Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

Pallas schrieb:Wie sehen eigentlich Leute, die Spazierengehen für so gefährlich halten, eigentlich öffentliche Verkehrsmittel?

Ich weiß, das erstere kann man als Luxus sehen, und Leute, die die Öffis nehmen, haben keine andere Wahl, aber ein Mindestabstand wird nicht immer möglich sein.

Wie wird damit genau umgegangen?

Ich kann bei mir nicht klagen; mit dem Bus zum Bahnhof, mit der Bahn weiter. Bus kann ich überspringen, dann muss ich zu Fuß zum Bahnhof oder zurück.

Ich kann dank gleitender Arbeitszeit in einem gewissen Zeitrahmen selbst bestimmen wann ich anfange oder aufhöre (wer das nicht kann und nicht an ein festes Schichtsystem gebunden ist kann ggf. jetzt mit dem Arbeitgeber aufgrund gegebener Umstände die Zeiten anpassen - vlt. trägt er das mit) und daher wähle ich eine frühe Zeit in der generell wenig los ist. Quasi noch vor den alten Stoßzeiten fahren, sehr früh, so ab 5:00 Uhr in die Bahn. Weg ist auch etwas länger, daher passt das.


Generell ist mein Eindruck auf meinen Strecken im Rheinland (wenn es mich nicht dienstlich woanders hin verschlagen sollte), dass es nun generell ruhiger geworden ist. Morgens ist kaum wer unterwegs und es gibt viel Platz in den Bahnen, nachmittags/abends sind sie Züge und Busse auch sehr ausgedünnt. Wo vorher in der Regel beispielsweise in den 4-er Sitzen auch mal 2 oder mehr Personen saßen hat man nun in der Regel als Einzelperson eine Vierer-Kombi für sich.

Kurzum ist mein Eindruck, dass auf meinen Strecken weniger Leute unterwegs sind und man auch mehr Platz im Zug hat, als vor Corona.

jada schrieb:Siehst du hier im Strang, wie gut es bei den Erwachsenen und Heranwachsenden funktioniert...

Die überwiegende Mehrheit ist doch selbst hier im Strang ganz vernünftig. Die Querschläger schreien halt ziemlich laut.

Und ansonsten liegt es halt an den Eltern selbst, den Kindern das kindgerecht zu erklären. Tut man das sonst nicht, mit all dem, was durch die Nachrichten geht?

@jada

Ja die Situation ist auch für Kinder beschissen. Um so mehr freut es mich das diese wenigstens auch nach draußen dürfen. Damit die Familien eben nicht nur daheim rumglucken müssen und die Kinder sich wie eingesperrt fühlen. So kann man mit ihnen raus gehen, wenigstens in den Wald, oder den Schrebergarten, halt dahin wo sonst auch kaum andere Menschen sind. Was ich gern für mich weiterhin in Anspruch nehmen möchte, dass soll auch jeder andere dürfen.

jada schrieb:Meiner Meinung nach ist es aber gefährlich, wie unsere Gesellschaft gerade reagiert. Ich, Ich, Ich....

Einige Unvernünftige wird es immer gehen. Damit meine ich natürlich jene, die meinen sich unbedingt in Gruppen bewegen zu müssen.

Diese werden natürlich ermahnt und falls das nichts fruchtet, werden Bußgelder angesetzt.

Zunami schrieb:Nun ja, man wird sehen was kommt. Ich bleibe drinnen, hab zum Glück eine großen Balkon für frische Luft und Sonne und hoffe, das wir verschont werden - erstmal

Nicht jeder hat einen eigenen Balkon oder Garten.

Pallas schrieb:Nicht jeder hat einen eigenen Balkon oder Garten.

eben, deswegen schrieb ich ja "zum Glück" .. oder was möchtest du damit sagen?

Eine Ausgangsregelung mit Spazieren, Joggen ect wäre natürlich das beste für alle, nur glaube ich eben nicht, dass das funktionieren wird.

