Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Jomiko schrieb:Er stieg bei einer Bushaltestelle zwischen Aiging und Matzing aus und verschwand im Wald! Ist dass so richtig? Wenn ja wäre es die auf der 304 bei der Einfahrt nach Herbsdorf. Dies ist laut Google earth aber 1.6 km Luftlinie vom Tatort entfernt. Aber nur wenige Meter von der Einfahrt zur damaligen Mülldeponie. Wollte er vielleicht gar nicht zum Tatort zurück sondern.....!

Richtig.
Wie du allerdings auf 1,6km kommst weiß ich nicht. Bei mir sind das relativ genau ein Kilometer LL

Wobei der Absetzort selbst natürlich auch eine interessante Sache darstellt.

Zum einen gibt er mMn zweifelsfrei darüber Auskunft dass sich der Täter dort ausgekannt hat. So etwas weiß man nur wenn man dort öfters zu tun hat bzw regelmäßig vorbeikommt/fährt. Außerdem muss man das mitten in der Nacht auch erst einmal finden. Ich nehme an er wird den Taxifahrer sobald sie in der Nähe waren angewiesen haben nach dieser Busspur ausschau zu halten. Alá "Jetzt kommt dann rechts gleich eine Bushaltestelle, da können Sie mich aussteigen lassen".

Was mir auch noch einfällt ist, wenn er wie hier oft vermutet wird, dringend zum direkten Tatort zurückmusste weil er dort Geburtsurkunde, Bekennerschreiben und den Haustürschlüssel vergessen hatte, warum lässt er sich dann erst wieder am Tatort vorbeifahren? Er hätte doch den Taxifahrer auch auf besagten Feldweg hinweisen können. Er könnte ja einfach nur sagen dass sein Bauernhof dort runter liegt, dann hätte er auch nicht mehr Aufmerksamkeit erregt als er ohnehin schon getan hat.
Aber nein er lässt sich über einen Kilometer weit entfernt absetzen um sich dann mitten in der Nacht (bzw früh morgends) durch den Wald zu schlagen? Das wäre alles wertvolle Zeit gewesen zu einer Uhrzeit wo er aufgrund des anbrechenden Tages nicht mehr viel Dunkelheit übrig gehabt hätte.

Luftlinie 1km, da hast du recht! Ich meinte den kürzesten befestigten Weg.

mattschwarz schrieb:Ja, der Gedanke ist mir auch nicht fremd. Aber wir sind uns schon einig, dass der Taxigast nicht zufällig dahin fuhr, sondern irgendeinen Bezug zur Tat hatte, oder?

Ja, klar. Vielleicht hat er "nur" die Fahrt und das Abfackeln übernommen.
Sein ganzes Tun weist auf eine gewisse Wurschtigkeit hin, die ein Doppelmörder so eigentlich nicht haben kann. Denke ich mir jedenfalls.

Jomiko schrieb:Er stieg bei einer Bushaltestelle zwischen Aiging und Matzing aus und verschwand im Wald! Ist dass so richtig? Wenn ja wäre es die auf der 304 bei der Einfahrt nach Herbsdorf. Dies ist laut Google earth aber 1.6 km Luftlinie vom Tatort entfernt. Aber nur wenige Meter von der Einfahrt zur damaligen Mülldeponie. Wollte er vielleicht gar nicht zum Tatort zurück sondern.....!

Ich finde ja die Diskussion um die Deponie nicht uninteressant, aber man müsste doch mal eine ungefähre Vorstellung haben, was er da gemacht/gesucht/versteckt haben könnte. Mir fällt da nichts ein, was einer Mülldeponie so dermaßen interessant sein könnte, dass man dafür zwei Menschen umbringt.
Vorschläge?

Da stimme ich Dir absolut zu. Wieso lässt er sich so weit vom Tatort absetzen! Dafür gibt es nur eine Erklärung, er wollte da gar nicht hin. Vielleicht ist aber auch die Ortschaft Herbsdorf unsere Lösung?

Wie lautet denn Eurer Meinung die logische Reihenfolge wie die Polizei letztendlich auf den Tatort kam und wie lange dauerte dass? Als erstes muss wohl eine Anzeige in der Nürnberger Tageszeitung erschienen sein. Dieses kann frühestens am Dienstag erschienen sein, oder? Wie geht's dann weiter? Kann jemand diesen Artikel hier einstellen!

Jomiko schrieb:Wie lautet denn Eurer Meinung die logische Reihenfolge wie die Polizei letztendlich auf den Tatort kam und wie lange dauerte dass?

