sooma schrieb: Es leben hier auch viele alte Menschen, die haben nicht viel und teilen sich ihr Geld genau ein. Die meisten von ihnen kaufen auch immer nur genau so viel, wie in den Rollator passt oder zu tragen ist.
Wir kaufen für über 80 Jährige Nachbarn ein - die schon definitiv am Abend ihres Lebens angekommen. Wir waren schon froh, dass sie nicht mehr selbst in den Laden gehen wollen.
Da ist es einfach so, dass sie nicht mehr so strukturiert denken können, damit sie das alles überblicken. Sie bekommen das Mittagessen geliefert, aber sie tun sich schwer damit, das Frühstück und das Abendessen für einige Tage vorzuplanen. Letzlich waren wir da und lieferten unsere Einkäufe ab und sie rief drei Minuten später an "gab es keine Eier?" - klar gab es die, sie hatte vergessen, sie auf die Liste zu setzen.
Was macht man da? Wir gehen dann immer nochmals los - wir kennen sie nun auch nicht gut genug, um zu wissen, ob sie genug im Haus haben, um z.B. die fehlenden Eier kompensieren zu können. Sie sind auch völlig in den Strukturen verhaftet. Sie wollte unbedingt auf den Friedhof um das Grab eines Angehörigen zu bepflanzen, der ihr sehr nahe stand - da haben wir Pflanzen im Baumarkt gekauft, obwohl das sicher sehr "unnötig" war - für sie war es eine absolute Herzensangelegenheit.
RayWonders schrieb:sooma schrieb:
Viele Käufer orientieren sich auch am Preis und kaufen ganz bestimmte Dinge in ganz bestimmten Läden.
Gerade jetzt: Ich finde der Preis für verschiedene Produkte ist schon massiv gestiegen - nur berichtet darüber niemand. Gemeinsam mit den -für vielen Haushalten- gesunkenen Einnahmen ist das keine gute Sache.
Gerade wenn nun auch die Tafeln etc. geschlossen sind - da kann ich Leute verstehen, die einfach versuchen, das wenige Geld, was sie haben, zusammenzuhalten.
RayWonders schrieb:ist das wirklich immer noch so? mal abgesehen von Brötchen zum Aufbacken scheint es hier alles zu geben.. ich dachte eigentlich die Hamsterkäufe sind vorbei und die allermeisten haben sich eingedeckt und die Regale sind wieder gefüllt..
Bei uns fehlt noch immer Klopapier - ich glaube, das ist nun so ein psychologisches Ding: Wenn es da ist, wird es gekauft, ob Bedarf ist, oder nicht - dadurch entsteht ein neuer Engpass ... Hefe gibt es auch nirgends.
Nudeln gibt es mal und mal nicht ...
Ich bin mir auch nicht sicher, ob das alles Hamsterkäufe sind - ich habe ja z.B. drei Kinder - eins in der gymnasialen Oberstufe, normal isst sie unter der Woche in der Schule, das zweite isst dreimal nicht daheim, das eine isst einmal bei meiner Mutter und wir gehen essen dann essen. Wir kaufen und brauchen nun doch ganz andere Mengen, wenn man plötzlich für drei Teenager noch drei volle Mahlzeiten am Tag bereitstellen soll.
RayWonders schrieb:Ich war auch eigentlich Anfang der Woche schon, hier im Kaufland. Da hat eine Kassiererin auch ein wenig angeklagt, dass manche wegen 3 Produkten zu kaufen in den Laden kommen.
Da liegen irgendwie die Nerven blank. Wir waren die Woche schon unterwegs und haben insgesamt für vier Nachbarn/ Verwandte mitgekauft. Eigentlich fanden wir uns vorbildlich. So waren wir Dienstagmorgen direkt nach der Ladenöffnung da (da wir dachten, da ist wenig los).
Wir haben daheim schon die riesige Einkaufsliste in Abteilungen unterteilt "Obst/ Gemüse, Milchprodukte ...) und festgelegt, wer wo was holt. Unser Einkauf war insgesamt für 15 Leute - da wurde ich auch angemotzt dass (1) Hamsterkäufe nicht erwünscht sind und wir (2) einzeln kommen sollen, nicht zu zweit (das Zeug passte nicht in einen Wagen, wir haben uns erst an der Kasse wieder getroffen und eben zusammen gezahlt) und waren mit zwei vollen Wagen unterwegs.
Gestern habe ich echt freundlich gefragt (aus vier Meter Entfernung), ob man irgendwas von Hefenachschub wüsste - da wurde ich echt angepampt.
Andante schrieb:Das Problem sind wohl auch weniger ein paar geöffnete Baumärkte mehr oder nicht. Das Problem sind eher die Leute, die sich nicht an Abstands- und sonstige Regeln halten
