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Coronavirus (Sars-CoV-2)

60.023 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Virus, Krank ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Coronavirus (Sars-CoV-2)

Coronavirus (Sars-CoV-2)

30.07.2020 um 21:23
@Anaximander

Dass die beiden Viren in gewissen Punkten durchaus vergleichbar sind, will ich auch nicht in Abrede stellen. Wie gesagt, ist eher ein persönliches Ding, aber ich häng mich daran jetzt auch nicht auf.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:wurden bei der aktuellen Pandemie global gesehen wirksamere Maßnahmen eingeleitet als 1918-1920 und außerdem sind wir ja noch im Anfang der Pandemie, wer kann bereits jetzt orakeln, wie sich das Virus insgesamt auswirkt?
Orakeln kann natürlich niemand, aber jetzt mal ehrlich, du glaubst doch nicht dass sich das Ganze auch nur annähernd in eine solche Richtung entwickeln wird? Wie du schon angedeutet hast, die Ausgangssituationen sind Grundverschieden, die Spanische Grippe kam damals zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und was ist daran Panikmache? Wenn die Zahlen (momentan noch auf einem niedrigen Niveau) deutlich ansteigen, ist es wichtig, dass man möglichst frühzeitig die Maßnahmen anpasst.
Sieht natürlich jeder individuell anders, was für den einen Panikmache ist, ist für den anderen noch seriöse Berichterstattung. Ich empfinde eben beispielsweise dieses dauernden Warnungen vor einer zweiten Wellen durchaus als Panikmache, aber wenn dies bei dir nicht der Fall ist, will ich dir dass auch gar nicht einreden.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es ist gut, wenn den Leuten immer wieder klar gemacht wird, dass niedrige Fallzahlen nicht viel bedeuten.
Sehe ich einfach komplett anders, hatten wir aber glaub auch schon mal. Wenn es einfach kaum Fälle, hat dass für mich einfach schon eine gewisse Bedeutung.

Mir ist schon bewusst wie du dass meinst, ich bin da ein wenig rationaler.

Fast keine Fälle = Fast keine Gefahr

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Coronavirus (Sars-CoV-2)