Selbige Frage hab ich mir auch schon einmal gestellt.

In den Berichten stand ja immer nur dass der 2. Taxifahrer von der Tat in der Zeitung las und sich darauf hin bei der Polizei meldete.
Allerdings steht dort auch nicht ob er sich meldete weil bereits konkret von der ersten Taxifahrt zum Bahnhof die Rede war, oder weil der Taxifahrer einfach ein unheimlich gutes Gespür und viel Zivilcourage hatte und ihm besagter Gast so merkwürdig vorgekommen ist dass er sich aus freien Stücken hin gemeldet hat.

Im Endeffekt lässt sich wohl die Abfolge verschieben ob sich zuerst der Taxifahrer von Altenfurt/Bahnhof gemeldet hat oder Nürnberg/Tatort.

Was ich allerdings schon glaube, ist dass zuerst beide Fahrten des Täters mit einander verknüpft wurden und aufgrunddessen sich die Ermittlungen anschließen in den Chiemgau verlagerten.
Ich kann mir sonst nicht wirklich vorstellen dass die Polizei Ressourcen hatte um dort umfassende Ermittlungen (Zeugenbefragungen bzgl. Sichtungen bzw Schüsse/Durchsuchen des gesamten Gebietes nach Hülsen) durchzuführen einfach aufgrund eines merkwürdigen Fahrgastes. Zumal ja bei medialen Zeugenaufrufen auch oft absolut unbrauchbare Hinweise ("Der Nachbar meiner Tante hat letztens beim Grillfest da so eine komische Andeutung gemacht") eingereicht werden welche die Polizei ja dann trotzdem überprüfen muss.


E:
Wobei eigentlich auch Blödsinn.
Man wird wohl mit den Töchtern gesprochen haben und deswegen bereits früh Hinweise auf den Chiemgau als möglichen Tatort gehabt haben.
Wahrscheinlich schon zum Zeitpunkt als der Taxifahrer das in der Zeitung las. Worauf er sich natürlich meldete da beide Orte zusammenpassten und auch die Umstände so merkwürdig waren

Okay da wird die Reihenfolge wohl egal sein! Aber wie fand die Polizei den genauen Tatort? Er liegt ja doch gut 1km Luftlinie von der Stelle entfernt wo der Taxigast ausstieg. Was wusste denn die Polizei zu diesem Zeitpunkt?

@Jomiko
1 km ist ja nun nicht so viel. Die werden die Gegend abgesucht haben und dabei die Einstieghilfe, das Stuhlbein und die Brille gefunden haben.

Kann ja sein, dass vom ersten Taxifahrer eine Beschreibung gegeben und schnell veröffentlicht wurde, und der zweite Fahrer hat die dann gelesen, bzw. Taxifahrer sind eh ganz gut vernetzt, so was spricht sich schnell herum.
Aber Genaueres habe ich nicht dazu gefunden.

Auch ich finde die neuen Aspekte superinteressant...klar!

Was echt nach Euren guten Beiträgen bei mir gerade hängenbleibt. sind zwei Dinge:

Für mich ist immer noch die Frage offen...bzw. ich bin mir sicher, die Opfer sind da nicht alleine/zufällig hin! Sprich...auch wenn er mit der Deponie was zu tun hatte, muss er die Tage vorher oder am Tattag mit ihnen zusammengetroffen sein!

Wie fand die Polizei den Tatort, wenn er denn war? Einsteigshilfe liegt mitten im Wald...stolpert erst mal keiner drüber! Brillenbügel...fällt nicht auf! Tischbein...völlig uninteressant! Bleiben die Hülsen...OK, war ein Jäger! Also...eigentlich nix! Und wie sich die meisten einig sind...da geht keiner spazieren.

AndreasFöhr schrieb:Für mich ist immer noch die Frage offen...bzw. ich bin mir sicher, die Opfer sind da nicht alleine/zufällig hin! Sprich...auch wenn er mit der Deponie was zu tun hatte, muss er die Tage vorher oder am Tattag mit ihnen zusammengetroffen sein!

Ganz genau richtig. Einen Zusammenhang von Deponie und Tatort bzw. Täter ist reine Spekulation. Zudem was soll da dann das Tatmotiv gewesen sein?

@schluesselbund

Spekulation ist ja hier eh das meiste...wenn wir uns nur an Fakten halten, wird es dünn und wir könnten sofort aufhören zu diskutieren!

