Ein kleiner Klaps hat noch keinem Kind geschadet

Lamm schrieb:Die Jugend von heute hat schlicht zu wenig klapse erhalten.

Du verdienst sicher noch ein paar Klapse mehr.

El_Gato schrieb:Du verdienst sicher noch ein paar Klapse mehr.

Die Sichtweise darauf hängt wahrscheinlich davon ab, ob man selber als Kind "Klapse" bekommen hatte und wie man diese empfunden hat. Ich nehme an, wenn du sehr oft und sehr heftig verdroschen wurdest, dann stehst du Klapsen eher skeptisch oder ablehnend gegenüber.

@KillingTime

Du nimmst richtig an. Es gibt nichts feigeres als sich an wehrlosen Kindern zu vergreifen.

El_Gato schrieb:Du nimmst richtig an.

Nun, ich beobachte das schon den ganzen Thread über. Wer selber relativ wenig Prügel bezogen hat, hat in der Regel nichts dagegen, wer aber sehr viele Schläge bekommen hat, lehnt sie ab. Beide Mechanismen lassen sich psychologisch gut erklären, denn sie fußen auf den selben Grundlagen, und das finde ich sehr interessant.

KillingTime schrieb:Beide Mechanismen lassen sich psychologisch gut erklären, denn sie fußen auf den selben Grundlagen, und das finde ich sehr interessant.

Erleuchte mich.

Ich denke man sollte Leuten, die Gewalt gegen Kinder befürworten selbst mal so richtig auf die Fresse schlagen damit sie mal sehen, wie das ist.

El_Gato schrieb:Erleuchte mich.

Fall 1, jemand wird als Kind nur sehr wenig(!) und leicht(!) geschlagen (mal was auf die Finger oder eine Backpfeife). Tatsächlich hinterlässt das keine ernsthaften Schäden, das Kind fühlt sich dadurch nicht wirklich unterlegen oder erniedrigt. Damit seine Eltern den Wert für das Kind behalten, sagt es sich, ach naja so schlimm war das doch gar nicht, und schlägt seine eigenen Kinder ebenfalls leicht. Das ist sein Weg, mit der kognitiven Dissonanz "geliebte Eltern/schlagen" umzugehen.

Fall 2, exzessive Gewalt. Hier stimmt das Vertrauensverhältnis zwischen den prügelnden Eltern und dem Kind in keinem Aspekt. Das Kind sieht am Ende jegliche Handlung der Eltern als falsch an, auch das Schlagen, und schlägt seine Kinder nicht. In Fällen, wo das doch passiert, bestand zuvor trotzdem eine sehr starke Bindung zu den Eltern.

TL;DR: Es hängt nicht von erlebter Gewalt ab, ob das Kind ebenfalls schlägt, sondern von der Tiefe der Bindung zu seinen Eltern, und demzufolge ob es die durch die Eltern vermittelten Werte übernimmt.

[now preparing for shitstorm]

@El_Gato
hier machen einige user deutliche unterschiede (ich spreche nicht von mir, ich bin gegen das eine und das andere!)
sie setzen den klaps nicht mit gewalt gleich. sie befürworten keinesfalls gewalt an kindern. schau mal die anderen beiträge.

@KillingTime

Nun, ich habe keine Kinder und werde auch sicher keine in die Welt setzen. Aber ich wäre sicher kein guter Vater. Deswegen will ich sowas gar nicht erst riskieren.

KillingTime schrieb:Hier stimmt das Vertrauensverhältnis zwischen den prügelnden Eltern und dem Kind in keinem Aspekt.

Man braucht Jahre, um das zu verarbeiten und noch länger, bis man zumindest einem Elternteil verzeihen kann. Meine Mutter hatte es auch nicht leicht.
Doch diesem fetten Stück Dreck, das sie nach meinem Dad heiraten musste, werde ich niemals vergeben. Er verdient es nicht. Er kann es niemals wieder gut machen. Scheiss auf den.