30.07.2020 um 22:40
Zitat von DetokDetok schrieb: Es gibt auch keinen Sinn mehr jeden Tag solche Panikmeldungen zu lesen. Was gibts den wirklich neues seit Mai? Nicht wirklich viel.
Das ist der Versuch, die Menschen sensibilisiert zu halten. Niemand weiß, ob es eine, zehn oder dreißig Wellen geben wird.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Dumm Zeug. Die Leute kommen einfach nicht mehr mit berechtigten Autoritäten klar. Die sind so vollgestopft mit "Der einsame Rebell und Underdog hat wieder Erwarten Recht"-Geschichten, "Jede Meinung ist gleich viel wert"-Erziehung und "Nun Malte, dann müssen wird das eben ausdiskutieren"-Haltung dass sie mit einem "Ich habe das gelernt. Tu das nicht. Das wird wehtun und du wirst sterben" nicht mehr klarkommen. Intellektuell nicht mehr in der Lage, das wirklich zu erfassen. Geht nicht mehr.
Die Leute sind an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt. Die verbringen ihre Zeit nicht mehr im heimischen Garten oder auf dem Balkon - bei manchen Leuten muss sehr viel Lametta sein. Mehrfach die Woche auswärts essen, Spaßbad, Wochenendtrip. Das braucht man einerseits, um die Freizeitindustrie am Laufen zu halten, andererseits sind es eben wieder eine Menge Kontakte. Verbietet man es den Leuten, werden sie pissig. Fragt man, ob der Flug nach Mallorca nun wirklich sein musste, dann fühlen sie sich gegängelt. Selbstrestriktion fällt vielen Leuten echt schwer.
Zitat von SmasSmas schrieb:Ich möchte aber hinzufügen, dass die Ärzte nun viel mehr über die Behandlung von Covid-19 wissen, als noch im Frühjahr- auf diesen Zeitraum bezieht sich der Inhalt des Artikels, dennoch liegen leider noch immer die Hälfte der Intensivpatienten invasiv beatmet in den Krankenhäusern (aus deinem Artikel):
Ja, aber das Problem ist, dass es außer Beatmung noch immer keine Behandlungsmöglichkeit gibt, die in schweren Verläufen ein Ableben des Patienten verhindert.
Zitat von SmasSmas schrieb:Die Bundesregierung hat zugelassen, dass Reisen just for fun erwünscht sind - genau das, was zur Pandemie erst geführt hat!
Das Problem an der Demokratie ist, dass du darauf hoffen musst, dass zumindest ein Teil der Leute den eigenen Verstand einsetzt ... Die Welt ist auch zu global, um wirklich alle Reiseaktivitäten dauerhaft zu unterbinden. Fängt mit den Grenzgängern an, die auf ihren Arbeitsplatz angewiesen sind, mit Paaren, die in verschiedenen Ländern wohnen, mit Familienmitgliedern im Ausland, Import und Export ... das alles zu unterbinden und zu kontrollieren - und über einen langen Zeitraum - ist unmöglich.
Zitat von SmasSmas schrieb: Klar, am Flughafen wird getestet. Okay, was ist mit den Zügen? Den Autos? Den Bussen? Radlern?
Du wirst keine 100% Sicherheit erzielen können - was mit den falsch negativen Tests? Was mit der Person, die neben dir saß und du dich eine Woche später gar nicht mehr erinnerst ...
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb: Überhaupt liegt es selbst in diesen Fällen in den seltensten Fällen am Land, sondern am individuellen Verhalten, das würde sich also auch bei einem innerdeutschen Urlaub nicht ändern.
Genau. Du bist beim Bergwandern in Malle vermutlich nicht so gefärdert wie z.B. heute an unserem Baggersee, wo sich bei fast 40C wohl ziemlich gruselige Szenen abgespielt haben.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Wie viele Radler werden das denn sein, die aus Risikoländern einreisen? Nimm doch noch Wanderer dazu.
Zudem scheint es ja so zu sein, dass die Übertragung an der frischen Luft weitgehend unterbunden ist.
Zitat von SmasSmas schrieb:Wir hatten seit dem das Zuckerfest, Corona-Demos, die Bootsdemo, die Spielplätze, Parks und öffentlich Plätze wurden geöffnet, BLM-Demos fanden statt, die Aufhebung der Zutrittsbegrenzung in Geschäften kam, Restaurant- und Fitnessstudioöffnungen gab es, das Homeoffice wurde weitgehend rückgängig gemacht, Schul- und Kita-Öffnungen gab es, Mannschaftssport wurde wieder erlaubt, die Ausbrüche in Hochhäusern, Schlachtereien und bei den Erntehelfern hatten keine größere Ausbreitung zur Folge.
Mir macht Sorgen, dass viele dieser Aktivitäten draußen waren - vermutlich ist das Virus einfach nicht gut hitzebeständig ... das werden wir im Herbst sehen, wenn es wieder kälter wird.
Zitat von PallasPallas schrieb:Es ist ja nicht schlimm, wenn man den Urlaub mal zu Hause verbringt.
Für viele Leute nicht ... für andere schon. Wir bleiben dieses Jahr daheim ... allerdings muss ich zugeben, dass ich schon etwas sehnsüchtig an den Urlaub letztes Jahr zurückdenke ... Also aus Vernunftgründen weiß ich, dass es das Sinnvollste ist. Dooferweise wohnen wir im Schwarzwald, d.h. alle lokalen Attraktionen sind derzeit von Einheimischen und Touristen gleichermaßen überrannt ... daher bleiben auch nicht viele Handlungsalternativen (außer Wandern auf verschlungenen Insiderpfaden).
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb: Der ÖPNV verliert zunehmend Fahrgäste und damit auch Einnahmen, da viele Leute sich nicht mehr dem Infektionsrisiko im ÖPNV aussetzen wollen und das Maskentragen leider nur unzureichend kontrolliert wird.
Ich habe seit März tapfer für drei Kinder die ÖPNV Fahrkarte weiterbezahlt, aber bin ehrlich erleichtert, dass alle aufs Fahrrad umgestiegen sind, da es wohl gruselig ist, wie voll manche Busse sind, wie wenig Leute Maske tragen und wie egal es den Betreibern ist.
Zitat von martenotmartenot schrieb: Es gibt durchaus Meinungen, die am liebsten jegliche Reisetätigkeiten (wieder) untersagen würden, auch innerhalb Deutschlands. Habe erst heute morgen in einem Kommentarbereich einen Beitrag gelesen, wo jemand sich sogar über innerdeutsche Reisende echauffiert hatte. Nach dem Motto "Ausschließlich Balkonien ist angesagt."
Auch auf Balkonien kannst du dich anstecken - ich denke, ein verantwortungsvoller Umgang mit der Situation ist gefragt - leider haben Leute im Urlaub oft ein Preis-Leistungsverhältnis im Kopf, das sie erreichen wollen und dabei unvernünftig werden.
Zitat von abberlineabberline schrieb: So geht es mir auch, aber durch die Partytouristen könnte es im Herbst wieder Einschränkungen geben, es würde mich nicht wundern.
Ich arbeite an einer Brennpunktschule mit hohem Migrantenanteil - die Schüler sind zum großen Teil den ganzen Sommer bei Verwandten im Ausland und mir graut echt, was sie erzählt haben, wo es so hingeht und wann sie wieder zurückkommen (oft kurz vor knapp).
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Es ist schon erstaunlich: es gibt eine Meldung darüber, dass Personen, die eine Familienfeier begehen, dabei andere anstecken - aber schuld sind die Reiserückkehrer, nicht die Familienfeiern.
DIe Superspreadertheorie scheint sich ja auch zu bestätigen - und ob der im Flugzeug, auf der Familienfeier oder auf dem Kreuzfahrtschriff saß, ist letztendlich auch egal.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Vor 1000 Jahren waren die Rahmenbedingungen andere. Da kam das Virus und die Information darüber mit den Menschen. Heute kann man beides ganz hervorragend trennen.
Und die meisten Menschen waren nicht so mobil. Und später: sechs Wochen Seefahrt waren auch eine gute Quarantäne.
Zitat von john-erikjohn-erik schrieb: Was haltet ihr eigentlich von der offensichtlichen Störungsanfälligkeit der Corona App?
Du musst sie halt einmal am Tag öffnen. Sie läuft ... aber ganz überzeugt bin ich nicht. Liegt aber z.T. auch an mir selbst - ich ziehe das Handy oft aus der Hosentasche und lege es irgendwo ab - so hat es ganz andere Begegnungen als ich. Unsere Nachbarn haben die App auch -bei uns grenzt Wohnzimmer an Wohnzimmer -vermutlich werden da Daten ausgetauscht, ohne dass wir uns begegnen (ist wohl in vielen Mehrfamilienhäusern auch so).