Was die Kinder angeht: viele nervt es vermutlich auch gerade an, das sie ihre Kinder mal 24 h "am Hals" haben (was anstrengend ist, keine Frage). Sehe es aber gerade im Bekanntenkreis und erschrecke darüber ... ich hab selber keine Kinder, aber wenn ich höre, das eine Dame sich darüber echauffiert wie anstrengend ihre 3 Kinder sind weil sie diese wirklich noch nie selbst betreut hat, so greif ich mir schon an den Kopf. Sie hat sich wirklich wortwörtlich bei meiner Schwiegermutter beschwert, das "die Kinder total anstrengend sind, es nervt, sich mit ihnen beschäftigen zu müssen". WOW. Das nur mal als random Gedanke dazu (wenn erlaubt).

@Zunami

Diese Regelung gibt es ja und wieso soll das nicht funktionieren?

Kurze Eindrücke einer Innenstadt ohne Ausgangssperre:

Ich bin eben in die Innenstadt (in einer Stadt in NRW, wird aber sicherlich in vielen vergleichbaren halbwegs größeren Städten vergleichbare Szenen geben) gegangen um das quasi zuvor "bestellte" oder zurückgestellte Fläschchen mit Desinfektionsmittel aus einer Apotheke zu holen. Wäre da "Ausgangssperre" gewesen, wäre das auch kein Problem gewesen.

Für einen Freitag(nach)mittag war es ungewöhnlich ruhig und ich bemerkte, dass sehr viele Geschäfte geschlossen waren - aus gegebenem Anlass. Das war schon sehr ungewöhnlich. Es war zwar in der Innenstadt noch "einiges" los, aber nichts was einem pre-Corona Freitagnachmittag gerecht werden würde, eben auch dem Umstand geschuldet, dass ein Teil daheim bleibt. Ich meldete mich dann an und hielt noch einen kurzen Plausch - ja, da hing nun übrigens auch so ein Glas zwischen Kunde und Verkäuferin.

Auch wenn es scherzhaft gemeint war, aber leicht bedenklich fand ich dann die verabschiedenden Worte der Verkäuferin:

"Passen Sie gut darauf auf."

Es bestand Situationskomik, weil ich dann aus der Apotheke raus bin und die Flasche so wegsteckte wie ein Drogenkäufer, der gerade sein Gras oder Heroin gekauft hat und damit schnell und möglichst konfliktfrei verschwinden will. Wäre das eine Klorolle gewesen hätte man mich vermutlich direkt abgestochen und beklaut...

Bedenklich, weil der Scherz eigentlich in diesen Zeiten nicht mehr ganz als Scherz betrachtet werden kann, wo sich bestimmte Leute um überzogene Mengen Klopapier streiten/handgreiflich werden, wo Menschen Desinfektionsmittel bzw. Masken klauen und wo du einfach damit rechnen musst, dass dir in einer Innenstadt jemand so ein Ding auch theoretisch aus der Hand reißen und weglaufen könnte.

Das ist bei dem "Witz" eben das Traurige - man kann das Implizierte nicht mehr so ganz ausschließen.

@Pallas
@Bone02943
@GranaPadano
Danke für eure Rückmeldungen.

Natürlich erläutert man seinen Kindern die Welt - so gut es geht.

Es ist für sie aber gerade eine extreme Ausnahmesituation. Die Erwachsenen sind zumindest unruhig bis hin zum durchdrehen. Das können wir versuchen vor ihnen zu verstecken, schaffen wir aber nicht.

Dann wird jetzt Absperrband um "ihr Hobby" gewickelt. Das bekommen sie unweigerlich mit. Die Aktion ist richtig, aber sie wissen, dass Absperrband nichts gutes bedeutet.


Für Erwachsene wäre das:
Job weg, Hobby weg und gefährlich und du bist ein großes Ansteckungsrisiko.

Das wäre für den Großteil der Erwachsenen zu viel.

Phantom_773 schrieb am 31.01.2020:Nein..
Ist ein Virus, der mich befällt oder nicht.

Von Dieser Aussage, trete ich nun zurück.
Mittlerweile mache ich mir Sorgen, vor allem um unsere älteren Mitbürger...
Jeder wird wohl einen Menschen haben, der älter ist und diesen Schützen wollen.
Und jeder sollte das auch tun!

Und jeder, der in einem Wohnblock wohnt, sollte für seine älteren Mitbewohner, mit einkaufen gehen. Wenn sie es denn zulassen.

