Die Göhrde-Morde

@Zeitzeuge-WL
Eine Beuteltasche mit Bargeld...
Was kann das jetzt bedeuten?
Eine Umhängetasche von Frau W. in Beutelform mit Geldinhalt?
Oder hatte Herr K. doch eine größere Summe Bargeld im Beutel bei sich
für den Hauskauf in Rosche?
Bei der Begegnung Beutelmann / Beerensammler waren vielleicht
gar keine Mordinstrumente in dem Beutel sondern Money.
Eventuell hat der Täter gleich 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen,
d.h. sich seiner untreuen Partnerin entledigt und zugleich bereichert,
da er von den Geldtransaktionen/Hauskauf wußte.

@soisser

Wie sicher ist denn die Einschätzung, daß der Täter während der Anwesenheit am Fundort 1 am Fundort 2 mordete. Ich schätze es als unwahrscheinlich ein, daß der Todeszeitpunkt nach mehr als 14 Tagen noch so exakt bestimmt werden kann. Eine Garantie, daß die Opfer am Fundort 2 auch ermordet wurden, gibt es ebenfalls nicht. Daher meine Frage: Die Polizei spricht von Ortsdkenntnis des Täters. Nach Karte dürfte es leicht sein, ein Naturschutzgebiet anzusteuren. Wenn der Täter nun unbedingt eine Senke wollte, wird er schon einmal das Naturschutzgebiet inspiziert haben. Das spricht m.M.n. aber noch lange nicht für Ortskenntnis. Für Ortskenntnis sprechen würde, daß der Täter trotz Sicherungsangriffs die Leichen mittels Tercel zu einem späteren Zeitpunkt am Fundort ablegte, also unerwatet für die Polizei einen Weg rein und raus kannte.

Einen Sicherungsangriff im Landkreis Harburg habe ich mal selbst erlebt und stellte fest, daß nur ein von vier Wegen in ein Waldstück von der Polizei besetzt wurde, dies war vom Tatort aber paar Kilometer entfernt.

@spookytooth

Diese Beuteltaschen sind etwas größer als DIN A5-Format und sind mit Reißverschluß ausgestattet.
Die gab's von den Banken für Geschäftskunden.

@Zeitzeuge-WL
Dann wird wohl so eine Beuteltasche gemeint sein.
So viele Zufälle wie bei Doppelmord 2 kann es eigentlich nicht geben,
will sagen
- Ermordung genau während Entdeckung des ersten Paares
- Ermordung einen Tag vor Hauskauf !!
Das geht mir schon die ganze Zeit im Kopf rum.
Desweiteren gehe ich auch davon aus, dass sie woanders ermordet
wurden und später dort abgelegt wurden.
Herr K. hatte bestimmt viel Bargeld dabei und jemand wußte es.

@spookytooth

Wir wissen leider nicht, seit wann der Hauskauf anstand und wie der Kaufpreis beglichen werden sollte. Sollte es so sein, daß der Hauskauf schon seit Mai feststand, dann käme vielleicht auch der Verkäufer des Hauses oder jemand, der von dem Kauf wußte, für beide Taten in Frage.

@Zeitzeuge-WL
Auch nicht schlecht die Idee, wobei ich eher davon ausgehe,
dass es jemand war, der von dem Hauskauf wußte.
Ein Hauskauf kann ja durchaus mal 2 - 3 Monate dauern,
das ist doch normalerweise so, oder?

@spookytooth

Ich denke schon, daß es mitunter paar Monate sind.

@Kitz_Bambi

Herr Warmbier verstarb im Jahre 1996 an einem Krebsleiden. Über seine persönlichen Lebensverhältnisse nach der Tat, wurde in der Presse nicht berichtet.

@Zeitzeuge-WL

Der Kauf eines Hauses wird über einen Notar abgewickelt. Ein Notar wird auf einem Offiziellen Transfer der Kaufsumme über eine Bank bestehen.