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

30.07.2020 um 23:01
Zitat von DetokDetok schrieb:Orakeln kann natürlich niemand, aber jetzt mal ehrlich, du glaubst doch nicht dass sich das Ganze auch nur annähernd in eine solche Richtung entwickeln wird? Wie du schon angedeutet hast, die Ausgangssituationen sind Grundverschieden, die Spanische Grippe kam damals zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.
Die Sterblichkeit ist etwas niedriger (nach den bisherigen Informationen). Das kann aber auch daran liegen, dass damals die Menschen durch den Krieg und die anschließenden Hungersnöte geschwächt waren und auch die medizinische Versorgung schlechter war als heute.

Es wird wahrscheinlich viel weniger Opfer geben, primär allerdings deshalb, weil sich weniger anstecken. Das liegt daran, dass man die Verbreitung besser versteht, es halten sich auch mehr Menschen an social distancing-Regeln etc. Im Prinzip war es schon lange bekannt, dass z.B. Aufenthalte in geschlossenen Räumen mit vielen Personen zur Verbreitung von Pandemien beitragen (spätestens seit der Renaissance), aber weniger haben das damals verstanden oder eingesehen, als heute. Und es besteht natürlich auch die Hoffnung, dass ein Impfstoff in einiger Zeit gefunden wird und bessere Medikamente, welche die Sterblichkeit nochmal reduzieren können.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

