Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Coronavirus (Sars-CoV-2)

60.023 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Virus, Krank ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Coronavirus (Sars-CoV-2)

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 11:20
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Es gibt auch außer Corona noch mehr Viren, gegen die es keinen Impfstoff gibt.
Wahrscheinlich werden andere neue Viren auftauchen, insofern werden Mundnasenmasken auch nach der erfolgreichen Entwicklung eines Corona Impfstoffs nützlich bleiben.
Ob man so etwas trägt, bleibt jedem selbst überlassen.
Es gab auch vor November 2019 schon Viren.

Zum einen werden nicht alle über eine Tröpfcheninfektion übertragen.

Zum anderen macht es wenig Sinn dauerhaft mit einer OP oder gar FFP 2 Maske herumlaufen.

Das ist höchstens im Falle der Pandemie an Örtlichkeiten sinnvoll wo man schwer Abstand halten kann.

Die Masken brauchen Menschen die in der Pflege arbeiten wesentlich dringender.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich sagte ja nach der Krise. Dann, wenn sich irgendwann alles wieder zur Normalität eingependelt hat. Das wird natürlich dauern.

Und was du soziale Wohltaten nennst, sehe ich als soziale Notwendigkeit an.
Die Krise nach der Pandemie wird lange andauern.

Ich sehe es nur realistisch, der Mindestlohn wurde in guten Zeiten nicht der Realität angepasst und daher ist es unwahrscheinlich das dies in schlechten Zeiten passiert.

Bei hoher Arbeitslosigkeit wird die Armut eher zunehmen und Sozialleistungen gekürzt werden.
Saskia Esken hält eine einmalige Vermögensabgabe für eine Möglichkeit um die Lasten fair zu verteilen und Bernd Riexinger und Dietmar Bartsch von DIE LINKE schlagen eine einmalige fünfprozentige Abgabe auf Vermögen, die größer als eine Million sind, vor.
Wer das glaubt, glaubt auch daran das Zitronenfalter Zitronen falten.

Anzeige
2x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 11:25
Zitat von telemanteleman schrieb:Viele Menschen kümmern sich auf einmal auch um andere.
Erziehen die eigenen Kinder zuhause.
Fahren weniger Auto, achten auf Hygiene, und verzichten
auf überflüssigen Konsum.
Tja.. und ich musste aufgrund von Corona meinen Dienst bei der Nachbarschaftshilfe an den Nagel hängen. Weil es alte Leute gibt , die nicht dazu in der Lage sind an die Haustüre zu kommen um die Einkäufe abzuholen...und es sehr viele sozial engagierte Menschen gibt, die selber zu ner Risikogruppe gehören und ihren Dienst einstellen mussten.
Mehr Zeit für Kinder, weniger Auto fahren und auf Konsum achten kann man auch wenn man keine Arbeit/Geld hat. Dazu braucht es kein Virus.
Und mal ehrlich, mich würde es enorm überraschen, wenn da was von hängen bleibt, sobald man die Leine wieder loslässt.


melden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 11:25
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Saskia Esken hält eine einmalige Vermögensabgabe für eine Möglichkeit um die Lasten fair zu verteilen und Bernd Riexinger und Dietmar Bartsch von DIE LINKE schlagen eine einmalige fünfprozentige Abgabe auf Vermögen, die größer als eine Million sind, vor.
Das wird ja von links immer wieder mal zur Diskussion gestellt, wenn es in den Staatskassen staubig wird. Leider - so befürchte ich - wird das auch dieses Mal wieder sang- und klanglos im Äther der politischen Ideen verschwinden. Dabei halte ich das generell für längst überfällig. Wer mehr hat, muss auch mehr geben. Wer erheblich viel mehr hat, der soll auch erheblich viel mehr abgeben müssen.


