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Gedichte, die berühren

82 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gedichte, Lyrik, Poesie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gedichte, die berühren

14.08.2025 um 23:40

pare,
no sabies llegir ni escriure.
no sabies de lletra.
analfabet es diu d'això d'una manera expeditiva,
un mot que em fa un gran dany cada vegada que l'es-
colte
i l'entenc desdenyosament injust.
caldria matisar.
hom no pot dir analfabet impunement.
intuïtiu, em vares dur als millors mestres de venusa,
més endavant de roma,
i fins i tot em vas permetre anar a grècia.
com t'ho podria agrair, pare.
em recorde.
i tu, dempeus darrer meu.
jo escrivia, assegut a la taula,
miraves els signes que traçava jo
com si anasses llegint-los
o patint-los,
no ho sé.
de vegades em demanaves que et llegís allò que jo
havia escrit.
no ho entenies, però ho intuïes.
el meu llatí no era el teu llatí.
i callaves després.
ara,
mentre escric açò,
et sent al meu darrere, a les meues espatles,
et tinc o et necessite.
per això he interromput un himne a venus
i t'he escrit açò
molt devotament,
pare.

Vicent Andrés Estellés


vater,
du konntest weder lesen noch schreiben.
du warst ohne schulbildung.
analphabet nennt man das leichthin,
ein wort, daß mich schmerzt, immer wenn ich es höre
und es verstehe, verachtungswürdig ungerecht.
man müßte präzisieren.
man sagt nicht ungestraft analphabet.
intuitiv brachtest du mich zu den besten lehrern in venusia,
später dann nach rom
und erlaubtest mir sogar, nach griechenland zu fahren.
wie könnte ich dir dafür danken, vater.
ich denke zurück.
und du, aufrecht hinter mir.
ich saß am tisch und schrieb,
du betrachtest die buchstaben, die ich zeichnete,
als wärst du im begriff, sie zu lesen
oder sie zu durchleiden,
ich weiß es nicht.
zuweilen batest du mich, dir vorzulesen, was ich geschrieben hatte.
du verstandst es nicht, doch erahntest du den sinn.
mein latein war nicht dein latein.
und dann schwiegst du.
jetzt,
wo ich dies schreibe,
spüre ich dich hinter mir, hinter meinem rücken
habe ich dich oder brauche ich dich.
daher habe ich einen hymnus an venus unterbrochen,
um dir dies zu schreiben,
in treuer liebe,
vater.

Vicent Andrés Estellés
aus dem Katalanischen übersetzt von Hans-Ingo Radatz


https://t1p.de/djar0
https://www.escriptors.cat/autors/andresv/biografia-vicent-andres-estelles


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Gedichte, die berühren

21.08.2025 um 19:04
Dunkel war's, der Mond schien helle,
Schneebedeckt die grüne Flur,
Als ein Auto blitzesschnelle
Langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute
Schweigend ins Gespräch vertieft,
Als ein totgeschossner Hase
Auf der Sandbank Schlittschuh lief.

Und der Wagen fuhr im Trabe
Rückwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein alter Rabe
Grade eine Turmuhr auf.

Ringsumher herrscht tiefes Schweigen
Und mit fürchterlichem Krach
Spielen in des Grases Zweigen
Zwei Kamele lautlos Schach.

Und auf einer roten Bank,
Die blau angestrichen war
Saß ein blondgelockter Jüngling
Mit kohlrabenschwarzem Haar.

Neben ihm 'ne alte Schachtel,
Zählte kaum erst sechzehn Jahr,
Und sie aß ein Butterbrot,
Das mit Schmalz bestrichen war.

Oben auf dem Apfelbaume,
Der sehr süße Birnen trug,
Hing des Frühlings letzte Pflaume
Und an Nüssen noch genug.

Von der regennassen Straße
Wirbelte der Staub empor.
Und ein Junge bei der Hitze
Mächtig an den Ohren fror.

Beide Hände in den Taschen
Hielt er sich die Augen zu.
Denn er konnte nicht ertragen,
Wie nach Veilchen roch die Kuh.

Und zwei Fische liefen munter
Durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter
Und der graue Tag erschien.

Dies Gedicht schrieb Wolfgang Goethe
Abends in der Morgenröte,
Als er auf dem Nachttopf saß
Und seine Morgenzeitung las.


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