30.07.2020 um 23:52
@MissMary

Danke für deinen Beitrag, der viele der momentanen Brennpunkte behandelt.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Die Leute sind an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt. Die verbringen ihre Zeit nicht mehr im heimischen Garten oder auf dem Balkon - bei manchen Leuten muss sehr viel Lametta sein. Mehrfach die Woche auswärts essen, Spaßbad, Wochenendtrip. Das braucht man einerseits, um die Freizeitindustrie am Laufen zu halten, andererseits sind es eben wieder eine Menge Kontakte. Verbietet man es den Leuten, werden sie pissig. Fragt man, ob der Flug nach Mallorca nun wirklich sein musste, dann fühlen sie sich gegängelt. Selbstrestriktion fällt vielen Leuten echt schwer.
Da möchte ich noch ergänzen: Keiner stirbt dran, wenn er mal ein Jahr nicht in Urlaub fahren kann, sondern den Urlaub zu Hause verbringt. Urlaub als solcher wird ja nicht gestrichen, sondern man kann mal nicht dorthin, wo man möchte. Katastrophe sieht wirklich anders aus.

Für viele Urlaubsregionen sind aber Urlauber lebenswichtig, dort könnten tatsächlich Menschen (fast) sterben, wenn keine Urlauber kämen, egal ob Mallorca oder Mecklenburg-Vorpommern. Außer Tourismus ist da kaum ein anderes wirtschaftliches Standbein.

Der ganze Wahnsinn mit Urlaubsreisen findet ja nicht wegen der "armen" Leute statt, die mal nicht kriegen, würden, was sie wollen, nämlich im Urlaub verreisen können, wohin sie wollen, sondern wegen der wirklich armen Leute, die vom Tourismus leben und ohne ohne Touristen Katastrophe pur hätten.

Wohl nur deshalb erlauben Regierungen weltweit, obwohl sie selber wissen, dass es gesundheitlicher Wahnsinn ist, derzeit Tourismus. Weil es wirtschaftlich eben kein Wahnsinn ist.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 01:28
Zitat von DetokDetok schrieb:Was gibts den wirklich neues seit Mai? Nicht wirklich viel.
Die AHA massnahmen wirken.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Die Leute kommen einfach nicht mehr mit berechtigten Autoritäten klar. Die sind so vollgestopft mit "Der einsame Rebell und Underdog hat wieder Erwarten Recht"-Geschichten, "Jede Meinung ist gleich viel wert"-Erziehung und "Nun Malte, dann müssen wird das eben ausdiskutieren"-Haltung dass sie mit einem "Ich habe das gelernt. Tu das nicht. Das wird wehtun und du wirst sterben" nicht mehr klarkommen. Intellektuell nicht mehr in der Lage, das wirklich zu erfassen. Geht nicht mehr.
Komplett richtig beschrieben.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Das macht Führungsstärke aus - wer wartet, bis im Stuhlkreis noch der letzte Bedenkenträger überzeugt ist oder keinen Bock mehr hat, erreicht mittelfristig gar nichts mehr. Ab einer gewissen Stuhlkreisgröße dreht sich alles nur im Kreis weil immer wieder von vorne angefangen wird und immer irgendwer irgendeinen Punkt nochmal aufgreifen will oder etwas längst Beschlossenes nochmal nachverhandeln will.
Heute nutzen Politiker die Stuhlkreis nur noch zum Aussitzen.
Zitat von GeisonikGeisonik schrieb:Da gibt es Leute die ausflippen wenn sie mal ein Jahr nicht in den Urlaub können.
Eigentlich arme Gestalten.
Die richtig armen Gestalten sind diejenigen, die noch nicht mal chronische Familienmitglieder zu schützen bereit sind sondern stolz verkünden, dass sie auf Abstandhalten im Familien-und Freundeskreis verzichten. Darunter sind nicht nur Corona Leugner, sondern Egoisten und Narzissen vom harten Schlag. Eben totale looser, die sich auf Kosten chronisch Kranker mal so richtig grooooss und überlegen fuehlen wollen, aber sonst im Alltag eher mit Feigheit in Erscheinung treten