1x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 11:27
Zitat von bergsportlerbergsportler schrieb:Wenn mich die App davor warnt ein gefährliches Virus zu vermeiden.
Die App warnt dich nicht davor.
Sie gibt dir eine Nachricht wenn es unter Umständen schon zu spät ist und du dich bereits angesteckt haben könntest.


melden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 11:29
Zitat von GhOuTaGhOuTa schrieb:Ich lass mich ja gerne aufklären oder verbessern, also was sind die Herstellungskosten, was der Gewinn?
Hast Du mal was wo man sich orientieren kann, mich interessiert das Thema.
Das was ich verlinkte, von MSF, hörte sich anders an für mich bzw wies auch andere Zahlen aus.
Das lässt sich pauschal nicht sagen. In der Regel bieten Medikamente im allgemeinen einen begrenzten Zeitraum, um große Gewinne zu erzielen. Wenn Firma X nun ein Covid-19-Medikament auf den Markt bringt, verdienen die da solange gut mit bis das Patent ausläuft. Dann kommen günstigere Generika und der Markt regelt den Preis runter. Die Standardimpfungen kosten um die 50€, wenn ich es richtig im Kopf habe. Demgegenüber gibt es aber auch häufig genutzte Medikamente, die bei 2000+ € liegen. Der Preis steht in der Regel schon im Zusammenhang mit den Produktionskosten. Während das Patent läuft aber auch im Zusammenhang mit den Forschungskosten, die eben nicht gerade niedrig sind. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Abteilungen aufgelöst werden, wenn ein Patent ausläuft und das Präparat nur noch „nebenher“ läuft.

Links müsste ich raussuchen und nachreichen, da ich am Handy hänge. Ich habe von Berufswegen Kontakte in die Pharma und hatte genau zu dem Thema neulich eine längere Diskussion.


melden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 11:35
In den USA zb. wird es denke ich noch viel mehr soziale Unglücke nach der Krise geben.

Vielleicht schafft die Corana-Krise ja sogar in den USA ein Umdenken hin zu mehr sozialer Verantwortung seitens des Staates und weniger auf Eigenverantwortlichkeit der Menschen und auf Kapitalismus um jeden Preis zu setzen. Ein grundsätzliches, langfristiges Umdenken!


2x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 11:43
Zitat von LexterLexter schrieb:Kreuzbergerin schrieb:
Saskia Esken hält eine einmalige Vermögensabgabe für eine Möglichkeit um die Lasten fair zu verteilen und Bernd Riexinger und Dietmar Bartsch von DIE LINKE schlagen eine einmalige fünfprozentige Abgabe auf Vermögen, die größer als eine Million sind, vor.
Das wird ja von links immer wieder mal zur Diskussion gestellt, wenn es in den Staatskassen staubig w
Ja, und wenn die Idee gut bzw. durchsetzbar wäre, wäre sie auch schon längst verwirklicht worden. Man stelle sich einen Finanzminister vor, der auf Einnahmen verzichtet.....

Nur liegt das, was als "Vermögen" bezeichnet wird, eben meist nicht bar auf Banken herum, sondern steckt als Sachwerte in Firmen. Und gerade Firmen sind durch die Corona-Krise (Toilettenpapier- und Nudelhersteller ausgenommen) schwer gebeutelt. Die kann man nicht noch mehr schröpfen, die müssen erst mal wieder auf die Beine kommen. Wir können froh sein, wenn es nicht massenhaft zu betriebsbedingten Kündigungen kommt.


1x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 11:47
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Vielleicht schafft die Corana-Krise ja sogar in den USA ein Umdenken hin zu mehr sozialer Verantwortung seitens des Staates und weniger auf Eigenverantwortlichkeit der Menschen und auf Kapitalismus um jeden Preis zu setzen. Ein grundsätzliches, langfristiges Umdenken!
Das wird vermutlich leider nicht passieren. Trump wird wiedergewählt werden und sofern auch nur eine einzige Person weniger als die inzwischen von ihm prognostizierten 200000 an dem Virus verstirbt, wird er dies als seinen Erfolg verbuchen, so paradox das auch ist.


melden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 11:48
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Vielleicht schafft die Corana-Krise ja sogar in den USA ein Umdenken hin zu mehr sozialer Verantwortung seitens des Staates und weniger auf Eigenverantwortlichkeit der Menschen und auf Kapitalismus um jeden Preis zu setzen. Ein grundsätzliches, langfristiges Umdenken!
Das bleibt wohl ein frommer Wunsch...
Da müssten sich doch ganz grundsätzlich ändern:

