Suizid(-versuche): Eure Meinung?

@killimini

Ich hab mir nach dem Selbstmord meines Vaters auch Vorwürfe gemacht, weil er vorher die Tiere, die die ganze Zeit bei ihm waren, zu meiner Mutter gebracht hat und ich, wenn ich da gewesen wäre, gewusst hätte, was er vor hatte, da ich vor Jahren ja wie schon erwähnt ganz ähnliche Pläne hatte, die auch das In Sicherhet bringen der Tiere beinhalteten.

Aber ganz ehrlich? Man kann das rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen. Ich war eben nicht da. Genauso gut könnte ich ja auch meiner Mutter Vorwürfe machen, weil ihr Dinge bekannt waren, die auf einen Selbstmord hätten schließen lassen können, die mir unbekannt waren oder weil sie ihn schon vor Jahren hätte einweisen lassen können (schon seit meiner frühesten Kindheit drohte er regelmäßig an, sich umzubringen). Da sie aber selber psychische Probleme hat, fällt es ihr nun mal schwer, die ihrer Mitmenschen zu erkennen und etwas dagegen zu unternehmen.

Mit jemandem zu reden, den man kaum kennt, kann schon helfen, weil eine Person von außen objektiver an die Sache herangehen kann. Es wäre ja aber zu keinem Zeitpunkt gesagt gewesen, dass er deine Hilfe auch angenommen hätte. In soweit brauchst du dir keine Vorwürfe zu machen. Eher hätten vermutlich mal seine engeren Freunde reagieren sollen.

@Sterntänzerin
wow, ich bewundere deine Offenheit. Tut mir echt leid, das du schon soviel schmerz erleben musstest.
Dein Beschreibung stimmte mich beim durchlesen traurig. Schlimm wen man sowas durchmachen muss. :(
Hast du nebst dem Psychologen gute Freunde, mit dennen du über solche Dinge sprechen kannst?

Sterntänzerin schrieb:Mit jemandem zu reden, den man kaum kennt, kann schon helfen, weil eine Person von außen objektiver an die Sache herangehen kann.

jetzt wird mir gerade etwas mulmig zumute... :S

@killimini

Aufgrund meines Charakters hatte ich schon früher immer echt wenig Freunde, aber es waren halt immer 2-3 da. Als ich jedoch in meine beziehung gerutscht bin, hat der Kontakt zu diesen etwas nachgelassen, spätestens nach meinem Abi und meinem Umzug nach Bayern hatten wir aber leider keinen direkten Kontakt mehr. In der neuen Umgebung habe ich jedoch keine Freundschaften finden können, was aber auch daran liegen könnte, dass ich den ganzen Tag in der Uni gehockt habe.

Und ein Jahr später stand schon wieder der nächste Umzug an. Anfangs dachte ich noch, dass ich während meiner Ausbildung garntiert neue Freunde finde. Tatsächlich haben sich aber eher oberflächliche Schulbeziehungen ergeben. Während der Schulzeit unternimmt man etwas miteinander, aber privat geht jeder seiner Wege. Die Tatsache, dass ich dann ein Jahr unterbrochen habe und in eine neue Klasse kam, machte die Sache auch nicht unbedingt besser, weil sich in dieser die Verflechtungen untereinander schon gefestigt hatten. Auch hier habe ich Leute, mit denen ich mich während der Schulzeit unterhalte, die ich aber privat nicht treffe.

Ich habe das zwar schon immer als belastung empfunden, ich hatte ja aber wenigstens noch den Rückhalt in meiner Beziehung. Als der weggefallen ist, merkte ich zum ersten Mal, wie einsam ich wirklich bin. Abgesehen von der Trennung war das mit ein Grund für meinen Suizidversuch. Ich wusste, abgesehen von meiner Mutter würde niemand lange um mich trauern.

Natürlich kenne ich die Tipps, die Personen in meiner Lage gegeben werden. Ich soll einen VHS-Kurs besuchen oder einem Verein beitreten. Das mit dem VHS-Kurs habe ich tatsächlich mal versucht, aber abgesehen davon, dass jeder mit seiner eigenen Lernerei beschäftigt war, habe ich den Kurs sowieso bald aus anderen Gründen abgebrochen. Und einen Verein zu finden, der mir gefällt, ist echt schwer hier in der Provinz. Außerdem treibt mich da der verdacht um, dass man doch schnell wieder zum Außenseiter wird, weil man eben "die Neue" ist. Da bräuchte es schon jemanden, der aktiv auf mich zugeht, weil ich den ersten Schritt nicht machen kann.

