Suizid(-versuche): Eure Meinung?

@ahri

selbst wenn der 25 jährige lange darüber sinniert zu sterben halte ich ihn für psychisch krank.

@Aether
Warst du schon in einer psychiatrischen Klinik? Lustig ist anders.

Wenn du jeden wegsperren lässt, der auch nur daran denkt, bricht das Krankenkassensystem aber ziemlich fix zusammen. Außerdem ist es eine vollkommen andere Art von Zwang, wenn man zur Schule muss. Dort geben sie einem keine Medikamente, man wird nicht ruppig angefasst, wenn man nicht spurt, ect.

Du klingst wie diese verqueren Katoholiken, die starr und steif ihre Bibelverse rezitieren, wenn man ihnen moralische Fragen stellt.

@Aether
Ab wann ist man deiner Meinung nach psychisch krank? Absolut jeder Mensch denkt im Leben mal darüber nach sich umzubringen.

Und was bedeutet hier "Das Leben ist kein Ponyhof". Das klingt als sei jede Sache, die einem das Leben ziemlich vermiest nichts als eine Bagatelle und geht es einem deswegen auch noch übermäßig schlecht, liegt das nur daran, dass man ein Rad ab hat. Zumindest wirkt es so auf mich.

Wie oft denn noch, derjenige, der sich ernsthaft umbringen will, ist psychisch in einer akuten Ausnahmesituation. oder krank oder beides.

@Aether

Ich hab nirgends behauptet, dass mit einem Menschen der sich ernsthaft umbringen will alles in bester Ordnung ist. Trotzdem bringt es doch nichts, wenn man den Menschen dazu zwingt weiter zu leben, ihn in ne Klinig steckt und ihn mit Medikamenten zupumpt oder? Wir reden jetzt ja nur von Menschen, die sich wirklich bewusst dazu entschließen und nicht von Affekthandlungen oder Beeinflussung durch Drogen etc.

Ich würde kein Leben führen wollen, bei dem ich nur nicht vollkommen am Rad drehe, weil ich mit Medikamenten zugepumpt bin.

Aether schrieb:selbst wenn der 25 jährige lange darüber sinniert zu sterben halte ich ihn für psychisch krank.

Warum sollte Suizid nicht aus einer rationalen Abwägung von pro und contra resultieren können?

@Draiiipunkt0

Aether schrieb:
selbst wenn der 25 jährige lange darüber sinniert zu sterben halte ich ihn für psychisch krank.

Warum sollte Suizid nicht aus einer rationalen Abwägung von pro und contra resultieren können?

Moralisch, ethisch, religiös, menschlicj verwerflich, widerspricht jeglicher guter Erziehung, egoistisch anderem gegenüber, Feigheit. Es widerspricht dem natürlichen, menschlichen Leben. Oder meinst du der Körper wehrt sich nicht gegen den Versuch?

Hab ich was vergessen?

@Aether

Aether schrieb:Moralisch, ethisch, religiös, menschlicj verwerflich

Subjektiv.

Aether schrieb:widerspricht jeglicher guter Erziehung

Was ist "gut"?

Aether schrieb:egoistisch anderem gegenüber

Und wenn man keine Angehörigen mehr hat?

Aether schrieb:Feigheit

Suizid erfordert viel Mut, da man nicht weiß, was nach dem Sterben passiert.

Aether schrieb:Es widerspricht dem natürlichen, menschlichen Leben

Die Diskussion über "Natürlichkeit" hatten wir schon tausendmal und werden nie auf einen Nenner kommen.

Aether schrieb:Oder meinst du der Körper wehrt sich nicht gegen den Versuch?

Was willst du damit sagen?

Soll man denn nur weiter leben um anderen einen Gefallen zu tun?

Jetzt mal ganz ehrlich, wenn es mir so richtig dreckig geht, dass ich absolut nicht mehr leben möchte, das ganze auch durchdacht und abgewägt habe und ich auch keine Hilfe annehmen möchte, dann bin ich mir zwar bewusst darüber, dass ich andere damit verletzen werde (obwohl ich mir auch denke, dass viele gar nicht glauben dass es Menschen gibt, die sie vermissen könnten..), aber denke einfach eher daran, dass ich mein Leiden beenden will, weil es MEIN Bedürfnis ist. Soll man sich sein ganzes Leben lang quälen müssen, nur weil es egoistisch anderen gegenüber wäre?

