Gendern zur Pflicht machen?

Optimist schrieb:da muss ich mal umgedreht fragen: Ist das Leid für Genderfreunde wirklich so groß, dass sie versuchen, dies wenigstens in den Medien zu etablieren?

da geht es nicht um Leid. Musste wohl falsch verstanden haben, hier leidest nur Du.

Optimist schrieb:ja und genau das wollten die bezwecken (sh das von Atheos).

das wollen "die" bezwecken? :D Nein, das passiert eben einfach, man merkt es schon gar nicht mehr, was genau ist daran "schlimm", wenn es doch eh nicht bemerkt wird? Verstehe ich nicht.

RomanTisch schrieb:Könnte es eventuell ein Ablenkungsmanöver unserer Zeit sein , damit die gender pay gap nicht geschlossen wird ?

wohl eher nicht.

Optimist schrieb:da muss ich mal umgedreht fragen: Ist das Leid für Genderfreunde wirklich so groß, dass sie versuchen, dies wenigstens in den Medien zu etablieren?

Das Leid der Genderfreunde...
Also wenn dann doch eher das Leid von Frauen, die sich in einer von Männern dominierten Welt nicht genügend repräsentiert sehen.

Aniara schrieb:Ich würde es hier auch sehr begrüßen, wenn man Gender-Kritiker nicht immer gleich pauschal in die "Rechte Ecke" stellt. Das wäre sehr wünschenswert. Sonst ist keine vernünftige Diskussion möglich.

Ein abgenudelter Klassiker, wenn die Argumente ausgehen.

Optimist schrieb:für mich ist es leider schon zu einem Trigger geworden - kann ich nichts dagegen machen.

Naja, zu ernst sollte man das nicht nehmen und "leiden" ist wohl ein bißchen "over the top".

RomanTisch schrieb:Könnte es eventuell ein Ablenkungsmanöver unserer Zeit sein , damit die gender pay gap nicht geschlossen wird ?

Für mich wäre das überhaupt der erste Schritt zum erfolgreichen Gendern. Wenn diese Gleichstellung umgesetzt würde und in der Gesellschaft angekommen wäre, wäre die Sonderzeichen-Idee vielleicht sogar obsolet.

Tussinelda schrieb:Nein, das passiert eben einfach, man merkt es schon gar nicht mehr, was genau ist daran "schlimm", wenn es doch eh nicht bemerkt wird

ja, du, Bone und andere die nichts gegen das Gendern haben, merken es nicht.
Gibt aber auch solche wie mich (da bin ich sicher nicht die Einzige), die eben sehr wohl Anstoß daran nehmen, wenn wo es möglich oder unmöglich ist, Partizipien benutzt werden oder in einem Satz oder Abschnitt mehrere Beidnennungen vorkommen.

Was ich damit sagen will: man kann nicht von sich auf Andere schließen.

Bone02943 schrieb:Also wenn dann doch eher das Leid von Frauen, die sich in einer von Männern dominierten Welt nicht genügend repräsentiert sehen

ich bin eine Frau, sehe sehr wohl die teilweise Ungerechtigkeiten Frauen gegenüber (die sogar leider in der heutigen Zeit wieder zunehmen), bin dennoch gegen das Gendern im Sinne wie oben beschrieben.

RomanTisch schrieb:Könnte es eventuell ein Ablenkungsmanöver unserer Zeit sein , damit die gender pay gap nicht geschlossen wird ? Denn diese Gleichstellung würde ja die daraus resultieren gestiegenen Personalkosten immens in die Höhe treiben.
Frage an diejenigen , die sich schon intensiver mit diesem Themenbereich beschäftigt haben.

mmn ist Gendern eine subtile Art Menschen in gut - böse / Freund - Feind einzuteilen. Man sagt zwar, es wäre egal, ob man gendert oder nicht, aber eigentlich hat man doch schon alles was man braucht, um zu wissen wie der Gegenüber tickt. Es ist eine unnötige politisiertung, die mehr zerstört als hilft.

Wohl gemerkt, es geht lediglich um die Form, nicht um Verständnissprobeme oder das Lösen von Kommunikationsproblemen. Das Werkzeug an sich soll gar nicht verbessert werden. Es geht lediglich um politische Symbole.
Es ist die Form, die einige triggert und die einige die eigene Ideologie üder eine einheitliche Sprachebene stellen.

sooma schrieb:Für mich wäre das überhaupt der erste Schritt zum erfolgreichen Gendern. Wenn diese Gleichstellung umgesetzt würde und in der Gesellschaft angekommen wäre, wäre die Sonderzeichen-Idee vielleicht sogar obsolet.

Rechne aber die Kosten hoch in einem Jahr , welche Arbeitgeber da mehr zahlen müssten? Dies wären Milliarden an Euros . So wird das Thema eher vernachlässigt , und das Gendern im Sprachgebrauch lanciert , jahrelang die pay gap immer wieder und weiter geschickt mit Kalkül verdrängt , könnte ich mir vorstellen.