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 01:59
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_88282794/corona-news-who-chef-junge-menschen-haben-mitschuld-an-steigenden-zahlen.html
Großbritannien verzeichnet nach Behördenangaben in der Corona-Pandemie die höchste Übersterblichkeit in Europa. Rund 65.000 mehr Menschen als sonst seien hier in diesem Jahr gestorben, teilt das Nationale Statistikamt ONS mit. Das sei die höchste Zahl in Europa.
GB ist schwer betroffen von der Pandemie.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 08:47
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Das kann aber auch daran liegen, dass damals die Menschen durch den Krieg und die anschließenden Hungersnöte geschwächt waren und auch die medizinische Versorgung schlechter war als heute.
Das erste war nachweislich nicht so. Einer der Hotspots waren die USA, wo man von den Entbehrungen des Krieges nichts mitbekam und gestorben sind auch nicht die - wie man heute sagen würde - die Vorerkrankten, sondern auffällig viele jüngere, vorher gesunde Menschen.
Die Sache ist bis heute ein Rätsel, die wahrscheinlichste Erklärung ist eine Überreaktion der Immunabwehr.
Was übrigens auch bei Corona der Fall sein kann.
Damals hat man die Pandemie übrigens viel gleichmütiger hingenommen als heute. Eine große öffentliche Diskussion hat es nicht gegeben und große staatliche Eingriffe auch nicht.
Das mag daran gelegen haben, dass das Ereignis viel kürzer und heftiger war als das heutige Geschehen.
10 heftige Wochen, irgendwo um die 2% der Bevölkerung tot - das wars. Die Seuche ist nicht wieder gekommen.
Insoweit nicht vergleichbar mit der heutigen Situation, wo die Seuche dank massiver Präventionsmaßnahmen auf einem niedrigrem Niveau aber viel länger sozusagen vor sich hinköchelt.
Wie es weiter geht weiß niemand. Das wahrscheinlischte ist, dass wir mit den Fallzahlen etwa in der jetzigen Höhe leben müssen, bis es irgenwann im mächten Jahr ein Gegenmittel gibt und dann ist der Spuk vorbei.
Ein nicht auszuschließendes Szenario ist ein stetiges Anwachsen der Fallzahlen, das zu einem neuen Lockdown zwingt. Ein Zustand, wen wir uns wirtschaftlich eigentlich gar nicht mehr leisten können im wahrsten Sinne des Wortes.
In einem halben Jahr sind wir klüger.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 09:02
@Lupo54

Nach dem Wikipedia-Artikel sind die USA unterdurchschnittlich betroffen gewesen:

Wikipedia: Spanish flu#Around the globe

Obwohl dort zuerst die Pandemie aufgetreten ist (1. und 2. Welle) oder zumindest zuerst darüber berichtet wurde.

Gleich die Einleitung weist daraufhin, dass das Virus wahrscheinlich nicht besonders tödlich war, vielmehr der schlechte Ernährungszustand und hygienische Bedingungen in vielen Ländern für die dramatischen Auswirkungen verantwortlich zu machen ist:
In contrast, a 2007 analysis of medical journals from the period of the pandemic found that the viral infection was no more aggressive than previous influenza strains.[7][8] Instead, malnourishment, overcrowded medical camps and hospitals, and poor hygiene, all exacerbated by the recent war, promoted bacterial superinfection. This superinfection killed most of the victims, typically after a somewhat prolonged death bed.[9][10]
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:bis es irgenwann im mächten Jahr ein Gegenmittel gibt und dann ist der Spuk vorbei.
Das wäre dann eine Impfung, allerdings muss man auch hier vorsichtig sein, dass diese vielleicht gar keinen vollständigen Schutz bietet. Antikörper verschwinden bei einer Infektion relativ schnell wieder, es bleiben Gedächtniszellen, die dann für einen milderen Verlauf sorgen können, die Patienten sind trotzdem infektiös.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 09:07
Zitat von DetokDetok schrieb:Mir ist schon bewusst wie du dass meinst, ich bin da ein wenig rationaler.
Das ist aber nicht rationaler. Im Gegenteil, das ist ein Bauchgefühl das auf einer unrichtigen Kenntnis der Systematik einer Epidemie (oder in dem Fall Pandemie) beruht. Dein Denkfehler liegt darin begründet, dass Du das Problem des exponentiellen Wachstums verkennst.
Das ist intuitiv auch nicht gut erfassbar. Es widerspricht unserem Bauchgefühl, das sehr an linearen Zusammenhängen orientiert ist. Und - als zweites Problem - es widerspricht unserer Intuition, dass Maßnahmen und Auswirkungen (Kausalzusammenhänge) nicht sofort wirksam sind.
Bei einem Auto, das zu schnell fährt, bremst man. Und quasi sofort ist das Problem kontrollierbar.
Die Ausbreitung einer ansteckenden Krankheit verhält sich da deutlich weniger unmittelbar. Hier zeigen Maßnahmen erst mit mehr zeitlichem Abstand Wirkung und auch schon die Feststellung, dass es ein Problem gibt, ist eher zeitlich verzögert. Wenn es zu viele Infektionen gibt (so dass es z.B. Probleme im Gesundheitssystem gibt), ist es viel zu spät.