Ich finde man muss bis zu einem gewissen Grad einfach egoistisch sein und auf die eigenen Bedürfnisse mehr achten, als auf die von anderen. Nicht unbedingt auf Selbstmord bezogen, sondern einfach auf viele Dinge im Leben.

Damit will ich nicht befürworten, dass man sich umbringen soll. Ich bin immer dafür alle Möglichkeiten zu nutzen, die man hat um das eigene Leben zu verbessern. Und dass das nicht immer ganz einfach ist und man sich auch einfach mal in den Arsch treten muss, dessen bin ich mir auch bewusst.

Aber manch einer will einfach keine Hilfe. Und von Nichts wird eben auch Nichts besser.

Aether schrieb:Wie oft denn noch, derjenige, der sich ernsthaft umbringen will, ist psychisch in einer akuten Ausnahmesituation. oder krank oder beides.

Und das rechtfertigt gleich das man diese Person fesseln muss, wie du so schön geschrieben hast?

Schon mal daran gedacht das du durch solche Massnahmen das Problem noch verschlimmern kannst?
Nehmen wir mal das "Mein Freund/in hat mich verlassen, ich bring mich jetzt um"-Zeug weg, sondern nehmen Beispiele die den überwiegenden Grund darstellen:

- Schwere Trauma
- Unheilbare Krankheiten im hohen Alter
- Ernsthafte sonstige psychische Krankheiten

Keiner würde denke ich mal behaupten, wenn man ernsthaft darüber nachdenkt sich das Leben zu nehmen, es wäre keine psychische Ausnahme-Situation.

Klar kann man sich bei vielen Dingen Hilfe holen, sei es psychisch oder physisch, aber es gibt auch Krankheiten die man nicht so einfach behandeln kann, eine Therapie kann mitunter Jahre andauern und vor allem zu Anfang sehr viel an der ohnehin schon geschädigten Psyche rütteln.
Aber klar, es ist natürlich egoistisch/feige/was-weiß-ich, wenn man sich dann das Leben nehmen will.

Der Groll muss gewaltig sein, wenn man sich über Jahre hinweg, wegen eines Pflichtgefühls durch ein verhasstes Leben schleppt.

Und wenn dies nicht der Fall ist? Dann leidet man wohl eines Tages an Selbstaufgabe immerhin versucht man damit es anderen krampfhaft recht zu machen.

Mir würde keine dieser Varianten gefallen. Mir würde es auch nicht gefallen, wenn jemand meinetwegen am Leben bliebe und sich langsam eine Mischung aus Wut, Schuld und Depression im Gegenüber sammelt.

@ahri vorallem kann es einem danach eh egal sein. Man bekommt ja nichts mehr mit ob irgendjemand wegen deinem Tod leidet. Ist eben so. Es war die Entscheidung der Person. Für egoisten kein Problem denk ich mal. Wenn einem z.B die Familie am herzen liegt wird er es wohl nicht machen oder derjenige ist so depri das ihm alles egal ist.

@Kaito

Naja ich würde es nicht als "Kann einem dann ja eh egal sein" bezeichnen, sondern eher ein "Warum soll man sich nur noch durchs Leben quälen um andere nicht unglücklich zu machen?"

Man macht doch so im Leben auch nicht irgendwelche Dinge, die man gar nicht will nur um andere glücklich zu machen, obwohl man sie selbst ganz schrecklich findet. (Ich zumindest nicht).

Ich denke aber auch nicht, dass man sagen kann "Wenn einem die Familie wichtig ist, dann tut man sich nichts". Oder denkst du alle Menschen, die Suizid begangen haben hatten keine Verbindung zu ihrer Familie oder sie war ihnen nicht wichtig. Nur manchmal kann man einfach nicht mehr und dann hat man auch nicht mehr die Kraft sich auch noch Gedanken darum zu machen wer alles traurig wäre, wenn man nicht mehr da ist.

Ich finde es nicht erstrebenswert nur noch zu leben, damit andere nicht traurig wären wenn ich nicht mehr da bin.

Als ich 14 war, hab ich hinter einem Klohäuschen an einer Autobahnraststätte gefunden was von meiner Mutter noch ürbig war ... Sie hatte sich mit Benzin übergossen und verbrannt ...

