Maria Baumer

Kreuzbergerin schrieb:Angesichts der Tatsache, dass im Prozess nachgewiesen wurde, dass es sich bei dem auf dem Dachboden platzierten Spaten nicht um den vom Angeklagten gekauften handelt, ist die Frage irrelevant.

Langsam - wenn man davon ausgeht dass der Spaten von einem Helfer abgelegt wurde, dann kann der Helfer den Spaten doch auch gekauft haben?
Das macht den Helfer aber noch lange nicht zum Mittäter, höchstens zum Mitwisser.

Mir stellt sich seit gestern die Frage, woher die Person, die den Spaten platziert hat, wusste, welches Modell sie besorgen muss.....

falstaff schrieb:Langsam - wenn man davon ausgeht dass der Spaten von einem Helfer abgelegt wurde, dann kann der Helfer doch auch den Spaten gekauft haben?
Das macht den Helfer aber noch lange nicht zum Mittäter, ja noch nicht einmal zum Mitwisser.

Aber da es sich in keinem Fall um den am Grab gefundenen Spaten handeln kann, ist der zweite Spaten für das Tötungsdelikt an Maria Baumer irrelevant.

Ob der Bruder den zweiten Spaten gekauft und dort platziert hat oder nicht, ist vollkommen unwichtig für diesen Fall.

Kreuzbergerin schrieb:Aber da es sich in keinem Fall um den am Grab gefundenen Spaten handeln kann, ist der zweite Spaten für das Tötungsdelikt an Maria Baumer irrelevant.

Ob der Bruder den zweiten Spaten gekauft und dort platziert hat oder nicht, ist vollkommen unwichtig für diesen Fall.

Ein Vertuschungsversuch kann auch ein Indiz sein - insofern ist die Platzierung eines Ablenkungsspatens relevant für den Prozess. Deshalb wird ja auch so viel Aufhebens darum gemacht.

Kreuzbergerin schrieb (Beitrag gelöscht):Da die Ermittler, der Person, die mit dem Rucksack dort hineinging nicht vorwerfen, den Spaten dort platziert zu haben, wird immer nur spekuliert werden können.
Natürlich gibt es Wahrscheinlichkeiten, aber möchtest du tatsächlich dem Bruder unterstellen, dass er den Spaten dort platziert hat?

Meines Erachtens ist das doch auch völlig schnurz, wie dieser zerbrochene Spaten dort hingekommen ist. Dieser Spaten wurde nach dem Tod von Maria Baumer produziert, hat also mit der Tat rein gar nichts zu tun und was da irgendwelche Angehörige im Haus platzieren ist nicht strafbar.

Die Familie des Angeklagten unterstützt ihn. Das darf sie. Ist ja vielleicht sogar löblich, wenn man ihn nicht fallen lässt sondern ihm versucht zu helfen.

Steppel schrieb:Mir stellt sich seit gestern die Frage, woher die Person, die den Spaten platziert hat, wusste, welches Modell sie besorgen muss.....

Da müssen wir uns eigentlich nur fragen, wer wusste, was für ein Spaten gefunden worden war. Also der Sta Rauscher war's schon mal nicht ;)

emz schrieb:Meines Erachtens ist das doch auch völlig schnurz, wie dieser zerbrochene Spaten dort hingekommen ist. Dieser Spaten wurde nach dem Tod von Maria Baumer produziert, hat also mit der Tat rein gar nichts zu tun und was da irgendwelche Angehörige im Haus platzieren ist nicht strafbar.

Das deckt sich vollkommen mit meiner Aussage:

Kreuzbergerin schrieb:Aber da es sich in keinem Fall um den am Grab gefundenen Spaten handeln kann, ist der zweite Spaten für das Tötungsdelikt an Maria Baumer irrelevant.

Ob der Bruder den zweiten Spaten gekauft und dort platziert hat oder nicht, ist vollkommen unwichtig für diesen Fall.

Ich finde es nicht irrelevant, wenn eine falsche Spur zur Verschleierung der Aufklärung eines Tötungsdeliktes gelegt wird.
Auch kann keiner derzeit sagen, was der Beweggrund dessen war, ob Mitwisser- oder Mittäterschaft, ob auf Verlangen oder eigenem Anreiz, unbeabsichtigt oder gar vom Verteidiger angeregt - sofern spielt es in der Indizienkette eine gravierende Rolle! So sehe ich das.

