Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

JohnDifool schrieb:Wenn man jetzt wirklich gar nichts zu Hause hat, ist es ja okay sich einen kleinen Notvorrat für eine Woche oder so anzulegen, aber ich verstehe einfach nicht, warum manche Leute jetzt gleich für mehrere Monate Lebensmittel hamstern

So richtig habe ich das in Wien nicht beobachten können. Letztes Wochenende waren im Supermarkt ums Eck etwas mehr Barilla-Nudeln weg, heute wieder volle Regale. Und das, obwohl ich in einem Bezirk wohne, in dem gestern zwei Schulen gesperrt wurden, also mehrere hundert Familien betroffen sein müssen. Wobei ich nicht weiß, ob die alle in Quarantäne sind oder nur nicht in die Schule dürfen.

Lawe schrieb:Am Wochenende fahre ich meistens in die Heimat. Dies habe ich jetzt unterlassen, da ich Zuhause eine alte Oma habe und einen Vater, der ein Risikopatient ist.

Das finde ich sehr vernünftig. (So würde ich das auch machen.)

Lawe schrieb:Ich weiß nicht, was wir haben. Es geht uns beiden auch wieder besser (haben uns selbst mit Medikamenten eingedeckt). Seit gestern habe ich auch wieder normale Temperatur.
Am Montag muss ich eigentlich wieder in die Uni. Weiß nicht Recht, was ich machen soll.

Du könntest dich beim (Hausarzt), wenn du wirklich auf Nummer Sicher gehen möchtest, zunächst auf Influenza testen lassen, und auch gleich das Covid-Thema ansprechen. Dann aber auch vorher anrufen, nicht einfach vorbeikommen. Man kann auch auf eigene Faust sich testen lassen, dann kann es aber sein, dass man den Test selbst zahlen muss.
Du solltest auch bedenken, dass du ab Testabnahme dich bereits isolieren solltest, bzw. der Arzt dir das raten muss.
Diese Regel "mit einer infizierten Person Kontakt gehabt haben" ist so sicher auch nicht mehr, ich hatte ja den entsprechenden Fall aus Oberbayern verlinkt

Also, mein persönlicher Rat (wenn ich du wäre), ich würde mich tatsächlich testen lassen - dann musst du dir keine Sorgen mehr machen, andere anzustecken. Zudem entsteht für dich hoffentlich kein großer Nachteil (oder für andere, wenn es eine Arbeitsstätte wäre), wenn du an der Uni mal ein paar Tage fehlst.

Alles Gute und gute Besserung! :)

Blues666 schrieb:Die Verbreitung von Halbwissen, Unwahrheiten und dergleichen, das ist bedrohlicher. Facebook wurde 2004 gegründet, Twitter 2006, Instagram 2010. Und YouTube 2005. Die Möglichkeit, sich heute mit Wissen zu versorgen ist heute ungleich größer als noch vor 10 Jahren. Damit ist allerdings auch die Gefahr gestiegen, sich mit Bullshit zu infizieren.

Genauso sieht es aus. Hat für mich mittlerweile zum Teil die gleiche Qualität wie „die Erde ist eine Scheibe“ oder „Flüchtlinge fressen Kinder“. Mich wundert langsam garnichts mehr

Blues666 schrieb:By the way: netter Ava. :D

;)

yong schrieb:Es ist eine durchaus sinnvolle Forderung Teile des öffentlichen Lebens still zu legen

Ich lese hier immer wieder die Forderungen Schulen, KITAs und dergleichen zu schließen. Aber was ist mit dem öffentlichen Verkehrsmittel bzw. jene die darauf angewiesen sind? Oder Supermärkte? Leider sind auch viele Erwachsene nicht hygienischer als Kinder und der Satz: "Halte dir beim Husten oder Niesen die Hand vor dem Mund" ist mehr schädlich als nützlich.

