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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.960 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.11.2017 um 17:34
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Wie gesagt, Daniela wurde vom letzten Zeugen auf dem Rad gesehen und auch die Erfahrung müsste einem sagen, dass Daniela sicherlich zumindest versucht haben wird, das Fahrrad mitzunehmen.
Na ja @SCMP77 ,
meine Erfahrung sagt mir, dass Kriminal-Ermittler weltweit meist i-einer Zeugenaussage nie von Haus aus den hohen Stellenwert zuordnen, wie du es hier tust.
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Dass in dem Bericht bedeutende Umstände unter den Tisch gekehrt wurden, sehe ich nicht,
So sind Sichtweisen und Wahrnehmungen oft völlig verschieden. Ich behaupte ja nicht, dass meine Sichtwese/Wahrnehmung über den ORF-Bericht die richtige wäre, stehe aber dazu *grins*

Fakt in dem Fall scheint mir zu sein, dass beide Ermittlergruppen (LKA Tirol & das CCM der Bundespolizeidirektion Wien) nicht wirklich je an einen dem Opfer (Daniela Kammerer) völlig unbekannten Täter glaubten, sondern an eine Beziehungstat.

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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.11.2017 um 17:44
Es gibt ja noch genügend andere Hinweise darauf, dass Daniela das Fahrrad selber mitgenommen hat. Einmal wird Daniela normalerweise auch sicherlich das Rad abgeschlossen haben. dass dann ausgerechnet jemand anderes dann damit fährt, ist schon sehr unwahrscheinlich. Sicherlich gab es genügend andere Hinweise. Und da war die Zeugenaussage dann letztendlich auch die Bestätigung.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Fakt in dem Fall scheint mir zu sein, dass beide Ermittlergruppen (LKA Tirol & das CCM der Bundespolizeidirektion Wien) nicht wirklich je an einen dem Opfer (Daniela Kammerer) völlig unbekannten Täter glaubten, sondern an eine Beziehungstat.
Das ist ziemlich egal, was die glauben, Fakt ist, sie haben nie einen Täter wirklich überführen können, das macht diese Ansicht eben eher unwahrscheinlich. Wenn es wirkliche Hinweise gegeben hätte, dann hätte man den Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit gefunden, man hätte ein Motiv, so ist und bleibt es nur ein Bauchgefühl, was rein auf der Statistik begründet sein dürfte.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.11.2017 um 18:00
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Einmal wird Daniela normalerweise auch sicherlich das Rad abgeschlossen haben.
Das jemanden mit 2,4 Promille im Blut da gerade in dem Moment es wichtig erscheint, das Rad abzusperren, würde ich da mal meine leisen Zweifel drüber anmelden. Du siehst, wir kommen immer wieder zurück auf den Alk im Blut. Aber so wie dir, war wohl dieser Umstand auch den ORF Redakteuren im Beitrag dieser Fakt dieses so hohen Blutalkowert zu unwichtig um ihn zu erwähnen.

Man kehrte also Fakten unter den Teppich, bringt dafür aber i-welche nebulosen Zeugenaussagen, verschweigt aber gleichzeitig dazu, dass es auch Zeugen gab, die eine zu Fuß gehende Daniela wahr nahmen. Na ja, für mich ist so ein Beitrag eher Dreck, tut mir leid, aber anders kann ich es nicht ausdrücken.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.11.2017 um 18:26
Du darfst nicht annehmen, dass das Team um Pupp Vollidioten waren. ich denke, dass die schon ganz gut aus den Zeugenaussagen ermitteln konnten, ob Daniela noch hätte radeln können oder nicht.

Auch vergisst Du eben normalen Dinge, dass z.B. Studenten ohne Rad fast schon aufgeschmissen sind. Man versucht es - egal in welchem Zustand - zumindest es mitzunehmen.

Auch ist das Abschließen auch mehr ein mechanischer Vorgang, den versucht man auch bei höheren Alk-Spiegel. Außerdem war sie in Begleitung, die werden naturgemäß auch darauf geachtet haben.

