Habt ihr was gegen Homosexualität?

Es ist ja ohnehin müßig: ein gläubiger Mensch wird durch derlei Scherereien nicht den Glauben an Gott und/oder die Kirche verlieren. Und jene, die die Kirche deswegen verlassen, hätten es ohnehin früher oder später getan. Da kommt dieser Vorwand recht.

Vielleicht ist das die "Gesundschrumpfung" des mitteleuropäischen Katholizismus, die Papst Benedikt XVI. sich gewünscht hatte. Der liberale Überschuss wird aus der Kirche getrieben und der orthodoxe Kern formiert sich neu.

Damit ist eigentlich alles gesagt.

Vielleicht ist das die "Gesundschrumpfung" des mitteleuropäischen Katholizismus, die Papst Benedikt XVI. sich gewünscht hatte. Der liberale Überschuss wird aus der Kirche getrieben und der orthodoxe Kern formiert sich neu.

Jup, zudem wäre noch wünschenswert, die Säkularisierung voranzutreiben und die Kirchen ihrer staatlich legitimierten Sonderstellung zu entheben, dann kann sich der orthodoxe Elitekern sonntags gesamtdeutsch zum Bibelkreis in Regensburg treffen. @Helenus

@univerzal
Nur Toren nehmen an, dass die Kirche das Geld des Staates bräuchte. Um ihre Sendung, d. h. die Vermittlung des Heils an die Seele auszuüben, braucht es keine Millionen. Für die karitativen Aufgaben, die die Kirche übernimmt, für die hingegen braucht es Geld. Doch ist dies nicht die vorzügliche Bestimmung der Kirche. Es sei denn man sieht die Kirche als gemeinnützige Einrichtung an und nicht als Heilsinstanz. @univerzal

Beschneidet man die Mittel der Kirche, stiehlt man von den Armen. Deren letzte Zuflucht ist oft die Kirche. Und zwar immer dort, wo der säkulare und weltanschaulich neutrale Staat versagt und Menschen durchs soziale Netz fallen.

@Helenus
Nur Toren nehmen an, dass die Kirche das Geld des Staates bräuchte. Um ihre Sendung, d. h. die Vermittlung des Heils an die Seele auszuüben, braucht es keine Millionen

Och, daran hege ich keinen Zweifel, nur nimmt die Kirche nun mal gern das Geld des Staates. Denn im Gegensatz zum Seelenheil sind die weltlichen Dinge mit allerlei Folgekosten versehen, die manchmal nicht gerade billig sind, wie man jüngst in Limburg sehen durfte.

Für die karitativen Aufgaben, die die Kirche übernimmt, für die hingegen braucht es Geld.

Die man sich ebenfalls gut bezahlen lässt, dann aber doch lieber den eigenen Banner aufhängt. Und in dem Punkt sage ich klar - lieber trennen und eine ineffiziente Organisation dahin zurückdrängen, wo sie hingehört: Bei den Sorgen ihrer bekennenden Schäfchen.

Mal kurz zwischen rein gesagt: Wir sind seit gut 20 Seiten nur noch mit der Kirche befasst. Das wollte ich nicht :D

sry @all

Eigentlich müsste man den Titel in "Homosexualität und Kirche" abändern :D

@Helenus
Und? Obs schmeckt oder nicht, die Kirchen und Homosexualität sind weiterhin fest verknüpft und zwar nicht nur in historischer Hinsicht. Daher empfinde ich es auch nicht als OT.

@univerzal
Ich schon. Du zum Beispiel monierst ständig "pädophile Missbrauchsfälle" und "die reiche Kirche". Das hat nun ja - nicht einmal bei sehr umfassender Denkweise - etwas mit Homosexualität zu tun.

In jedem Falle bist du "extra ecclesiam" und darüber hinaus noch OT :D :D

Mir solls ja recht sein. Selten so viele Beiträge in einer Woche geschrieben :engel:

@Helenus
Du zum Beispiel monierst ständig

Was tue ich ständig? :D
Heute beteilige ich mich seit Wochen mal wieder ernsthaft am Thread und bin zunächst auf was eingegangen? Genau, auf dein Pfeiffer-Argument, wo du wohl in der Hoffnung punkten wolltest, die Gegenüber kennen den konkreten Fall nicht. hrhrhr

Im Bezug auf Homosexualität schließt sich der Kreis dann wieder, dass die Kirche unter dem Stahlgewitter vieler Skandale und dem dauerhaft miesen Ruf nicht nur die Schäfchen, sondern auch der Priesternachwuchs davonrennt. Was die Lage vielerorts arg anspannt und dafür sorgt, dass die Priesterseminare Zulauf aus Ecken bekommt, wo er überhaupt nicht erwünscht ist. Aber das ist dir sicher bekannt. :engel: :D

@univerzal
Würden meine Mitdiskutanten und würdest Du die Pfeiffer-Studie kennen, dann würde hier niemand mehr behaupten, Priester hätten besonders schwer mit dem "Laster" der Pädophilie zu kämpfen. Was intern zwischen Pfeiffer und der DBK vorgefallen oder nicht vorgefallen sein mag, entzieht sich unserer Kenntnis und ist für die Beurteilung seiner Ergebnisse auch nicht wirklich relevant.

