Link: focus.msn.de (extern) (Archiv-Version vom 22.11.2005)Und das sagt Focus dazu:
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=18286 (Archiv-Version vom 22.11.2005)Der Mann der stumm, aber angeblich hochmusikalisch in Engalnd auftauchte, hat sich als Simulant aus Deutschland zu erkennen gegeben.
Das Auswärtige Amt bestätigte am Montag, bei dem mysteriösen Typen handele es sich um einen 20-Jährigen aus Bayern, der mittlerweile in seine Heimat zurückgekehrt sei.
Der „Daily Mirror“ berichtete, der Mann habe die Ärzte der Klinik, in der er seit Monaten behandelt worden war, mit seinem Verhalten und angeblichen Gedächtnisverlust getäuscht. Bereits am Samstag sei er nach Deutschland geflogen, wo sein Vater einen Bauernhof habe.
Der Mann war Anfang April in triefend nasser Kleidung und ohne Ausweispapiere an der britischen Kanalküste aufgegriffen worden. Er sprach kein Wort, zeichnete aber ein Klavier auf ein Blatt Papier. Daraus waren Vermutungen abgeleitet worden, dass es sich um einen Pianisten handeln könne, der einen Nervenzusammenbruch hatte und sich nicht mehr erinnern könne.
Auch Klavier-Talent nur erfunden
Zudem machten Berichte die Runde, dass er in einer Klinik konzertreif klassische Musik auf dem Klavier gespielt habe. Doch auch dies bestätigte sich in der Klinik Little Brook in Dartford (Kent) jedoch nicht. „Jetzt heißt es, dass er in der Klinik-Kapelle ständig nur auf einer Taste herumklopfte", schildert die Zeitung. Er habe nach seinem jetzigen Bekenntnis bei einer Befragung das Klavier gezeichnet, weil dies der erste Gegenstand war, der ihm in den Sinn kam.
Wollte Selbstmord begehen
Den Ärzten der Klinik soll der Geheimnisvolle am Freitag erzählt haben, dass er seinen Arbeitsplatz in Paris verloren habe und mit dem Eurostar-Zug nach Großbritannien gefahren sei, hieß es. Dort habe er Selbstmord begehen wollen. Als er aufgegriffen und von der Polizei befragt worden sei, habe er sich an das Verhalten von geistig Kranken erinnert, die er früher betreut habe. Er habe einige typische Verhaltensweisen kopiert und so die Ärzte täuschen können.
Der britische Gesundheitsdienst, der viel Geld für seine Betreuung ausgegeben habe, will ihn jetzt auf Entschädigung verklagen, berichtete die Zeitung weiter.