@zett

Es ist falsch und illegal. Mehr muss man dazu nicht sagen. Eltern die dabei erwischt werden gehören empfindlichst bestraft.

was ich nicht verstehe, dass manche so DARAUF BESTEHEN es zu tun, wo es doch jedem klar ist, dass es andere Möglichkeiten gibt. warum muss man es unbedingt tun?

dabei spielt es doch keine rolle ob nur ab und zu, oder erst in einem bestimmen alter

KillingTime schrieb:[now preparing for shitstorm]

Na, wenn du unbedingt willst :D ;)
Hast da ein paar Widersprüche in deinen zwei Beiträgen.. überdenk mal einfach..

Oh mein Gott, das dritte Video ist das heftigste! Wie kann man so einen süßen kleinen Kerl denn bitte schlagen? Eltern die ihre Kinder schlagen sollten mal paar Schellen bekommen damit ihr Hirn mal wieder an die richtige Stelle gerückt wird! Pfui man!

...ich hab mir jetzt grad mal die Videos im Anfangsthread angesehen (das habe ich vorher nicht getan).
Ich finde in diesen Videos sieht man genau die von vielen Usern bezeichnete Hilflosigkeit der Eltern.
Dieses Armutszeugnis, weil die Eltern nicht mit einem "zu laut spielenden Kind" klar kommen.
Diese Kinder, in den Videos, so wie sie dargestellt werden, sind Opfer von Gewalt.
Beim letzten Video habe ich angefangen zu weinen.
Sie werden grundlos verprügelt. Der Schlag ins Gesicht ist meines Erachtens nach sowieso eines der Dinge, die demütigender nicht sein können.
Eltern, die ihre Kinder derlei behandeln haben keine Kinder verdient. Und auch "da ist mir die Sicherung durchgebrannt", also der Schlag aus Affekt, ist in keinster Weise eine Entschuldigung für dieses Verhalten (dann schonmal gar nicht, wenn man sich nicht unter Kontrolle hat).

Ich stelle mal noch eine Frage in den Raum - besonders an die User gerichtet, die sowohl die brutale Gewalt verneinen (was ich ja auch nicht kritisiere), als auch der von mir als "tadelnder Denkzettel" bezeichneten Klaps (welcher laut meiner Ansicht ja nunmal keinen Gewaltakt darstellt, weil ich nicht denke, dass er psychische, oder physische Folgen hat):
Angenommen dass das Kind diesen sanften Klaps auf die Finger bekommen - zum ersten Mal in seinem Leben... daraufhin hockt man sich zu ihm herunter und spricht mit ernstem Ton mit ihm:
»Ich habe das nicht gern getan. Weißt du warum ich dir einen auf die Finger gegeben habe?«
Das Kind kann nun verneinen (und man wird es diesbezüglich aufklären), oder aber es hat seine Lektion gelernt, hat seinen Denkzettel bekommen und wird sagen »Ja, weil ich "xy" getan habe und das nicht nett gewesen ist, ich werde es nicht wieder machen.«
Wäre das für euch eine andere Situation?
Oder wäre es ebenso in keinster Weise gerechtfertigt und vollkommen ablehnend?

Ich frage aus Interesse.

LG
:)

@cutesunshine
Gebe dir vollkommen recht :Y:

kiwikeks schrieb:Ich stelle mal noch eine Frage in den Raum - besonders an die User gerichtet, die sowohl die brutale Gewalt verneinen (was ich ja auch nicht kritisiere), als auch der von mir als "tadelnder Denkzettel" bezeichneten Klaps (welcher laut meiner Ansicht ja nunmal keinen Gewaltakt darstellt, weil ich nicht denke, dass er psychische, oder physische Folgen hat):
Angenommen dass das Kind diesen sanften Klaps auf die Finger bekommen - zum ersten Mal in seinem Leben... daraufhin hockt man sich zu ihm herunter und spricht mit ernstem Ton mit ihm:
»Ich habe das nicht gern getan. Weißt du warum ich dir einen auf die Finger gegeben habe?«
Das Kind kann nun verneinen (und man wird es diesbezüglich aufklären), oder aber es hat seine Lektion gelernt, hat seinen Denkzettel bekommen und wird sagen »Ja, weil ich "xy" getan habe und das nicht nett gewesen ist, ich werde es nicht wieder machen.«
Wäre das für euch eine andere Situation?
Oder wäre es ebenso in keinster Weise gerechtfertigt und vollkommen ablehnend?

