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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

6.996 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Selbstmord, Suizid, Freitod ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 22:43
Wenn jemand zum Suizid neigt, oder zu Depressionen-
sollte er sich dann nicht die nötige Hilfe holen?

@Merlina
Wieviel soller ausgeben um dann gemeinhin als Gestörter zu gelten und bei jedem Arztbesuch beim zufälligen Blick auf seine Krankenakte vllt sogar die entsprechenden Befunde zu sehen, die ihn in SEINEN Augen nochmehr degradieren?

Is klar, wenn man der Meinung ist, sie seien Feiglinge, dann hilft man ihnen natürlich weiter (...).

Aber warum differenzierst du nicht zwischen denen, die sich aus einer Verantwortung stehlen wollen (Straftat, Verspekulieren) und denen, die sich so verzerrt sehen, dass ihnen in ihrer Situation kein adäquater Ausweg erscheint?

Jemand kann nur ein Feigling sein, wenn er sich bewusst ist, dass andere leiden deswegen, demjenigen ist das aber nicht bewusst er sieht sich als fünftes Rad am Wagen und meint, mit dem letzten Schritt allen inklusive sich und denen, von denen er denkt, dass er ihnen zur Last fällt, etwas Gutes zu tun.

Es is ganz einfach eine Einschränkung der Wahrnehmung und der Gang in die Klapse wird ganz einfach in den meisten Fällen nicht als Lösung akzeptiert, es würde bedeuten, ein aussichtsloses Leben weiterzuführen. Als würde man den Baum sehen und aufs Gas treten. Nur halt reziprok in dem Sinne.

Doch wenn jemand sich das Leben nimmt, nachdem er anderen willentlich Schmerzen zugefügt hat, dann soll er auch bestraft werden. Mit dem Leben halt.

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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 22:51
"Wenn jemand zum Suizid neigt, oder zu Depressionen-
sollte er sich dann nicht die nötige Hilfe holen?"

neigt ;)
zu depressionen neigen genug menschen die keine hilfe benötigen^^

ansonsten .. natürlich brauchen sie hilfe, aber der tod ist eine alternative dazu


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 22:53
@martialis
@Marina1984
@GilbMLRS

Am 20. Mai 2009
hätte ich meinen 15. Todestag.
Schön, oder?

Ich weiss wie es im Kopf eines Suizidgefährdeten aussieht.
Ich weiss wie er sich fühlt, was er denkt, was er braucht.
Dazu muss ich kein Psychologe sein.

Ich weiss, dass man Angst hat. Angst vor der Klinik, Angst vor Gesprächen, Angst vor Konsequenzen.
Angst- als Idiot hingestellt zu werden. Als Schwächling. Als nicht fähig zu leben.

Aber- ich bin es dem Leben schuldig, das alles auf mich zu nehmen.
Es ist einfach zu kostbar. Es ist so verdammt kurz.
Und ich habe selbst in der Hand, was ich daraus mache.

Sicher- man hat es auch in der Hand, selbst zu entscheiden, wann man gehen will.

Mag sein, dass unsere Meinungen unterschiedlich sind.
Dagegen ist nichts zu sagen.
Ich bleibe bei meiner.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 23:01
Nich unerheblich in der Gefühlswelt von Suizidenten is dann auch noch die individuelle Bilanz.

Hat jemand lange Zeit mangelnde Menschenkenntnis oder Erfahrung in Bereichen, wo man sie für selbstverständlich erachtet, dann kann sich das als ausdauerndes Pech in seinem Leben niederschlagen. Er trifft in vielen Situationen die falsche Entscheidung, weil er mit der Situation noch nicht konfontiert wurde oder interpretiert Menschen falsch und verlässt sich auf Dinge, die anders gemeint waren. Ein "ich war da nicht da" oder "das hab ich versäumt" zählt dann nicht, es wird für selbstverständlich erachtet und wer eben falsch handelt, der wird vor vollendete Tatsachen gestellt. Das führt dann zu vielen Misserfolgen und man denkt, man hätte nur Pech im Leben handelt aber unbewusst anders als es die Mitmenschen erwarten.