Dann passt ja auch das zeitliche einfach nicht. Warum soll etwa eine halbe Stunde später jemand Daniela hinter geradelt sein, ohne das er wissen konnte, wo sie ist. Hier kommen viel zu viele Unwahrscheinlichkeiten zusammen. Das sind alles krude Theorien, die wirklich ernste ist nur, die - und das wird durch die letzte Zeugensichtung bestätigt - dass Daniela es war, die auf dem Rad war. Was will man mehr?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.11.2017 um 22:58
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Du darfst nicht annehmen, dass das Team um Pupp Vollidioten waren.
@SCMP77
Wer hat so einen Blödsinn behauptet, dass das Team um Pupp Vollidioten waren?
Du solltest dich aber mehr an Fakten halten, und es stellt einen Fakt dar, dass der Rechtsanwalt über die Ermittler des LKA Tirol sagte, dass die Versäumnisse von damals seinen Mandanten nicht auf den Kopf fallen dürfen.
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Auch ist das Abschließen auch mehr ein mechanischer Vorgang, den versucht man auch bei höheren Alk-Spiegel.
Ja, ein guter Witz, 2,4 Promille ist für dich ein "höherer Alk-Spiegel"!
Wo man nach deiner Meinung nach eigentlich problemlos noch Radfahren kann, sein Rad selbstverständlich nicht zum abschließen vergisst, andere treten damit vielleicht noch zur Matura an (Beispiel) - problemlos?

Ich seh das eher umgekehrt als du, nämlich dass es die meisten Menschen mit 2,4 Alkohohlgehalt im Blut mit dem Rad auf die "Pappm" hauen wird, wenn sie überhaupt in der Lage sind, erst mal damit auf das Rad aufzusteigen ohne damit gleich umzufallen.
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb: Das sind alles krude Theorien, die wirklich ernste ist nur, die - und das wird durch die letzte Zeugensichtung bestätigt - dass Daniela es war, die auf dem Rad war.
Ja wirklich eine krude Theorie, wenn wer 2,4 Promille im Blut hat da in Frage zu stellen, ob der überhaupt noch fähig war, mit dem Rad selbst zum Tatort zu fahren? Wie kann man nur so eine "krude" Theorie aufstellen, denn mit 2,4 Promille kurvt doch jeder noch mit dem Rad selbstverständlich und sicher herum, erst recht wenn es dazu noch eine bombige "Zeugensichtung" gibt, die diese Annahme bestätigt.  Alles komplett stimmig!!! *fg*

No no, sondern >>> "Wie kam das Rad von Daniela zum Tatort?" ist eine bedeutende Frage in diesem Mordfall, ob sie selbst mit dem Rad dort hin kam oder nicht, eine Frage die keineswegs geklärt ist und deren Beantwortung sicherlich der Lösung des Falles ein bedeutendes Stück näher rücken könnte.

Wie auch der Umstand und Fakt, dass der Täter das Rad von Daniela nicht für seine schnellere Flucht vom Tatort weg verwendet hat, sondern es dort einfach stehen ließ? Hatter er ein Auto in der Nähe stehen? Dachte er nur nicht an diese Möglichkeit? Es muss einen Grund geben, warum er es nicht verwendete.

Weiters noch, warum stach er gerade in dem Moment zu, als Daniela die Nummer ihres Freundes wählte? Wusste Daniela was von ihm, was sie ihren Freund nicht mitteilen durfte? Ein völlig Unbekannter oder Fremder, was hätte Daniela von dem wissen können? Auch das zustechen in dem Moment, wo Daniela gerade ihren Freund anrufen wollte, deutet viel mehr darauf hin, dass es keine völlig fremde Person für Daniela war.

Das sind lauter Umstände, die total dagegen sprechen, dass der Mörder ein völlig Fremder war.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.11.2017 um 00:33
@Doverex

Du hast mich falsch verstanden, ich halte nicht die Theorie für krude, dass Daniela vielleicht nicht mehr mit dem Fahrrad fahren konnte, sondern dass gesamte Gebilde, was bei Bejahung dieser Frage entstehen würde.