- Reiseverhalten
- Essverhalten
- Gesellschaftsstrukturen

Zitat von R4z0rR4z0r schrieb:Bei hoher Arbeitslosigkeit wird die Armut eher zunehmen und Sozialleistungen gekürzt werden.
Die Anstrengung jedes Einzelnen davon wird damit nochmal um einiges härter, mehr Solidarität unter den Menschen ist da leider kaum zu erwarten.


melden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 11:59
Zitat von juanitajuanita schrieb:Auch im kleinen Sachsen könnte die Luftverschmutzung eine Rolle spielen, Leipzig und Zwickau ist stärker betroffen und zumindest von Zwickau weiß ich dass die Luft da nicht so sauber ist (ich hab mal ne Weile in der Nähe gewohnt).
Die These stimmt so nicht. Die Luftverschmutzung ist in Sachsen nicht schlimmer als anderswo in Deutschland. Die Zeiten der DDR-Industrie sind schon lange vorbei. Wenn Städte verschmutzt sind, dann durch den Verkehr!

Die ersten Fälle in Leipzig sind übrigens auf Italienrückkehrer und Skifahrer als Ursprung eingrenzbar. Das betrifft auch den Landkreis Zwickau.

Grundsätzlich liegt Leipzig aber unter dem Landesdurchschnitt bei den Infizierten. Anbei der Link auf die Infoseite der Staatsregierung:

https://www.coronavirus.sachsen.de/infektionsfaelle-in-sachsen-4151.html


1x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 12:01
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb: Angenommen, dieses System der kleinen Gruppen hätte sich bei den Grundschülern etabliert und könnte dann Schritt für Schritt von unten nach oben ausgebaut werden, wären diese Verhaltensauffälligen dann in einer kleinen Gruppe (ohne einen weiteren Verhaltensauffälligen) wieder resozialisierbar oder ist bei denen Hopfen und Malz bereits verloren?
Tatsächlich musst du da immer die Einzelfälle betrachten, so pauschal kann man das gar nicht sagen: Schüler sind auffällig, weil sie überfordert sind oder/und weil ihre häusliche Situation eine Katastrophe ist.

Es gibt ja auch ganze "Hartz4 Dynastien", wo die Eltern nicht nur nicht gelernt haben, für sich erfolgreiche Strategien anzuwenden, sondern wo Eltern mit der gesamten Haushaltsführung überfordert sind - und zweifelhafte "Werte" vorleben. Solche Eltern haben oft sehr abstruse Vorstellungen, z.B. sind sie sehr daran interessiert, dass ihre Kinder keine Ausbildungen machen "weil das nur dem System dient" oder "eh nichts bringt", oder ... Solche Kinder fehlen extrem oft, weil krank oder "krank" oder für die Betreuung der kleinen Geschwister eingesetzt. Daheim gibt es keine Infrastruktur, die lernen unterstützt oder gutheißt und oft schlechte Lebensbedingungen (überbelegter Wohnraum, Abwertung der Schule).
Zitat von ZoelieZoelie schrieb: Eine Idee ist es einfach das angebrochene Schuljahr mit der Halbjahresnote zu beenden.

Ehrlich kannst du die drei Wochen recht problemlos aufholen. Ein Schuljahr besteht aus 40 Wochen. Ausgefallen sind bei uns in B-W zwei Wochen und vier Tage. Allerdings hatten die Schüler Übungsaufgaben - wurden die bearbeitet, dann sind wir vielleicht bei einer Woche Rückstand.

Du kannst immer auch Sachen weglassen oder straffen. Daher verstehe ich die Panik nicht ganz.