Und genau hier denke ich persönlich, man bekommt das ganze auch ohne diesen "Klaps" hin. Man muss nur wissen wie.

Das schlimme an einem Klaps ist, dass Kinder evtl. anfangen zu denken, dass man mit einem Klaps(Schläge) die dinge so regelt wie man es selbst will.


Wenn man natürlich so gut ist, um dem Kind diesen Klaps zu erklären, dann wird es ihn auch verstehen. Aber das Kind lernt damit wie es später sein Kind mal züchtigen kann. Denn ihm hats ja scheinbar nicht geschadet. Ich sehe darin einen Teufelskreis.

Gewalt, auch ein leichter Klaps gehört für mich dazu, sollte niemals eine Rolle spielen.

Ich hab als Kind/Jugendliche ab und zu mal von meiner Mutter eine Backpfeife oder einen Klaps bekommen. Ich trage es meiner Mutter nicht nach, aber ich finde es trotzdem falsch. Mag sein das die Backpfeifen mir nichts geschadet haben, geholfen haben sie aber ebenfalls nichts! Ich kann nur von mir reden, aber mich hat es höchstens sauer, traurig oder stur gemacht. Aber weder Klaps noch Backpfeife haben bei mir die Einsicht gebracht, dass ich irgendwas falsch gemacht hab.

Heute hab ich selbst zwei Kinder und ich hab beide noch nie geschlagen. Das muss einfach nicht sein. Man kann seinen Kindern auch ohne Gewalt erklären, dass sie irgendwas falsch gemacht haben und das sie das in Zukunft sein lassen sollen. Ich versuche immer meine Kinder wenig anzuschreien (passiert leider trotzdem mal, bin auch nur ein Mensch) aber sie wissen das wenn ich schreie das dann auch wirklich Ende im Gelände ist! Meiner Meinung schreit man lieber mal, als das man zuschlägt.

Ein Bekannter von mir hat seinem Vater die Nase gebrochen, als dieser ihn wieder mal schlagen wollte. Fand ich super.
Sowas hat noch keinem Elternteil geschadet, schwöre!

KillingTime schrieb:Fall 2, exzessive Gewalt. Hier stimmt das Vertrauensverhältnis zwischen den prügelnden Eltern und dem Kind in keinem Aspekt. Das Kind sieht am Ende jegliche Handlung der Eltern als falsch an, auch das Schlagen, und schlägt seine Kinder nicht. In Fällen, wo das doch passiert, bestand zuvor trotzdem eine sehr starke Bindung zu den Eltern.

Sowas lässt sich aber auf keinen Fall pauschalisieren. Ich kenn das absolute Gegenbeispiel dazu aus eigener Familie. Eine Cousine von mir wurde von ihrer Mutter als Kind geradezu misshandelt. Heute hasst und verdammt sie sie dafür, sie war nicht einmal auf ihrer Beerdigung. Sie hat immer gesagt, dass sie niemals so werden würde wie ihre Mutter. Nun hat sie zwei Kinder, die sie genauso mit Schlägen erzieht. Und warum? Weil sie es gar nicht anders kennt. Wie du siehst, es bedarf definitiv keiner Bindung zu den Eltern, damit Kinder später ihre eigenen Kinder verdreschen. Es reicht auch, wenn sie die Erziehung anders zu handhaben schlichtweg nie gelernt haben.

@sanatorium
Ich krieg zuviel bei dem Satz "Hat ja nicht geschadet...". Wieso ist etwas ok, weil es nicht schadet? Die Frage sollte doch eher sein, ob es was gebracht hat.

klar,er wird seinen sohn nich mehr schlagen @So.What

@fairy-tale
Ich hab mich eher allgemein auf den Satz "Es schadet nicht..." bezogen. Der letzte Satz von @sanatorium war ja auch eine sarkastische Anspielung auf diese unsägliche Phrase :).