Man kann diese Frage durchaus stellen, darf sie dann aber nicht nur einzeln stellen sondern muss sie im ganzen Kontext sehen. Einzelne Fragen z.B. die wesentlichste des zeitlichen Ablaufs, die dann entstehen, habe ich schon formuliert, Antworten hast Du zu diesen nicht versucht zu gegeben, aber da müsste man, wenn man an einer nicht Rad fahrenden Daniela glaubt zumindest an eine Daniela, welche das Rad hat stehen lassen, auch irgendwie beantworten können.

Wir können natürlich die Frage stellen, ob Danila mit dem Fahrrad fahren konnte. Beantworten können wir sie  jedoch nicht, da wir Daniela nicht kennen. Dahingehend haben die ursprünglichen Ermittler hier offenbar keine Zweifel gehabt und ich glaube auch berechtigt, denn wie ich schon sagte, es würde andernfalls vieles nicht mehr zusammen passen. Sie haben sich durch Zeugenaussagen ein Bild machen können. Auch ist hier ja auch durchgesickert, dass Daniela trinkfest gewesen sein soll. Und neben diesen Schwierigkeiten haben wir die Aussage des letzten Zeugen, der auch eine radelnde Daniela gesehen haben will. Klar kann er sich irren, aber es gibt eben andere ausreichende Hinweise, welche die Zeugenaussage stützen.

Dass Daniella sicher auf dem Fahrrad war, hat hier bisher auch niemand behauptet. Dass DAS  der Zeuge auch bestätigt haben soll, ist mir nicht bekannt.  Über die Fahrweise Danielas, welche der Zeuge beobachtet haben will, kenne ich jedenfalls nichts, da müsstest Du mal eine  Quelle nennen. Vielleicht  hatte er gerade die unsichere Fahrweise in Erinnerung, so dass seine Zeugenaussage dadurch noch mehr als zuverlässig angesehen wurde.

Das ist eben hier schon immer das Problem hier bei den Kriminalfällen, man diskustiert und diskutiert, hat aber nicht wirklich eine Grundlage, das wirklich beurteilen zu können. Man muss sich auf dei richtige Einschätzung der Ermittler einfach verlassen.

Und bzgl. der Aussage des Anwalts habe ich mich schon weiter oben geäußert. Wenn man eine Rad fahrende Daniela annimmt, kann es eben vorkommen, dass man dieser Erkenntnis widersprechende Dinge nicht ausreichend untersucht – ja damit muss man in Kriminalfällen leben, man kann nicht alle unwahrscheinlichsten Theorien nachgehen, dafür reichen einfach die Kapazitäten nicht aus. Wenn dann aber ein neues Team plötzlich als doch wahrscheinlicher ansieht, kann es passieren, dass es einem Verdächtigen dieses Fehlen von Ermittlungen in dieser Richtung (z.B. fehlende Spurensuche auf dem Sofa, auf dem Daniela gesessen hat), zum Nachteil wird. Das hat der Anwalt gemeint, nicht mehr und nicht weniger. Über diesen „Fakt“  habe ich mich genauso weiter oben ausgelassen und den habe ich auch keinesfalls ignoriert. Und Letztendes ist es ihm dann auch nicht zum Nachteil geworden, schon ohne der Untersuchung des Sofas konnte man erkennen, dass die DNA am Rockrand kein belastendes Indiz war, zumal man auch DNA von anderen Männern fand. Das CCT hätte zu dieser Einsicht aber deutlich früher kommen müssen.

Für das Nachtat-Verhalten eines Täters gibt es dann auch zu viele Möglichkeiten. Vielleicht war sein erstes Ziel sich um die Entsorgung der Tatwaffe zu kümmern, ob er da überhaupt auf die Idee kommen soll, mit dem Fahrrad wegzufahren, sehe ich als zweifelhaft an, insbesondere wenn er sich dazu schon von dem Tatort wegbewegt hatte und sie z.B. in den Fluss geworfen hatte.  Man kann daher schwer allein an dieser Tatsache, dass er das Fahrrad nicht genommen hat, auf irgendetwas schließen, dazu istdie Anzahl der Möglichkeiten einfach viel zu groß..