Dann kommt der Suizident ins Grübeln, sieht vielleicht sogar ein, dass der Fehler bei ihm liegt, kommt aber zu dem Schluss, dass der Zug abgefahren ist, dass es zu spät ist, in bestimmten Angelegenheiten bei Null anzufangen und dass die Chance auf Erfolg auch abnimmt. Das trägt dann zur finalen Entscheidungsfindung bei.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 23:10
@Merlina

Geh bei den Handlungen eines Suizidenten nicht davon aus, wie du es jetzt siehst und was du jetzt verurteilst.

Während der AGA hab ich auch so einigen den Tod gewünscht und hinterher sagt man "geile Zeit, muss man erlebt haben". Aber bei solchen Handlungen hat man nich das Wissen von 15 Jahre später. Denn wenn man wüsste, wie die Haltung zu sich in 15 Jahren ist und man würde es tun, dann würde man es wohl mit Vorsatz tun. Du kannst nich abschätzen, was kommt. Du hattest Glück, dir geht es nun gut, andere haben weniger Glück, lassen sich vom Suizid abbringen hatten wohl hinterher nen Unfall und sind jetz gelähmt oder so. Nun is der Zug abgefahren. Was machst du, wenn du im 30. Stock am Fenster stehst und hinter dir brennts? Hoffst du darauf, dass hinter der Feuerwand deine Retter stehen und gehst in den stechenden heißen Qualm oder schaust du nach vorn und siehst strahlend blauen Himmel mit dem Gewissen, dass alles in Sekunden vorbei is?

Die Feuerwand mit dem stechenden Rauch und der Spekulation, dahinter würde man gerettet entpricht dem Gedanken eines Suizidenten ans Weiterleben. Die einen riskierens, die anderen sehen eben den blauen Himmel, da die Wahrnehmung in so einer Situation eben umgekehrt ist (was ja der Wunsch zu sterben schon impliziert).


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 23:19
@GilbMLRS
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Geh bei den Handlungen eines Suizidenten nicht davon aus, wie du es jetzt siehst und was du jetzt verurteilst.
Das jeder Mensch individuell fühlt, denkt und handelt- weiss ich.
Damit wollte ich auch nur klar machen, dass das Leben sehr wertvoll ist.
Glaub mir- ich und viele andere hätten erhebliche Entbehrungen hin nehmen müssen, wäre es anders gelaufen.

Aber um mich geht es ja hier nicht.
Grundsätzlich sehe ich es einfach so, dass Selbstmord feige ist.
Egal aus welchen Gründen ihn jemand begangen hat.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 23:23
Grundsätzlich sehe ich es einfach so, dass Selbstmord feige ist.
Egal aus welchen Gründen ihn jemand begangen hat.


Finde ich bei Menschen, denen als Alternative bspw. nur ein Leben mit Schmerzen und Morphium und nachlassender Kraft bis zu Lähmungohne Hoffnung auf Heilung bleibt ziemlich tragisch, sie als Feiglinge zu bezeichnen.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 23:30
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Finde ich bei Menschen, denen als Alternative bspw. nur ein Leben mit Schmerzen und Morphium und nachlassender Kraft bis zu Lähmungohne Hoffnung auf Heilung bleibt ziemlich tragisch, sie als Feiglinge zu bezeichnen.
Das ist kein Selbstmord. Hab ich nie so gesehen und werde ich auch nicht.
Sondern Hilfe zum Sterben.
Ich differenziere da.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 23:32
Selbstmord != Suizid ;)


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 23:36
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Selbstmord != Suizid
Du kannst die Haare auch spalten, bis nichts mehr davon übrig ist, Gilb. ;)
Ich sehe es trotzdem als Hilfe zum Sterben.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 23:44
Feigheit ist abgeleitet von Angst. Man ist feige, wenn man nicht gegen seine Angst kämpft oder sie überwindet.
Bei Suizid geht es eigentlich darum, seine Angst vor dem Tod zu überwinden...also im Prinzip sind, aus dieser Sicht, die Selbsttöter genau das Gegenteil.

