Die mutierten Gene für den Pigmentverlust, der aus vorher braunen Augen und Haaren blonde Haare und blaue Augen machte, sollen relativ jung sein, man schätzt so ungefähr 10.000 Jahre, zuerst aufgetreten irgendwo im östlichen Mittelmeerraum, möglicherweise im Kaukasus. Da die Gene aber rezessiv sind, also von den urtümlichen Braun-Genen wieder zugedeckt werden, wenn eines der Elternteile "dunkel" ist, konnten sie nur durch reichlich Inzucht in abgelegenen Dörfern weiterbestehen. Zwar sollen die Neandertaler viele tausend Jahre früher auch schon hellhäutig und hellhaarig gewesen sein (rötliche Haare), aber deren Anteil am heutigen menschlichen Genpool ist ziemlich gering. Ob die heutigen Rothaarigen ihre Farbe auf Spurenelemente von Neandertaler-Genen zurückführen können, was mal vermutet wurde ... keine Ahnung, wie da der aktuelle Stand der Forschung ist.

Und warum die "nordischen" Blonden mit den indogermanischen Ariern in einen Topf geworfen wurden ... dito, keine Ahnung. Da spukten Hitler & Co. vielleicht die Märchen von einer versteckt lebenden "weißen" Rasse irgendwo im Himalaya im Kopf herum (Abkömmlinge des ominösen Priesterkönigs Johannes, seit wenigstens den Zeiten von Alexander dem Großen? - eine Legende, die irgendwann im Mittelalter in die Welt gesetzt wurde), deren Ableger angeblich diese (real gar nicht blonden) Arier sein sollten.

Im Kaukasus-Gebiet sollen blauäugige Blonde aber von Natur aus häufiger auftreten. Übrigens auch bei Sinti und Roma (die man früher "Zigeuner" nannte), die laut Klischee ja immer dunkelhäutig und schwarzhaarig sein sollen wegen ihrer ursprünglichen Herkunft aus Richtung Indien, bei denen aber ebenso immer wieder hellhäutige blonde Kinder zur Welt kommen, die früher, als man den "Zigeunern" gern alle möglichen kriminellen Machenschaften einschließlich Kinderraub nachsagte, oft für solche entführten Kinder gehalten wurden. Waren aber tatsächlich echte leibliche Abkömmlinge der jeweiligen Klans.