Das neue Schuljahr startet dann einfach ab 1.1.2021 für alle gleich und endet am 31.12.2021.
Was machst du bis zum 1.01.? Es muss schon wieder ein geordnetes Lernsystem her - und zwar sehr zügig, wie auch immer das aussehen muss. Auch, um die Schüler aus problematischen Konstellationen wieder in einen geregelten Alltag zu bekommen.
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Auch ist es natürlich viel realistischer, dass Grundschullehrer dann bei den älteren Jahrgängen aushelfen.
Auch das wird nicht so problemlos klappen. Ist eigentlich auch gar nicht nötig. Ich würde ja sagen, man steigt mit den Hauptfächern wieder ein. Mit einer Doppelstunde am Tag - bespricht da den Stoff, gibt sinnvolle Übungen im Umfang von 120 Minuten. Fertig. Nächster Tag - nächstes Hauptfach. Darauf baut man auf.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb: Die 4 Grundrechenarten werden Eltern doch noch beherrschen, wenn es beim "homescooling" haken sollte. Falls nicht, gibt es auch noch kostenlose Portale, wie "Mathefuchs" und andere.
Das Problem ist, dass es Eltern gibt, die leider gar nicht so ticken. Bei der Grundschule hier um die Ecke konnte man z.B. das Material selbst ausdrucken oder ausgedruckt abholen - ohne, dass man eine Tür anfassen musste. Die haben wie wir die Erfahrung gemacht, dass 1/3 des Materials gar nicht abgeholt wurde. Die Lehrer haben dann bei dem 1/3 nachgefasst - oft stimmte die Telefonnummer gar nicht erst oder die Eltern waren extrem ablehnend "keine Zeit" "kein Interesse" oder man ergoß sich in Ausreden. Man versuchte also erst gar nicht, die Aufgaben zu bearbeiten - das galt auch für Leute, die nicht mal 100m von der Schule wohnten, aber auch Ausreden fanden, warum man das Material gar nicht erst holen konnte.
Zitat von R4z0rR4z0r schrieb:Die Kinder müssen auch betreut werden.
Leider gibt es in Deutschland auch Regionen wo beide Elternteile arbeiten müssen und nicht über das Glück verfügen als bspw. Beamter open end ohne Gegenleistung vollumfänglich vom Steuerzahler alimentiert zu werden.
Gerade für Brennpunktschüler ist Schule viel viel mehr als lernen -es ist eine Struktur im Tagesablauf, eine warme halbwegs gesunde Mahlzeit, Kontakt mit anders sozialisierten Mitschülern, Kontakt mit Lehrern und Sozialarbeitern, die ein Auge darauf haben, wie es den Kindern geht. All das bricht weg.

Franziska aus meiner Klasse geht es gut. Sie bearbeitet mit Mamas Hilfe die Aufgaben, hat weiterhin per Skype Klavierunterricht, die Familie geht gemeinsam spazieren, spielt Brettspiele, man backt, singt, gestaltet den Tag sinnvoll.

Franz hingegen wohnt im siebten Stock eines Hochhauses im sozialen Brennpunkt. Es leben regulär sieben Personen in einer Dreizimmerwohnung. Die Tafel hat zu, das Essen wird knapp. Das Geld ist knapp. Häusliche Gewalt, Alkohol- und Drogenkonsum der Eltern spielt eine Rolle. Er hat keine Rückzugsmöglichkeit. Schulaufgaben werden nicht mal angeschaut.
Zitat von lysannelysanne schrieb: Die Klassen umfassten bis zu 25 Kinder. Und die Lehrer hatten wirklich jedes Kind im Auge und eine starke persönliche Bindung. Es gab keine Schüler, die derartig verhaltensauffällig wie hier waren - dafür sorgte die Mentalität und auch ein immer sichtbarer Rohrstock in der Ecke, der allerdings in den 3 Jahren nicht einmal eingesetzt wurde. Ich denke allerdings, dass es zum Thema Verhaltensauffälligkeit einen ganz anderen Maßstab gibt: was hierzulande als normal gilt, wäre in der rumänischen Schule undenkbar gewesen.
Disziplin ist hierzulande etwas, was praktisch immer weiter abnimmt. Die Kinder werden schon im Kindergarten zur Selbstständigkeit und eigenständigem Denken erzogen. Das ist auf der einen Seite gut - andererseits redet schon der 5. Klässler mit dir "auf Augenhöhe". Die Konzentrationsspanne wird immer geringer. Du sagst "mach mal das Buch auf S.234 auf" und die Worte wabern noch durch den Raum, wenn der erste wieder fragt "welche Seite?". So Grundtugenden wie Hausaufgaben, Pünktlichkeit etc. nehmen immer weiter ab. Die gut erzogenen, gewissenhaften Schüler gelten als "uncool".
Zitat von lysannelysanne schrieb: Mein Sohn, in Deutschland ein sehr mäßiger Schüler, wurde zu einem Gymnasiasten. Er liebte die Schule. Zurück in Deutschland fiel er innerhalb eines Schuljahres auf das Niveau eines Hauptschülers zurück - viel zu viele Fächer, viel zu kurze Zeiten für die Grundfächer, eine Wahnsinns-Unruhe durch die vielen Schüler, etliche Raumwechsel.
Ich bin ja selbst Lehrerin - Aus Elternsicht: Gerade in der Grundschule meiner Kinder (auch riesige Klassen) kam ich immer häufiger in die Situation, dass es mir vorkam, dass die Kinder morgens in einer Betreuung waren und mittags der Stoff gefestigt werden musste. Da kamen Berge an Stoff an, der nicht wirklich saß und der daheim nochmal "nachbereitet" werden musste. Zwei meiner Kinder gehen nun aufs Gymnasium - es ist also nicht so, dass sie zu doof waren, den Stoff zu verstehen. Aber ich konnte keines meiner Kinder "alleine" wursteln lassen. Sonst hätten sie ausschließlich Dreier und Vierer geschrieben.

