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Nietzsche Diagnose der Kulturkrankheit. Heilung möglich?

29 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kultur, Kritik, Nietzsche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Nietzsche Diagnose der Kulturkrankheit. Heilung möglich?

01.12.2015 um 21:11
Zitat von dichterleindichterlein schrieb:Gott hat gelebt. Das steht fest. Wenn nicht als Metaphysisches Wesen, dann wenigstens als Idee.
Ist okay.
Heilung ist vorerst nicht möglich, erst wenn der Mensch sein Ego besiegt.;-)) LG

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Nietzsche Diagnose der Kulturkrankheit. Heilung möglich?

04.12.2015 um 10:46
@eDiEnRe77
Ich bezweifle dass das jemals passieren wird. Zummindest nicht zu 100%, denn man kann ja allen Menschen bei allen Tätigkeiten Egoismus unterstellen. Allerdings sollte man eben diesen stark regulieren, also gegen ihn Kämpfen. Eine komplette Ablegung wäre eben jene Heilung. Die Kulturkrankheit begründet sich zwar in anderen Dingen, aber die Ablegung des Egoismus ist ein menschlieches Ideal, dass das unter anderem das Christentum anstrebt. Die vernünftige Kultur arbeitet u.a. genau daran! Das hat früher nicht sehr gut funktioniert, weil viele Menschen keine Verständnis dieser Kultur hatten und vorallem mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hatten. Heute, wo unsere Gesellschaft im materiellen Überschuss lebt, hätten wir die Möglichkeit zu helfen. Dass so viele Menschen so Hilfbereit auf den Flüchtlingsstrom reagieren, ist wirklich eine gute Sache und wenn ich ehrlich bin hat es mich schon überrascht. Ich hätte gedacht, dass Deutschland da noch mehr nach "rechts" rückt, als es momentan der Fall ist. Das ist aber keineswegs ausreichend. Naja gut alles Dinge die aufgrund der verfehlten, egoistischen, materialistischen, kapitalistischen Kulturkrankheit so sind, wie sie sind.


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Nietzsche Diagnose der Kulturkrankheit. Heilung möglich?

04.12.2015 um 18:49
@DeadPoet
@dichterlein


Nietzsche ist in der Tat eine Nummer für sich. Man kann von ihm vieles halten, ignorieren oder belächeln sollte man Ihn aber nicht unbedingt. Das bedeutet jetzt nicht, dass ich voll auf in abfahre.

Meiner Meinung nach hat er in dem, was er schrieb, durchaus auch seine Fehler eingebracht unjd aufgezeigt. Ob nun zufällig oder unbewusst mag dahingestellt sein. Ich finde aber gerade wegen seiner extremen Ausführungen, dass er durchaus das ganze gut dargestellt und interpretiert hat. In der Psychologie gibt es ja die Thematik des "Spiegel vorhaltens". Dies ist meiner Auffassung nach in diesem Falle durchaus geschehen. Auch wenn es möglicherweise nicht konsequent zu Ende gedacht worden war. Und ja, natürlich war er ein Kind seiner Zeit. Das wir das heute anders sehen, liegt an unserem anderen Wissensstand, Aufklärung, Erfahrungen und modernen Kommunikationsmitteln.

All das, was nicht klappen kann/könnte, hat er bis ins Detail ausgeführt. Heute würden wir, in sarkastischer Weise, das ganze möglicherweise als eine bewusst überzogene (zynische) Satire sehen, verstehen und auch akzeptieren. Eben den "Spiegel vorhalten".

Dennoch bringt er gute Denkansätze, die teils nur weiter verfolgt und an die jeweilige Zeit angepasst werden müssen.

Vielleicht hat er tief in seinem inneren aber auch die ganze Wahrheit erahnt oder auch im Ansatz begriffen. Besonders bezeichnend finde ich dieses Zitat von ihm:

"Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abrund auch in dich."

Vielleicht war es auch diese Erkenntnis, die ihm letztendlich den Rest gegeben hat?

Wie auch immer, man kann nichts verändern, wenn man nicht die Ursachen erkennt und benennt. Und das, was sie verursachen.

Seinen Übermenschen würde ich (aus heutiger Sicht) auch anders deuten.
Natürlich ist und bleibt er eine Fiktion. Allerdings, in seinen "Über den Dingen stehen" (weniger Über den anderen) sehe ich eher eine reine, objektive Sicht und Betrachtungsweise, die erst eine wirklich unvoreingenommene Beurteilung der Dinge überhaupt möglich macht. Und damit einen guten Ansatz für Veränderungen bietet, aus Fehlern lernen etc.

Primär gibt es sowas natürlich in Naturwissenschaften etc. Doch auch da mischen sich bisweilen subjektive Empfindungen, Erkenntnisse und Interpretationen ein. Die Geschichte dürfte davon voll sein.