Mauzi666 schrieb:mmn ist Gendern eine subtile Art Menschen in gut - böse / Freund - Feind einzuteilen. Man sagt zwar, es wäre egal, ob man gendert oder nicht, aber eigentlich hat man doch schon alles was man braucht, um zu wissen wie der Gegenüber tickt. Es ist eine unnötige politisiertung, die mehr zerstört als hilft.

Meinst du nicht, dass du damit eher von dir auf andere schließt?
Bist es nicht vielleicht du, der dabei in gut und böse einteilt und du dich, warum auch immer, glaubst deswegen zu den "bösen" stellen zu müssen?

Mir ist es noch nie passiert oder aufgefallen, dass jemand angegangen worden wäre weil er nicht gendert.
Das ist wie mit den angeblich so radikalen Veganern, die angeblich spalten und jeden der Fleisch isst sofort angehen.
Dabei sehe ich diese Einteilung praktisch nur von seiten der "Gegner". Ob beim gendern oder zum Thema Vegan.
Da frage ich mich schon, wer hier wirklich in gut und böse einteilt und wer hier politisiert. Und das sind m.M.n. weder die Leute denen gendern egal ist oder befürworten, sondern hauptsächlich die die es ablehnen.

Tussinelda schrieb:Nein, das passiert eben einfach, man merkt es schon gar nicht mehr,

Wer ist "man"? Ich schon mal nicht. Auch jede Umfrage dazu spricht eine andere Sprache und die (für mich auch notwendige) Auseinandersetzung mit dem Thema (Duden, Rechtschreibrat, ...) widerspricht dem ebenfalls.

Bone02943 schrieb:Mir ist es noch nie passiert oder aufgefallen, dass jemand angegangen worden wäre weil er nicht gendert.

Wie nennst Du denn z. B. den Nazi-Vergleich, der hier nicht nur einmal gezogen wurde? Kannst Du ja nicht versehentlich überlesen haben, oder?

sooma schrieb:Für mich wäre das überhaupt der erste Schritt zum erfolgreichen Gendern. Wenn diese Gleichstellung umgesetzt würde und in der Gesellschaft angekommen wäre, wäre die Sonderzeichen-Idee vielleicht sogar obsolet.

Da hätten die weiblichen Beschäftigten sicherlich mehr davon und würde einer Gleichstellung näher kommen als das sprachliche Gendern mit seinen unsinnigen Formulierungen.

Bone02943 schrieb:Meinst du nicht, dass du damit eher von dir auf andere schließt?

Ne, glaub ich nicht. Aber interessanter Punkt.

Bone02943 schrieb:Mir ist es noch nie passiert oder aufgefallen, dass jemand angegangen wäre weil er nicht gendert.

Deswegen schreibe ich ja auch von einer subtilen, und nicht von eine radikalen Einteilung.

Wird ja nicht nur mit Sprache gemacht, sondern auf viele Arten: Farben, Formen, Kleidung usw.
alles wird politidsiert. Nun kann man sagen juckt mich nicht, oder wie damals im Kindergarten "selber, selber", oder man fragt sich erstmal generell ob das eine wünschenswerte Entwicklung ist. Fällt dir auch was besser ein als immer nur: "Die aber auuuuchhh., die machen das auch, dann will ich das auch."
Das ist doch albern.

sooma schrieb:Wie nennst Du denn z. B. den Nazi-Vergleich, der hier nicht nur einmal gezogen wurde? Kannst Du ja nicht versehentlich überlesen haben, oder?

Und der kam weil jemand nicht gendert? Wohl kaum, denn mich hat noch nie jamand als Nazi bezeichnet, nur weil ich im gm schreibe.
Ich habe auch noch nie in irgendwelchen Kommentarspalten gelesen, dass sich Leute beschwert hätten das in einem Artikel, einem Beitrag, einem Post nicht gegendert wurde.
Ich lese nur tausende male sowas wie: "Spätestens bei Soldat*innen habe ich aufgehört zu lesen, diese scheiß woken..."

Bone02943 schrieb:Ich habe auch noch nie in irgendwelchen Kommentarspalten gelesen, dass sich Leute beschwert hätten das in einem Artikel, einem Beitrag, einem Post nicht gegendert wurde.

Geklagt wurde allerdings schon .

Die Klägerin, die 80-jährige Marlies Krämer, hatte die Entscheidung nach eigenen Worten "mit Lampenfieber" von zu Hause aus verfolgt. Sie hatte argumentiert, sie fühle sich von männlichen Formulierungen wie "Kunde" oder "Kontoinhaber" nicht angesprochen.

Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-03/bgh-urteil-sparkasse-gendern-formulare-gleichberechtigung

@RomanTisch

Ist doch ihr gutes Recht.
Es ist aber auch etwas völlig anderes, als das um was es gerade ging.

