also möglich wäre, hier Kontaktdaten von Herr Fuhrmann zu erhalten, würde es meinen Vater ( 84 Jahre) sehr freuen.

Sofern Sie - Herr Fuhrmann - dies lesen sollten, würde ich mich über eine Kontaktaufnahme sehr freuen.

ich muss um Nachsicht für meinen Vater bitten, dass er in seinem Alter nicht selbst hier schreiben kann - er ist EDV-negativ.

Ich hoffe, niemand mit meiner Bitte belästigt zu haben und würde mich über ein positives Ergebnis sehr freuen.

@Lady_Amalthea
Ich Persönlich das ist meine Meinung: Das kann nicht der Richtige weg sein das ist Sache der Polizei.Lest euch den Paragraph 132 StGB durch.


@Decke112
Hallo Decke Du Belästigst keinen.H.Fuhrmann wird sich Bestimmt in Verbindung mit dir Setzen.

@ Lady_Amalthea

Lady_Amalthea schrieb:Deswegen finde ich das sehr gut, dass das Thema jetzt wieder in den Medien präsent ist. Menschen die damals aus Angst oder Scham nichts gesagt haben, könnten sich jetzt doch noch melden. Weil sie vielleicht ganz andere soziale Kontakte haben, als früher.

Ich stimme mit dir zu, sie können sich auch anonym melden, diese Sachen werden vertraulich behandelt, ebenso können sie über einen Rechtsanwalt Informationen an die staatlichen Stellen weiterleiten.

Ich finde euere Ansätze sehr spannend und interessant. Echt sehr tiefgründig. Könnte es nicht sein,
dass der Täter wirklich eine ziemlich gestörte Persönlichkeit ist? Das 2. Mal könnte er doch gestört
worden sein und daher ist das Paar noch nicht entkleidet gewesen. Ein User meinte, er wird wieder
zuschlagen. Das denke ich auch. Wie gesagt, die Denkansätze sind sehr gut. Zuerst habe ich auch an
einen Auftragskiller gedacht, weil die Paare ca. im selben Alter waren. Aber ein richtiger Profi irrt sich nicht, oder? Überhaupt, den Fall finde ich extrem gruselig.

@Kitz_Bambi

Das der Täter erneut zuschlagen wird, halte ich persönlich für unwahrscheinlich. Wäre es so, dann wäre er schon längst nochmal aktiv geworden. Immerhin sind seit den beiden Doppelmorden in der Göhrde 25 Jahre vergangen. Für einen Serienkiller ist es relativ unüblich, über 20 Jahre lang zu "pausieren". Einige Jahre vielleicht, aber Jahrzehnte? Denke nein.

Damals wurde der Täter auf ca. 40 Jahre geschätzt, im Umkehrschluss bedeutet dies, dass er heute um die 60-70 sein dürfte.
Unklar ist auch, ob der Täter überhaupt noch lebt und nicht schon längst gestorben ist (krankheitsbedingt, Suizid etc.).

@dee_dee
Der muss ja nicht Nur in der Göhrde sein Revier gehabt haben.

@djmalcom

Stimmt. Aber darüber wurde hier in der Vergangenheit oft diskutiert, welche Taten man im Raum Lüneburg dem Göhrde-Mörder noch zurechnen könnte. ZB Irma Busch. Auch wenn es im ersten Augenblick logische Parallelen in den Fällen gibt, sind Vergleiche bzgl. den Göhrde-Morden recht umstritten. Belegen kann man das jedenfalls ohne weiteres nicht.