Gendern zur Pflicht machen?

Tussinelda schrieb:was meinst Du denn mit kleineren Dingen?

@Tussinelda

Da fallen mir strukturelle Benachteiligungen im Bereich Rente als Erstes ein, ohne die jetzt im Dwtsil auswalzen zu wollen.

Da fallen mir Karrierenachteile im Rahmen von Nachwuchs ein.

Tussinelda schrieb:Und wenn es noch etwas zum "Nachbessern" gibt, dann sind Frauen es wohl doch nicht, oder?

Wieso denn nicht? Soweit ich weiss, verfügen Frauen über aktives und passives Wahlrecht, nur mal als kleines Beispiel.

Natürlich von Frauen und Männern, gerne auch gemeinsam, die Dinge verändern können, oft im Kleinen, oft auch unterhalb der Regulierungsebenen.

Diese passive Sicht auf Frauen teile ich nicht.

Rerun schrieb:Und selbst wenn man die Ambivalenz des Maskulinums als ein Problem anerkennen würde, wäre damit noch lange nicht gesagt, dass das sexistische Gendern die Lösung dafür wäre und dass dessen Nutzen die Kosten irgendwie aufwiegen könnte.

Ach und einzig am GM festzuhalten obwohl es Männer überhöht ist natürlich nicht sexistisch. :D
Aber schön das du die Kosten ansprichst. Es wäre sicher sehr mies, würden Medikamente auch so sehr auf Frauen zugeschnitten wie auf Männer, würden Fahrzeuge und deren Sicherheitssysteme auf Frauen zugeschnitten werden müssen, wie sie es auf Männer sind.
Und dann stellen wir uns mal vor, Frauen würden weniger Abhängig von Männern sein und gleiche Renten erhalten.
Nicht auszudenken, was das an Kosten verursachen würde.

Frauen erhalten gleiche Rente und das statistisch sogar deutlich länger. Pro eingezahlten Euro kriegen Frauen mehr raus. Und dass Autosicherheit auf Männer zugeschnitten wäre, ist halt auch großer Quatsch, auch wenn es gerne erzählt wird. Kleine Männer sind genauso schlecht geschützt wie große Frauen gut geschützt sind und umgekehrt. Aber Gendern macht jetzt Autos sicherer, oder was ist die Aussage und der Zusammenhang mit der Diskussion?

Rerun schrieb:Angesichts der Tatsache, dass die Anzahl der Kontexte, in denen mit "Banker" tatsächlich nur Männer gemeint sind (Doppelnennungen da außen vor, weil da keine Ambivalenz), wäre die viel sinnvollere Lösung, "Banker" nur noch generisch zu verstehen und in den seltenen Fällen, in denen doch mal nur männliche Banker gemeint sind "männliche Banker" zu sagen

sehe ich genauso.
Und konsequenterweise müsste man dann auch entsprechend "weibliche Banker" sagen und dann die weibliche Form natürlich generell weglassen, auch aus dem Duden streichen :)

So einfach könnte es sein ;)

Bone02943 schrieb:Wenn es von Anfang an heißen würde, "die Ärztin kommt gleich", würde ja auch niemand denken das gleich ein Mann den Raum betritt.

Bis jetzt wurde mir immer angesagt, ob eine Ärztin oder ein Arzt kommt. Hatte damit nie Probleme.

Bone02943 schrieb:Ach und einzig am GM festzuhalten obwohl es Männer überhöht ist natürlich nicht sexistisch.

Aber nur in deinem Kopf und deiner Fantasie, nicht in der Realität.

Atheos schrieb:Ich finde es problematisch, wenn eine Minderheit ihr Bildungsproblem zum Problem für die Mehrheit macht

Treffend formuliert. :)

Bone02943 schrieb:Ach und einzig am GM festzuhalten obwohl es Männer überhöht ist natürlich nicht sexistisch.

Das ist ja eben das Problem. Das Generische Maskulinum überhöht Männer genauso wenig, wie der Plural die Frauen.

Genus ist nicht gleich Sexus.

Ich finde es problematisch, wenn eine Minderheit ihr Bildungsproblem zum Problem für die Mehrheit macht, nur weil es moralisch so gut verfängt. Sprache muss einfach und praktisch sein, damit sie gesprochen wird. Ich bin ja extrem froh, dass Generisten das nicht verstehen, wodurch sie sich automatisch ins Knie schießen mit Hüpfsprache und schreibflusszersetzender Interpunktion.

Wenn irgendwem die deutsche Sprache nicht gefällt, dann sollte er sich etwas Besseres (!) einfallen lassen, aber nicht etwas Schlechteres mit moralischem Diktat aufoktroyieren.

Rerun schrieb:Kleine Männer sind genauso schlecht geschützt wie große Frauen gut geschützt sind und umgekehrt.

