Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

Abahatschi schrieb:warum kommen Frauen bei Männerthemen mit ihrem mimimi?

"Jammer nicht, andere haben auch Probleme!" - Deswegen.

Jorkis schrieb:Es ist deine freie Entscheidung z.B. die Stelle oder das Unternehmen zu wechseln, wenn es dir nicht passt.

Ach es ist vergleichbar? Na super, dann ist es eben auch die freie entscheidung des mannes einen ungesunden lebensstil zu leben und wenn es ihm nicht passt früher zu sterben, dann kann er das durch eine lebensstiländerung beeinflussen.

Jorkis schrieb:Wer seine Familie ernähren muss, ist da aber nicht so wählerisch. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass der durchschnittliche Kanalarbeiter seinen Traumberuf gefunden hat. Entscheidungen finden nie im luftleeren Raum statt. Wir tun Dinge, weil wir ständig der Bewertung durch andere ausgesetzt sind.

Natürlich finden sie das nie. Es sollte klar sein, dass nicht jeder seinen traumberuf wählen kann. Aber gerade bei einem studium gehört interesse mit dazu. Wenn ich keinen bock auf IT habe, brauche ich nicht informatik studieren. Wenn mein traumberuf firseur ist, kann ich mich nicht darüber beschweren nicht das gehalt eines informatikers zu haben. Fällt dann wieder in die kategorie "selbst schuld".

Jorkis schrieb:Und nun Hand aufs Herz, welche "Jungs" kamen am besten an, welche hatten den höchsten "Status"? Wobei das ja keine Rolle spielt, weil anekdotisch.

"wir" hatten keine rangordnung.... bei damen kamen die herren alle gut an, zumindest hatte jeder, der wollte, damenwahl.

Jorkis schrieb:Frau hat bei der Partnerwahl sehr wohl einen Einfluss darauf.

Mann doch auch. Meiner hat sich bewusst keine gesucht, die ihm auf der tasche liegt. Und er war nie lange single.

Abahatschi schrieb:Liebe gastric, Du muss lernen besser zu verhandeln.

Jou bei nem tarifvertrag.

gastric schrieb:Jou bei nem tarifvertrag.

Genau da! Warum kündigst Du nicht ? Hol Dir die 300€ Netto doch woanders.
Wenn Du da bleibst, beeinflusst Du doch auch den Gender Pay Gap und zwar zu Ungunsten von Frauen.

gastric schrieb:Ach es ist vergleichbar? Na super, dann ist es eben auch die freie entscheidung des mannes einen ungesunden lebensstil zu leben und wenn es ihm nicht passt früher zu sterben, dann kann er das durch eine lebensstiländerung beeinflussen.

Na klar, darum geht es doch. Das Problem hier ist nur, dass eben mit zweierlei Maß gemessen wird. Ich kann nicht sagen, Männer wären an ihrem Schicksal "selbst schuld", bei Frauen aber die böse Gesellschaft mit ihren Rollenbildern.

gastric schrieb:Natürlich finden sie das nie. Es sollte klar sein, dass nicht jeder seinen traumberuf wählen kann. Aber gerade bei einem studium gehört interesse mit dazu. Wenn ich keinen bock auf IT habe, brauche ich nicht informatik studieren. Wenn mein traumberuf firseur ist, kann ich mich nicht darüber beschweren nicht das gehalt eines informatikers zu haben. Fällt dann wieder in die kategorie "selbst schuld".

Der Unterschied hier ist aber: Wenn du kein Interesse an Informatik hast, ist das halt so - ob es nun eine biologische Veranlagung gibt oder es anerzogen ist. Der Kanalarbeiter führt den Beruf aber vermutlich nicht aus Interesse an Fäkalien aus, sondern weil er eine Familie zu ernähren hat. Selbst schuld?

gastric schrieb:Mann doch auch. Meiner hat sich bewusst keine gesucht, die ihm auf der tasche liegt. Und er war nie lange single.

Klar ist es so, dass auch Männer einen Einfluss haben. Sehr erfolgreiche Männer können sich ihre Partnerinnen quasi aussuchen (siehe Groupies bei einem beliebigen Rockkonzert). Die Diskussion, wieviel "Damenwahl" es bei Menschen gibt, muss man auch überhaupt nicht führen. Fakt ist aber, dass Frauen mit ihrem Datingverhalten einen Einfluss auf männliches Verhalten haben. In gewisser Weise forcieren sie damit auch klischeehaft männliches Verhalten. Beispiel: Männer sind risikobereiter, wenn attraktive Frauen anwesend sind. (https://www.livescience.com/8118-men-risks-pretty-women.html). Soll heißen, Rollenbilder entwickeln sich im gegenseitigen Wechsel. Zu sagen "selbst Schuld", wenn man nicht "ausbrechen" kann, scheint mir da doch recht zynisch. Vor allem, weil man ein "selbst Schuld" über Frauen kaum hört.