@Sterntänzerin
Was ist VHS?
Wen du willst kanns du jederzeit mit mir kommunizieren. ;)

@killimini
VHS=Volkshochschule
Wird oft als Tipp genannt, um Freunde zu finden, weil man da eben auf Leute trifft, die die gleichen Interessen haben. Aus Erfahrung kann ich aber nur sagen: Die Leute sind da sehr auf das, was sie lernen wollen, fixiert, man kann während des Unterrichts nicht einfach mal ein Gepräch anfangen. Und nach dem Unterricht wollen die Leute schnell wieder heim, ist dann ja in der Regel auch schon spät.

Außerdem hat es der typische VHS-Besucher auch gar nicht nötig, mit mir in Kontakt zu treten, er hat ja schon genug Freunde. Und den ersten Schritt machen, kann ich eben nicht, schon der gedanke, das machen zu müssen, löst Panik in mir aus.

Sterntänzerin schrieb:Und den ersten Schritt machen, kann ich eben nicht, schon der gedanke, das machen zu müssen, löst Panik in mir aus.

kenn ich, zumindest in bezug auf hübsche frauen ansprechen. :)

WOW! 2006???

Ok... das ist alt. Ich gebe trozdem meinen Senf dazu :D


Ich stehe dem Thema eigentlich sehr nah, denn ich habe zwei Soizite Freundinnen, hatte selbst schon mal einen Selbsmordversuch unternommen und bin in einer Jugentklinik für selbstmordversuche....

@Reshiram
Denkst Du, dass es da Drüben besser ist als hier?

@Reshiram
Können sie dir in der Klinik denn helfen? Wie bereits geschildert hatte ich ja eher das gefühl, dass man mich wieder loswerden wollte, wahrscheinlich um Kapazitäten frei zu bekommen. nach dem Motto: Wenn sie doch sagt, dass sie nicht selbstmordgefährdet ist, dann muss das so sein, unabhängig davon, was sie hergebracht hat.

@zetta2

Ich glaube nicht an ein "drüben" :)
Aber mein Motto "Leben ist leicht, Sterben ist leichter" ist meißtens korrekt...


@Sterntänzerin

Ich bin eigentlich wegen Somatoformen Störungen in die Kinik gekommen. Der Druk war aber dann so groß, dass ich auf die Intensiv gekommen bin...
Und nein, ich nehm das nicht so locker.

Ich denke, es sind nicht Selbstmordgefährdete krank sind, sondern die Gesellschaft selbst

@Reshiram
Bist du nun "geheilt"?
@Sterntänzerin
@Reshiram
Kann man davon überhaupt vollständig geheit werden?

Ich hab ein bisschen Probleme damit, dass sich viele hier selber als suizidgefährdet äussern, dass könnte extrem triggernd wirken und bedarf Unterstützung einer Fachperson - nicht Allmy.

@darkylein
sie befinden sich ja in ärztlicher Behandlung. Joa, wunder mich auch, allgemein, hier auf Allmy gibt es erschreckend viele suizidgefärdete, oder Emos etc...

@killimini
trotzdem , ich weiss nicht, mir wäre das zu privat als das ich das einfach in einen öffentlichen Thread posten würde, in einem dazugehörigem forum maybee aber so? Ne.

Und dann kommt das eben, was ist wirklich so, was ist Aufmerksamkeit? Wer wird wirklich behandelt? Wer nicht? Wer wird durch die Aussagen runtergezogen?

Wenn jemand sich umbringen will wird er schon seine gründe dafür haben!
Finde das nicht schlimm , Tod gehört zum Leben dazu.

@Mazaka
diese Aussage finde ich etwas befremdlich.....natürlich gehört der Tod zum Leben, wie die Geburt, aber das Bedürfnis zu verspüren, seinem Leben ein Ende zu setzen, keine Chance zu geben, keine Hoffnung haben zu können, das macht mich betroffen, da kann man doch nicht so lapidar reagieren....

@Tussinelda
du sagst es

@Tussinelda


Ich gehe damit anders um und deshalb findest du es vllt befremdlich na und ?!
Was daran so schlimm?!

@Mazaka
Es ist einfach so, wen man schon das privileg hat, leben zu können, sollte, nein, muss man dieses auch nutzen. In der dritten Welt gibt es soviele Menschen, die Leben wollen, aber verhungern, in Syrien werden Menschen zu tode gefoltert, blos weil sie ihre von Geburt an zustehenden Menschenrechte fordern. Wen jemand, der hier in Europa lebt, und all das hat, sich selbst das Leben nimmt.... Das ist nicht fair. Mal abgesehen davon das man unzählige Mitmenschen aufs tiefste verletzt. Das Leben hat soviel zu bieten, weshalb dieses vorzeitig beenden?