Du denkst vermutlich deswegen, dass du es rationaler betrachten würdest, weil Du weniger Sorge empfindest. Und weil typischerweise übertriebene Angst irrational ist.
Das stimmt zwar, aber untertriebene Sorge ist eben auch irrational. Rational bedeutet, dass man anhand der Faktenlage die Situation richtig einschätzt - also nicht zu wenig und nicht zu viel an Gefährdungspotential erkennt.

Jetzt magst Du natürlich anmerken, dass Du es halt so siehst und ich anders - und warum sollte Deine Einschätzung irrationaler sein als meine.
Aber der Punkt hier ist, dass du (so macht es jedenfalls den Eindruck) einen essentiellen Punkt sachlich falsch bewertest. Nämlich den Umstand, der aktuellen Zahl an Fällen diese Bedeutung zuzuweisen. Das ist schlicht sachlich nicht richtig und kann damit nicht zu einer rational begründeten Bewertung führen.


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31.07.2020 um 09:12
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Und die meisten Menschen waren nicht so mobil. Und später: sechs Wochen Seefahrt waren auch eine gute Quarantäne.
Eine lange Seefahrt ist nicht unbedingt eine gute Quarantäne. Da hängt es von den Eigenschaften des Erregers ab. Ist er sehr infektiös und die Inkubationszeit eher gering und verläuft die Erkrankung eher erkennbar (symptomatisch), dann ja. Aber es kann lange dauern, bis eine Schiffsbesatzung komplett durchseucht und dann auch der Letzte wieder genesen ist.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Nein, eine Person, die eine größere Distanz zurücklegt, trifft dabei nicht zwangsläufig mehr Menschen
Eine Person ist nicht das Problem. Aber wenn viele Menschen an viele Orte in kurzer Zeit reisen, gibt es nahezu gleichzeitig an vielen Orten einen Ausbruch. Damit werden Maßnahmen, eine Ausbreitung einzudämmen, massiv erschwert.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Nur ein Beispiel (es gibt aber deutlich mehr):
Ich weiß nicht, was Du ausdrücken möchtest.

Aber ich denke, der Exkurs ist hinreichend diskutiert. Ich teile Deine Meinung nicht, aber ich denke, wir kommen hier auch nicht mehr auf einen grünen Zweig.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 09:19
@kleinundgrün

Das erste stimmt so nicht, weil es moderne Kommunikationsmittel gibt, z.B. das Telefon, mit dem Menschen auch in der Entfernung benachrichtigen kann. Hinzu kommt Email usw.

Der andere Punkt war, dass mit den ersten Seefahrten nach Amerika (Columbus) sowohl in Europa neue Krankheiten eingeschleppt wurden, die sich dann auch schnell verbreiteten. Das Beispiel war die Syphilis. V.a. gab es viele europäische (oder eurasische) Krankheiten, die erstmals in Amerika aufgetreten sind und die heimische Bevölkerung fast ausgerottet haben.