Außerdem würde es gar nichts bringen, wenn zwar alle Schulen und dergleichen geschlossen sind, man sich aber dennoch trifft und sich vielleicht fröhlich anhustet. Dürfen die Kids dann überhaupt in die frische Luft oder müssen sie die ganze Zeit im Haus bleiben? Gibt es eigentlich die Möglichkeit währenddessen die Kinder daheim angemessen zu unterrichten?

Die gleichen Fragen stellen sich mit "das öffentliche Leben lahmlegen."
Hier geht es um mehr als nur Jux und Tollerei, sondern oft auch um lebenswichtige Versorgungen, wie bei der Rettung oder Feuerwehr.

https://www.welt.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland/article206370337/Notaerzte-warnen-vor-Corona-Hysterie.html

AliceT schrieb:Du könntest dich beim (Hausarzt), wenn du wirklich auf Nummer Sicher gehen möchtest, zunächst auf Influenza testen lassen, und auch gleich das Covid-Thema ansprechen. Dann aber auch vorher anrufen, nicht einfach vorbeikommen. Man kann auch auf eigene Faust sich testen lassen, dann kann es aber sein, dass man den Test selbst zahlen muss.

Wie gesagt, wir haben beim Hausarzt angerufen. Die wollten auf keinen Fall, dass wir vorbei kommen.
Den Test selbst zahlen, ist nur eine Option, wenn er nicht viel kostet, denn wir haben schlichtweg kein Geld für so eine Ausgabe.

Ich wollte euch das mal schildern, da ich die Begründungen so bizzar fand. Dieses "Mit infizierten Personen Kontakt haben" ist langsam hinfällig. Darüber hinaus sind wir beide jung und gesund, ja. Aber uns so abzuweisen... vor 3 Tagen ging es vor allem mir sehr schlecht und ich wäre wirklich gerne zu einem Arzt gegangen.

@Narrenschiffer

Narrenschiffer schrieb:Letztes Wochenende waren im Supermarkt ums Eck etwas mehr Barilla-Nudeln weg, heute wieder volle Regale.

Bei uns hier in einer bayrischen Stadt war es ebenfalls das Regal mit den Barilla-Nudeln, das ziemlich leer war. Aber das wird wohl damit zu tun haben, dass diese Marke auch in Italien recht beliebt ist, im Gegensatz zu Nudeln von deutschen Herstellern wie Bernbacher. Davon gab es nämlich noch mehr als genug in den Regalen.

Ich bezog mich mit den Hamsterkäufen auch eher auf das, was ich über Medien oder Forenbeiträge von anderen Regionen mitbekommen habe.

Ich fände es übrigens sehr interessant mal ein Interview mit einem dieser Hamsterkäufer von Lebensmitteln zu hören oder zu lesen, aus dem hervorgeht, was eigentlich die genauen Beweggründe dafür sind. Falls jemand einen Link zu sowas hat, würde ich mich freuen.

Lawe schrieb:Dieses "Mit infizierten Personen Kontakt haben" ist langsam hinfällig.

Warum ist das langsam hinfällig??

Atrox schrieb:Warum ist das langsam hinfällig??

Ich finde es halt schwachsinnig zu sagen, dass man das Virus nur haben kann, wenn man mit infizierten Personen Kontakt hatte. Das war deren Begründung, weshalb wir nicht getestet wurden.

Lawe schrieb:"Mit infizierten Personen Kontakt haben"

Ich weiß auch nicht, inwiefern diese Aussage noch stimmt. Es scheint jetzt wohl egal zu sein, ob nach Italien fährt oder in Deutschland bleibt.

Ich möchte auch noch mal klar stellen, dass ich keine Person bin, die dieser übertrieben Panik verfallen ist. Gleichzeitig finde ich aber auch, dass man das Ganze nicht unterschätzen sollte.
Als mein Mitbewohner und ich erste Symptome entwickelt haben, habe ich mir erst mal keine Sorgen gemacht. Wie gesagt, ich habe keine chronischen Erkrankungen und bin sehr selten krank.