Es geht nicht nur um die Größe. Aber da wesentlich mehr Männer dem männlichen Durchschnitt entsprechen als Frauen ist es ein Nachteil, auch wenn du anderes behaupten willst.

Rerun schrieb:Aber Gendern macht jetzt Autos sicherer, oder was ist die Aussage und der Zusammenhang mit der Diskussion?

Nein, es zeigt nur das wir in einer von Männern dominierten welt leben. In der das GM als universell betrachtet wird, was es definitiv nicht ist. Aber Einbildung ist ja auch irgend eine Bildung.

Aniara schrieb:Bis jetzt wurde mir immer angesagt, ob eine Ärztin oder ein Arzt kommt. Hatte damit nie Probleme.

Ist ja auch nur ein Beispiel was dir aufzeigen soll, wie menschliche Gehirne funktionieren.

Atheos schrieb:Genus ist nicht gleich Sexus.

Das sieht so mancher hier anders. Wir hatten erst heute die weibliche Zitronenrolle.

Atheos schrieb:Wenn irgendwem die deutsche Sprache nicht gefällt, dann sollte er sich etwas Besseres (!) einfallen lassen, aber nicht etwas Schlechteres mit moralischem Diktat aufoktroyieren.

Die deutsche Sprache ist im stetigen Wandel. Sonst würden wir noch heute sprechen wie anno dazumal.

Bone02943 schrieb:Ist ja auch nur ein Beispiel was dir aufzeigen soll, wie menschliche Gehirne funktionieren.

Kommt ganz auf die Programmierung an.

Bone02943 schrieb:Die deutsche Sprache ist im stetigen Wandel. Sonst würden wir noch heute sprechen wie anno dazumal.

Evolution ist aber nicht Diktion.

Die Sprache entwickelt sich, wohin die Gesellschaft das möchte. Man sollte diejenigen, die meinen ihre eigenen Wünsche für sprachliche Änderungen wären für andere Gesetz daran erinnern, dass die sprachliche Entwicklung ein demokratischer und kein diktatorischer Prozess ist.

Es ist wohl kaum zu übersehen, dass Gendern nicht von der Bevölkerung angenommen wird. Was sagt dir das? Findet da eine Evolution der Sprache statt? Oder ist da ein Diktat gerade gescheitert?

Atheos schrieb:Oder ist da ein Diktat gerade gescheitert?

das ist leider noch nicht gescheitert. Schau doch mal, wie fleißig in den Medien gegendert wird ;)

Optimist schrieb:Schau doch mal, wie fleißig in den Medien gegendert wird

Ja, aber das wird man nicht durchhalten. Noch hat das Gendern den Status einer inklusiven Sprachanpassung. Wenn es aber komplett gesellschaftlich durchgefallen ist - wonach es aussieht - dann wird man es irgendwann in der Versenkung verschwinden lassen. Ansonsten müsste man sich dauerhaft fragen lassen welcher Gedanke die Medien dazu bringt eine neue Sprache zu erfinden.

Atheos schrieb:Ja, aber das wird man nicht durchhalten. Noch hat das Gendern den Status einer inklusiven Sprachanpassung. Wenn es aber komplett gesellschaftlich durchgefallen ist - wonach es aussieht - dann wird man es irgendwann in der Versenkung verschwinden lassen

wäre schön, aber wir werden sehen.

Atheos schrieb:Ansonsten müsste man sich dauerhaft fragen lassen welcher Gedanke die Medien dazu bringt eine neue Sprache zu erfinden.

ich vermute, der Gedanke der Ideologie ist es ...
Inklusion soll halt erzwungen werden (sieht für mich so aus). In den Medien gibts meiner Wahrnehmung nach einige Linke und/oder Grüne, die sich das auf die Fahne geschrieben haben.
Glaube nicht, dass die das so schnell aufgeben ;)

Atheos schrieb:Die Sprache entwickelt sich, wohin die Gesellschaft das möchte. Man sollte diejenigen, die meinen ihre eigenen Wünsche für sprachliche Änderungen wären für andere Gesetz daran erinnern, dass die sprachliche Entwicklung ein demokratischer und kein diktatorischer Prozess ist.

Es ist wohl kaum zu übersehen, dass Gendern nicht von der Bevölkerung angenommen wird. Was sagt dir das? Findet da eine Evolution der Sprache statt? Oder ist da ein Diktat gerade gescheitert?

Es sind immer wenige die sprachliche Veränderungen reinbringen. Werden sie akzeptiert dann übernehmen es immer mehr.
Beim Gendern sehe ich da quasi keinen Unterschied. Und bisher haben dann doch einige das gendern übernommen oder sind irgendwie dabei und nutzen es, wenn es für sie passt.

Ich sehe auch kein Diktat. Mir schreibt niemand vor wie ich zu reden habe. Und sollte ich zum Beispiel beim ÖRR arbeiten und es wird verlangt, dann nehme ich dies freiwillig in Kauf.
Andererseits gibt es ja auch das Diktat wo gendern verboten ist, wenn du zum Beispiel im öffentlichen Dienst in Bayern oder Sachsen arbeitest. Dieses wirkliche Diktat lehnst du sicher nicht ab, gelle?

