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Worte, die mich nicht mehr verlassen

19 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Liebe, Tod, Gedichte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Worte, die mich nicht mehr verlassen

21.07.2014 um 15:40
Kennt ihr auch...?

Es gibt Worte, Sätze, Formulierungen, Gedichte...Bilder...mit Worten gemalte Bilder, die mich nicht mehr los lassen. Die so viel verstehen oder verstehen lassen...was man schon immer dache, was man so hat nicht selbst formulieren können, weder sich selbst noch Anderen gegenüber, was erst durch diese gut gefundenen Worte und Satzketten in einem aufbricht, greifbar wird.

Für mich persönlich sind solche Funde wunderbare Ereignisse. Also, ist jetzt nicht so, das ich durch den Raum schwebe und dämlich grinse...es ist irgendwie so ein inneres JA!

Hier eines meiner inneren JA!'s und ich würde mich freuen, wenn ihr eure dazu schreibt.


Gesang von der Revolte, von Liebe und Tod

Motto

Alles quälte mich damals, daß ich nur zehn Finger hatte
statt hundert oder besser nur einen der sich aber in einen
Blitz verwandeln könnte
daß ich auf der Erde gehen mußte, statt zu fliegen oder besser
gleichzeitig an tausend Orten zu sein.
alles quälte mich damals, die Liebe zwischen Mann und
Frau, die ich mir anders gewünscht hätte, übernatürlich,
als ein phantastisches Ereignis, an dem sich die Ozeane mit
ihrer ganzen Weite und Tiefe beteiligen
verzweifelt war ich und voller Auflehnung gegen die
Nichtswürdigkeit des menschlichen Seins,
träumte immerzu von großen apokalyptischen Flammen,
die uns arme unvollkommene und verletzbare Wesen zu
Asche verwandeln sollten,
ein ungezähmter, chaotischer junger Mensch, empört vor
allem gegen das biologische Schicksal der Welt.

Geo Bogza

(Übersetzt wahrscheinlich von Anemone Latzina)


Ich weiß leider nicht genau wo das Gedicht, bzw. die Übersetzung erschienen ist, da ich es selbst aus einer kruden Sammlung von einem Theaterprojekt habe. Von Geo Bogza gibt es leider auch nicht so viel übersetztes zu finden. Wenn jemand da was hat...^^ auch da freue ich mich enorm.

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Worte, die mich nicht mehr verlassen

21.07.2014 um 16:32
....aber seine Heimat lag damals fern, sein wahres Wesen war etwas, auf das man wochenlang zureiten konnte, ohne es zu erreichen. Auch jetzt sprach er noch zuweilen unüberlegte Worte, aber nur so lang, als die Pferde im Stall ruhten; er kam nachts und ritt am Morgen fort oder blieb vom Morgenläuten bis zum Ave. Er war vertraut wie ein Ding, das man schon lang an sich trägt. Wenn du lachst, lacht es auch hin und her, wenn du gehst, geht es mit, wenn deine Hand dich betastet, fühlst du es: aber wenn du es einmal hochhebst und ansiehst, schweigt es und sieht weg. Wäre er einmal länger geblieben, hätte er in Wahrheit sein müssen, wie er war. Aber er erinnerte sich, niemals gesagt zu haben, ich bin dies oder ich will jenes sein, sondern er hatte ihr von Jagd, Abenteuern und Dingen, die er tat, erzählt; und auch sie hatte nie, wie junge Menschen es sonst wohl zu tun pflegen, ihn gefragt, wie er über dies und jenes denke, oder davon gesprochen, wie sie sein möchte, wenn sie älter sei, sondern sie hatte sich schweigend geöffnet wie eine Rose, so lebhaft sie vordem gewesen war.


Aus Robert Musil " Die Portugiesin"

So schöne Sprache, finde ich .....


Tolle Idee für einen Thread übrigens !👍👍


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

21.07.2014 um 18:25
DU DENKST, das wird dir niemals passieren, das kann dir niemals passieren, du seist der einzige
Mensch auf der Welt, dem nichts von alldem jemals passieren wird, und dann geht es los, und
eins nach dem anderen passiert dir all das genau so, wie es jedem passiert.

Paul Auster "Winterjournal"


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

21.07.2014 um 18:54
SPRICH JETZT, bevor es zu spät ist, und hoffentlich kannst du so lange sprechen, bis nichts mehr zu
sagen ist. Schließlich verrinnt die Zeit. Vielleicht solltest du deine Geschichten fürs Erste einmal
beiseitelegen und zu ergründen versuchen, wie das für dich war, in diesem Körper zu leben - vom
ersten Tag, an den du dich erinnern kannst, bis heute. Ein Katalog von Sinnesdaten. Was man
eine Phänomenologie des Atmens nennen könnte.