Wenn man im Begriff ist, sich das Leben zu nehmen, liegt das nicht immer daran, dass man Angst vor dem Leben oder einer bestimmten Entscheidung hat. Man sieht einfach keinen Sinn mehr in seinem eigenen Leben, und ich finde es nicht feige, sich dann umzubringen, sondern ich würde es als ein Fehlen jeglicher Hoffnung bezeichnen, als eine Art Wahnsinn. Wie sonst, wenn nicht in Wahnsinn, soll der Überlebenstrieb ausgehebelt werden?

Es ist so eine Art Befreiung, man sagt dann, Welt, leck mich am Arsch! Ich gehe. Du hast mir genug Unheil gebracht, jetzt gehe ich!" Wahrscheinlich hat man dann sogar eine Art Himmel im Visier, wo die Seele hingebracht wird - wenn man auch gar nicht an sowas glaubt, aber in solchen Momenten ist das egal, da spielt alles verrückt.

Ich stimme GilbMLRS zu.

@Merlina:
Man hat eben NICHT immer die Möglichkeit, sein Leben so zu lenken, wie man es wünscht. Es wirken Kräfte auf uns, die sind weitaus stärker als wir selbst. Ich spreche hier nicht von übernatürlichen Kräften, sondern von uns selbst, von den Dingen, die wir nicht verstehen, vom Unbewussten, von dem, was wir verdrängen. Wir können uns schließlich nicht aussuchen, ob wir etwas verdrängen oder nicht. Das, was uns nicht bewusst ist - ja, das ist uns eben nicht bewusst! Und manchmal findet man eben keine Lösung. Du kannst doch auch nicht bei einer Matheaufgabe, die du nicht verstehst, sagen, "Hey, wenn ich meine Angst überwinde, dann werde ich diese Aufgabe lösen können". Genau so ist es aber mit der menschlichen Psyche auch:
Es ist nicht immer Angst, sondern fehlendes Verständnis von seiner selbst.

Man findet einfach keinen Weg. Und dann schaut man sich um, es sind 5-10 Jahre verstrichen, und es hat sich immer noch nichts geändert, man ist immer noch nicht glücklich, es besteht immer noch dasselbe Problem, und langsam hat man es satt. WOZU denn dann noch weiterleben? Nur, weil Andere meinen, ihr Leben sei so wertvoll? Und den Rest seines Lebens in der Klapse verbringen - da würd ich mich auch fragen, warum.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 23:49
Was soll ich dazu sagen @mastermind
das ist deine Sicht auf die Dinge.
Die ist natürlich -für dich- ganz klar.

Ich kann in den von dir aufgezählten Punkten natürlich sagen, dass du recht hast-
für dich. Und für einige andere.

Für mich gelten eben andere Ansätze.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

28.01.2009 um 23:54
Kann Suizid eigentlich strafbar sein, wenn ja in welchem Land. Und bitte wie will man es dann verfolgen???

Und die Strafe, wie würde die aussehen? -- Hinrichtung???

Ich meine meine Fragen durchaus ernst, falls das jemand bezweifeln sollte!


Gruß
Horst_2


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

29.01.2009 um 00:01
@Merlina:
Aber um mich geht es ja hier nicht.
Grundsätzlich sehe ich es einfach so, dass Selbstmord feige ist.
Egal aus welchen Gründen ihn jemand begangen hat.


Ich kann in den von dir aufgezählten Punkten natürlich sagen, dass du recht hast-
für dich. Und für einige andere.

Für mich gelten eben andere Ansätze.


Weißt du, eine Diskussion lebt eigentlich davon, die Sicht des Anderen, insofern man diese versteht, in Frage zu stellen bzw. einen Konsens zu finden.
Du sagst, du siehst Selbstmord als feige an, egal aus welchen Gründen.

- Weshalb? Ich meine nach dem, was ich geschrieben habe?


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

29.01.2009 um 00:15
@mastermind

Ich weiss durchaus, wie Diskussionen laufen (sollten)
Ich verstehe nur nicht, warum man alles "tod" diskutieren soll.
Aber gut, ich sage gerne mehr dazu. ;)

Ein Selbstmord ist feige- so sehe ich das.
(Das Menschen unterschiedlich ticken und individuell zu betrachten sind, muss mir hier keiner sagen, ist mir völlig klar.)
Aber- um einen Ansatz zum diskutieren zu finden, wird hier von mir verallgemeinert.

