stefima89 schrieb:Fairerweise muss man dazu sagen: Das berichtet Elizabeth Haysom. Auch bei der darf man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.
Es gibt sehr gute Gründe, Elizabeth Haysom zu glauben. Zum Beispiel hat sie gesagt, dass Söring von dem Söldner-Zeitschrift "Soldier of Fortune" fasziniert war. Exemplare davon wurde in Sörings Koffer gefunden. Sie meinte, dass Söring sich überlegt hatte, seinen Unterhalt als Auftragskiller zu verdienen. "Soldier of Fortune" war derzeit dafür berühmt, Inserate von Auftragskiller zu veröffentlichen, die zu tatsächlichen Morden geführt hatten. SoF wurde sogar dafür von Opferfamilien erfolgreich verklagt, weil die Zeitschrift als "Vermittler" für Auftragskiller agier hatte.
Söring hatte sogar handschriftliche Notizen in der Zeitschrift hinterlassen. Auch fanden die Polizei handschriftliche Notizen von Söring mit Entwürfen von Bomben und von Waffen, die durch Flughafen-Sicherheuitsschleusen geschmuggelt werden konnten.
EH hat auch behauptet, dass Söring überlegte, Ricky Gardner zu töten, und dass Söring sogar das Haus von Ricky Gardner auskundschaftet hat. Haysom erzählte Gardner die Beschreibung des Hauses, die sie von Söring bekommen hat, und die Beschreibung stimmte.
Es gibt also ganz viele stichhaltige Beweise außer der Aussage von Haysom, die auf gewalttätige Tendenzen bei Söring *zu dieser Zeit* hinweisen. Und das wiederum bestätigt die Aussage von Elizabeth Haysom. Sie hatte keinen Grund, Sörings Gedanken über Gewalt "aufzupeppen", da die Polizei *schon* zahlreiche Hinweise darauf *in Sörings Handschrift* gefunden hatten -- und da Söring offensichtlich in der Lage war, Menschen in der Tat umzubringen.
Und was das Geld angeht lässt der Blog-Eintrag (die nur Spitze des Eisbergs zitiert) keine Zweifel zu, dass Söring regelrecht besessen von dem Geld seiner Großmutter war.
blorgempire schrieb:Man sollte auch fragen: Wenn JS so ein mordlustier Psychopath war, der bereits ihre eigenen Eltern umgelegt hat, warum schippert sie dann mit ihm durch Ostasien, Bath und London?
Wieder einmal liefern die Fallunterlagen ausführliche Erklärungen. Ihr wurde genau diese Frage eindringlich und wiederholt gestellt, sowohl bei ihrem Prozess als auch 1990. Sie sagte: (1) Sie liebte ihn noch; (2) Wie hätte sie in Virginia weiterleben können, wenn ihr Freund als flüchtige Hauptverdächtiger galt und sie die eigene Familie weitgehend verstoßen bzw. mit extrem viel Verdacht gesehen hätte; (3) Söring hatte *ihre Briefe* dabei, in denen sie die eigene "Verachtung" für die Eltern und ihre Todesfantasien zum Ausdruck gebracht hat. Auch erzählte Sie später, dass sie eine wachsende Angst vor Söring hatte, und ihre Aussage darüber waren durch ein Team von forensischen Psychiater geprüft und für glaubwürdig befunden. Wie in "Das System Söring" dargestellt wird, änderte sich die "Machtverhältnisse" in der Beziehung gewaltig nach den Morden.
Ein Bisschen Skepsis bei den Aussagen von EH is sicherlich angebracht, aber man soll es nicht übertreiben. Man soll immer im Auge halten, dass Team Söring eine beispiellose, jahrzehntelange, offen sexistische Kampagne geführt hat, EH zu diskreditieren, und dass viele ihre Argumente genau so schwach bzw. übertrieben sind, wie die Argumente für JS' Unschuld.
stefima89 schrieb:ch finde Hammel sollte es einfach lassen in der Familiengeschichte Sörings rumzurühren, basierend immer wieder exklusiv auf Haysoms Stories die er dabei breit tritt.
Haben Sie den Blog-Eintrag gelesen? Die Quellen waren meistens Söring *selber*. Vielleicht liegt es an der Sprachbarriere; ich werde daher eine deutsche Fassung in Kürze veröffentlichen.