Wollte dir auch in keister Weise widersprechen, @Kreuzbergerin

Man hat versucht, mit Spaten2 etwas Entlastendes zu basteln, oder wenigsten ein bisschen an der Eindeutigkeit zu kratzen, dass nur der Angeklagte Spaten1 gekauft haben kann. Ist doch völlig legitim.

Frauvonschmidt schrieb:Ich finde es nicht irrelevant, wenn eine falsche Spur zur Verschleierung der Aufklärung eines Tötungsdeliktes gelegt wird.
Auch kann keiner derzeit sagen, was der Beweggrund dessen war, ob Mitwisser- oder Mittäterschaft, ob auf Verlangen oder eigenem Anreiz oder gar vom Verteidiger angeregt - sofern spielt es in der Indizienkette eine gravierende Rolle! So sehe ich das.

Da möchte ich mich anschliessen.

Selbst wenn die zwischenzeitliche Aussage des Bruders nicht als Beweis
herangezogen wird, hat diese Handlung mE ihren Platz im Prozess gefunden,
sie ist ganz sicher nicht unwichtig.

PurePu schrieb:Das ist echt noch viel übler als man gedacht hat. Jetzt verwundern die Gedächtnisaussetzer wirklich gar nicht mehr. Wie übel ist das bitte, was er ihr alles verabreicht hat? Sterile Spritzen und Insulin gab es auch noch in der Wohnung. Da ist man ja nur noch sprachlos. Und das hat der alles geklaut. Will gar nicht wissen, was alles so vom Personal mitgenommen wird. Das geht gar nicht. Unfassbar.

Würde mich nicht wundern, wenn er in den Tagen vor Marias verschwinden schon versucht hat, sie umzubringen aber es nicht geklappt hat.

Ich gehe auch davon aus, dass die Medikamente geklaut sind, dazu hat man aber vor Gericht wohl noch nichts gehört(?). Dazu werden wohl noch Ärzte von M.B. und C.F. aussagen, sowie eine Krankenkassenmitarbeiterin.
Möglich, das zumindest ein Teil der Medikamente der Beiden tatsächlich verschrieben war.

Man muss sich auch mal ganz klar vor Augen halten, was für eine Person da angeklagt ist. Der Mann hat wahrscheinlich die krassesten Medikamente und Spritzen bei seinem Arbeitgeber geklaut. Ich glaube kaum, dass er legal in Besitz dieser Dinge gelangt ist.

Er hat kleine Jungs missbraucht und sich dabei gefilmt. Er hat eine Patientin, die Opfer einer Vergewaltigung war, betäubt und seine DNA wurde in ihrem Slip gefunden.

Und wenn er was mit dem Tod seiner Verlobten zu tun hat, dann ist auch dieser Fall mehr als krass. Ihr heimlich stärkste Schmerzmittel zu verabreichen, sie zu töten und im Wald zu verbuddeln und dann die Leiche noch so zu behandeln, dass sie möglichst schnell verschwindet und gleichzeitig den trauernden Verlobten zu spielen. Da kann man nur dankbar sein, dass er zu doof für ein Medizinstudium war. Man stelle sich vor, der wäre wirklich Arzt geworden.

Pony2.4 schrieb:Möglich, das zumindest ein Teil der Medikamente der Beiden tatsächlich verschrieben war.

Meinst du, da kommt noch was Entlastendes für den Angklagten heraus? Gut, man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Allerdings war schon im Vorfeld zu erfahren, dass, was Maria anbelangt, Seitens Arzt und Krankenkasse diesbezügliche Verordnungen nicht festgestellt werden konnten.

@PurePu
Absolut Zustimmung. Zu deinen geschilderten Ungeheuerlichkeiten gehört auch, sich bei Aktenzeichen XY in eine Live-Sendung zu setzen und den verzweifelten Verlobten zu spielen. Da setzt die Fähigkeit, all das auch nur ansatzweise nachvollziehen zu können, vollkommen aus. Der Mann scheint kein Gewissen zu haben. Und ja, ich weiß immer noch, dass er im juristischen Sinne als unschuldig gilt, was den Fall Maria B. angeht.