Selbstmörder stehlen sich aus der Verantwortung. Der Verantwortung vor dem Leben.
Sie laufen vor ihren Problemen davon, anstatt sich ihnen zu stellen.
Sie sind zum kämpfen zu schwach, zum weiterleben zu feige- und wohl auch sehr verzweifelt. Das will ich gar nicht bestreiten.

Wenn ich sehe -wie bereits erwähnt- das 14jährige sich selbst in die Depression zwingen- nur weil es gerade in Mode ist,
wie Väter sich in den Kopf schiessen, weil sie sich in Schulden verrannt haben und das Haus verkauft werden muss,
wie Frauen Schlaftabletten schlucken, nur weil der Mann eine andere hat
und und und...
da zweifle ich doch sehr am gesunden Menschenverstand.

Ich kann dieses Gejammere einfach nicht mehr hören.
Es nervt mich.

Ich könnte noch einen Schritt weitergehen.
Ich könnte sagen: gut ,bring dich doch um. Wieder ein schwacher Mensch weniger auf dieser Welt.
Aber würde ich das tun, wäre ich wieder die kalte, harte Frau.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

29.01.2009 um 00:20
Sie sind zum kämpfen zu schwach, zum weiterleben zu feige

Woran erinnert mich diese Aussage?


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

29.01.2009 um 00:21
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Woran erinnert mich diese Aussage?
Ich bin kein Hellseher.
Sag du es mir.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

29.01.2009 um 00:30
Selbstmörder stehlen sich aus der Verantwortung. Der Verantwortung vor dem Leben.
Sie laufen vor ihren Problemen davon, anstatt sich ihnen zu stellen.
Sie sind zum kämpfen zu schwach, zum weiterleben zu feige- und wohl auch sehr verzweifelt. Das will ich gar nicht bestreiten.


Richtig, zum Kämpfen zu schwach. Wenn ich zu schwach bin, um zu kämpfen, wie kann ich dann feige sein? o_O
Du bist nicht auf mein Argument mit dem Unbewussten eingegangen. Schon Sigmund Freud hat bewiesen, dass unser bewusstes >Ich< nur die Spitze des Eisberges ist. Wie gesagt, sich einer Aufgabe zu stellen, heißt nicht immer, keinen Mut zu haben, sondern es kann einfach Rat-und Hilflosigkeit sein.
Wenn man nach jahrelangem Studieren die Matheaufgabe immer noch nicht lösen kann, was soll man dann tun?
Das hat nichts mit Feigheit zu tun, sondern mit Rat-u. Hilflosigkeit!
So sieht es eben auch oft aus im Leben: Man hat nicht unbedingt Angst, sondern weiß einfach nicht, was man Anderes machen soll/kann. Natürlich, man sollte es erst versuchen, aber was, wenn man alles versucht hat, und man das Problem einfach nicht lösen kann?

Und ja, man hat Verantwortung für sein eigenes Leben - und wenn man es nun verantwortlicher findet, sich umzubringen, weil man meint, man falle Anderen eh nur zur Last?

Wenn ich sehe -wie bereits erwähnt- das 14jährige sich selbst in die Depression zwingen- nur weil es gerade in Mode ist,
wie Väter sich in den Kopf schiessen, weil sie sich in Schulden verrannt haben und das Haus verkauft werden muss,
wie Frauen Schlaftabletten schlucken, nur weil der Mann eine andere hat
und und und...
da zweifle ich doch sehr am gesunden Menschenverstand.

Ich kann dieses Gejammere einfach nicht mehr hören.
Es nervt mich.


Ich gebe dir Recht, es gibt schwache Menschen. Nur die Verachtung, die diesen Menschen gegenüber gezeigt wird, ist doch gerade ein Grund für den Leidensdruck.

Ich könnte noch einen Schritt weitergehen.
Ich könnte sagen: gut ,bring dich doch um. Wieder ein schwacher Mensch weniger auf dieser Welt.
Aber würde ich das tun, wäre ich wieder die kalte, harte Frau.