Ein Gedankenexperiment:

Angenommen irgendwo wäre ein Bio-Reaktor in einem Chemiewerk hochgegangen und es gäbe einen Fallout einer roten Flüssigkeit, der vom Wind weiterverbreitet werden würde und der bei Berührung u.U. eine Infektion hervorrufen könnte.

Die Infizierten bekämen dann rote Punkte im Gesicht.

Die Infektion selbst wäre für Kinder und Jugendliche - im Gegensatz zu Erwachsenen oder gar Senioren -weitgehend harmlos, sie könnten die Infektion aber weitergeben.

Ich wette darauf: Kein Mensch würde seine Kinder mehr auf die Straße lassen und wir würden hier keine Diskussionen über Polizeistaat, die Berechtigung von Ausgangsverboten, gelangweilte Kinder o.Ä. führen.
Alle empfohlenen Schutzmaßnahmen würden ohne Murren angewendet.

Den Virus sieht man halt nicht...

@jada

Im Grunde aber gleichen sich die Maßnahmen ja. Was für Kinder der Spielplatz, ist für Erwachsene das Café, die Kneipe oder der abendliche Treff mit Freunden an stadtbekannten Punkten.
So sind diese Einschränkungen ja auch vorhanden.
Sicher muss man Kindern die ganze Situation noch etwas anders erklären, ihnen nicht einreden sie wären eine Gefahr für andere. Sondern einfühlsam erklären warum die Lage gerade so ist, wie sie ist.

Ein befreundetes Paar, mit drei kleinen Söhnen die wirklich nicht immer einfach sind, haben nun auch eine Situation die so eben noch nicht eingetreten ist. Aber auch für sie ist es sicher toll, dass sie die vielleicht 400m Meter noch zu ihrem Schrebergaren gehen können. Eben weil die Spielplätze geschlossen sind und iwann fällt wohl jedem die Decke auf den Kopf. Kinder können derzeit auch nicht zur Schule oder in die Kita, so wie Erwachsene wenigstens die Arbeit haben.
So aber können sie in den Garten gehen und dort spielen. Da ist auch genug Abstand zu fremden Menschen.

Trailblazer schrieb:Den Virus sieht man halt nicht...

Schlimmer!
Man sieht Teilweise nicht mal die Auswirkungen, des Virus!(Soweit ich es weiß)
Man könnte auch ganz ohne Symptome sein und trotzdem das Virus verbreiten.

Während Bayern und Hessen Ausgehverbote einsetzen, um die Verbreitungsgewschwindigkeit des SARS-CoV-" Virus hoffentl zu bremsen, will in Berlin ein Teil der Abgeordneten sogar einen deutschlandweiten Sonderweg:

Linke will keine Ausgangssperre in Berlin

Einer von Müllers Koalitionspartnern, die Berliner Linke, ist derweil entschieden gegen eine Ausgangssperre. "Jedes andere Mittel muss erst ausgeschöpft sein", sagte Linke-Chefin Katina Schubert am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Eine Ausgangssperre bedeute keine verlängerten Schulferien. "Wir sperren dann Leute ein", sagte die Landesvorsitzende. "Wer jetzt laut danach schreit, will politisch Kapital daraus ziehen und den starken Mann spielen."

Hinzu komme, dass eine vollständige Ausgangssperre nicht zu kontrollieren sei. Schubert sprach sich dafür aus, dass Berlin unabhängig davon entscheiden sollte, wie andere Bundesländer mit dem Thema umgehen: "Die Situation in Berlin ist eine andere als im Schwarzwald, das ist nicht vergleichbar", so die Linke-Vorsitzende.

https://www.rbb24.de/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege/ausgangssperre-politik-mueller-wegner.html

Ich glaube nicht, dass sich das Virus um parteipolitische Krakeler oder Großstadtverliebte Menschen schert.