Paul Auster "Winterjournal"


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

21.07.2014 um 20:49
"Es fällt schwer, wütend zu bleiben, wenn es soviel Schönheit auf der Welt gibt. Manchmal habe ich das Gefühl, all die Schönheit auf einmal zu sehen, doch das ist einfach zu viel. Mein Herz fühlt sich dann an wie ein Ballon, der kurz davor ist, zu platzen. Und dann geht mir durch den Kopf, ich sollte mich entspannen und aufhören, zu versuchen, die Schönheit festzuhalten. Dann durchfließt sie mich wie Regen und ich kann nichts empfinden außer Dankbarkeit für jeden einzelnen Moment meines dummen, kleinen Lebens."
Sam Mendes "American Beauty"


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

22.07.2014 um 09:54
Er ist so schön wie die Einziehbarkeit der Raubvogelkrallen; oder auch wie die Unschlüssigkeit der Muskelbewegungen in den Wunden der Weichteile der hinteren Genicksgegend; oder vielmehr wie jene perpetuelle Rattenfalle, die von dem gefangenen Tier selbst immer von neuem gespannt, allein und unaufhörlich Nagetiere fangen kann und die sogar unter Stroh versteckt arbeitet; und vor allem wie die unvermutete Begegnung einer Nähmaschine und eines Regenschirms auf einem Seziertisch.

Lautrèamont
"Die Gesänge des Maldoror"


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

22.07.2014 um 17:16
DAS WARS Leonard Cohen

Das wars
Ich laufe nicht hinter dir her
Ich werde mich jetzt eine halbe Stunde hinlegen
Das wars
Ich gehe jetzt nicht nieder
auf deine Erinnerung
Ich werde mein Gesicht nicht mehr darin reiben
Ich werde gähnen
Ich werde mich strecken
Ich werde eine Stricknadel
In meine Nase hinaufstecken
und mein Gehirn rausstechen.

Aus "Buch der Sehnsüchte"


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

23.07.2014 um 11:23
DURCHEINANDER IN ALLER FRÜH Leonard Cohen

Ah. Genau.
Das war´s, was mich heute
in aller Früh
so durcheinander gebracht hat:
Mein Verlangen ist zurück.
Mir ist wieder nach dir.
Dabei ging´s mir so gut.
Ich stand über all diesen Dingen.
Schöne Jungs, schöne Mädchen,
kein Problem,
ich war ein alter Mann und liebte euch alle.
Aber jetzt ist mir wieder nach dir,
und dir soll gefälligst nach mir sein,
und nach nichts anderem.
Dein Höschen soll noch um und um gerollt
an einem deiner Beine baumeln,
während ich nur eins will,
nämlich da rein,
an diesen einen Ort,
der kein Drinnen kennt
und
kein Draußen.

Aus "Buch der Sehnsüchte"


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

23.07.2014 um 11:54
UHU Charles Bukowski

Heute abend habe ich einen
Uhu gesehen. Es war mein
erster. Er hockte auf dem
Telegraphenmast; meine Frau
leuchtete mit der Taschen-
lampe hoch - er rührte
sich nicht, saß einfach
da, voll angestrahlt, mit
phophoreszierenden
Augen.

Mein erster Uhu. Mein
San-Pedro-Uhu.

Dann klingelte das
Telefon.

Wir gingen rein. Es
war jemand, der uns sein
Herz ausschütten wollte.

Endlich war es
ausgestanden. Wir
gingen wieder raus.
Der Uhu war nicht
mehr da.

Zum Kotzen, diese
einsamen Herzen.

So einen Uhu sehe ich
vielleicht nie wieder.

Aus "Ein schlampiger Essay
und
ausgewählte Gedichte"


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

23.07.2014 um 12:49
DICH KENN ICH DOCH Charles Bukowski

Du mit den langen Haaren, die
Beine übereinander, auf dem
hintersten Barhocker; du
wie ein Schlachtermesser an
meiner Kehle, während die
Nachtigall woanders singt und
das Zischen der Kakerlake durchs
Gelächter dringt.
Ich erkenne dich in dem miserablen
Klavierspieler im Restaurant, der
Mund ein winziges Loch über einer
Jauchegrube, die Augen wie
nasses Klopapier.
Du hast hinter mir auf dem
Fahrrad gesessen, als ich in
meiner Kindheit nach Venice
geradelt bin, ich hab gewusst
dass du da bist, sogar in der
Brise vom Meer habe ich deinen
Atem gerochen.
ich habe dich gekannt im Bett
wo du verlogene leidenschaftliche
Worte geflüstert und mich mit
spitzen Fingernägeln in dich
gedrückt hast.