Das widerspricht deinen vorherigen Aussagen, denn dann bejahst du ja doch den Selbstmord. Es wäre also nichts Negatives, "feige" zu sein (insofern man das denn tatsächlich in solch einer Situation ist). Kann man dem Menschen denn nicht zugestehen, dass er schwach ist? Wozu gibt es denn Religionen? Weil der Mensch sich schwach fühlt!
Es ist nichts Unmenschliches, schwach zu sein. Man sollte natürlich immer an sich selbst arbeiten. Wenn man aber selbst stark ist, darf man nicht von Anderen erwarten, dass sie genau so stark sind. Das wünscht man sich natürlich immer. Aber ich finde es erschreckend, wenn ein schwacher Mensch deshalb verachtet wird, weil er schwach ist.

Wenn man Schwäche als etwas Verachtenswertes ansieht, dann sprichst du doch denjenigen Menschen, welche schwach sind, ihren Wert auf Leben - welches du ja so hoch achtest - ab.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

29.01.2009 um 00:42
Irgendwo gabs das schonmal, dass man hart wie Kruppstahl sein musste ;)

Egal. Auf jeden Fall zeichnet die moderne Wissenschaft kein so steinzeitliches Bild, wenn es danach geht, die Normen der Gesellschaft ins Positive anzupassen.

Wohl aber die Gesellschaft selber, für viele kann schon das völlige Infiltrieren nahezu aller Bereiche des Lebens durch Frauen nen Grund sein, an sich zu zweifeln. Was für die einen begrüßenswert is, das veranlasst andere zu konfusen Gedankengängen. Männerdomänen wurden obsolet und wenn man heutzutage seinen Job in so einer Domäne an eine Frau verliert, dann is das zwar im Prinzip egal (weg is weg), man wird aber von der Gesellschaft selber als armselig eingestuft und mancher fühlt sich durch sowas vielleicht entmannt ohne großartig ein Chauvinist zu sein.

Noch daneben gilt, dass gefälligst keiner (besonders bei den Männern) sich zu beschweren hat. Jeder solle gefälligst alles so hinnehmen. Reagiert man sich ab, ist es in jeder Art und Weise verpönt. Spricht man über seine Probleme, dann ist man ein Weichei, geht man zum Seelenklempner, dann ist man ein gestörtes Weichei und reagiert man sich mit den eher "männlichen" Attributen wie Aggressivität oder Rückzug ab, dann is man ein cholerischer Rambo oder ein Einzelgänger und sogar das is verpönt. Da kann man nur für jeden hoffen, dass er niemals irgendwelche Probleme bekommt.

Schon so einiger, der sich für den Stärksten hielt soll am Ende nur noch ein Schatten seinerselbst gewesen sein durch irgendein Ereignis. Irgendwann schaltet das Gehirn auf Leerlauf, dann wird der Verstand nur noch da benutzt, wo er unbedingt wichtig is, der Rest wird von der Psyche regiert. Spätestens dann ist man KRANK.

Aber gut......ebenso gut kann ich jeden Drogensüchtigen wie einen Verbrecher einstufen. Es is zwar ne Sucht gegen die er nich ankommt aber ich pauschalisier ihn erstmal, er kann ja aufhören jederzeit.....dann spritzt er sich halt nichtsmehr na und? Wasn schon dabei?

So...und Krankheit hat nichts mit Schwäche zu tun, ich bin mir sicher, ich kann den lebenslustigsten Kämpfer zu einem Häufchen Elend machen, reicht, wenn er mal hautnah nen Zugunglück mit erlebt und vllt sogar erlebt, wie Menschen sterben, die ihm nahe stehen. Dann will ich jemanden sehen, der ihm ins Gesicht sagt, was er doch für ein Feigling ist, wenn er unter Schock oder gar langfristig völlig verwirrt und apathisch seinem Leben ein Ende setzen will.