Der Priesternachwuchs ist schon seit viel längerer Zeit eingebrochen, als man es hier glauben machen will. Das hat weder etwas mit den sogenannten "Skandalen" zu tun, noch damit, dass beispielsweise unter Benedikt XVI. Dekrete ausgeformt wurden, die "Männer, mit tiefsitzenden homosexuellen Tendenzen" die Weihe versagen. Damit wurde letztlich nur kodifiziert, was immer schon gegolten hat. Und dennoch glaube ich nicht, dass jemand, dessen fester Entschluss es ist Priester zu werden, es nicht schaffen sollte seine Neigung zu verbergen. Es stellt sich ja nun - zugegeben - nicht jeder so blöd an wie ich :D :D

@Helenus
Würden meine Mitdiskutanten und würdest Du die Pfeiffer-Studie kennen, dann würde hier niemand mehr behaupten, Priester hätten besonders schwer mit dem "Laster" der Pädophilie zu kämpfen.

Nein, die Kirche hat vor allem mit dem Laster der Vertuschung zu kämpfen, was auch Pfeiffer während seiner Arbeit ernüchternd feststellen musste. Was ja dann doch komisch aufwiegt, schließlich gibt es wohl kein signifikantes Problem, deiner Darstellung zu folge, warum musste also sich die Erhebung durch so viele Querelen kämpfen, um am Ende dann doch gecancelt zu werden? In der Politik nennt man sowas aussitzen, was bitter wirkt, schließlich war die Studie als Reaktion der Missbrauchsskandale von 2010 gedacht.

Der Priesternachwuchs ist schon seit viel längerer Zeit eingebrochen, als man es hier glauben machen will.

Die Kirche hat mit solchen Skandalen und dem schlechten Ruf auch nicht erst seit gestern, sondern seit etlichen Jahren zu kämpfen. Bereits Johannes Paul II wurde damit schon konfrontiert und schätzungsweise war seinen Vorgängern die Problematik ebenfalls nicht unbekannt.

Und dennoch glaube ich nicht, dass jemand, dessen fester Entschluss es ist Priester zu werden, es nicht schaffen sollte seine Neigung zu verbergen.

Jup, so wie ein Neonazi auch bei der Bundeswehr anheuern kann, wer er sich nicht zu dämlich anstellt. Von offizieller Seite, Bw wie Kirche, ist das natürlich absolut nicht erwünscht. Dennoch hört man immer wieder von rechtsradikalen Auswüchsen in der Bw und von http://www.deutschlandradiokultur.de/schwule-sexorgien-im-priesterseminar.1278.de.html?dram:article_id=267585

@Helenus

Helenus schrieb:Ich weiß nur, dass man heute geradezu Angst haben muss, sich öffentlich zum Katholizismus zu bekennen, da man den "Mob" fürchten muss, der durch wahre und vermeintliche Skandale zur Mordbande aufgeheizt wird.

Und ich weiß nur, dass viele Homosexuelle Angst haben müssen, sich zu outen, da man den "Mob" fürchten muss. Und es ist halt nunmal so, dass die Kirche sich ständig einmischt. Anstatt das die Kirche das tut, was sie eigentlich sollte, wird gegen Ransgruppen gehetzt.

Und wären wir noch im Mittelalter, dann ginge es noch barbarischer zu. Schonmal über die Foltermethoden bzw. "Therapiermöglichkeiten" der Kirche an Homosexuellen im Mittelalter gelesen?

Und ich finde keinen Verein gut oder unterstütze ihn, der in der Vergangenheit viele Menschen getötet hat, weil er nicht ins Glaubensbild gepasst hat.

Die Kirche hat sich einfach aus dem Privatleben anderer rauszuhalten. Punkt!

@Regenerate

Ich bin ja nun - durchaus efreulicher Weise - einer dieser "Hybriden", die Anteile aus beiden Welten in sich vereinen und durch ihr Leben die scheinbaren Widersprüche versöhnen.

Und es ist Fakt, den ich in meinem Umfeld und oftmals in verschiedenen Begegnungen mit den Menschen erlebt habe, dass es quasi beiläufig "aufgenommen" wird, wenn man bekennt "Ich bin homosexuell". Das wird, zumindest nach meinem Ermessen, heute vom Großteil der Gesellschaft als unproblematisch und normal angesehen. Wenn ich allerdings an bestimmten Stellen auf meinen Konfession respektive religiöse Überzeugung zu sprechen kam, dann hat dies oft ein nicht wohlwollendes Echo evoziert.

