Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

MarinaG. schrieb:Wenn ich die ca. 22-24 Grad, die wir mit Ofen hier drin haben (OG 22 EG 24) rein mit Pellets erreichen wollte, was wir getestet haben, müsste ich den Pelletbrenner auf 28 Grad hochdrehen. Bei Eissturm würde ich dann 3-4 fünfzehn Kilo Säcke innerhalb von 24 Stunden durchbraten (denn ich müsste auch den Nachtbetrieb hochdrehen). Der Ofen kommt mit einem 10 Kilo Paket Holzbriketts, einigen Holzkohlebriketts (für nachts, das glüht die ganze Nacht durch und hält warm) + einigen großen Holzscheiten aus. Das ist nicht mal die Hälfte an Kosten und Material.

Wenn dem tatsächlich so is, dann is deine Pellet Heizung defekt! Einzalöfen haben in der Regel Wirkungsgrade zwischen 60 und 80%, wenn deine Heizung also auf den doppelten Holzverbrauch deiner Einzelöfen käme, wäre das dann ein WG von 30-40%, ein WG von über 90% wäre aber normal.
Ich gehe aber davon aus, dass dein Vergleich nich wirklich stimmt.

MarinaG. schrieb:Und wir haben keinerlei Schimmelprobleme, es passt also so.

Ich hab auch keinen Schimmel, in beiden meiner recht ordentlich gedämmten Hütten, dafür brauchts keine Einzelöfen.

MarinaG. schrieb:Meine Nachbarn, die, die ich soweit kenne das zu wissen, haben alle solche (alten Kachel-)Öfen (die sie dann ggf. haben nachrüsten lasen) in ihren Hütten, die damals wohl standardmäßig in die Häuser eingebaut wurden.

Das bestreite ich ja gar nich, ich sag lediglich, moderne Heizungen haben nen besseren WG als ein Einzelofen und Öl und Gas sind auf den Brennwert gerechnet teurer als Brennholz, wenn nich selbst geschlagen wird. Außerdem erfordert eine moderne Heizung in der Regelkeinerlei Zuwendung, während ein Einzelofen jeden Tag händisch gereinigt, befüllt und angeheizt werden muss. Das sind halt Fakten.
Dass ein Kachelofen mit Glastür gemütlich sein kann und ein bisschen rumkokeln auch mal Spass macht, will ich gar nich bezweifeln, lediglich die Punkte, die ich oben angeführt habe.

kuno

Es gäbe ja Möglichkeiten.... Gas selbst zu fördern, aber das Thema wird von der Politik gemieden... aus begreiflichen, momentan allerdings aus unbegreiflichen Gründen... Lagerstätten hätten wir, aber aus ökologischer Sicht und um sich einen "Ruf" als Vorzeigenation im Bereich EE zu erarbeiten, wird das Problem mit dem Schiefergas dann doch lieber irgendwo ausgelagert, Kanada will man ja noch anfragen:

Zwar importiert Deutschland Gas aus Russland, hierzulande schlummern aber ebenfalls Gasvorkommen. Die könnten mit der umstrittenen Fracking-Methode gefördert werden. Die Stimmen dafür werden lauter.

Experten fordern angesichts der hohen Energiepreise, in Deutschland Erdgas durch die Fracking-Technologie zu gewinnen. "Solange wir in Deutschland Erdgas benötigen, ist es – freundlich ausgedrückt – ein Schildbürgerstreich, dass wir es nicht bei uns fördern", sagte Hans-Joachim Kümpel, Ex-Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, der "Welt am Sonntag". Demnach liegen bis zu 2,3 Billionen Kubikmeter erschließbares Erdgas unter Deutschland im Schiefergestein – genug, um das Land über Jahrzehnte mit Erdgas zu versorgen, sagte Kümpel.

Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_92318630/experten-fordern-fracking-von-erdgas-in-deutschland.html

Auch in der Nordsee gibt es wohl ein größeres Gasfeld, 20 km von Borkum entfernt:

Ab 2024 fünf Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr förderbar
Dieses Feld liegt im deutsch-niederländischen Grenzgebiet unter der Nordsee, ganz in Nähe des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Es soll von einer von Borkum aus sichtbaren Förderplattform über Horizontalbohrungen erschlossen werden. Falls alles genehmigt wird, könnten ab 2024 pro Jahr fünf Milliarden Kubikmeter Gas fließen – etwa so viel, wie Deutschland selbst pro Jahr fördert. Zum Vergleich: Der deutsche Bedarf liegt derzeit bei jährlich 90 Milliarden Kubikmetern im Jahr.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/erdgas-nordsee-energiesicherheit-gasvorrat-borkum-gasfoerderung-100.html

Gwyddion schrieb:Die eine ist nicht in Betrieb,
die andere hat eine kaputte Turbine,
wiederum eine andere hat wahrscheinlich zu hohe Transitkosten ( Belarus, Polen ) .. ?