Aus Lehrersicht: Du kämpft praktisch gegen das System: Das Schulhaus fällt auseinander, einen funktionierenden Beamer zu finden kann einen halben Vormittag dauern, du hast 10 leistungswillige Schüler und 10, die es nicht schaffen, Hausaufgaben zu machen, ruhig sitzen zu bleiben, ihre Sachen geordnet mitzubringen, sich an gängige Regeln zu halten. Du gibst dein Bestes und hast immer das Gefühl, es ist nicht gut genug, weil immer Schüler durchs Netz schlüpfen.
Zitat von lysannelysanne schrieb: Die Einschätzung, dass 1/3 der Schüler verhaltensauffällig ist, kann ich nach meinen Erfahrungen bestätigen. Das wird sich nicht ändern, eher zunehmen, wenn nicht gesamtgesellschaftlich eine neue Wertigkeit zum Thema Familie und Bildung etabliert werden wird.
Bildung wird von einigen Gesellschaftsschichten nicht mehr als schützenswertes Gut begriffen. Schule wird als notwendiges Übel angesehen. Die Leistungsbereitschaft geht aus den verschiedensten Gründen zurück. Durch die demographische Entwicklung bekommen auch Schüler mit einem 4er Abschluss zehn Lehrstellen auf dem Silbertablett angeboten. Daher die Frage "warum anstrengen?".
Zitat von lysannelysanne schrieb:Dazu die etablierten Gewohnheiten, soziale Kontakte zum Großteil über die sozialen Medien laufen zu lassen, die Kinder via TV und PC-Spiele zu beschäftigen, die Fremdbetreuung auch außerhalb der Schule - das alles schafft Instabilität und Verhaltensauffälligkeiten.
So ist es - dadurch, dass die Gesellschaft so im Umbruch ist, ist auch die einzelne Familie im Umbruch - Paare trennen sich, durch die Trennung werden die Finanzen knapp, oft kümmert sich ein Elternteil nach der Trennung nicht mehr um die Kinder, das zweite Elternteil ist für Geldverdienen, Kinder, etc. zuständig. Wenige sind dann im Selbstopferungsmodus, sondern versuchen noch, eine gute Life-Workbalance zu haben. Dabei fallen oft die Kinder "hinten runter".


2x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 12:05
Zitat von AndanteAndante schrieb:Nur liegt das, was als "Vermögen" bezeichnet wird, eben meist nicht bar auf Banken herum, sondern steckt als Sachwerte in Firmen.
Das stimmt nicht, nein. Es liegt eben MEIST doch als Bargeld oder Sichteinlage irgendwo rum. Im Januar hat das Vermögen der Deutschen - und da sind Sachwerte explizit ausgeklammert - 6,3 Billionen Euro betragen. Davon besitzen alleine die reichsten 10% die Hälfte.


melden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 12:11
Zitat von R4z0rR4z0r schrieb:Die Masken brauchen Menschen die in der Pflege arbeiten wesentlich dringender.
Das Thema ist doch SO eigentlich auch gar nicht mehr auf dem Tisch. Angebot und Nachfrage pendeln sich langsam ein und es gibt mittlerweile genügend Anleitungen, wie man sich selbst einen brauchbaren Mundschutz bastelt - sogar ohne nähen zu können. Ich halte eine Mundschutzpflicht für unabdingbar, wenn wir in den nächsten Wochen und Monaten nicht alles über den Haufen werfen wollen, für das wir uns jetzt so diszipliniert - ich zumindest - einsetzen und verzichten.