Jorkis schrieb:Der Kanalarbeiter führt den Beruf aber vermutlich nicht aus Interesse an Fäkalien aus, sondern weil er eine Familie zu ernähren hat.

In dem Beruf fehlt ohnehin die Frauenquote.

Jorkis schrieb:Sehr erfolgreiche Männer können sich ihre Partnerinnen quasi aussuchen (siehe Groupies bei einem beliebigen Rockkonzert)

Die haben halt tolle, innere Werte, die erfolgreichen Männer... :)

@Abahatschi
Ok ich wollte eigentlich nicht näher darauf eingehen: ich bin spezialisiert bis in die zehenspitzen. In meinem bereich bei entsprechendem gehalt einen job zu finden, für den ich nicht durch die halbe republik ziehen müsste und somit meinen partner ebenfalls wieder in den nächsten jobwechsel zu drängen, ist ... nun ich sage es so, wie es ist.. ein ding der unmöglichkeit. Im grunde kann ich nur an unis und forschungsinstitutionen arbeiten, die entsprechende bereiche auch anbieten und auch noch personal in diesem bereich suchen. Das war in den letzten 5 jahren genau ein einziges mal der fall. Natürlich kann ich auch in einen bereich gehen, der weniger spezialisiert ist. Da verdiene ich dann halt auch weniger, daher irgendwie sinnfrei für ein gerechteres gehalt weniger netto in der tasche zu haben. Die möglichkeiten hier sind auch noch nicht erschöpft, es ist eine frage der zeit, nicht mehr und nicht weniger. Problematischer, wenn 2 personen an entscheidungen hängen. Noch problematischer, wenn man einen bereich gewählt hat, der nicht massenhaft vertreten ist. Selbst schuld würde ich sagen. Bei meiner eingruppierung ist es eher eine zusammenspiel ungünstiger umstände.

Jorkis schrieb:Na klar, darum geht es doch. Das Problem hier ist nur, dass eben mit zweierlei Maß gemessen wird. Ich kann nicht sagen, Männer wären an ihrem Schicksal "selbst schuld", bei Frauen aber die böse Gesellschaft mit ihren Rollenbildern.

Das sage ich doch gar nicht. Ich beziehe mich einzig und allein auf den bereich "männer sterben früher". Die gründe sind bekannt und da kann man fast ausschließlich von "selbst schuld" sprechen. Das gleiche würde ich aber auch jeder frau ins gesicht sagen, wo es denn zutrifft.

Jorkis schrieb:Der Unterschied hier ist aber: Wenn du kein Interesse an Informatik hast, ist das halt so - ob es nun eine biologische Veranlagung gibt oder es anerzogen ist. Der Kanalarbeiter führt den Beruf aber vermutlich nicht aus Interesse an Fäkalien aus, sondern weil er eine Familie zu ernähren hat. Selbst schuld?

Was genau möchtest du vergleichen? Es ist auch halt so, wenn ein kanalarbeiter nicht kanalarbeiter sein möchte. Wie hieß es noch mir gegenüber gerade? Wechsel doch das unternehmen, kündige doch. Ging doch auch ohne kenntnis des backgroundes. Warum geht das beim kanalarbeiter nicht? Kann der nicht kündigen? Kann der sich nichts anderes suchen? Hat er als familienernährer keine möglichkeit dazu nebenbei noch nen anderen job zu suchen?

Jorkis schrieb:Fakt ist aber, dass Frauen mit ihrem Datingverhalten einen Einfluss auf männliches Verhalten haben.

Und andersherum ebenfalls.

Jorkis schrieb:In gewisser Weise forcieren sie damit auch klischeehaft männliches Verhalten.

Was die ein oder andere frau sogar eher abschreckt. Ich finde "typisch männliches" verhalten eher lächerlich und nehme mit vorliebe die "loser".

Jorkis schrieb:Zu sagen "selbst Schuld", wenn man nicht "ausbrechen" kann, scheint mir da doch recht zynisch.