Das Beispiel zeigt, dass es auch nur bei rudimentären Kontakten (durch einzelne Seefahrer/Entdecker) schnell zu den Ausbrüchen kommt, die sich dann als Pandemien/Epidemien weiter verbreiten. Nur wenn die Kontinente hermetisch abgeriegelt sind, die einen gar nichts von den anderen wissen und kein Mensch nachweislich von A nach B reist, lässt sich das Auftreten neuer Erreger verhindern.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 09:41
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Das erste stimmt so nicht
Das erste was? Mit dem Schiff?
Da musst Du aber noch mal nachlesen (Kontext) - es ging um die Beginn der Seefahrt.
Aber auch heute ist es per se keine besonders geeignete Quarantäne, weil innerhalb der Schiffsbesatzung eine komplette Durchseuchung lange dauern kann. Da kommt es alleine darauf an, ob die Problematik erannt wird und ob innerhalb der Schiffsbesatzung eine Absonderung gelingt.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Nur wenn die Kontinente hermetisch abgeriegelt sind, die einen gar nichts von den anderen wissen und kein Mensch nachweislich von A nach B reist, lässt sich das Auftreten neuer Erreger verhindern.
Damals waren die Rahmenbedingungen andere. Deine Beispiele sind insofern eher nichtssagend, als dass man damals über die Verbreitung von Erregern nur wenig wusste.
Dass es heute anders ist, sieht man z.B. daran, dass es selbst in einer Situation, in der ein Erreger weitverbreitet ist, gelingt, Infektionsherde einzudämmen.
Natürlich flammt es immer wieder auf, einfach weil es zu weit verbreitet ist und auch, weil viele Infizierende unerkannt bleiben - aber ohne vielen globalen Verkehr gäbe es weitaus bessere Chancen, einen Ausbruch regional zu beschränken. Dass also eine Epidemie nicht zu einer Pandemie wird.

Und da hilft auch nicht der Verweis auf einzelne Beispiele, in denen es dann doch zu einer Verbreitung kommt - niemand spricht von absoluter Sicherheit. Nur von deutlich reduzierten Wahrscheinlichkeiten.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 10:10
@kleinundgrün

Das erste Beispiel bezog sich auf Deine Verständnisfrage bezogen auf die Verbreitung von eurasischen Krankheitserregern in Amerika und umgekehrt. Amerika hat von Europa u.a. die Pocken, Grippe, Masern und Cholera bekommen, das sind teils hochinfektiöse Krankheiten, und das alles ohne Flugverkehr.

Bei Deinem zweiten Punkt schmeißt Du wieder einiges durcheinander. Das eine Argument, dass Du anführst, ist, dass sich möglicherweise durch sehr drastische Maßnahmen eine Zeit lang verhindern lässt, dass ein neuer Erreger erstmalig in einem Land auftritt. Das ist natürlich nicht ganz falsch, aber selbst ein Land, das sich hermetisch abschirmt, Touristen nur unter Bewachung reinlässt, und ansonsten militärische Demarkationlinien als Grenzen hat, wie Nordkorea, keine nachweisbaren Erfolge bei der Verzögerung der Pandemie hat. Das hat mit modernen Erkenntnissen nichts zu tun, selbstverständlich wusste man bereits zu Zeiten des Columbus, dass sich Erreger durch menschlichen Kontakt verbreiten. Sobald das Virus aber einmal das Land erreicht hat, ist die Pandemie da, und lässt sich nicht dadurch signifikant kontrollieren, dass man beginnt, militärische Demarkationslinien o.Ä. einzurichten. Dafür ist es bereits zu spät.

Natürlich versucht man Infektionsherde einzudämmen, u.a. dadurch dass Reisen aus Risikogebieten mit sehr drastischen Maßnahmen eingeschränkt werden. Dies geht im internationalen Verkehr, gerade dem Flugverkehr sogar noch viel besser, als bei innerdeutschen Infektionsherden, wo man dann Straßenabriegelungen o.Ä. einrichten müsste.

