Gendern zur Pflicht machen?
gestern um 18:52Man muss nun mal darüber reden, wenn eine Minderheit dieses Thema institutionell etabliert, und man von Behörde bis Hochschule damit terrorisiert wird.Groucho schrieb:Die Diskussion um das Gendern spaltet die Gesellschaft?
Sind es nicht die Gender-Gegner*innen, die das Thema ständig diskutieren wollen?
Dann hört doch damit einfach auf und schon gibt es keine Spaltung mehr.
Gendern ist ein Musterbeispiel dafür, wie eine kleine, laute Minderheit versucht einen Sprachcode durchzusetzen, mit dem sie die Menschen schon anhand der Sprache in Freund und Feind aufteilen wollen. Es geht dabei in deren Logik nur um die Seitenwahl, weil für Genderbefürworter gar nicht zur Diskussion steht, ob es richtig oder falsch ist zu gendern. So lange ich die Diskussion verfolge, geht es immer nur darum die Haltung zu zeigen und andere zu bezichtigen Minderheiten oder Frauen nicht beachten zu wollen.
Man könnte drüber lachen, aber diese Strategie trifft voll ins Schwarze in einer Gesellschaft, die mehr und mehr ins "Haltung zeigen" und "Zeichen setzen" abgleitet - welches nicht hinterfragt werden darf, sonst ist man der Feind. Und so gibt es an jeder Hochschule die Handvoll Genderisten und die Dutzenden genervten Kollegen, die einfach keinen Bock haben einen ideologischen Spießrutenlauf zu machen. Und so laufen die Sachen durch. Ganz einfaches Prinzip.
Das Problem ist nur, dass die gesamte Sache vollkommen unlogisch und undurchdacht ist - außer der Strategie sie durchzusetzen. Denn sprachlich gibt es keine inklusivere Methode zu sprechen, als das generische Maskulinum zu verwenden, und auf JEDE, wirklich JEDE Movierung zu verzichten. Dann nämlich wird die Sprache einfacher und gleichzeitig gewöhnen sich die Menschen endlich daran, dass es beim generischen Maskulinum nicht um den Sexus, sondern um den Genus, geht.
Daher wäre es viel besser gewesen anstatt Bundeskanzlerin Merkel lieber Frau Bundeskanzler Merkel zu sagen, so wie Thatcher es z.B. in GB gemacht hat.
Aber es geht eben nicht um die beste Lösung und darum alle Leute mitzunehmen, sondern es geht ausschließlich um Spaltung und Selbstbeweihräucherung. Und ja, es gibt da noch die überzeugten Genderisten. Meiner Erfahrung nach werden die niemals verstehen, dass sie sich zum Werkzeug von Spaltern machen lassen, in einem sinnlosen Versuch eine politische Sau durch den Ort zu treiben und dabei Haltung zu zeigen und Zeichen zu setzen.