Das da viele Fragen offen sind, kein Zweifel, beantworten kann man die offenbar (zumindest aktuell) nicht.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

25.11.2017 um 12:16
Man kann daher schwer allein an dieser Tatsache, dass er das Fahrrad nicht genommen hat, auf irgendetwas schließen, dazu istdie Anzahl der Möglichkeiten einfach viel zu groß..

@SCMP77
Das ist zwar richtig,
doch man kann (oder sollte) sehr wohl diesen Fakt (er verwendet das Rad nicht für seine Flucht vom Tatort weg - obwohl es ja für ihn griffbereit daneben stand) in allen Überlegungen/Theorien mit einfließen lassen.

Denn im Grunde wäre das Fahrrad von Daniela für den Täter seine Flucht vom Tatort weg ein Vorteil.

Mir fallen dazu zwei Punkte ein, die für ihn möglicherweise ein großer Vorteil gewesen wäre!

1) Er könnte rasch und sehr schnell, zwischen dem Ort seines brutalen Verbrechens (Tatort) und sich selbst große Distanz (also erheblich größere Distanz als zu Fuß) legen. Die Gefahr in der Nähe vom Tatort gesehen zu werden, verringert sich hiermit rapide.

Doch beim 2) Punkt sehe ich noch größer Vorteile für den Täter,
nämlich wenn man den naheliegenden Umstand annimmt, dass seine Kleidung von der Tat her blutverschmiert war, so würden solche Blutflecken bei einem Radfahrer viel weniger auffallen, weil niemand jemanden der mit dem Rad schnell dahinfährt, so genau betrachten kann (also die Zeit dafür hat) diese Blutflecken an seiner Kleidung wahr zu nehmen, als im Gegensatz wenn er zu Fuß sich vom Tatort weg bewegt und da jemanden begegnet.  Und er kann ja vorher nicht wissen, begegnet er wem bei seiner Flucht oder nicht, in der Stadt Innsbruck.

Es ist also schon ein bischen merkwürdig, dass er das Rad als Vorteil für seine viel schnellere Flucht vom Tatort weg nicht benutzt hat, er hätte ja nur zugreifen müssen.
Noch merkwürdiger wird es aber, wenn er tatsächlich mit Danielas Rad zum Tatort kam, warum er dann vom Tatort weg dieses Rad nicht weiter benutzt hat?

Ja, vielleicht hatte er sein Auto in der Nähe stehen? Oder der Grund ist ein völlig anderer?
Darüber nachzudenken, finde ich absolut nicht als Fehler.  

Aber interessant ist es ja bei jedem Tatort, nicht nur zu sehen, welche Handlungen und welche Handschrift hat er am Tatort hinterlassen, sondern auch, warum hat der Täter dieses oder jenes unterlassen (etwa Schmuck oder Wertgegenstände nicht mitzunehmen -  nur Beispiel), auch dies sagt ja etwas über den Täter und sein Mordmotiv aus. Etwa auch die mögliche Annahme, er hat überhaupt nicht in dem Moment daran gedacht.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

25.11.2017 um 14:19
Hallo,

ich habe mich nach längerer Pause mal wieder in den Thread eingelesen und würde gerne ein paar meiner Gedanken dazu einfliessen lassen:


Zur Faktenlage:

1) Es wurde am Tatort gegen 4:45 ein Streitgespräch zwischen einem Mann und einer Frau durch eine Anwohnerin wahrgenommen. Da der Tod DKs laut Obduktion zwischen 4:40 und 4:50 eintrat, handelte es sich wohl um einen Streit zwischen Täter und Opfer. Daraus ergeht m.E. These A.

2) Der Täter führte ein unüblich grosses Tatwerkzeug mit sich und verliess den Tatort, ohne sich vorhandener Variablen (Fahrrad) zu bedienen. Daraus ergeht m.E. These B.

3) Der Täter führte die Stiche mit grosser Wucht (Obduktionsbericht) aus. Weiterhin setzte er einen gezielten Herzstich. Daraus ergeht m.E. These C.

4) Trotz der offensichtlichen Entschlossenheit des Täters zur Tatdurchführung gibt es keine Hinweise auf eine emotionale Beteiligung des Täters wie Wut o.Ä., es finden sich keine Hinweise auf unnötige Handlungen oder gar eine Übertötung. Daraus ergeht m.E. These D.