Wie auch immer, dies wäre ein Ideal, das wohl so nicht existent werden kann, egal wie positiv sich die Menschheit verbessern und verändern würde. Alleine schon das Wesen des Individualismus würde dem entgegen stehen, wäre es doch mit einer Gleichschaltung aller Menschen gleichzusetzen. (Selbst in einem positiven Sinne wäre dies nicht gut und ist abzulehnen)

Ironischerweise schiebt er seinen Übermenschen damit gleichfalls in "göttliche Sphären", während er die alte Kirche etc radikal abstraft und ablehnt. Eine Art Neuersatz in einem bestehenden oder anfangenden Machtvakuum? ;)

Aber wie gesagt, vielleicht hatte er unbewusst durchaus diese Erkenntnis, war aber nicht in der Lage sie zu erfassen/darzulegen und verzweifelte daran, so das eben das Gegenteil davon herauskam.

mfg
Eye


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Nietzsche Diagnose der Kulturkrankheit. Heilung möglich?

04.12.2015 um 19:50
@eDiEnRe77

Sag, buddy, was eigentlich braucht es alles um zu sein, so wie du?


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Nietzsche Diagnose der Kulturkrankheit. Heilung möglich?

05.12.2015 um 00:27
Zitat von canarycanary schrieb:Sag, buddy, was eigentlich braucht es alles um zu sein, so wie du?
Mind. den heiligen Gral und Hochintelligenz, sowie viele Leben an die du dich erinnerst;-))und noch unbegrenztes Wissen und Weisheit sowie ein Überbewusstsein, eigentlich Gottbewusstsein. ;-))


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Nietzsche Diagnose der Kulturkrankheit. Heilung möglich?

05.12.2015 um 01:09
@eDiEnRe77

Gefällt mir, bitte weitermachen :D


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Nietzsche Diagnose der Kulturkrankheit. Heilung möglich?

05.12.2015 um 01:22
Zitat von MrBananentoastMrBananentoast schrieb:Gefällt mir, bitte weitermachen :D
Du hast auch vollkommen Recht. Glaube alles und bezweifle alles, außer Schokoladen Toast mit Banane;-)) LG


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Nietzsche Diagnose der Kulturkrankheit. Heilung möglich?

05.12.2015 um 15:48
Nietzsche ist nicht der erste und, wie man weiß, nicht der letzte, der eine Fundamentalkritik an die Gesellschaft richtet.

Es war zu seiner Zeit, wie auch heute, leicht, Fundamentalkritik zu üben, denn der breitesten Masse mangelt es enorm an Wahrheit.
Sehr viele Bereiche des menschlichen Lebens waren und sind eine fortwährende Lüge.

Es ist zwar nicht so, dass sich in dieser Hinsicht gar nichts getan hätte; aber es vollzieht sich in minimalen Schritten und vor allem es bleibt Stückarbeit, es umfasst nicht alle Lebensbereiche.
Es gibt mal eine Erkenntnis hier, die auch weite Teile der Bevölkerung erreicht und mal dort eine usw.
Insgesamt aber leben die Menschen ein sehr reduziertes Leben.

Ich gehe davon aus, dass wir eine Art Vorstufe sind oder Vorvorvor.. stufe zum "eigentlichen Menschen".
Der "eigentliche Mensch" - daran kann man natürlich Anstoss nehmen.
"Und was wir dann wir, wenn wie nicht der eigentliche Mensch sind? Sind wir keine Menschen?"
Doch. Wir sind Menschen - aber größtenteils sind wir ein Potential zum Menschsein, wir leben es nicht.

Die Menschheit ist nicht auf dem Weg, der dem gerecht werden würde, was dem Wesen des Menschen entspricht. Schon seit Jahrtausenden nicht.
Ob sie es jemals war, weiß ich nicht.
Vielleicht gab oder gibt es kleinere Gruppen, die anders leben.
Der allergrößte Teil der Menschheit lebt einen Wahnsinn, den sie aber nicht als solchen zu erkennen den Mut aufbringt.

Mitten in uns, in diesem Wahnsinn, kann man auch Menschen sehen, die obwohl mitten in uns, doch nicht an diesem Wahnsinn partizipieren. Es sind zu wenige und sie haben auch keine, gar keine Chance, diejenigen, die im Wahnsinn leben, irgendwie zu erreichen, denn die, die im Wahnsinn leben, verstehen sie nicht.

Es sind verschiedene Welten, in denen die beiden leben.
Hier und da kommt ein Brocken von dem Leben derer, die nicht im Wahnsinn leben, bei denen, die im Wahnsinn leben, an - aber es erreicht nur wenige und hat leider oft keine nachhaltige Wirkung.
Zu groß sind die Ängste derer, die im Wahnsinn leben, zu stark sind deren Verstrickungen, die ihre "Sicherheit" im Bestehendem suchen und nur dort zu finden glauben.