Entschuldige, aber das sehe ich im gesundheitsbereich eben anders. Da kann mann ausbrechen. Er hat das wissen, er hat die möglichkeit und vor allem ist er nicht stets und ständig in gesellschaft potentieller partnerinnen. Er kann ohne weiteres zu hause im stillen kämmerlein was gesundes essen und einen termin zur vorsorge ausmachen (und wenn es beim 500km entfernten arzt ist, damit man keinem bekannten über den weg läuft) und noch viel wichtiger: es hindert ihn nicht bei der partnersuche, da entsprechendes nun wirklich nicht erwähnung beim dating finden muss.

Ich muss ja zugeben, es juckt mich in den fingern zu fragen, wann die letzte vorsorge bei den herren hier war.

gastric schrieb:Ich muss ja zugeben, es juckt mich in den fingern zu fragen, wann die letzte vorsorge bei den herren hier war.

Na, da wollen wir nicht so sein: bei mir am nächsten Donnerstag um 10h:10m. Wirklich.

gastric schrieb:Bei meiner eingruppierung ist es eher eine zusammenspiel ungünstiger umstände.

Ihr habt doch ein Personalbeirat oder ähnlich? Da muss man auch ansetzen.

gastric schrieb:Das sage ich doch gar nicht. Ich beziehe mich einzig und allein auf den bereich "männer sterben früher". Die gründe sind bekannt und da kann man fast ausschließlich von "selbst schuld" sprechen. Das gleiche würde ich aber auch jeder frau ins gesicht sagen, wo es denn zutrifft.

Wie gesagt, das sehe ich anders. Es ist nicht so, dass man es "einfach so" abstellen kann. Zumindest sind in gleicher Weise Frauen selbst schuld, wenn sie einen schlecht bezahlten Beruf wählen.

gastric schrieb:Was genau möchtest du vergleichen? Es ist auch halt so, wenn ein kanalarbeiter nicht kanalarbeiter sein möchte. Wie hieß es noch mir gegenüber gerade? Wechsel doch das unternehmen, kündige doch. Ging doch auch ohne kenntnis des backgroundes. Warum geht das beim kanalarbeiter nicht? Kann der nicht kündigen? Kann der sich nichts anderes suchen? Hat er als familienernährer keine möglichkeit dazu nebenbei noch nen anderen job zu suchen?

Ein Kanalarbeiter hat aber vermutlich nicht die Wahl, sonst hätte er diesen Job nicht. Du schreibst ja oben, dass man aus Interesse einen anderen Job wählt und dann halt "selbst schuld" ist. Ich unterstelle im Gegenzug, dass es viele Jobs gibt, die man "halt macht", weil sie gut bezahlt werden und man das Geld benötigt. In der Regel sind das auch keine akademischen Disziplinen...

gastric schrieb:Was die ein oder andere frau sogar eher abschreckt. Ich finde "typisch männliches" verhalten eher lächerlich und nehme mit vorliebe die "loser".

Das ist schön, vielleicht setzt sich solches Verhalten ja langfristig auch durch?

gastric schrieb:Entschuldige, aber das sehe ich im gesundheitsbereich eben anders. Da kann mann ausbrechen. Er hat das wissen, er hat die möglichkeit und vor allem ist er nicht stets und ständig in gesellschaft potentieller partnerinnen. Er kann ohne weiteres zu hause im stillen kämmerlein was gesundes essen und einen termin zur vorsorge ausmachen (und wenn es beim 500km entfernten arzt ist, damit man keinem bekannten über den weg läuft) und noch viel wichtiger: es hindert ihn nicht bei der partnersuche, da entsprechendes nun wirklich nicht erwähnung beim dating finden muss.

Ich muss ja zugeben, es juckt mich in den fingern zu fragen, wann die letzte vorsorge bei den herren hier war.

So funktioniert die Welt aber nicht. Das sind keine rein bewussten Entscheidungen - sonst wäre es ja einfach, mit rationalen Argumenten durchzudringen. Eine Frau könnte sich ja auch dafür entscheiden, ein Interesse an Maschinenbau und Elektrotechnik zu haben.

Und zu deiner Frage. Letzen Dienstag. Ich bin nämlich einer, dem seine Gesundheit doch am Herzen liegt :)

gastric schrieb:Ich muss ja zugeben, es juckt mich in den fingern zu fragen, wann die letzte vorsorge bei den herren hier war.