Bone02943 schrieb:Aber Einbildung ist ja auch irgend eine Bildung.

Gilt für dich ganz sicher.

https://www.firmenauto.de/branche/weibliche-crashtest-dummys-mercedes-nimmt-stellung/

@Rerun

Ja genau, weil Mercedes im eigenen Faktencheck auch etwas anderes behaupten würde. lul

Bone02943 schrieb:Ja genau, weil Mercedes im eigenen Faktencheck auch etwas anderes behaupten würde. lul

Die Fakten sind im Artikel genannt. Was weißt du mehr?

@Rerun

Die Fakten zum Thema Gendern und was die Sprache bewirkt wurden auch in Studien benannt, die hier regelmäßig vom Tisch gewischt werden. Und dann kommst du mit so einem Schund an, der aus dem Konzern selbst stammt, der möglichst viele Fahrzeuge verkaufen will. lul

Bone02943 schrieb:Ich sehe auch kein Diktat.

Falsch, es gibt Hochschulen, die das von ihren Studenten verlangt haben. Verwendung gültiger Rechtschreibung gab Punktabzug.

Bone02943 schrieb:Und sollte ich zum Beispiel beim ÖRR arbeiten und es wird verlangt, dann nehme ich dies freiwillig in Kauf.

Also wenn mir befohlen wird wie ich sprechen muss, dann nehme ich das "freiwillig" in Kauf. Ansonsten Arbeitsplatzverlust oder Versetzung in die Kantine ...

Klar, was man halt so "freiwillig" nennt.

Bone02943 schrieb:Andererseits gibt es ja auch das Diktat wo gendern verboten ist, wenn du zum Beispiel im öffentlichen Dienst in Bayern oder Sachsen arbeitest. Dieses wirkliche Diktat lehnst du sicher nicht ab, gelle?

Was genau kannst du an der Regelung nicht verstehen, in deutschen Amtsstuben zur Kommunikation die offizielle deutsche Rechtschreibung zu verwenden? Das hat den ganz praktischen Grund, dass Menschen das verstehen - auch Menschen, die keine deutschen Muttersprachler sind.

Inwiefern glaubst du, dass es sinnvoll ist deutsche Behörden zu Experimentallabors für Haltungssprache einer sendungsbewussten Minderheit zu machen? Darf dann jeder Beamte einfach so schreiben, wie er das gerne meint? Oder willst du dem diktatorisch vorschreiben nicht in Suaheli zu schreiben?

Sprache ist zur Kommunikation da - insbesondere offizielle Sprache. Die soll keine Haltungsbotschaften vermitteln, sondern Information.

Atheos schrieb:Falsch, es gibt Hochschulen, die das von ihren Studenten verlangt haben. Verwendung gültiger Rechtschreibung gab Punktabzug.

Die verlangen alles mögliche.

Atheos schrieb:Also wenn mir befohlen wird wie ich sprechen muss, dann nehme ich das "freiwillig" in Kauf. Ansonsten Arbeitsplatzverlust oder Versetzung in die Kantine ...

Klar, was man halt so "freiwillig" nennt.

Wenn ich in einem bestimmten Job eine bestimmte Kleidung tragen muss dann muss ich dies auch freiwillig in Kauf nehmen oder gehe woanders hin.

Atheos schrieb:Was genau kannst du an der Regelung nicht verstehen, in deutschen Amtsstuben zur Kommunikation die offizielle deutsche Rechtschreibung zu verwenden? Das hat den ganz praktischen Grund, dass Menschen das verstehen - auch Menschen, die keine deutschen Muttersprachler sind.

Es geht doch nicht um die offizielle Rechtsschreibung. Es geht um ein angebliches Diktat einer angeblich woken-links-grünen Minderheit die ihre angebliche Besserstellung ihrerselbst über die aller anderen stellen würde.

Atheos schrieb:Sprache ist zur Kommunikation da - insbesondere offizielle Sprache. Die soll keine Haltungsbotschaften vermitteln, sondern Information.

Die Information unterscheidet sich nicht, egal ob gegendert oder nicht.

Atheos schrieb:Sprache ist zur Kommunikation da - insbesondere offizielle Sprache. Die soll keine Haltungsbotschaften vermitteln, sondern Information.

Bone02943 schrieb:Die Information unterscheidet sich nicht, egal ob gegendert oder nicht

ja, die Info ändert sich nicht. Die würde sich auch nicht ändern, wenn in Amtsstuben jeder sprechen würde, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Aber wäre das gut? (rhetorische Frage).
Dies dazu, dass manche ein Genderverbot in Amtsstuben monieren - bei Atheos gings ja auch um offizielle Sprache