Hätte dann nich russisches Gas auch letztes Jahr schon so teuer sein müssen wie jetz, wenn es tatsächlich nur an NS2 und den Transitkosten liegt?
Oder andersherum, wenn die gewartete Turbine wieder drin wäre, müssten dann nich die Preise auf das Level vom letzten Jahr sinken?

kuno

kuno7 schrieb:Oder andersherum, wenn die gewartete Turbine wieder drin wäre, müssten dann nich die Preise auf das Level vom letzten Jahr sinken?

Da die Turbine rsp. die Erdgaslieferung ein Politikum ist und ein Hebel der RU dem bösen Westen ebenfalls einen mitzugeben, denke ich eher:
Nein.

..

kuno7 schrieb:Wenn dem tatsächlich so is, dann is deine Pellet Heizung defekt!

Sicher nicht. Wird regelmäßig gewartet mit Vertrag und ist relativ neu. Der Monteur, mit dem ich mich unterhalten habe, hat auch bestätigt, dass das Ganze (der Verbrauch) bei Eissturm normal ist, er wohnt ebenfalls in dieser Ecke und hat wohl ähnliche Umstände wie wir.

kuno7 schrieb:Ich gehe aber davon aus, dass dein Vergleich nich wirklich stimmt.

Wie gesagt, wir haben das getestet und das kam dabei raus. Ich hatte mich allerdings vertan, die "Holzkohlebriketts" sind natürlich Ofenbriketts aus Kohle. Grillkohle die vom Sommer übrig war, habe ich aber auch schon zwischen dem Holz mit verfeuert. Auch kein Problem.

Ich will Dir doch Deine Heizung gar nicht madig machen. Ich schwöre halt auf den Ofen, Du auf die Heizung. Ist doch okay. :)

LG Mina

Gwyddion schrieb:Nein.

Sehe ich auch so und eben deshalb is doch das Gerede "NS2 in Betrieb nehmen, dann wirds billiger" eher Unsinn. Wenn die Russen uns mehr Gas zu günstigeren Konditionen verkaufen wöllten, dann könnten sie das auch unter den jetzigen Bedingungen. Wollen sie aber nicht!
Die Russen wollen uns über den "Gas Knebel" dazu bringen, politisch in ihrem Sinne zu handeln. Kann jetz jeder für sich entscheiden, ob eine günstigere Gasrechnung das Wert is.

kuno

MarinaG. schrieb:Ich will Dir doch Deine Heizung gar nicht madig machen. Ich schwöre halt auf den Ofen, Du auf die Heizung. Ist doch okay.

Es geht nich ums madig machen, sondern um Fakten. Wir haben hier ja auch User die meinen mit Teelichtern statt elektrischer Beleuchtung Geld sparen zu können, dem is faktisch aber nich so, wenn man nich grad Glühlampen aus den goldenen Zwanzigern in Benutzung hat und wohl selbst dann nich.
Ich wollte dich nur darüber aufklären, das heizen mit Einzelöfen teurer is als mit ner modernen Heizung, was du mit dieser Info machst, is ja deine Sache.

kuno

Briketts sind günstiger als Pellets und haben einen deutlich höheren Brennwert, warum sollte die Berechnung von Mina und dem Monteur nicht stimmen?

jeba schrieb:Briketts sind günstiger als Pellets und haben einen deutlich höheren Brennwert, warum sollte die Berechnung von Mina und dem Monteur nicht stimmen?

Ob Briketts günstiger sind, weiß ich nich. Was kostet denn ne Tonne Briketts incl. Lieferung?
Es ging ja auch nich um den Preis, sondern um die Masse und sie meinte, ca. 15kG Holzbriketts/Holzkohle lieferten etwa die gleiche Wärme wie ca. 45-60kg Pellets. Das würde dann bedeuten, der Pelletbrenner hätte nen WG von 25-40%, was man wohl als defekt ansehen müsste.

mfg
kuno

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kuno7 schrieb:Es ging ja auch nich um den Preis, sondern um die Masse und sie meinte, ca. 15kG Holzbriketts/Holzkohle lieferten etwa die gleiche Wärme wie ca. 45-60kg Pellets.