Aus "Ein schlampiger Essay
und
ausgewählte Gedichte"


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

09.08.2014 um 13:58
Wenn ich jetzt sterben müßte, würde ich sagen: "Das war alles?" -
Und: "Ich habe es nicht so richtig verstanden."
Und: "Es war ein bißchen laut."

Kurt Tucholsky: Eintrag in seinem Sudelbuch


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

30.09.2014 um 19:45
@kavinsky


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

30.09.2014 um 19:57
@Lightwarrior :lv:


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

17.10.2014 um 15:18
Der Käfig

Du singst den ganzen Tag,
Deine Lieder, voller Freude,
Du kannst dich nicht zügeln,
Empfindest keine Reue.

Du singst als könnte es das Letzte sein,
Was du noch einmal wagst.
Doch höre ich dein zwitschern,
Und ich weiß das du es magst.

Ich öffne alle Fenster,
Die Melodie dringt raus.
Die Leute bleiben stehen,
Und blicken zu dem Haus.

Aus dem Haus in dem wir wohnen,
In dem du einsam singst.
Ich höre draußen Leute reden,
Warum du so traurig klingst.

Man hat dir deine Freiheit genommen,
Dein Lied ist was dir bleibt.
Es sind die Träume die dich am Leben erhalten,
Es ist die Kraft die dich antreibt.

Dein Lied darf nie verstummen,
Was wäre sonst mit dir.
Ich höre deinen Gesang,
Deine Melodie lebt in mir.

Ich würde dich befreien,
Doch ich weiß nicht wie es geht.
Ich summe leise deine Melodie,
Die draußen keiner versteht.

Ich schließe alle Fenster,
Die Gardinen zieh ich zu.
Deine Träume werden dunkler,
Dein Lied findet keine ruh.

Du fühlst dich eingeschlossen,
Wie ein Vogel der im Käfig sitzt.
Ich könnte dich befreien, doch,
Bin ich es der dich besitzt.

Ich wollte dein Lied ewig hören,
Kannst es nicht mehr singen nur noch summen.
Ich werde es vermissen.
Denn du bist dabei zu verstummen.

( Weiß leider nicht mehr von wem das ist)


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

17.10.2014 um 22:52
Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil von dem leben können, was in uns ist – was geschieht mit dem Rest? (Pascal Mercier - Nachtzug nach Lissabon)


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

19.10.2014 um 14:49
"My soul is a lone little kite
Lost in the wind of hundred years
My heart is a lone little flower
Grown in the field of hundred winters
My mind is a lone little bird
Flying through the whirlwind of fears
My dream is a lone little fish
Swimming through the oceans of tears
So don't expect any glory from me
I got left no trace of sanity"


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

20.10.2014 um 03:52
.. find the good in "goodbye"


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

20.10.2014 um 09:59
"DAS ERSTE BILD VON DIR"
Geschrieben 28.12.12
Jakob Sun

Du malst den Himmel und die Wiese
Spürst die sanfte warme Briese
Malst ein Haus und Regentropfen
Hörst es leise in dir klopfen
Strich für Strich entstehen Menschen
Papa, Mama wie sie kämpfen
Der kleine Mensch bist du dazwischen.
du weinst und deine Tränen verwischen vermischen die Farben verlaufen zum Haufen für Geld läßt sich nicht alles auf dieser Welt kaufen.
Rot Grün Gelb Blau mach deine Augen auf und schau durch die Tränen verwischt durch die Bewegung vermischt wird aus Rot Grün Gelb Blau Grau.
Schließ deine Augen. Halt sie fest die Phantasie.
Gib sie niemals auf und verliere sie nie.
Das alles hier ist nur Poesie
nichts wert ohne die Phantasie
Die du beim malen Realität werden lässt
Indem deine Träne die Farben nässt
Sie sich dann verwischen. Zu einer Einheit vermischen
Aus Rot Grün Gelb Blau wird am Ende nur Grau


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Worte, die mich nicht mehr verlassen

20.10.2014 um 13:20
"The more we’re governed by idiots and have no control over our destinies, the more we need to tell stories to each other about who we are, why we are, where we come from, and what might be possible." (Alan Rickman)


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