1x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 12:16
Die Corona-Krise ist mMn wirklich ein Musterbeispiel dafür, wie eine im Kern freiheitliche und liberale Gesellschaft dazu bereit ist, lange erkämpfte Grund- und Bürgerrechte nach und nach aufzugeben bzw. sich in diesen einschränken zu lassen. Man könnte da wirklich sehr aufschlussreiche Gesellschaftsstudien drüber anlegen, insbesondere wie leicht Menschen in Krisensituationen wieder in totalitäre Verhaltens- und Denkmuster verfallen, die man ja eigentlich als „überwunden“ geglaubt hatte. Erschreckend und faszinierend zu gleich, das muss man schon sagen.


4x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 12:17
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Gerade für Brennpunktschüler ist Schule viel viel mehr als lernen -es ist eine Struktur im Tagesablauf, eine warme halbwegs gesunde Mahlzeit, Kontakt mit anders sozialisierten Mitschülern, Kontakt mit Lehrern und Sozialarbeitern, die ein Auge darauf haben, wie es den Kindern geht. All das bricht weg.

Franziska aus meiner Klasse geht es gut. Sie bearbeitet mit Mamas Hilfe die Aufgaben, hat weiterhin per Skype Klavierunterricht, die Familie geht gemeinsam spazieren, spielt Brettspiele, man backt, singt, gestaltet den Tag sinnvoll.

Franz hingegen wohnt im siebten Stock eines Hochhauses im sozialen Brennpunkt. Es leben regulär sieben Personen in einer Dreizimmerwohnung. Die Tafel hat zu, das Essen wird knapp. Das Geld ist knapp. Häusliche Gewalt, Alkohol- und Drogenkonsum der Eltern spielt eine Rolle. Er hat keine Rückzugsmöglichkeit. Schulaufgaben werden nicht mal angeschaut.
Genau deswegen ist es ja so wichtig die Maßnahmen zügig zu lockern.

Man wird sehen was es braucht um das System nicht zu überlasten, möglicherweise ist der Verzicht auf Grossveranstaltungen sowie die gängige Hygiene schon ausreichend dafür.

Es kann nicht das Ziel sein das die Menschen verarmen bis es in vielen Monaten einen Impfstoff gibt.
Zitat von LexterLexter schrieb:Das Thema ist doch SO eigentlich auch gar nicht mehr auf dem Tisch. Angebot und Nachfrage pendeln sich langsam ein und es gibt mittlerweile genügend Anleitungen, wie man sich selbst einen brauchbaren Mundschutz bastelt - sogar ohne nähen zu können. Ich halte eine Mundschutzpflicht für unabdingbar, wenn wir in den nächsten Wochen und Monaten nicht alles über den Haufen werfen wollen, für das wir uns jetzt so diszipliniert - ich zumindest - einsetzen und verzichten.
Ich halte einen Mundschutzzwang für Verfassungswidrig und auch nicht für sinnvoll.

Ein Mundschutz macht nur Sinn wenn es nicht möglich ist Abstand zu halten.
In solchen Ausnahmefällen kann man darüber nachdenken bspw. beim öpnv.

Dementsprechend braucht es keinen Zwang, wer freiwillig eine Maske dauerhaft tragen möchte kann das auch schon jetzt tun.


1x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 12:28
Um noch mal auf die (volks-)wirtschaftliche Dimension der jetzigen Lage zurückzukommen: Das Flaggschiff der deutschen Industrie, die Autobauer, haben flächendeckend seit Wochen Kurzarbeit. Die Produktion ist gestoppt, weil es Ansatzschwierigkeiten gibt, aber wegen der weltweiten Krise eben auch Zulieferer Kurzarbeit haben bzw. nicht mehr produzieren.