Die großen Holzscheite kommen noch hinzu und die Heizung macht ja auch Warmwasser mit. Ich denke, das macht sich in jedem Falle bemerkbar, besonders bei unseren Stürmen, die so krass sind, das habe ich mir auch nicht vorstellen können, bevor ich hier oben lebte. Mittlerweile mag ich den jammernden Wind sehr gerne, weil es auch gemütlich ist, ihm zuzuhören, sitzt man im Warmen. Aber im ersten Jahr fand ich das regelrecht beängstigend, auch die vielen Baumschäden, wenn die unter der Eislast brechen.

LG Mina

Es geht nicht um Holzbriketts sondern um Kohle, wenn ich es richtig verstanden habe. Die Briketts haben tatsächlich einen sehr hohen Brennwert. Preis dürfte wahrscheinlich so bei knapp der Hälfte bis 60% der Pellets liegen.
Wie weit man damit kommt weiß ich auch bei den Pellets leider nicht, aber wie uns letztens ein Kaminbauer bestätigte sind zumindest bei den Öfen die Verbrauchsangaben gerne sehr schön gerechnet... Bei einer richtigen Heizungsanlage kann ich da nichts zu sagen.

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jeba schrieb:Wie weit man damit kommt weiß ich auch bei den Pellets leider nicht, aber wie uns letztens ein Kaminbauer bestätigte sind zumindest bei den Öfen die Verbrauchsangaben gerne sehr schön gerechnet..

Ich vermute es kommt sehr auf die Bauweise an. Der Speckstein und der Korpus heizen sich sehr schnell auf und strahlen lange Wärme ab und die Rohre leiten diese auch in die oberen Räume. Dadurch ist der Ofen natürlich riesig, auch der Kanal (aus Rotziegel, die speichern auch noch Wärme, soweit ich weiß) nach oben und nimmt viel Platz weg. Aber es schafft eben auch sehr viel Wärme und hält diese vor allen Dingen lange. Ich denke, das ist die Crux bei den normalen Heizkörpern, die sofort auskühlen, feuert der Brenner nicht ununterbrochen nach und dann sinkt die Temperatur rasant ab, wenn der Eiswind auf das Haus brandet. Der Ofen strahlt gleichmäßig und hält somit die Temperatur. Ich empfinde die Ofenwärme auch als deutlich angenehmer. IdR feuere ich mit Holzbriketts an, lege gegen Nachmittag / Abend große Holzscheite mit rein und ganz am Ende, wenn richtig Glut drin ist, die Kohlebriketts, die dann auch erst richtig brennen und glühen. Das reicht dann für den Rest der Nacht.

Ich kann halt nur berichten, wie es bei uns funktioniert. Inwieweit was wie effektiv ist, keine Ahnung. Die Heizung ist jedenfalls nicht defekt.

LG Mina

jeba schrieb:Es geht nicht um Holzbriketts sondern um Kohle, wenn ich es richtig verstanden habe.

so ganz genau hab ichs auch noch nich verstanden.

jeba schrieb:Die Briketts haben tatsächlich einen sehr hohen Brennwert.

Habs grad mal gecheckt, Braunkohle Briketts haben nen Brennwert von ca. 5,3kWh/kg, Holzpellets kommen auf ca. 4,8kWh/kg, so groß is der Unterschied jetz gerade nich.

jeba schrieb:aber wie uns letztens ein Kaminbauer bestätigte sind zumindest bei den Öfen die Verbrauchsangaben gerne sehr schön gerechnet...

Kann schon sein, aber dennoch verbrennen die Pellets selbst in nem schnöden Pellet Kaminofen sehr kontrolliert, was zB. die Luftzufuhr betrifft, dazu kommt auch noch eine Nutzung der Abgaswärme durch einen Wärmetauscher, da kommt kein Kaminofen mit, selbst wenn der von nem Experten beheizt wird und die meisten Betreiber sind eher keine Experten.

jeba schrieb:Bei einer richtigen Heizungsanlage kann ich da nichts zu sagen.

Da kommt dann in der Regel auch noch Brennwerttechnik hinzu.

mfg
kuno

MarinaG. schrieb:Ich denke, das ist die Crux bei den normalen Heizkörpern, die sofort auskühlen, feuert der Brenner nicht ununterbrochen nach und dann sinkt die Temperatur rasant ab, wenn der Eiswind auf das Haus brandet. Der Ofen strahlt gleichmäßig und hält somit die Temperatur.

Nein, es is einfach nur Physik! Entscheidend is der Brennwert und der Wirkungsgrad, der Rest is Kokolores.

mfg
kuno

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kuno7 schrieb:Nein, es is einfach nur Physik! Entscheidend is der Brennwert und der Wirkungsgrad, der Rest is Kokolores.