5) Es wurden keinerlei Wertsachen entwendet oder Spuren eines sexuellen Motivs festgestellt. Auch lagen keine Spuren auf einen körperlichen Übergriff (wie Hämatome, Schürf-, Kratzwunden oder zerrissene Kleidung), z.B. mit dem Ziel der Verschleppung in den dunklen Park, vor. Daraus ergeht m.E. These E.

6) Der initiale Angriff erfolgte direkt von vorne, bei DK lagen kaum Abwehrverletzungen vor. Die Verletzung am Unterarm könnte entstanden sein, als der Herzstich bereits gesetzt war. Das Verletzungsmuster an sich lässt keine Fluchtdynamik erkennen. Daraus ergeht m.E. These F.


Meine Thesen:

A) Es gab wohl eine -wie auch immer geartete- Vorbeziehung zwschen Täter und Opfer

B) Hier könnten Planungsaspekte vorliegen

C) Der Täter war zu der Tathandlung absolut entschlossen

D) Der Täter handelte emotionslos (oder auch: DK war für ihn nichts <mehr> wert) und war im Vorgehen evtl. geübt / geschult

E) Die Tathandlung (die Tötung) steht im Vordergrund

F) Der Angriff auf DK erfolgte überraschend und liess ihr keine Reaktionsmöglichkeit



Zu dem (ehem.) tatverdächtigen Bosnier finde ich folgende Aspekte auffällig:


-Vorbelastet im Bereich Drogen / Gewalt

-Ähnlichkeit zum Phantombild

-Identifikation durch "Ohrenzeugin" des Streits zum Tatzeitpunkt, welche sich bei der erneuten Einvernahme Monate später "nicht mehr sicher war"

-Nachgewiesener Kontakt zu DK (SMS von einem seiner Freunde aus Bosnien an DKs Handy)


Zum Fahrrad:

Dass der Täter das Fahrrad DKs zurückliess und nicht nutzte ist m.E. ein weiteres Indiz dafür, dass der Täter seine Flucht bereits anderweitig geplant hatte und / oder weitere Hinweise auf seine Fluchtrichtung vermeiden wollte.

Aufgrund dieses Verhaltens würde ich einen Bezugspunkt des Täters direkt nach der Tat in Innsbruck (Wohnung oder auch Bahnhof - zur sofortigen Abreise) vermuten.


WayDownWeGo.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

02.12.2017 um 10:04
Danke für die klugen Ausführungen Able_Archer. (und den anderen natürlich auch für die Beiträge)

Es ist soviel Zeit vergangen, ich habe das nicht mehr im Kopf, aber ist es denn tatsächlich so, dass es eine Verbindung des (kurzzeitig) Verdächtigen zu der Person gibt, die diese SMS geschrieben hat? (soweit ich mich erinnern kann, war er es selber sicher nicht)

Und habe ich das recht in Erinnerung, dass zwei Kripo-Beamten nach Bosnien reisten, aber es nicht möglich war, die Person, die die SMS geschickt hatte, zu erreichen? Die wurden dann von der Freundin dieser Person abgewimmelt?

Also - wenn das stimmt, was Able_Archer schreibt, dass da tatsächlich eine Verbindung des Opfers zum Tatverdächtigen bestanden hat ... das wäre schon ein Indiz, das man nicht so einfach ignorieren kann.

Aber ich kann mich nicht erinnern, dass das dezidiert jemals so behauptet worden ist. Und wenn ja - woher sollten die sich gekannt haben? Ein Gewalttäter aus dem Rapoldipark und eine Studentin?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

02.12.2017 um 12:46
Zitat von HammersteinHammerstein schrieb:Es ist soviel Zeit vergangen, ich habe das nicht mehr im Kopf, aber ist es denn tatsächlich so, dass es eine Verbindung des (kurzzeitig) Verdächtigen zu der Person gibt, die diese SMS geschrieben hat? (soweit ich mich erinnern kann, war er es selber sicher nicht)

Und habe ich das recht in Erinnerung, dass zwei Kripo-Beamten nach Bosnien reisten, aber es nicht möglich war, die Person, die die SMS geschickt hatte, zu erreichen? Die wurden dann von der Freundin dieser Person abgewimmelt?
Dies ist alles soweit zutreffend, Quellen müsste ich raussuchen, sind aber hier im Thread.
Zitat von HammersteinHammerstein schrieb:Also - wenn das stimmt, was Able_Archer schreibt, dass da tatsächlich eine Verbindung des Opfers zum Tatverdächtigen bestanden hat ... das wäre schon ein Indiz, das man nicht so einfach ignorieren kann.