Welche Vorsorge möchtest du erfahren, es gibt ja nicht nur ein Organ, das hier in Frage kommt? Ich könnte Dir bieten: Herz, Urogenitalsystem, Zähne, Haut, Magen-Darmtrakt, Augen. Bei allen bin ich innerhalb der vergangenen zwei Jahre zur Vorsorge gewesen (Zähne natürlich häufiger). Dazu kommen noch regelmäßige Untersuchungen bzgl. der üblichen Laborwerte beim Hausarzt.

gastric schrieb:Ich muss ja zugeben, es juckt mich in den fingern zu fragen, wann die letzte vorsorge bei den herren hier war.

Die krampfhafte Suche nach der Möglichkeit, die schuld wieder den Männern zuzuschieben? :D

Darf ich mit so einer Argumentation mal in irgendeinem Frauen-Forum ankommen, und da noch dreist fragen, wann sie zuletzt beim Gynäkologen waren?

Wir wissen beide, was dann passiert. Ich werde gekreuzigt, gesteinigt, geteert, gefedert, gevierteilt, auf dem Scheiterhaufen verbrannt, und danach gehängt.
Gleiches Recht eben doch nicht für alle.

chriseba schrieb:Die krampfhafte Suche nach der Möglichkeit, die schuld wieder den Männern zuzuschieben? :D

In meiner Wahrnehmung klingt auch immer ein wenig der Gedanke mit "Die Männer kriegen es nicht alleine hin, für sich selbst zu sorgen, wenn nicht eine Frau dahinter her ist und Druck macht." Dass man als Mann auch selbst in der Lage ist, Vorsorgetermine zu planen und durchzuführen, scheint nicht so recht vorstellbar zu sein?

gastric schrieb:Ich muss ja zugeben, es juckt mich in den fingern zu fragen, wann die letzte vorsorge bei den herren hier war.

Im Juni. Was soll die Frage, oder kommen wir hier schon in den Bereich der Diskriminierung?

chriseba schrieb:Wir wissen beide, was dann passiert. Ich werde gekreuzigt, gesteinigt, geteert, gefedert, gevierteilt, auf dem Scheiterhaufen verbrannt, und danach gehängt.

das nennt sich Kritik, Du musst nicht so übertreiben oder ist das auch typisch männlich und Du kannst nix dafür?

Tussinelda schrieb:das nennt sich Kritik, Du musst nicht so übertreiben oder ist das auch typisch männlich und Du kannst nix dafür?

Soso, "Kritik" ist das. Dann kritisiere ich hier jetzt auch mal, mit dieser Form der "Kritik" kennst du dich ja auch bestens aus:

@gastric

Es ist eine absolute Frechheit dass du hier jetzt mit der Schiene "Vorsorgeuntersuchungen" kommst. Grundsätzlich ist das Jedermanns Privatsache, trägt weder etwas zum Thema bei, noch geht es dich irgendwas an.

chriseba schrieb:Es ist eine absolute Frechheit dass du hier jetzt mit der Schiene "Vorsorgeuntersuchungen" kommst. Grundsätzlich ist das Jedermanns Privatsache, trägt weder etwas zum Thema bei, noch geht es dich irgendwas an.

nö, ist keine Frechheit, sondern ein öffentlich zugänglicher Fakt. Und da mal nachfragen ist keine Frechheit, sondern Interesse und wenn es zu privat ist, dann antwortet man nicht....

Jorkis schrieb:Sondern weil diese Mutproben, das risikante Verhalten, "irgendwie" dazu gehört.

Irgendwie eher nicht...

Tussinelda schrieb:Und da mal nachfragen ist keine Frechheit, sondern Interesse und wenn es zu privat ist, dann antwortet man nicht....

Eine Einstellung und herangehensweise die ich auch richtig finde.
Sollte man zb auch bei der Frage "Wo man herkomme" beherzigen ohne weiterführende Konstrukte zu kreieren.

cejar schrieb:Irgendwie eher nicht...

Wäre schön, wenn es nicht so wäre, aber spielt halt offenbar leider eine Rolle. Habe oben ja auch etwas dazu verlinkt. Oder hier https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/1471-2458-14-957

capspauldin schrieb:Eine Einstellung und herangehensweise die ich auch richtig finde.
Sollte man zb auch bei der Frage "Wo man herkomme" beherzigen ohne weiterführende Konstrukte zu kreieren.

ist da ja auch so, wenn VORHER entsprechende Gespräche stattgefunden haben, so wie hier ;) und wenn man sich, so wie hier, mit der jeweiligen Antwort zufrieden gibt ;)

Ob und wie die Gespräche vorab gelaufen sind ist auch nur eine subjektive Einschätzung.
Ein nicht antworten da zu privat, sollte viel öfter beherzigt werden. Ist die beste und entspannenste Art und Weise.