Pony2.4 schrieb:Ich gehe auch davon aus, dass die Medikamente geklaut sind, dazu hat man aber vor Gericht wohl noch nichts gehört(?)

Das Tavor, dass Christian F. einsetzte, um die Patientin Frau S. sexuell zu nötigen, wurde aus dem Krankenhaus entwendet.

Im April 2014 verabreicht er Frau S. Tavor, das er aus dem BKH entwendete

https://www.regensburg-digital.de/bewaehrungsstrafe-gegen-den-ehemaligen-domspatzen-christian-f-steht-bevor/27112016/ (Archiv-Version vom 21.09.2020)

Im gleichen Artikel wird auch der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Verschwinden von Maria und dem Nachstellen des Krankenpflegers hinter Frau S. geschildert:

Als Maria Baumer im Mai 2012 spurlos verschwand, freundete sich Christian F. an seinem Arbeitsplatz, im Regensburger BKH, mit der eingangs erwähnten Patientin S. an. Frau S. wurde von Februar bis August 2012 wegen den Folgen einer Vergewaltigung behandelt und von ihm als Krankenpfleger massiv umworben. Zeitgleich lief die Suche nach seiner vermissten Verlobten auf allen Kanälen. Sogar in Aktenzeichen XY-ungelöst hatte F. einen rührenden Auftritt mit seinem Klarnamen.

Während F. in der XY-Sendung von November 2012 neben Maria Baumers Schwester und einem Regensburger Kripobeamten als leidender und betender Verlobter auftritt, möchte er etwa zeitgleich, so die Einlassungen seiner Anwälte von dieser Woche, eine Liebesbeziehung zu der ehemaligen Patientin S. aufbauen und stellt ihr regelrecht nach. Zugleich weint F. in der teils sehr kitschigen Sendung der eigentlich für September 2012 geplanten aber geplatzten Hochzeit mit Baumer nach.

emz schrieb:Meinst du, da kommt noch was Entlastendes für den Angklagten heraus?

Nee :D

Nichts entlastendes. Wenn von den vielen Präparaten vielleicht ein oder zwei verschrieben worden sind, wird ihn das wohl null entlasten. Ich wollte nur anmerken, dass diese Möglichkeit besteht.
Ich bin gespannt, was C.F.'s Anwälte noch so (vermeintlich) Entlastendes einbringen werden.

Jamegumb schrieb:Wer die ominöse Person mit dem Rucksack war, ist aber auch kein Geheimnis mehr.

Ja..es war sein Bruder das ist richtig, es steht aber nirgendwo, dass er den Spaten auf dem Speicher platziert hätte...

Steppel schrieb:Klar ist, dass der Dachbodenspaten nicht der ist, den Christian F. gekauft hat.

Genauso ist es...

JosephConrad schrieb:Steht auch im Spiegel:

Danke für den Link!
Ich gehe auch davon aus, dass sein Bruder den Spaten nachträglich auf dem Dachboden versteckt hat um eventuell C.F. zu helfen, aber wie gesagt man kann es eben nicht beweisen...

MissWexford schrieb:Ich gehe auch davon aus, dass sein Bruder den Spaten nachträglich auf dem Dachboden versteckt hat um eventuell C.F. zu helfen, aber wie gesagt man kann es eben nicht beweisen...

Wenn der Angeklagte ihn angefasst hat, müssten doch seine Fingerspuren drauf sein :-)

MissWexford schrieb:Ja..es war sein Bruder das ist richtig, es steht aber nirgendwo, dass er den Spaten auf dem Speicher platziert hätte...

Das habe ich auch nicht behauptet.

MissWexford schrieb:Ich gehe auch davon aus, dass sein Bruder den Spaten nachträglich auf dem Dachboden versteckt hat um eventuell C.F. zu helfen, aber wie gesagt man kann es eben nicht beweisen...

Wozu auch. Er hat ja auch nichts Verbotenes gemacht.
Was bekannt ist, er hat den Spaten auf dem Dachboden gefunden.

JosephConrad schrieb:Wenn der Angeklagte ihn angefasst hat, müssten doch seine Fingerspuren drauf sein :-)

Schwierig, saß doch der Angeklagte zu dem Zeitpunkt in U-Haft.