Es ist mit Sicherheit falsch zu sagen, dass sich ein hermetisches oder gar nur teilweises Abriegeln von Grenzen - mit allen Folgen für die Wirtschaft, die Versorgung der Bevölkerung mit dem Lebensnotwendigen usw. - das Infektionsgeschehen beträchtlich oder auch nur signifikant eindämmen lässt. Das lässt sich vielleicht mit allgemeinen Ausgangssperren erreichen, aber auch hier ist eben wieder die Frage, ob diese für einige Jahre aufrecht erhalten werden können, was dann aus der Zivilisation wird usw.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 10:18
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Fahrrad umgestiegen sind, da es wohl gruselig ist, wie voll manche Busse sind, wie wenig Leute Maske tragen und wie egal es den Betreibern ist.
Habt ihr denn keine Maskenpflicht in Bussen, und dergleichen?
Zitat von AndanteAndante schrieb:Da möchte ich noch ergänzen: Keiner stirbt dran, wenn er mal ein Jahr nicht in Urlaub fahren kann, sondern den Urlaub zu Hause verbringt. Urlaub als solcher wird ja nicht gestrichen
Richtig, deshalb stimmt die Aussage, man müsse auf seinen Urlaub verzichten, nicht.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 10:27
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:GB ist schwer betroffen von der Pandemie.
Seit heute morgen gibt es auch ohne Vorankündigung, von jetzt auf gleich, wieder einen neuen lockdown in Teilen des bevölkerungsreichen Norden Englands, v.a. des Nordwestens:
Millions of people across northern England are now facing new lockdown restrictions, which ban separate households from meeting each other at home after a spike in Covid-19 cases.

The new rules impact people in Greater Manchester, east Lancashire and parts of West Yorkshire.
Quelle: https://www.bbc.com/news/uk-53602362

Aus wirtschaftlicher Sicht ein Horrorszenario. Und zu guter Letzt dann auch noch einen Brexit.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 10:30
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Amerika hat von Europa u.a. die Pocken, Grippe, Masern und Cholera bekommen, das sind teils hochinfektiöse Krankheiten, und das alles ohne Flugverkehr.
Was hat das Fliegen damit zu tun? Beim Fliegen ist es einfach nur schneller an vielen Orten.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Bei Deinem zweiten Punkt schmeißt Du wieder einiges durcheinander.
Eigentlich schmeißt Du ständig Dinge durcheinander und argumentierst an den Texten vorbei. Ich glaube, wir lassen es wirklich, das macht keinen Sinn.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 10:35
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Was hat das Fliegen damit zu tun? Beim Fliegen ist es einfach nur schneller an vielen Orten.
Beim Fliegen kann man eine Quarantäne (aus Risikogebieten) besonders gut kontrollieren, denn alle Ankommenden aus Drittländern müssen durch bundespolizeiliche Kontrollen.

Ganz gut lassen sich die Auswirkungen einer Abriegelung innerhalb Europas an Weißrussland sehen:

https://www.worldometers.info/coronavirus/country/belarus/

Es ist schwer vorstellbar, dass sich Deutschland noch mehr abriegeln könnte, dennoch hat das exponentielle Wachstum dort mit einer nur einmonatigen Verzögerung eingesetzt.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 10:42
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Ganz gut lassen sich die Auswirkungen einer Abriegelung innerhalb Europas an Weißrussland sehen:
Jetzt mal ehrlich..du glaubst doch nicht ernsthaft das ein Land wie Weißrussland die "richtigen" Zahlen rausgibt..


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 10:45
@Pallas

Das ist natürlich richtig; wenn überhaupt sind die Zahlen aber geschönt, und der einmonatige Verzug wäre somit das absolute Maximum, in Wirklichkeit war es vielleicht oder wahrscheinlich noch weniger.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

31.07.2020 um 10:46
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Nach dem Wikipedia-Artikel sind die USA unterdurchschnittlich betroffen gewesen:
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Gleich die Einleitung weist daraufhin, dass das Virus wahrscheinlich nicht besonders tödlich war, vielmehr der schlechte Ernährungszustand und hygienische Bedingungen in vielen Ländern für die dramatischen Auswirkungen verantwortlich zu machen ist:
Das stimmt schlicht und einfach nicht. Ein schönes Beispiel dafür, dass man Wiki nicht alles glauben soll. Lies das deutsche Wiki, dort wird es anders dargestellt:
Wikipedia: Spanische Grippe


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