Ich mache mir vorrangig Sorgen um Kranke und Alte, die ich vielleicht anstecken könnte.

Lawe schrieb:Ich mache mir vorrangig Sorgen um Kranke und Alte, die ich vielleicht anstecken könnte.

Dann sollte man die Testkapazitäten auch vorrangig für diese Gruppe reservieren, denke ich.

JohnDifool schrieb:Bei uns hier in einer bayrischen Stadt war es ebenfalls das Regal mit den Barilla-Nudeln, das ziemlich leer war.

Der Grund dafür könnte dieser sein:

Während viele Bundesbürger aus Angst vor dem Coronavirus ihre Vorräte an Nudeln und Konserven aufstocken, hat Rewe zahlreiche Produkte des Pasta-Herstellers Barilla aus seinen Regalen verbannt. Grund dafür seien die vom italienischen Unternehmen geforderten Preiserhöhungen, heißt es

https://www.t-online.de/leben/essen-und-trinken/id_87444228/preis-kampf-rewe-nimmt-barilla-nudeln-aus-dem-angebot.html

Recht so.

GhOuTa schrieb:Da ist das "Bashing" der stinknormalen Menschen, die eben nicht in Not geraten wollen und sich selbst versorgen, ziemlich irrational und trifft die Falschen.

Wenn ich den Einkaufswagen vollpacke und einen Großteil der greifbaren Waren abstaube, mir "fast" alles nehme und anderen wenig übrig lasse, ist das ok? Im egoistischen Sinne vlt, aber im gemeinschaftlichen Sinne?

Wenn ich als "stinknormaler Mensch" noch aus Paranoia oder Profitgier Desinfektionsmittel/Masken quasi aufkaufe (über einen an sich nachvollziehbaren Eigenbedarf hinaus) oder gar aus öffentlichen Einrichtungen entwende (klaue), ist das irrational und trifft die Falschen wenn man sich darüber aufregt?

Darüber darf man sich nicht aufregen, oder was?

Wenn ich ein paar mehr Nudelpackungen, Konserven, Desinfektionsmittel oder Masken kaufe ist das vollkommen ok oder nachvollziehbar. Wenn ich als Einzelperson/Haushalt über ein übertriebenes Maß hinaus aufkaufe und sinngemäß das halbe Regal abstaube (oder alles) oder klaue, nicht mehr so wirklich. Das meine ich.

Atrox schrieb:Dann sollte man die Testkapazitäten auch vorrangig für diese Gruppe reservieren, denke ich.

Ich kann dir da nicht ganz übereinstimmen. Wo ist der Sinn, wenn (ich beziehe es jetzt mal auf meine Situation) mein Mitbewohner und ich nicht getestet werden, wir beide nach kurzer Zeit wieder zur Arbeit/ Uni fahren mit den Öffentlichen und im Prinzip Leute anstecken können?

Blues666 schrieb:Die Verbreitung von Halbwissen, Unwahrheiten und dergleichen, das ist bedrohlicher. Facebook wurde 2004 gegründet, Twitter 2006, Instagram 2010. Und YouTube 2005. Die Möglichkeit, sich heute mit Wissen zu versorgen ist heute ungleich größer als noch vor 10 Jahren. Damit ist allerdings auch die Gefahr gestiegen, sich mit Bullshit zu infizieren.

Und die Bild-Zeitung 1952.

