@Peter0167 Ich sehe das Zunehmen von Gewalttaten gegen Einsatzkräfte mit Sorge, glaube allerdings, dass es auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen ist. Neben kulturellen Unterschieden (in bestimmten Kulturen wird Gewalt nicht nur toleriert sondern wird oft auch als Zeichen von Männlichkeit angesehen), sozialen Unterschieden (Gewalt ist oft ein Unterschichtenproblem) scheint mir auch eine allgemeine Verrohung der Gesellschaft stattgefunden zu haben. Impulskontrolle war gestern, heute darf man nach belieben pöbeln, beleidigen oder eben auch Zuschlagen. Ich lebe in einer Kleinstadt und durfte selbst miterleben, wie die freiwillige Feuerwehr bei einem Brand von Menschen angepöbelt wurde, denen sie zu Hilfe gekommen war - weil diese der Meinung waren, dass die Feuerwehr schneller hätte sein müssen (muss ich erwähnen, dass von denen niemand in der Feuerwehr war?)
Leider habe ich auch keine Lösung für das Problem, außer, dass wir alle uns ggf. wieder auf ein respektvolleres Miteinander besinnen sollten und auch erst einmal durchatmen, ehe wir uns unsere Wut hingeben. Hinsichtlich der von Dir angesprochenen Bestrafung stimme ich Dir teilweise zu. Ich bin der Meinung, dass Menschen, die Rettungskräfte angreifen zwingend mit deutlich härteren Strafen sanktioniert werden sollten, aber fraglich ist hier, was abschreckend wirkt. In diesem Zusammenhang habe ich in einer anderen Diskussion einen für mich bemerkenswerten Vorschlag gefunden; dort wurde angeregt, bei solchen Vergehen den Führerschein einzuziehen (weil die Täter sehr oft junge Männer sind, die diese Maßnahme besonders hart treffen würde). Wenn man dafür die gesetzlichen Grundlagen schaffen könnte und es keine verfassungsrechtlichen Bedenken gäbe, hielte ich so etwas für eine gute Idee.
Abschließend noch etwas zur Todesstrafe, da Du sie angesprochen hast. Es gibt keine validen Belege dafür, dass die Todesstrafe abschreckend wirkt, es gibt allerdings viele Hinweise darauf, dass dem nicht so ist. Würde sie wirklich abschrecken, so müsste sie ja auch so gut wie nie vollstreckt werden, in Ländern, in denen sie noch existiert, ist aber oft das Gegenteil der Fall. Nachgewiesen ist, dass ein bestimmter Tätertyp (kriminelle Psychopathen) sich von keinerlei Strafte abschrecken lässt, egal wie diese aussieht. Dass man sich als Staat nicht auf eine moralische Stufe mit Mördern begeben sollte, ist aus meiner Sicht ein Argument gegen die Todesstrafe, für viel gewichtiger halte ich aber den Umstand, dass es (wenn auch selten) immer wieder Fälle gibt, in denen Menschen zu Unrecht zum Tode verurteilt wurden und sich später deren Unschuld herausstellte. Wie soll man damit umgehen, wenn der Staat in einem solchen Fall die Strafe vollstreckt und einen Unschuldigen umgebracht hat?
Liebe Grüße
zongo