Wenn Berlin die Chance verpasst, dem exponentiellen Anstieg zu bremsen, wird die Stadt bald von den Konsequenzen dieses Handelns heimgesucht werden.
Gleichzeitig sucht die Stadt ja bereits händeringend um medizinisch gebildetes PErsonal aus der Bevölkerung um sich für den großen Ansturm auf Kliniken im Fall eines starken Anstiegs von covid-19 PAtienten reagieren zu können.
Beleg, hatte das schon mal gepostet
https://www.tagesspiegel.de/berlin/medizinisches-personal-gesucht-berliner-krankenhaeuser-bitten-bevoelkerung-in-coronakrise-um-hilfe/25661894.html


Derweilen ist nun auch der Bezirksbürgermeister von BlnMitte an SARS-CoV-2 erkrankt

Der Berliner Bezirksbürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), hat sich mit einer eindringlichen Botschaft aus der häuslichen Quarantäne gemeldet.

„Akzeptieren Sie die Einschränkungen Ihrer persönlichen Freiheit, die aktuell leider notwendig sind“, wandte sich der 53-Jährige am Freitag in einem auf Twitter verbreiteten Video an die Berliner. „Auch ich bin an Corona erkrankt“, teilte er darin mit.

wer sich das eindringliche Video anschauen möchte, findest es in diesem link:

https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/mittes-bezirksbuergermeister-stephan-von-dassel-mit-corona-infiziert-und-in-quarantaene

Der Grünen-Politiker rief dazu auf, die Empfehlungen in der Corona-Krise zu beachten und soziale Kontakte auf das absolut notwendige Minimum zu beschränken, Abstand zu anderen Menschen zu halten und nicht in Gruppen zusammenzukommen. Damit soll die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden.

seine Botschaft an ALLE ist klar und deutlich formuliert.
Es wäre so wichtig, dass sich alle daran halten :(

Phantom_773 schrieb:Man könnte auch ganz ohne Symptome sein und trotzdem das Virus verbreiten.

Ja, ich denke gerade deshalb ist es so wichtig die Maßnahmen einzuhalten, um jene zu schützen, die es schlimmer treffen kann.

Viele Deutsche missachten in der Corona-Krise die gebotenen Verhaltensregeln – trotz tödlicher Gefahr für Mitmenschen. Deshalb erwägt die Bundesregierung eine bundesweite Ausgangssperre. Doch wie wäre das rechtlich möglich, und was hieße das für die Bürger?

https://www.welt.de/politik/deutschland/article206672381/Corona-Das-droht-den-Deutschen-bei-einer-nationalen-Ausgangssperre.html

https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-warum-raucher-staerker-durch-das-coronavirus.2850.de.html?drn:news_id=1112076 (Archiv-Version vom 19.03.2020)

Wer sich mit dem Corona-Virus infiziert, kann in der Regel auf einen milden Verlauf hoffen. Problematischer wird es für Risikogruppen – und zu denen zählen auch Raucher, und zwar offenbar unabhängig vom Lebensalter. Professor Michael Pfeifer, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) beruft sich dabei auf Zahlen aus China. Dort habe man festgestellt, dass der Verlauf einer Infektion mit Covid-19 bei Rauchern häufig heftiger ausfällt als bei Nichtrauchern.

Wer es immer noch nicht begriffen hat. Raucher gehören auch zur Risikogruppe. Unabhängig vom Alter.

Immer dieses Denunziantentum dieses jammern

Es ist doch wohl normal das es etwas dauert bis es die meisten oder alle kapiert und umgesetzt haben NICHT in grösseren gruppen rumzulaufen und auf party und private treffen zu gehen.
Ist doch klar das es immer wieder ausreisser gibt aber bei jedem ersichten einer gruppe oder jugendliche oder noch hustende und nicht abstand haltende menschen HIER sofort rumzujammern und in petzerischer manier alles schlecht zu reden und eine stimmung zu verbreiten als wären die städte und wiesen voll ist echt eklig!

Die meisten ca 70-80 % halten sich dran.
Die strassen autobahnen sind fast leer.
80-90% der geschäfte zu
80-90 % der leute sind zuhause
Ich sehe kaum mehr gruppen im ruhgebiet!

Hört auf nach ausgangssperren zu schreien und negativität zu verbreiten!

Übrigens gibt es einen weiteren Risikofaktor, der seltsamerweise nirgendwo erwähnt wird: ein hoher BMI

Wir wissen zum Beispiel, dass ein hoher Body-Mass-Index ein großer Risikofaktor für Covid-19 ist,

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-03/christian-drosten-coronavirus-pandemie-deutschland-virologe-charite/komplettansicht