Die Darstellung suggeriert, dass Menschen vor Gründung dieser Plattformen nicht durch Falsch-Informationen in die Irre geführt oder gar zu kollektiver Destruktivität verführt worden wären. Wenn man sich die Geschichte des 20. Jahrhundert betrachtet, wiederlegt die diese Annahme aber recht gründlich. Wenn die Information und Beeinflussung der öffentlicher Meinung ausschließlich in korporativer Hand liegt führt das regelmäßig zu Exzessen. Insofern sollt man einfach verstehen dass das Internet eine neue Form von Medienkompetenz voraussetzt, und dass Beiträge von niedriger Qualität in Sozialen Medien allenfalls ein Aspekt des Ganzen sind. Falschnachrichten, auch in Form von Kampagnen, finden sich heute wie früher auch in den vermeintlich zuverlässigen Medienorganen.
Und zurück zu Corona, wo wird hier eigentlich gefaket und gehoaxt?
Irgendwelchen Bullshit auf YT erkennt doch vermutlich jeder als solchen und außerdem ist mir jetzt eigentlich nichts dieser Art untergekommen in den letzten Tagen im Bezug auf dieses Thema, zumindest was eine nennenswerte Verbreitung erfuhr. Ich hab überwiegend nur Beiträge gefunden, die sich um eine weitgehend ausgewogene, vernünftige und auch nicht panik-schürende Berichterstattung bemühten.

@Lawe

Naja, die Empfehlung des RKI ist doch klar: Hast du Symptome, bleib zuhause. Wenn du zu den 80 % mit mildem Verlauf gehörst, kann dir doch egal sein, ob es Influenza oder Corona ist.

Atrox schrieb:Naja, die Empfehlung des RKI ist doch klar: Hast du Symptome, bleib zuhause. Wenn du zu den 80 % mit mildem Verlauf gehörst, kann dir doch egal sein, ob es Influenza oder Corona ist.

Also ich weiß nicht, wie das bei deinem Arbeitgeber ist, aber einfach zu Hause bleiben ist für meinen Mitbewohner keine Option. Ich kann übrigens auch nicht einfach von der Uni fehlen ohne Krankmeldung, sonst kann ich den Kurs noch mal machen.

GhOuTa schrieb:Da ist das "Bashing" der stinknormalen Menschen, die eben nicht in Not geraten wollen und sich selbst versorgen, ziemlich irrational und trifft die Falschen.

... somit versucht man halt zu verhindern das jene, sich als "angepasste brave Masse" und "als ganz normale Menschen" sehen (wollen) anfangen, sich im großen Stil vor zubereiten. Die Regale sind leer weil sich mal ein paar mehr Leute gleichzeitig für 1-3 Wochen eindecken wollten, was auch vernünftig ist. Und das, wo es noch nicht mal los ging, die größten Rattenschwänze kommen erst noch.

Echte Prepper gehen jetzt garantiert nicht einkaufen, schon alleine weil Supermärkte Übertragungshochburgen sind und weil sie es natürlich nicht müssen. Die sitzen tiefenentspannt vor dem Netz und schauen, welchen step die breite Masse als nächstes macht ;) Auf diverse Krisen effektiv vorbereitet zu sein ist ein langwieriges & teures Hobby, oft auch für Menschen die schon mal Not & Hunger erlebt haben. Sowas prägt. Was solche Menschen Wissen: Menschen werden in Krisen schnell zum gefährlichsten Tier, wesentlich gefährlicher als jeder Corona-Virus. Und wenn es hart auf hart kommt beißen den letzten die Hunde. Egal für wie Nobel und gerecht sich jetzt noch viele halten, Moral ist das erste was sich verabschiedet wenn Menschen hungrig und krank sind.

Lawe schrieb:Ich mache mir vorrangig Sorgen um Kranke und Alte, die ich vielleicht anstecken könnte.

Lawe schrieb:Ich kann übrigens auch nicht einfach von der Uni fehlen ohne Krankmeldung, sonst kann ich den Kurs noch mal machen.

Na was denn nun?

@Atrox Was genau ist denn jetzt dein Problem? Wo ist der Widerspruch in meinen Aussagen?
Falls ich das Virus habe und es offiziell bestätigt bekomme, kann ich zu meiner Uni gehen und bekomme keine Probleme, wenn ich Zuhause bleibe. Für meinen Mitbewohner gilt das selbe bei seiner Arbeit.
Vielleicht haben wir auch beide nur eine Grippe, man weiß es nicht.
Wenn du nicht siehst, was das Problem an der ganzen Sache ist, dann tut es mir auch leid.