Bone02943 schrieb:Spätestens bei Soldat*innen

mein lieblingsbegriff ist und bleibt:

"DJ - Inn"

:D

Bone02943 schrieb:darüber über Jahre nahezu täglich ärgern muss?
Ich höre es oft schon gar nicht mehr ob das nun ein gegendertes Wort war oder nicht.

Ich sehr wohl und ich muss immer lachen, wenn ich dieser Artikel lese, in denen erklärt wird, wie man "elegant" und unauffällig gendert und dann so Schwachsinns Vorschläge wie "Angelperson" genannt werden.

Ich begegne jedem Medium das gendert, etwas von "nichtanwesenden Zuschauenden" fabuliert oder die weibliche Movierung nicht als Geschlechtsspezifizierung verwendet inzwischen mit einer gehörigen Portion Misstrauen. Ich muss davon ausgehen, dass missioniert, nicht informiert werden soll, und zwar so sehr, dass man bereit ist, sich dafür vollkommen lächerlich zu machen. Ich werde nie verstehen, wie man von "toten Drogengebrauchenden" sprechen kann und dabei glaubt, die Leute hielten einen nicht für völlig bescheuert. Doch, das tun sie, jede Umfrage zum Gendern, zum Wahlverhalten oder zum Medienvertrauen belegt das eindrucksvoll. Nur weiter so.

Rerun schrieb:Ich begegne jedem Medium das gendert, etwas von "nichtanwesenden Zuschauenden" fabuliert oder die weibliche Movierung nicht als Geschlechtsspezifizierung verwendet inzwischen mit einer gehörigen Portion Misstrauen.

Ich nicht, weil es einfach schon zu üblich geworden ist. Da ich nicht so rasch misstrauisch gegenüber Personen bin, bin ich auch gegenüber dem Gendern nicht misstrauisch - auch wenn ich selbst es normalerweise nicht mache, außer ggf. in einem offiziellen Kontext.

Alien_pns schrieb:mein lieblingsbegriff ist und bleibt:

"DJ - Inn"

Hab ich so noch nicht gelesen aber gut.
Ich würde es ohne Kontext mit einer Hotelkette in Verbindung bringen.

Rerun schrieb:Ich begegne jedem Medium das gendert, etwas von "nichtanwesenden Zuschauenden" fabuliert oder die weibliche Movierung nicht als Geschlechtsspezifizierung verwendet inzwischen mit einer gehörigen Portion Misstrauen. Ich muss davon ausgehen, dass missioniert, nicht informiert werden soll, und zwar so sehr, dass man bereit ist, sich dafür vollkommen lächerlich zu machen.

Und du meinst wer nicht gendert missioniert nicht? Im Grunde ist doch jede Art von Medien in gewisserweise auch Meinungsmache. Ob nun im ÖRR, RTL, im Spiegel oder bei Springer, Nius und der Youtube-Universität.

Rerun schrieb:Ich werde nie verstehen, wie man von "toten Drogengebrauchenden" sprechen kann und dabei glaubt, die Leute hielten einen nicht für völlig bescheuert.

Mag ja sein das gewisse Workreationen lächerlich wirken oder auch lächerlich sind. Aber wir leben in einer Phase, in der sich das ganze gegendere erstmal finden muss. Da wird noch so einiges kreiert werden, was in Jahren so nicht mehr geschrieben oder gesagt wird.

Alien_pns schrieb:mein lieblingsbegriff ist und bleibt:

in Horoskopen könnte man da auch wählen zwischen

a) Fischemann , Fischefrau , die Fischenden
b) Waagemann , Waagefrau , die Wiegenden
c) Jungfraumann , Jungfraufrau, die Unberührten
d) Krebsmann , Krebsfrau, die Zwickenden

😀

sooma schrieb:Wer ist "man"?

wieso fragst Du mich das?

Bone02943 schrieb:Aber ist das Leid wirklich so groß, dass man sich darüber über Jahre nahezu täglich ärgern muss?
Ich höre es oft schon gar nicht mehr ob das nun ein gegendertes Wort war oder nicht. Ist doch seit Jahren drin im Sprachgebrauch. Auch wenn nicht im eigenen.

Optimist schrieb:ja und genau das wollten die bezwecken (sh das von Atheos).

darum ging es. @Optimist hat durch ihre Aussage dem praktisch zugestimmt, dass "man" das schon gar nicht mehr merkt. Denn das "wollten die ja bezwecken". Obwohl @Bone02943 ja nur von sich sprach. Also frag doch bitte @Optimist denn ich habe nur auf ihre Behauptung reagiert.

Rerun schrieb:dann so Schwachsinns Vorschläge wie "Angelperson" genannt werden.

wo passiert das denn? Es ist wohl dann eher von einer Person die angelt die Rede.

Alien_pns schrieb:"DJ - Inn

den benutzt nur niemand. Was auch eh beknackt ist, denn DJ ist englisch.