Um es nochmal überspitzt zu formulieren:

Situation A: "Ich bin schwul" Antwort: "Cool, mein Onkel/Bruder/Bekannter auch. Hast Du denn im Augenblick einen Freund?" etc. pp.

Situation B: "Ich bin überzeugter Katholik" Antwort: "Was? Wie kann man bei einem solchen (sry, O-Ton) "Scheißverein" bleiben? Die (nochmals sry für O-Ton) f*cken doch eh nur kleine Kinder und leben ins Saus und Braus. Also ich bin schon lange aus der Kirche ausgetreten" etc.


Jetzt werden wieder die üblichen Verdächtigen vor ihren PCs jubeln, aber ich finde das bedenklich. Ich sehe darin einen fundamentalen Umsturz der hergebrachten Paradigmen.


Wie gesagt: ich begrüße eine libertäre Haltung zur Homosexualität im Allgemeinen. Aber ich kann die Diskriminierung meiner Religion eben nicht kommentarlos stehen lassen.


Beide Faktoren, Religion und Sexualpräferenz, machen mich als Menschen in seiner Gesamtheit aus.

Welches von Beiden ich in meinem Leben für wichtiger halte schreibe ich jetzt lieber nicht, sonst unterstellt man mir wieder religiöse Indoktrination oder Fundamentalismus :nerv:

Wie gesagt: ich begrüße eine libertäre Haltung zur Homosexualität im Allgemeinen. Aber ich kann die Diskriminierung meiner Religion eben nicht kommentarlos stehen lassen.

Zwischeneinwurf: Wo siehst du denn die genaue Diskriminierung? Wirst du verfolgt? Für deinen Glauben bestraft? Wenden sich Freunde und Bekannte ab? Plaudere doch mal aus dem Nähkästchen. @Helenus

@univerzal
Du gibst ja indirekt selbst die Antwort. Das "Bashing", was hier virtuell erfolgt, findet sein reales Gegenstück im Leben.

Aber wehe man würde die "goldenen Kälber" unserer Zeit kritisieren.

Du meinst 'habt ihr was gegen Priester'? Nur her damit :D

Da sieht man es ja. Du hast keinen Respekt. Nicht einmal den menschlichen, den jeder verdienen sollte.

Redest Du über Imame, Rabbinen und Buddhisten auch so? Oder nur über dein liebstes Hassobjekt?

@Helenus

Ich würde sagen es ist mehr Kritik als Diskriminierung.

Sicher kann ich Dich verstehen. Aber ich kann auch die Kritiker verstehen. Was ich nunmal nicht verstehe, wie auch sicher andere, warum Du oder andere (es gibt sicher auch andere Homosexuelle, die religiös sind) sich mit der Kirche sympathisieren, die gegenüber ihresgleichen soviel Unmut und Hass gebracht hat.

@Helenus
Soso, der Meinungsaustausch (oder Bashing, deinem Emfpinden nach) ist also Diskriminierung? Scheinbar ist mir die Definition von Diskriminierung abhanden gekommen, oder du hast es mal salopp neu definiert.

Aber wehe man würde die "goldenen Kälber" unserer Zeit kritisieren.

Die da wären?

Da sieht man es ja. Du hast keinen Respekt. Nicht einmal den menschlichen, den jeder verdienen sollte.

Ah, ich weiß nicht. Ich ziehe jedenfalls nicht los und denunziere Priester oder schreib Hassmanifeste, veröffentlichen ihre Daten usw. Daher ist die menschliche Toleranz wohl ausreichend vorhanden, zumindest müssen sich Priester vor meiner Existenz nicht hüten. Und meinen Respekt bekommt man nicht einfach so geschenkt.

Übrigens, richtig daneben liege ich wohl auch nicht, siehe obiger Link. Kann dir dazu noch gerne weiteres Material liefern.

Redest Du über Imame, Rabbinen und Buddhisten auch so?

Wenn sie sich es ausreichend verdienen, natürlich. Wobei in dieser Liga nur noch eine paar Imame und vereinzelte Rabbiner mithalten können, dann wirds schon mau.

Helenus schrieb:Redest Du über Imame, Rabbinen und Buddhisten auch so? Oder nur über dein liebstes Hassobjekt?

Und hierzu? Sind andere Weltanschauungen vor deinem Spott sicher? @univerzal

Helenus schrieb:Jetzt werden wieder die üblichen Verdächtigen vor ihren PCs jubeln, aber ich finde das bedenklich. Ich sehe darin einen fundamentalen Umsturz der hergebrachten Paradigmen.

Wäre folgendermaßen natürlich besser:

A: Ich bin schwul
B: Du weißt schon das du dafür in der Hölle schmoren wirst du dreckiger Homo

Ja, dieser Umsturz fundamentaler Paradigmen, entsetzlich. Man darf die Homos nicht mal mehr mit der Mistgabel durch die Dörfer jagen.

@Helenus
s. Nachtrag