Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

Tussinelda schrieb:Das mit dem Unterhalt, dem Sorgerecht, Umgangsrecht wurde doch schon thematisiert. Sufu benutzen.

Ich weiß. Deswegen wundert es mich auch, dass du permanent aufs neue nachfragst.

Tussinelda schrieb:den ich verlinkt hatte, ich weiß.

Den Definition? :D

@Atrox
DEN Duden

Atrox schrieb:Ich weiß. Deswegen wundert es mich auch, dass du permanent aufs neue nachfragst.

also wäre dies dann die einzige Diskriminierung des Mannes? Sie werden also "nur" diskriminiert, wenn sie Väter sind? Also nicht alle Männer?

Tussinelda schrieb:DEN Duden

Nicht so hüftsteif ;) Das war ein Scherz. Ich habe doch extra den Smily drangepackt. Aber wenn du die Definition laut Duden kennst und dementsprechend auch die Mehrdeutigkeit des Begriffs, können wir doch das Thema "Was ist eine Verordnung" unter "aneinander vorbeigeredet" abheften, oder?

Tussinelda schrieb:also wäre dies dann die einzige Diskriminierung des Mannes? Sie werden also "nur" diskriminiert, wenn sie Väter sind? Also nicht alle Männer?

Die einzige, die mir zumindest im Alltag als Mann widerfährt. Ich bin aber nicht das Sprachrohr aller Männer dieser Welt. Und rein von der Logik her ist die Väter/Männerdifferenzierung halt nach wie vor ziemlicher Quatsch. Sonst könnte man ja auch sagen, dass die paygap keine Diskriminierung von Frauen ist, sondern von Arbeitnehmerinnen. So kann man sich seine Gruppen solange definieren, bis es garkeine strukurelle Diskriminierung mehr gibt.

Und überhaupt, warum die Frage? Wenn ich jetzt sage "Ja, das ist das einzige", kommt dann als Antwort "ok, dann habt ihr es ja ganz gut, wenn das die einzige Diskriminierung ist" ? Ich nehme meine Antwort mal vorneweg, auch wenn ich noch nicht weiß, wo diese Nachfrage zu verorten ist: Diskriminierung ist keine Verhandlungsmasse. Man gesteht Frauen nicht die eine Diskriminierung zu und Männern die andere. Geschlechterdiskriminierung ist in jedem Fall schlecht und gehört bekämpft.

Groucho schrieb:Nur bei dir, nicht bei @FF oder @Tussinelda ;-)

Das ist White Knight Sexismus! Du solltest beachten, dass sich Frauen sehr gut selbst helfen können. Checke deine Privilegien.

Atalanta89 schrieb:Meine Omma würde rufen: HEULT DOCH! IHR ARMEN, DISKRIMINIERTEN, WEISSEN MÄNNLEIN!

Meine würde rufen: Unterm Hitler hätts das nicht gegeben, ab an die Front, damit sie Männer werden!

Atrox schrieb:Die einzige, die mir zumindest im Alltag als Mann widerfährt.

Du hast Probleme mit Unterhalt, Sorgerecht und Umgangsrecht?

@Tussinelda

Zum Glück nicht. Ich bezog das jetzt eher auf die allgemeine Wahrnehmung von Vätern.

@Atrox
Dann ist ja gut......ich dachte nur, weil Du geschrieben hast, es "widerfährt" Dir als Mann.

@Tussinelda

Was mir widerfährt ist eher das Ding, dass einem als Vater nicht wirklich zugetraut wird, die Kinderbetreuung managen zu können. Das hat nichtmal zwangsläufig einen finanziellen Aspekt.

Neulich war ich mit meinem Sohn im Wald unterwegs. Er fiel hin und hat geweint. Als ich ihn getröstet habe kam eine Spaziergängerin ums Eck und konnte sich ein „Da vermisst wohl jemand seine Mama“ nicht verkneifen. Es sind vielleicht kleine First world Probleme, die man nicht mit paygap u.ä. aufwiegen kann, aber das will ich ja auch garnicht. Und als Betroffener stört mich das halt.

Du hast aber recht. Im Kontext war meine Antwort missverständlich. Bin ja auch nicht unfehlbar ;)

@Atrox
ja das ist die Krux, bei Dir wird gesagt, ihm fehlt wohl die Mama, bei der Mama wird gesagt, die hat ihr Kind nicht im Griff oder ist eine schlechte Mutter.

Atrox schrieb:Neulich war ich mit meinem Sohn im Wald unterwegs. Er fiel hin und hat geweint. Als ich ihn getröstet habe kam eine Spaziergängerin ums Eck und konnte sich ein „Da vermisst wohl jemand seine Mama“ nicht verkneifen.

Ich hätte gesagt: "Nein er will nur nicht für Satan geopfert werden, der kleine Widerporst"
Von dem dummen Gesicht kann man emotional lange zehren.

Tussinelda schrieb:ja das ist die Krux, bei Dir wird gesagt, ihm fehlt wohl die Mama, bei der Mama wird gesagt, die hat ihr Kind nicht im Griff oder ist eine schlechte Mutter.

Ich kann nur für mich sprechen. Wenn meine Frau dabei ist, kam noch nie ein solcher Spruch. Mir passiert das dagegen schon ab und an. Beim Mann ist man halt „wohlwollend“, weil es Unfähigkeit, aber keine Boshaftigkeit ist. In beiden Fällen leitet man aber aus dem Geschlecht die Fähigkeiten ab. Und das ist uncool.

staples schrieb:Ich hätte gesagt: "Nein er will nur nicht für Satan geopfert werden, der kleine Widerporst"
Von dem dummen Gesicht kann man emotional lange zehren.