Allein bei VW sind 80.000 Menschen in Kurzarbeit.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Kurzarbeit-VW-setzt-Produktion-bis-19-April-aus,aktuellbraunschweig4220.html

BMW hat derzeit 20.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit und plant für dieses Jahr keine volle Wiederaufnahme der Produktion.

https://www.pnp.de/lokales/landkreis-dingolfing-landau/BMW-plant-Kurzarbeit-und-Anpassung-der-Produktion-3639622.html

Opel hat Kurzarbeit für 14.000 Menschen für sechs Monate geplant.

https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/opel-kurzarbeit-vorsorglich-fuer-ein-halbes-jahr-vereinbart/25682556.html

Ford hat alle Werke in Europa dichtgemacht, auch das in Köln. Allerdings stockt Ford (noch) aus eigenen Mitteln das von der Bundesagentur für Arbeit gezahlte Kurzarbeitergeld etwas auf.

https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/ford_kurzarbeitergeld_100.html (Archiv-Version vom 08.04.2020)

Der Stahlbauer ThyssenKrupp bereitet für viele Tausend Mitarbeiter Kurzarbeit für die nächsten Monate vor.

https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/thyssenkrupp-betriebsrat-spaetestens-im-mai-wohl-kurzarbeit-im-stahl-1029030053

Das sind Beispiele zur derzeitigen wirtschaftlichen Lage der Großindustrie.Diese stellt aber nur ca. 25 % aller Arbeits- und Ausbildungsplätze in Deutschland. Das wirtschaftliche Rückgrat des Landes sind die KMU, also die kleinen und die mittleren Unternehmen. Denen geht es, was Auftrags- und Absatzfragen und Zulieferketten betrifft, derzeit nicht besser als den Großen. Die Rücklagen sind aufgebraucht, Kredite von der Bank gibt es kaum noch. Es geht jetzt darum, die Arbeitsplätze zu erhalten und Insolvenzen zu vermeiden, wie etwa bei Galeria Karstadt Kaufhof, anstatt in Allgemeinplätzen über Vermögensabgaben zu schwadronieren.


1x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 12:32
Die Empfehlungen der Leopoldina, die auch den Maßnahmen der Bundesregierung zugrunde gelegt werden sollen, sind jetzt da. Es soll im ÖPNV beim Einkaufen und ähnlichen Situationen Maskenpflicht geben, Schulen sollen v.a. für die unteren Klassen wieder bald öffnen.
Die Nationalakademie Leopoldina empfiehlt eine baldige Rückkehr zur Schule. Auch Geschäfte und Behörden sollen schrittweise eröffnen und Reisen erlaubt werden – aber unter Bedingungen, so ein Papier, das dem SPIEGEL vorliegt.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/leopoldina-forscher-legen-konkreten-fahrplan-fuer-ende-der-kontaktsperren-vor-a-0cfd0aed-cf48-4dd1-a219-241d818d60ae


1x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 12:34
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Die Empfehlungen der Leopoldina, die auch den Maßnahmen der Bundesregierung zugrunde gelegt werden sollen, sind jetzt da
Und es wird empfohlen, die Kitas bis zu den Sommerferien weiterhin nur mit Notbetreuung weiterlaufen zu lassen. (Quelle selber Link).

Ich kann die Gründe nachvollziehen, sehe es aber problematisch für viele Kinder, sowie deren Eltern.


1x zitiertmelden

Coronavirus (Sars-CoV-2)

13.04.2020 um 12:40
Manche Punkte verstehe ich nicht. Kindergärten sollen bis zu den Sommerferien geschlossen bleiben...das gibt für viele Eltern und auch Kinder eine Belastungsprobe.
Die oberen Grundschulklassen sollen also zuerst wieder zur Schule gehen...okay.
Aber dann nur rund 15 Schüler. Wie soll das im Wechsel dann stattfinden? 3 Schulstunden und dann kommt die nächste Gruppe von 15 Schülern dran?
Und danach die Abschlussklassen der Realschulen? Die meisten haben sowieso nur noch wenige Wochen Schule vor sich, da sie ja früher aufhören vor den Sommerferien.


Anzeige

4x zitiertmelden