Denn die Umstände, die einen soweit bringen, die kann man NICHT einfach ausklammern um es sich einfach zu machen. Wir sind keine Baureihe VWs die alle dieselben Schwachstellen im Motor haben, die man per Rückrufaktion pauschal austauschen kann, jeder führt ein komplexes Leben und hat andere Ausgangsbedingungen. Über minderjährige Emos brauchen wir wohl nich zu reden, die machen das, weil es in ist und ziehen es seltenst durch und wenn doch...Pech gehabt. Aber nich mein Problem, aus welchen Gründen die das gemacht haben, das muss man rausfinden. Aber es gehört schon mehr Mut dazu, sich ein Messer in den Arm (oder sich vor den Zug) zu jagen als weiter vor sich her zu leben.

Das Ausklammern individueller Begleitumstände ist bei dem Thema kontraproduktiv, da eine Pauschalisierung ungerechtfertigt ist. Ich geh auch nich ins Krankenhaus und sage zu dem Patienten nach seiner Operation, dass der Faulenzer gefälligst wieder zur Arbeit gehen soll obwohl er offensichtlich garnicht in der Lage ist.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

29.01.2009 um 00:48
@mastermind

Gut, wir dringen tief in die Materie ein.
Nicht so leicht, nachts um halb eins. ;)
Zitat von mastermindmastermind schrieb:Wenn man nach jahrelangem Studieren die Matheaufgabe immer noch nicht lösen kann, was soll man dann tun?
Das hat nichts mit Feigheit zu tun, sondern mit Rat-u. Hilflosigkeit!
So sieht es eben auch oft aus im Leben: Man hat nicht unbedingt Angst, sondern weiß einfach nicht, was man Anderes machen soll/kann. Natürlich, man sollte es erst versuchen, aber was, wenn man alles versucht hat, und man das Problem einfach nicht lösen kann?
Wenn ich die Matheaufgabe nicht lösen kann, werde ich irgendwann aufgeben.
Weil es eh keinen Sinn hat. Das heisst aber nicht, dass man sich umbringen soll, weil man gewisse Dinge nicht bewältigt.
Ich finde es aber überspitzt, eine Matheaufgabe mit einem Selbstmörder zu vergleichen. Aber gut- das war natürlich nur ein Beispiel.
Zitat von mastermindmastermind schrieb:Man hat nicht unbedingt Angst, sondern weiß einfach nicht, was man Anderes machen soll/kann. Natürlich, man sollte es erst versuchen, aber was, wenn man alles versucht hat, und man das Problem einfach nicht lösen kann?
Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Deswegen habe ich Schwierigkeiten mich rein zu denken. Man sollte nie aufgeben. Stell dir doch mal vor, das würden alle so machen- weisst du wie die Suizidrate ansteigen würde?
Zumal man sich jederzeit helfen lassen kann. Und komm mir jetzt nicht mit "aber es möchte eben nicht jeder Hilfe", "man kommt dann in ne Anstalt" usw. usf.
Das sind nämlich alles nur Ausreden um nichts tun zu müssen.
Immer schön weiter jammern und fleissig Salz in die Wunden streuen.
Zitat von mastermindmastermind schrieb:Nur die Verachtung, die diesen Menschen gegenüber gezeigt wird, ist doch gerade ein Grund für den Leidensdruck.
Das mag sein. Dazu kann ich im Moment nichts sagen. Darüber muss ich nachdenken.
Zitat von mastermindmastermind schrieb:Das widerspricht deinen vorherigen Aussagen, denn dann bejahst du ja doch den Selbstmord
Ach nein, ich bitte dich. Keine Haarspalterei. Ich habe keine Lust, jeden einzelnen Satz zu erklären und zu deuten. So kann ich nicht diskutieren.
Zitat von mastermindmastermind schrieb:Wenn man Schwäche als etwas Verachtenswertes ansieht, dann sprichst du doch denjenigen Menschen, welche schwach sind, ihren Wert auf Leben - welches du ja so hoch achtest - ab.
Natürlich gibt es schwache Menschen. Die kann es meinetwegen auch weiterhin geben. Ich verachte oder beleidige sie nicht. Ich sage nur, wie ich es sehe.

Sehe meine Aussagen doch bitte als Ganzes. Das zerpflücken einzelner Sätze liegt mir nicht. Ich schreibe, wie es fliesst. Da kann man nicht Haarspalterei betreiben.


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