Nietzsche hat als einer von nicht Wenigen erkannt, wie sehr sich die Menschheit verirrt hat und als einer der wenigen unter denen, die dies erkannt haben, dies zur Sprache gebracht - das war sein Verdienst.
Im Grunde ist es keine große Kunst, was Nietzsche Vollbracht hat.
Wenn etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist, dann ist es das natürlichste der Welt, dies auch zu erkennen.
Der Umstand, dass er ein "Großer" wurde, erklärt sich wiederum aus der "Diagnose", die er gestellt hat.
Auch dass "man" ihn ńicht verstanden hat, ist eine logische Folge dieses Zustands, in der sich die Menschheit befindet.
Er wusste es bestens, dass man ihn nicht verstehen wird.
Und auch das, dass er es wusste, ist nichts Besonderes, da es ebenfalls Teil seiner Diagnose ist.

Man muss nicht an Nietzsche "kleben".
Er ist nur einer von - im Laufe der Gechichte - nicht so sehr Wenigen.
Es geht nicht um die Person Nietzsches sondern um den Inhalt dessen, was er gesagt hat.
Deswegen kann es sehr lohnenswert sein, zu verstehen zu versuchen, was er sagen wollte.
Es gilt zu verstehen, was seine Aussagen für unser Leben bedeuten könn(t)en.


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Nietzsche Diagnose der Kulturkrankheit. Heilung möglich?

28.12.2015 um 01:16
Nietzsche sah, dass die Menschen - trotz ihrer Güte - irren und eine wirre, von Lügen und Unwahrheiten geprägte Kultur entwarfen. In diesem Muster sind wir vom Denken und Fühlen her alle mehr oder weniger gefangen. Wir perpetuieren die alten, unlogischen Muster der Kultur. Wir verstricken uns in ein unlogisches und inhumanes Lebenskonzept.

Ganz nach Art des Liberalismus darf eben jeder tun und lassen, was er will. Aristoteles sagte schon, dass die Demokratie ein "Haus" sei, "in dem der Herr fehlt". Aber dieses Konzept, was sich die meisten für ihr Leben auserkoren haben - mag es sie antreiben und handeln lassen - ist eigentlich fadenscheinig. Ich meine, dass wir alle mehr oder weniger fadenscheinig denken, handeln und fühlen. Die Menschen verstehen einander nicht.

Es ist schwer in Worte zu fassen, weil es ein komplexer Sachverhalt ist. Nietzsche wollte das wohl ausdrücken, er gab sich der Problematik ganz hin. Er wollte wahrscheinlich diese kulturelle Verwirrung erfassen, um sie darstellen zu können. Leider ist er dann etwas über die Strenge geschlagen und entwarf radikal anmutende Ideen. Das Schlechte an seinen Ideen sollte man gekonnt ignorieren.

Nicht nur die Lehre des Christentums ist durchflutet mir Unwahrheiten und Lügen. Diese religiöse Frömmelei respektiere ich zwar, ich weiß den Wert, den Religion seelisch haben kann, zu schätzen, aber sie bleibt eine groteske Form der Verblendung. Es ist so ambivalent, denn der Gläubige glaubt, aber weiß nicht. Er ist zwar erfüllt von Leben, aber es ist ein duseliges Leben. Hier setzt vielleicht Nietzsches Kritik am Christentum an.

Es ist auch nicht so, dass wir seit den Kriegen alle schlechten Stadien überwunden haben. Der Kapitalismus ist ein seltsames System. Wir begehren das Materielle, aber nicht so sehr das Immaterielle. Das wird jedem gesetzmäßig aufgeprägt. Langsam aber sicher siechen die Leute dahin, werden seelisch immer ausgedünnter, schwächer und kraftloser. Große Kriege werden nicht mehr geführt. Kriegerisches wird in der Bevölkerung selbst ausgetragen.

Aber es gibt Lügen in sämtlichen kulturellen Nischen.

Ein bewusst geförderter Untergang der Kultur im großen Stil - so wie Nietzsche manche vielleicht verstehen - kann nur fehlschlagen. Man sollte die wirren Muster der Kultur nicht mit der Keule zerstören. Das überfordert die Menschen. Ob man sie jedoch zum Guten hin verändern kann? Vielleicht vergessen wir bei der zunehmenden Technisierung des Lebens das Leben selbst zu schätzen. Und weil wir es so wenig schätzen, optimieren wir die Technik, um so an mehr Glück zu kommen. Die Menschheit verändert sich wahrscheinlich schon. Nur wohin konkret?


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