Aber ich kann mich nicht erinnern, dass das dezidiert jemals so behauptet worden ist. Und wenn ja - woher sollten die sich gekannt haben? Ein Gewalttäter aus dem Rapoldipark und eine Studentin?
Zu der Art des Kontakts zwischen dem Bosnier und DK ist mir keine VÖ bekannt.


Able_Archer.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

02.12.2017 um 18:09
Die Geschichte um den Bosnier ist verwirrend, weil im Laufe der Diskussion verschiedene Bosnier aufgetaucht sind. Übrigens kam auch ein Studienkollege Danielas aus Bosnien. Meines Wissens gab es aber keine Primärquelle dazu, dass es einen Kontakt zwischen dem Opfer und dem tatverdächtigen Bosnier gab.

@Able_Archer

Du leitest aus dem Streitgespräch die These ab, dass es eine Vorbeziehung zwischen Daniela und dem Täter gab. Das sehe ich anders. Auch ein zufälliges Zusammentreffen zweier Personen, die sich nicht kennen, kann zu einem Streitgespräch führen. Erst recht, wenn beide alkoholisiert sind.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

02.12.2017 um 21:06
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Du leitest aus dem Streitgespräch die These ab, dass es eine Vorbeziehung zwischen Daniela und dem Täter gab. Das sehe ich anders. Auch ein zufälliges Zusammentreffen zweier Personen, die sich nicht kennen, kann zu einem Streitgespräch führen. Erst recht, wenn beide alkoholisiert sind.
Ja, so habe ich dies eingeschätzt. Weiterhin muss der Freund dieses bosnischen TV irgendwie an die Telefonnummer DKs gekommen sein, und der Inhalt der SMS war laut Medien "persönlich."



Able_Archer.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

03.12.2017 um 19:01
Ich habe auch den Eindruck, dass die Medien bzw. die User hier diese Leute aufgrund ihrer Nationalität durcheinandergebracht haben.


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08.12.2017 um 23:26
@nephilimfield @Able_Archer @Hammerstein & @LL
Zitat von Able_ArcherAble_Archer schrieb am 02.12.2017:Ja, so habe ich dies eingeschätzt. Weiterhin muss der Freund dieses bosnischen TV irgendwie an die Telefonnummer DKs gekommen sein, und der Inhalt der SMS war laut Medien "persönlich."
Dank @Lohengrin, der ja schon vor Jahren über die SMS aus Bosnien aufwendig recherchiert hat
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb am 19.11.2013:Es gäbe meiner Einschätzung nach aber eine Verbindung zu der SMS aus Bosnien
die aber weder etwas mit einem Ex-Freund aus Innsbruck oder Niederösterreich
noch mit dem von der Polizei verdächtigten und später verhafteten Bosnier zu
tun hat und dennoch aus dem persönlichen "Umfeld" (<-Umschreibung) Danielas
stammt. Auch hierbei wäre im weitesten Sinn ein Beziehungskonflikt als Tatauslöser
anzumehmen auch wenn in diesem Fall die "Raserei" mit Übertötung nicht zum tragen
kommt. Die Tatausführung ("...die Stiche erfolgten mit großer Wucht..") läßt aber
durchaus eine Emotion (Wut) seitens des Täters erkennen.
( - Mutmaßungen meinerseits ohne beweisfähige Fakten - )
Quelle: Beitrag von Lohengrin (Seite 41)
Zitat von Able_ArcherAble_Archer schrieb am 25.11.2017:Zum Fahrrad:

Dass der Täter das Fahrrad DKs zurückliess und nicht nutzte ist m.E. ein weiteres Indiz dafür, dass der Täter seine Flucht bereits anderweitig geplant hatte und / oder weitere Hinweise auf seine Fluchtrichtung vermeiden wollte.
Das kann gut möglich sein. Klärt aber die Frage nicht auf, ob nun Daniela selbst mit dem Rad zum Tatort kam oder nicht.

