Freki2.0 schrieb:Dann darf sich aber Herr Spahn nicht anmaßen zu sagen, dass wir gut vorbereitet sind. In vielen Krankenhäuser geht jetzt schon das Personal auf dem Zahnfleisch. Bei der Übertragungsrate wäre es sinnvoll stärker zu reagieren.
Ja, das finde ich eben auch! Man sollte JETZT anfangen zu testen, damit nimmt man den Menschen auch die Angst. Es ist in den meisten Fällen sicher eine Grippe, aber wenn, dann kann man den Fall isolieren, das geht ja auch zuhause, wenn die Person nicht ernsthaft erkrankt. Aber wenn man es nicht macht, und dieser Patient setzt sich dann weiter in seine Meetings, hustet in der knallvollen S-Bahn seinen Sitznachbarn an etc., dann haben wir ganz bald ein richtig großes Problem!
Bei den Starnberger Fällen war es ja auch so, dass die erkrankte Chinesin mehrere Mitarbeiter infiziert hat. und da hatte man noch Glück, dass sie nicht mit der überfüllten Münchner S-Bahn sonstwohin gefahren ist, sondern sich in einem recht überschaubaren Rahmen bewegt hat.
Außerdem, wenn man sich erinnert, wie die Ärzte in Wuhan teilweise gearbeitet haben - Schichten ohne Ende geschoben, in Schutzkleidung geschlafen, immer nur ein paar Stunden, Windeln (!) angelegt, damit sie besser arbeiten müssen und die Zeit nicht draufgeht bei Toilettengängen für das An- und Ausziehen des Schutzanzuges ... das ist doch in Deutschland (zum Glück) undenkbar.
Aber, die andere Frage ist ja, was macht man denn wirklich in einer ähnlichen Situation? Die Klinikärzte arbeiten doch jetzt schon, unter normalen Bedingungen am Limit. In China hat man einfach Ärzte zwangsverpflichtet, aus anderen Regionen abgezogen, das ist doch hier ebenfalls undenkbar.
Ich empfinde diese Aussage "wir sind gut vorbereitet" ziemlich dreist, und, wenn es wirklich so wäre, dann würde ich mir Antworten wünschen, auf genau diese Fragen.