Der (für mich) neue Ansatz verbindet halt Nürnberg und das Hölzl...hört sich doch gut an! Da Du auch denkst, sie haben sich (kurz) vorher kennengelernt: Der Täter kommt aus Nähe Litzlwalchen...hatte aber auch mal in der Nürnberger Zentrale zu tun (Nähe Nordostbahnhof, ist so auch M-N mit der Bahn verkehrt, kennt also den Bahnhof! Wo sie sich auch immer kennengelernt haben...es gaukelte gemeinsame Interessen vor...man landete am Hölzl....der Rest ist klar!

Der Tatort wird sich für die Polizei insofern als solcher dargestellt haben, als dass Zeugen das Fahrzeug dort stehen gesehen haben.
Die konkrete Lokalisierung wird sich wohl erst aufgrund der gefundenen Patronenhülsen ergeben haben.

AndreasFöhr schrieb:der Rest ist klar!

Der Rest ist eben nicht so klar. Angenommen der Täter hat einen Bezug zur Deponie. Heisst doch noch lange nicht, dass er deswegen an diesem Waldrand auftaucht. Dies erst recht nicht sollten die Langendonk aus eigenem Antrieb ins Hölzl gelangt sein. Aber auch wenn der hier gedacht Täter mit den Langendonk an diesen Waldrand gelangte, warum suchte er genau diesen auf? Dafür müsst es dann eine Grund geben.

Original anzeigen (0,8 MB)
Wer kann mir denn diesen Artikel übersetzen?

@schluesselbund

Weil er sich da auskannte und wusste, dass sich hier Fuchs und Hase Gute Nacht sagen! Der Rest ist für mich schon klar...er wollte weg und ablenken...kannte sich auch in Nürnberg etwas aus...und dachte, er käme mit dem Zug zurück! Wer weiß schon auswendig, wie lange das alles dauert und ob er dann den letzten Zug erwischt!

AndreasFöhr schrieb:Wer weiß schon auswendig, wie lange das alles dauert und ob er dann den letzten Zug erwischt!

Dass nachts um zwei nichts mehr fährt, kann man sich ja denken. Die ersten Züge fahren allerdings meistens wieder um 4 oder 5 Uhr morgens, da hätte er doch einfach zwei, drei Stunden warten können. Wäre auf jeden Fall unauffälliger gewesen. Also muss er es verdammt eilig gehabt haben. Woher aber diese Eile, wenn er vorher seelenruhig durch die Nacht gurkt, immer in entgegengesetzter Richtung?
Der Mann kannte sich offenbar weder mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch mit Taxis bzw. Taxifahrern aus.
Ich kenne etliche Leute, die seit geraumer Zeit Taxi fahren, alle haben ein super Gedächtnis für Menschen. Die können Tausende von Stories erzählen, was sie mit Leuten erlebt haben. Und wenn die mal jemanden für ein paar Hundert Euro irgendwohin fahren müssen, vergessen die das nicht. Wenn man mal ganz dringend ein Alibi braucht, muss man sich nur in ein Taxi setzen, eine Route nehmen, die ein paar Stunden dauert und sich ein bißchen skurril benehmen. Das klappt hundertpro.
Entweder war der Typ strunzdumm oder er hat das absichtlich gemacht.
Und was ist mit der Deponie?
Jemand eine Idee, was der Täter da genau wollte?

@Tritonus

Tja...von vorne angefangen: Wenn die Morde um 18 Uhr am Hölzl stattgefunden haben...dass es 20 Uhr bis zur Abreise wird, kann ich mir schon vorstellen...erst noch Kehle durchschneiden...die Opfer ins WoMo schleppen, das Nötigste aufräumen...abwarten, ob Sirenengeheul näherkommt...sich umziehen (evtl. sogar zu Hause)...Nachdem alles im Affekt passierte, Plan schmieden! Ab nach Nürnberg...zurück mit dem Zug der Plan! Dauert halt alles länger...der letzte Zug ist weg! Wirre Taxifahrt...wieder um Durcheinander zu schaffen...und ich denke, er wollte auch in M nochmal umsteigen! Aber während der Fahrt wurde er sich zu sicher und hatte auch Zeitdruck...da hat er das halt nicht mehr für nötig empfunden!

Was denkt Ihr denn darüber, dass der Täter mit dem Satz im Taxi: „Ich fahre sonst nur mit dem Zug“, nicht gemeint hat (wie hier spekuliert), dass er eigtl. immer nur Zug fährt, sondern er damit explizit nur die Strecke nach Nürnberg und zurück gemeint hat?