Okay. Ich fühl mich dann halt mit Kokolores wohler. Auch gut. Werden wir uns einig, uns nicht einig zu werden. :)

LG Mina

Man macht sich ja kaum Gedanken darüber, aber die Energiekrise wirkt sich auch auf den Sport aus...
Gerade im Eishockey wird reichlich Energie zum kühlen der Eisflächen benötigt...

DEB-Vizepräsident Hindelang setzt auf Sanierung

Auch für die Nationalmannschaft könnte die Energiekrise Auswirkungen haben. Für die Testspiele vor der jährlich im Mai stattfindenden Weltmeisterschaft ist der DEB ab April auf Eishallen angewiesen, in denen kein Spielbetrieb herrscht, aber das Eis noch nicht abgetaut ist. Welcher Hallenbetreiber wird sich das angesichts der galoppierenden Preise noch leisten? "Ich höre aber von einigen Standorten, dass der Strompreis zumindest bis Ende März stabil bleiben soll. Es wird dann aber ab April spannend", sagte DEB-Vizepräsident Hindelang, der ganz auf das Thema Sanierung setzt.

Und dies könnte das Eishockey in Deutschland teilweise verändern. "Der Weltverband und DEB machen sich derzeit sehr viele Gedanken. Bei Neubauten oder Sanierungen ist die Frage, inwieweit man den Strom selbst herstellt und die Hallen damit betreibt", sagte Tripcke, der zudem mit immer mehr kleinen Eisflächen wie in Nordamerika rechnet: "Die benötigen schon 20 bis 30 Prozent weniger Energie." Auch von dicken Eisflächen dürfte man sich verabschieden und den Eismeistern mehr Arbeit verschaffen. "Aber dünneres Eis hat natürlich auch die bessere Energiebilanz", sagt Tripcke.

Quelle: https://www.kicker.de/energiekrise-eishockey-in-sorge-kuenftig-wohl-kleinere-eisflaechen-913436/artikel

Ich beobachte die zu erwartenden Steigerungen auch mit Sorge. Momentan zahlen wir für den Fernwärme Abschlag (Warmwasser und Heizung) ca. 150€. Wenn dieser sich verdoppelt oder verdreifacht sind wir in der glücklichen Position diese noch gestemmt zu bekommen. Sorge macht mir, das ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung, egal ob Geringverdiener oder Mittelstand, nicht mehr in der Lage sein werden diese zu stemmen. Da werden viele Existenzen dran zu Grunde gehen. Dies wird sehr wohl zu Unruhen führen. In einer solchen Notsituation erwarte ich eigentlich von der Regierung, dass diese alle verfügbaren Hebel in Bewegung setzt, um die Last für die Bevölkerung tragbar zu machen. Und zwar ohne Tabus. Akw's, Fracking und alle anderen Alternativen müssten sofort angegangen werden. Wer ohnehin schon sparsam lebt, hat einfach keine wirklichen Einsparpotentiale mehr.
Ich bin wirklich gespannt, was die Regierung sich noch einfallen lässt.

Jonatharch schrieb:Ich bin wirklich gespannt, was die Regierung sich noch einfallen lässt.

Linke Tasche, rechte Tasche... ein wenig Energiegeld, welches nicht reichen wird und dafür noch versteuert wird.
Ansonsten irgendwelche Durchhalteparolen und Bücklinge bei anderen Staaten, dafür labert man aber konsequent um die anderen Möglichkeiten
wie Kohle oder Atomstrom herum, lamentiert hier und unterlässt da und verspricht "You never walk alone" was nicht zu halten ist.

Die Energiekrise ist auch gerade Thema bei Lanz.
Irgendwie viel Gefasel und nichts greifbares. Kühnert bringt gerne mal das Energiegeld ins Spiel, von der Versteuerung redet keiner.

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Gwyddion schrieb:Die Energiekrise ist auch gerade Thema bei Lanz.
Irgendwie viel Gefasel und nichts greifbares. Kühnert bringt gerne mal das Energiegeld ins Spiel, von der Versteuerung redet keiner.

Ich habe vorhin die Aufzeichnung von Hart aber fair abgewürgt, sonst hätte ich vielleicht was nach dem Fernseher geworfen. Zu schade ums Gerät. Als würde das ganze Salbadern etwas ändern. Bei der metaphorischen Flasche Lebertran hatte ich bereits den Kommunionskaffee auf. Hätte nur noch gefehlt, dass sie den Vorstandsvorsitzenden irgendeines Energieriesen den Text hätten sprechen lassen, statt den Chemiemagnaten.

LG Mina