Ich sehe das aber eher als eine impulsive Tat, die durch eine grosse psychische Not heraus entstanden ist und weniger als Feigheit ... Eher im Gegenteil, meine Mutter war auf ihre Art total "Punkrock", dagegen hätten selbst Sid Vicious und Johnny Rotten noch harmlos gewirkt ...

Auch wenn ich mir wünsche, sie würde heute noch leben, bin ich ihr in keinster Weise böse für ihre Tat ...

@x-ray-2

x-ray-2 schrieb:Als ich 14 war, hab ich hinter einem Klohäuschen an einer Autobahnraststätte gefunden was von meiner Mutter noch ürbig war ... Sie hatte sich mit Benzin übergossen und verbrannt ...

Oh man, hab beim Lesen richtig Gänsehaut bekommen. Tut mir sehr leid für dich.

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Ich glaube ja, dass viele Menschen von dem Wunsch nach Selbstmord los kommen könnten, wenn sie sich tatsächlich auf Hilfe einlassen würden. Ich denke auch, dass das vor allem bei Affekttaten der Fall ist. Die Menschen denken ja in dem Moment, dass sie ihr Leben nicht weiter leben können. Man ist oft in einem Tief, in dem es nicht mehr weiter geht, aber irgendwann kommen auch wieder positive Zeiten. Aber man muss sich halt auf Hilfe einlassen und sie auch wollen, sonst ist es sinnfrei.

Ich spreche hier jetzt nur von den Menschen, die sich aus aktueller psychischer Not umbringen. Und selbst da kann man nicht pauschalisieren.

Ich finde Selbstmord, der andere mit einbezieht und schädigt verwerflich. Suizid ist eine Sache, die man mit sich selbst ausmachen sollte. Es gibt mehr als genug Möglichkeiten Kinder o.ä. wegzuschaffen, dass sie keinen lebenslangen Schock bekommen.

@Honiglilie

Honiglilie schrieb:Ich finde Selbstmord, der andere mit einbezieht und schädigt verwerflich. Suizid ist eine Sache, die man mit sich selbst ausmachen sollte

Das is natürlich ein wichtiger Punkt ...

Aber um meine Mutter da entsprechend in Schutz zu nehmen, so denke ich, dass sie in dem Moment davon überzeugt war, dass sie niemand finden wird, wenn sie nur weit genug ins Gebüsch geht ...

Dass ich, mein Vater und andere Freunde und Bekannte sie finden würden, hatte sie sicher nicht geplant ... Da bin ich sicher ...

@ahri

ahri schrieb:Oh man, hab beim Lesen richtig Gänsehaut bekommen.

Oh das wollte ich natürlich nicht ...

Ist ja auch schon fast 25 Jahre her ...

x-ray-2 schrieb:Als ich 14 war, hab ich hinter einem Klohäuschen an einer Autobahnraststätte gefunden was von meiner Mutter noch ürbig war ... Sie hatte sich mit Benzin übergossen und verbrannt ...

Das muss ein unglaublich schrecklicher Moment für dich gewesen sein. :(

@Türkis
Natürlich ... Sowas geht nicht spurlos an einem vorbei ...

Ich hab zwar damals mit 14 nach aussen hin so getan, aber die Wirklichkeit sah anders aus ...

@Honiglilie

Honiglilie schrieb:Ich finde Selbstmord, der andere mit einbezieht und schädigt verwerflich. Suizid ist eine Sache, die man mit sich selbst ausmachen sollte. Es gibt mehr als genug Möglichkeiten Kinder o.ä. wegzuschaffen, dass sie keinen lebenslangen Schock bekommen.

Abartig, unmoralisch, feige.

Wer seine kleinen Kinder absichtlich verlässt, kümmert sich um nichts.

Der Körper wehrt sich gegen strangulation, Medikamente etcpp. Zum Glück würdet ihr alle niemals beim Rettungsdienst oder sonstige Führungskräfte wie Ärzte, Psychologen etc werden bzw. eingestellt.

DAS ist Fakt. Oder meint ihr die Polizei und der Notarzt fahren aus langeweile mit Blaulicht und fragen GPS vom Handy ab bei Suiziderscheinungen?

Warum sollte man Leichen der Egoisten wegräumen, während andere ihr Ableben bezahlen und organisieren?

Solch grausame Unmenschlichkeit die ihr von euch gibt, zeigt den Verfall moralischer Werte. Die Erziehung hat hier bei dem Thema versagt.