Ich habe vor ein paar Jahren, einen Hauskauf über einen Zeitraum von 6 Monaten abgewickelt.

Dabei fielen ca. 150 Seiten Korrespondenz ( Bank, Notar, Behörden) an. Und da greift eines in das andere. Ein Geldfluss muss jederzeit sauber nachweisbar sein. Da habe ich keinen einzigen Cent "durch die Gegend getragen".

Es ist meines Wissens die Todesursache von Herrn W. nicht bekannt. Bekannt ist nur, dass er 1996 verstorben ist. Es wurde hier zwar von einigen Usern immer mal ein Krebsleiden erwähnt, aber das hat sich nie richtig bestätigen lassen. Die Quelle ist auch unbekannt. Im Spiegel Artikel wurde nur sein Tod erwähnt. In Uelzen scheint es auch Gerüchte in Richtung Suizid gegeben zu haben.

Offensichtlich haben sich die Ermittlungsbehörden 1989 auch intensiv damit auseinander gesetzt, ob hinter den Taten ein sexuelles Motiv stecken könnte. Zumindest wird in der HMP vom 28.5.1989 der Hamburger Sexualwissenschaftler Eberhard Schorsch erwähnt. Er war damals Leiter des Instituts für Sexualforschung in Hamburg und war darüber hinaus in den 80iger Jahren ein gefragter psychiatrischer Gerichts-Gutachter. Da hat sich eine Stellungnahme zu den Göhrdemorden geradezu angeboten.

Schorsch hielt es für unwahrscheinlich, dass ein solcher sexuell motivierter Täter mit dem Morden einfach aufhören kann. Einen Suizid hielt er unter diesen Umständen für wahrscheinlicher. Interessanterweise hat er sich im Laufe seiner Tätigkeit auch mit einem Paarmord befassen müssen. In seinem Buch" Angst Lust Zerstörung" erwähnt er lt. HMP den Fall eines 38 Jährigen, der ein Paar im Auto durch das Wagenfenster erschossen hat. Der Täter stammte aus einer Familie mit neun Schwestern und einer dominanten und energischen Mutter und Schorsch vertrat die Auffassung, dass der Täter durch den Paarmord kindliche Mordfantasien an den Eltern verwirklicht haben könnte und .

Eine solche Motivation könnte man natürlich auch beim Göhrdemörder vermuten und das ist hier im Thread auch schon diskutiert worden, nachdem der @geofindefuchs hier diese Idee vor vielen Monaten eingebracht hat.

Allerdings passt das abrupte Ende der Morde nicht zu einer solchen Motivation. Wer so auf Paare fixiert ist und den Drang entwickelt hat sie stellvertretend für die Eltern zu töten, kann nicht einfach aufhören Paare zu töten.

Das Für und Wider mag dann die Polizei zu folgendem Fazit bewogen haben:

"Es ist unmöglich Rückschlüsse auf die Psyche des Täters zu ziehen", warnt Kripo-Chef Hans Dieter Rollert". ( Quelle: HMP vom 25.5.1990)

Korrektur:

Es muss oben im zweiten Satz heißen "HMP vom 28.5.1990".

@Zeitzeuge-WL
.....du hast recht, ich hätte vielleicht noch spekulativ anmerken sollen....- wenn der Todeszeitpunkt des 2. Paares für diesen Tag bestimmt wurde....war das Zeitfenster nur auf Stunden und Minuten ausgelegt....wenn aber der Todeszeitpunkt des 2. Paares 1 bis 2 Tage später war, war es für den Täter hoch riskant...da es ja drüben gewimmelt hat. Und ich denke das der Täter nicht gewusst hat, daß man seine Schüsse nicht hört, also hat dieser Umstand ihm in die Karten gespielt....wer macht sich schon Gedanken, über Schall, Windrichtung usw.

@EDGARallanPOE
Wie ein Hauskauf gesetzeskonform abläuft, ist bekannt. Wird bei einem Hauskauf ein zu niedriger Preis vereinbart, um Grunderwerbssteuern zu sparen, so ist der Hauskauf nach Gesetzeslage nichtig.
Aber wer kennt schon die deutschen Gesetze und wer kümmert sich darum wirklich?