Bemerkenswert auch hier der Gedankengang von @Lohengrin zum Abstellen des Rades von Daniela, noch bevor wir hier etwa von der späteren aufgestellten Theorie des CCM was wussten/erfuhren.
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb am 16.12.2013:Ich gehe nach wie vor davon aus das Daniela nicht an den Telefonzellen
telefonieren wollte. Dagegen spricht einfach die Tatsache das sie ihr Rad
ausgerechnet vor dem Abfallkorb abgestellt hat anstatt, wie ich es machen
würde, direkt mit dem Rad vor die mittlere Tel.-Zelle zu fahren bzw. es
dort abzustellen.


Um diese Uhrzeit mußte sie sich keine Gedanken machen ob ihr Rad event.
eine Behinderung für einen anderen Tel.-Benutzer sein könnte. Desweiteren
gehe ich auch davon aus das sie, obwohl sie erst ein dreiviertel Jahr in
Innsbruck war, sich der Problematik des Rapoldiparks bewußt war.

Nach meiner Einschätzung gab es in dieser Zeit genug negative Schlag-
zeilen in Bezug zum Rapoldipark. Das alleine wäre schon Grund genug
für sie gewesen ihr Rad direkt vor der mittleren Zelle abzustellen um im
Gefahrenfall schnellstmöglich wegfahren zu können.


Für mich sieht es immer mehr danach aus das sie sich mit einer ihr
bekannten Person dort getroffen hat und diese Person zwischen der
rechten Tel.-Zelle und dem Papierkorb gestanden und ( rauchend ) kurzzeitig
auf sie gewartet hat.
Quelle: Beitrag von Lohengrin (Seite 44)

Wir wissen zwar heute zu 100%, dass Daniela dort in der Telefonzelle sehr wohl telefonieren wollte, aber Lohengrin fiel damals schon auf, dass das Abstellen des Rades, wenn sie telefonieren wollte, im Grunde nicht wirklich passt.

Klar ist das kein Beweis, ob Daniela mit ihrem Rad nun selbst tatsächlich zum Tatort kam oder nicht, aber Lohengrin ist schon lange vorher aufgefallen, wie das Rad (von Daniela selbst?) am TO abgestellt wurde/ist, passt nicht so wirklich gut zusammen.

Beste Grüße, Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.12.2017 um 12:02
@Doverex

Ich finde es schwierig, aus dem Standort des Fahrrads irgendetwas abzuleiten. Zum Beispiel ist die mittlere Telefonzelle die einzige, die mit Münzen und nicht mit Wertkarte zu benutzen war. Hypothese: Daniela wollte ursprünglich in der dritten Zelle telefonieren und hat deshalb das Fahrrad dort oben abgestellt. Als sie merkte, dass man dort eine Wertkarte brauchte, wechselte sie in die mittlere Zelle.

Man kann die Frage von dir und Lohengrin nämlich auch umgekehrt stellen: Wenn jemand anderer mit dem Rad zu den Telefonzellen gefahren und dort auf Daniela getroffen ist, warum hat er das Rad so weit abseits von der mittleren Telefonzelle abgestellt, wenn sie sich doch in dieser Zelle aufgehalten hat?

Was den Umstand betrifft, dass der Täter das Rad stehengelassen hat: Vielleicht wohnte er in der Nähe. Es wäre ja aberwitzig, dann mit dem Rad direkt vor seine Wohnung zu fahren. Was den damals verdächtigten Bosnier betrifft, hätte mich interessiert, ob er in Innsbruck einen Wohnsitz hatte bzw. wo er üblicherweise übernachtete.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.12.2017 um 12:51
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Ich finde es schwierig, aus dem Standort des Fahrrads irgendetwas abzuleiten.
Das stimmt zwar (ist total schwierig), aber jeder Versuch ist es wert, weil es MUSS ja doch i-einen Grund geben, warum das Rad dort stand und nicht etwa direkt bei den Zelle(n) selbst angelehnt.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Daniela wollte ursprünglich in der dritten Zelle telefonieren und hat deshalb das Fahrrad dort oben abgestellt.
Auch hier stellt sich aber die Frage, wie Lohengrin schon damals andachte, warum fuhr sie nicht ganz mit dem Fahrrad zur Tele-Zelle hin und lehnte das Rad nicht an einer der Telezelle direkt an? Siehe Foto-link unten!