Ich lebe meinem Sohn vor, dass man nicht auf jeden Schwachsinn eingehen muss. Sprüche wären mir aber zu Genüge einfallen. Ich würde der Spaziergängerin ja nichtmal böse Absicht unterstellen. Höchstens Unbedachtheit und ein veraltetes Rollenbild.

Atrox schrieb:Ich würde der Spaziergängerin ja nichtmal böse Absicht unterstellen. Höchstens Unbedachtheit und ein veraltetes Rollenbild.

Am schönsten ist es, wenn man ein mitleidiges Lächeln erntet. Der dumme Mann hat es ja wenigstens versucht. Wenn zum Beispiel ein Kochversuch in die Hose geht (ah das ist eine gendertypische verbal tradierte Herabwürdigung des Mannes :note: )
Dieses mitleidige Grinsen mit der dazu passenden herablassenden Fehleranalyse - Femplaining vom feinsten.

staples schrieb:Femplaining

da fehlt ein "s" und das teile ich ganz ohne mitleidiges Grinsen mit.

@staples

Kochen tue ich eigentlich sehr gerne. Abgesehen von einem Coque au vin, welches schrecklich in die Hose ging, hat sich meine Frau noch nie beschwert. Auch bei anderen Gästen sorge ich mit meinen Kochkünsten eher für positive Überraschungen ;)

Aber ja, vielleicht traut man es mir auch nicht zu, weil ich Penisträger bin. Aber zumindest hat das noch keiner offen gesagt. Beim Wäsche waschen bin ich mir aber sicher, dass man es mir nicht zutraut aus dem genannten Grund. Und das nichtmal subtil, sondern ziemlich unverholen :D

Ist eigentlich komisch, dass es viel, viel mehr männliche Spitzenköche gibt als weibliche. Mag daran liegen, dass positive Kochergebnisse beim Mann viel mehr gewürdigt werden, als bei der Frau. Denn bei Frauen wird - leider - immer noch vorausgesetzt, dass sie kochen können muss. Beim Mann eben nicht. So könnte es ja durchaus sein, dass Frauen kochen, weil sie "müssen" und Männer, weil es ihnen Spaß macht, sie positiv verstärkt wurden.

Tussinelda schrieb:Ist eigentlich komisch, dass es viel, viel mehr männliche Spitzenköche gibt als weibliche.

Das mag aber auch daran liegen, das wesentlich mehr Männer den Beruf des Kochens erlernen, oder? Es ist wohl nur knapp jeder vierte Kochazubi weiblich...

https://www.stern.de/genuss/essen/was-frauen-von-dem-beruf-der-koechin-abschreckt-7791646.html

Tussinelda schrieb:a fehlt ein "s" und das teile ich ganz ohne mitleidiges Grinsen mit.

femsplaining - richtig. Danke für die Berichtigung.

Tussinelda schrieb:Mag daran liegen, dass positive Kochergebnisse beim Mann viel mehr gewürdigt werden, als bei der Frau. Denn bei Frauen wird - leider - immer noch vorausgesetzt, dass sie kochen können muss. Beim Mann eben nicht. So könnte es ja durchaus sein, dass Frauen kochen, weil sie "müssen" und Männer, weil es ihnen Spaß macht, sie positiv verstärkt wurden.

Das stimmt auffallend. Ab einem gewissen Alter fangen fast alle Männer zu kochen an. Während Frauen für Thermomix von Vorwerk schwärmen, mit dem sie sich Zeit sparen, stellen sich Männer gerne auch länger in die Küche, hören sich dabei Musik oder Hörbücher an und stümpern drauflos. Außerdem kann man sich teure Messer kaufen, weil man die 'braucht' :)
Wenns dann doch überraschenderweise gut schmeckt, ist man zwar selbst etwas überrascht, verbirgt das aber cool und abgeklärt.

Dasdeeeeniz schrieb:Das mag aber auch daran liegen, das wesentlich mehr Männer den Beruf des Kochens erlernen, oder? Es ist wohl nur knapp jeder vierte Kochazubi weiblich...

DAS schreit nach einer Quote! :troll:

@Tussinelda

Ich bin begeistert, Du hast meine Aufzählung möglicher total schwachsinniger Quotenregelungen um eine Liste genauso schwachsinniger möglicher Quotenregelungen ergänzt.

Soll das heissen, wir sind mal einer Meinung? Quoten sind Schwachsinn, richtig. Arbeitsplätze sollten gar nicht nach dem Kriterium Y-Chromosom ja oder nein verteilt werden.

Nur anekdotisch:

Ich kenne einen Mann, der gerne als Sekretär arbeiten wollte und sich (letztlich zwar efolgreich) eine Weile lang die Hacken abgelaufen hat, um so einen Job zu bekommen.

Ich kenne aus meinem Umfeld eine Diskussion in einer Kita: Darf der männliche Erzieher ohne Aufsicht durch eine weibliche Person Kinder wickeln? Hintergrund war, man wollte im Vorfeld schon die Gefahr von Verdächtigungen sexuellen Mißbrauchs ausschließen. War sicher gut gemeint, aber animiert neben den skandalösen Gehalt sicher keinen Mann zu so einer Berufswahl, wenn man alleine schon durch die Berufswahl unter einem gefühlten Anfangsverdacht steht.

@staples

Ab welchem Alter denn? Ich koche schon seit ich 20 bin, sehr gerne. Das wird auch daran liegen, dass ich nie in der Situation war, gegen meinen Willen kochen zu müssen und nie von meiner Mutter vorgewarnt wurde: Pass auf, das Du nicht am Herd 'endest', was wiederum daran liegt, dass ich ein Mann bin. Stimmt.
PS Ich habe gar kein teures Messer.