@soisser

Daß nach dem Fund reichlich Polizei im Wald war, mag sein. Die Frage ist nur, wie lange? Vielleicht hat der Täter die Leichen ja auch z. B. einen Tag später dort ablegen können, nachdem sich der Trubel wieder geleagt hatte.

@EDGARallanPOE
Wie "normalerweise" ein Hauskauf abgewickelt wird, wissen wir ja alle.
Es gibt aber auch andere Mittel und Wege.
Ein Freund von mir hat z.B. mal ein Steakhaus in Lüneburg am Stint
beim Pokern gewonnen!

@all

Ich kenne eine Person - die kaufte ein Haus - der Verkäufer wollte 20.000 DM in Bar , der Kaufpreis wurde dann im Notarvertrag von 420.000.00 DM auf 400.00,00 DM gesenkt ...! Die 20.000,00 DM wurden in
Bar dem Verkäufer in einer " Beuteltasche " ( wie @Zeitzeuge-WL richtig beschrieb ) übergeben...!!!

(...)

Weil der Sohn , sich genau in dieser Zeit -von seiner Frau trennte - wollten sie das wunderschöne ältere Haus mit
Pferdekoppel etc. zurück haben. Sie gingen zum Anwalt und zogen vor Gericht , sie bekamen recht ...!
Der Notarvertrag wurde für. - NICHTIG - erklärt und der neue Käufer musste wieder ausziehen...!

(...)

Der Käufer musste aber trotzdem die 3,5 % Marklerkosten bezahlen..! Der Prozess musste er auch noch bezahlen...!!! Das ganze war 1988/89 ..!

@AngRa
@all

Leider wissen wir ja nicht, wann und wo der Polizist den Toyota in Röhten gesehen hat. Viell. holte der Täter
den Wagen auch erst später dort ab..!

Wenn Du die Bilder gesehen hast, schaue Dir den Toyota mal genauer an..! Unten, ist er von vorne bis hinten
an der Seite verschmutzt ..! Der Täter hat den Wagen bestimmt irgendwo im Gelände - abgestellt - die
Verschmutzung - ist nicht vom Klaubusch ...! Es sind eindeutige Geländespuren ...! Mir liegt der Bericht
in Farbe vor, da sieht man es ganz genau ..!

@Boccer

Mit einem so verschmutzten Fahrzeug fährt aber kein Geschäftsmann zu einem Kunden.
Ich nehme an, der Täter war mit dem Tercel im Gelände, ist ja ein 4WD, also kein Problem.

@Boccer
Ich habe das Beispiel mit dem Hauskauf nicht gebracht, weil ich daran glaube, daß es so sein könnte, sondern um zu zeigen, daß es neben dem betrogenen Ehemann weitere Motive zu dem umgebogenen Tatablauf gibt. Der MoPo-Artikel ist aber Realität und deswegen tendiere ich dazu, von beiden Motiven Abstand zu nehmen.

@Zeitzeuge-WL
Für mich ist es absolut plausibel, dass es Herr W. war. Die Theorie von @AngRa finde ich einfach
perfekt. Ebenfalls konnte sie meine großen Bedenken bezüglich der Tercel- Bewegung ausräumen.
@EDGARallanPOE
Danke für deine Informationen zu Herrn W. Deine früheren mathematischen Ausführungen zu den zeitlichen Zusammenhängen finde ich hoch interessant. Ich habe beim Weiterlesen festgestellt,
dass kein User so richtig darauf reagiert hat. Ich will es nicht als Mysterium abwerten. Da ge-
hört schon etwas dazu, solche Zusammenhänge zu erkennen. Vielleicht heißt das, dass diese beiden
Taten in schrecklicher Weise karmisch zusammen hängen. Es hat sich jedenfalls sehr schaurig
gelesen. Das ist aber positiv gemeint.