https://www.allmystery.de/dateien/89650,1384029913,Abfall-Montage.png

Es hätte wohl kaum jemand anderen um diese Uhrzeit gestört, wenn Daniela ihr Rad ganz direkt an den Zellen (also in Griffweite) hingestellt hätte und dort irgendwas blockiert hätte. Auch ist anzunehmen, dass bei der Mordtat das Rad wohl dann möglicherweise zwischen Täter und Opfer sich befunden hätte (wenn sie Rad an Zelle direkt angelehnt hätte), was den Täter Schwierigkeiten bereiten könnte bei seiner Tatausführung?

Andersherum wusste wir ja damals auch noch gar nicht den 2.4 Promille-Gehalt im Blut, und bei so hohen Alkgehalt, kann man nicht einfach immer eine zutreffende rationale Erklärung finden.

Aber ich finde schon, einen tatsächlichen Grund, warum das Rad nicht gleich ganz direkt an den Telezellen angelehnt ist/war, sondern doch ein Stück weiter weg, wird es wohl geben, wir wissen ihn nur nicht!???

Beste Grüße, Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.12.2017 um 19:21
Es ist natürlich nur meine Meinung, aber die Frage zur exakten Position des Fahrrads finde ich interessant, aber nicht entscheidend.

Dass das Fahrrad nicht zur Flucht genutzt wurde, hingegen schon. (siehe oben)

Mich würde sehr interessieren:

-wie kam ein Freund eines bosnischen TV an DKs Handynummer?

-wie konnte ein lt. Polizei "persönlicher Inhalt" der SMS entstehen, welche ein halbes Jahr nach DKs Tod versandt wurde?

-Mit welchen überzeugenden Argumenten konnte die Freundin des entsprechenden Bosniers (welcher just in diesem Moment nicht auffindbar war) die angereisten österreichischen Beamten (welche natürlich in Bosnien keinerlei Befugnisse zu einer Hausdurchsuchung o. Ä. hatten) überzeugen, ihr Freund hätte dies nie geschrieben?

Die Antworten hierzu fände ich spannend.


Able_Archer.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.12.2017 um 20:00
@Able_Archer
Zitat von Able_ArcherAble_Archer schrieb:wie kam ein Freund eines bosnischen TV an DKs Handynummer?
Kam die SMS wirklich vom Freund des bosnischen Tatverdächtigen? Ich habe jetzt nochmal alle Meldungen darüber, die ich gefunden habe, durchgesehen, aber diese konkrete Info nirgends gelesen. Einzig ZenCat1 hat das ganz zu Beginn des Threads mal geschrieben. Hast du eine Quelle dafür?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.12.2017 um 20:17
@nephilimfield

Vorab:

Beitrag von Doverex (Seite 208)

Sowie:

http://tirv1.orf.at/stories/137859 (Archiv-Version vom 04.03.2016)

Ich habe dies, sowie die Info über den abwesenden Freund -sowie die Aussage der Freundin- definitv in einer Online-Zeitung gelesen. Muss ich nur wiederfinden.


Able_Archer.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.12.2017 um 20:39
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb am 22.06.2012:Die Innsbrucker Kripo begab sich dann also nach Bosnien, wo sie aber weder den Freund (SMS-Schreiber) noch den späteren Tatverdächtigen auffanden, nur die Schwester des Freundes, die lapidar erklärte, ihr Bruder hätte die SMS nicht geschrieben. Das stand damals irgendwo online, ich hoffe, dass ich den Link noch finde.
Quelle: Beitrag von ZenCat1 (Seite 1)

Ich kann es gerade nur hier zitieren, ich hatte den Link, finde ihn leider gerade nicht mehr.


Able_Archer.


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