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Brexit und danach?

9.630 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Brexit, Brexitus, Gerxit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brexit und danach?

09.06.2017 um 12:49
Zitat von IssomadIssomad schrieb:Ob es nächstes Jahr noch mal Neuwahlen des Unterhauses gibt, weil das Ergebnis hier nicht gepasst hat?
Könnte es auch noch dieses Jahr geben. Dann könnte May aber schon nicht mehr antreteten. Sie hat die Wahl angesetzt, weil die Tories selbst stark zerstritten über ihren Brexit-Kurs sind, und zwar in beide Richtungen. Dieses Problem hat sie jetzt mind. verzehntfacht, es könnte sich schnell als unlösbar erweisen, die Schwierigkeiten bei den Verhandlungen werden ohnehin unterschätzt. Sie hat die Wahl ausdrücklich als Bestätigung für ihren Kurs verstanden wissen wollen und dabei verloren.

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Brexit und danach?

09.06.2017 um 15:08
Der Zusammenschluss von May mit einer Partei, die Verbindungen zu terroristischen Gruppen hatte, könnte sich angesichts der aktuellen Sicherheitslage ebenfalls als Eigentor erweisen:
But for the Tories to end an election campaign which they spent attacking Corbyn for his alleged links to former Northern Irish terrorists by going into coalition with a party founded by former Northern Irish terrorists would be a deep irony.
https://www.opendemocracy.net/uk/adam-ramsay/so-who-are-dup

Für die Sicherheitslage selbst könnte das auch nichts gutes verheißen.


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Brexit und danach?

09.06.2017 um 17:06
@Anaximander
May hat mit DUP eh eine Kröte schlucken müssen. Die Nordiren würden gerne im EU-Bereich bleiben und befürworten einen Soft-Brexit.

Da der Brexit innerhalb von 2 Jahren über die Bühne sein muss, wird bei Streitigkeiten innerhalb der Regierung und Nichteinigung mit der EU trotzdem ein Hard-Brexit erfolgen.


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Brexit und danach?

09.06.2017 um 17:27
Neuwahlen waren richtig, da sie vorher nicht gewählt worden war. Ihr fehlte die demokratische Legitimität. Natürlich wollte sie gestärkt aus den Wahlen hervorgehen und sie hat den Zeitpunkt auch selbst bestimmt, aber das macht Neuwahlen nicht falsch.


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Brexit und danach?

09.06.2017 um 17:28
Eh nicht, sie hat sich halt verzockt, bzw. verkalkuliert. Ich fasse es immer noch nicht, wie man mit einem Programm aus den 70igern heute noch Wahlen gewinnen kann :D


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Brexit und danach?

09.06.2017 um 17:34
@Destructivus
Im Grunde hat sie nur Trumps Wahlkampf kopiert ...

Also diverse Sachen als 'great' bezeichnet, beteuert, dass sie UK wieder groß machen will, Versprechen gemacht, dass sie das Beste für UK aus dem Brexit herausholt (ohne konkret zu werden), Fakenews verbreitet, usw.

So etwas zieht aber nicht immer und überall ...
Zumal sie in Sachen Terrorbekämpfung nicht authentisch war (siehe ihre Zeit als Innenministerin) ...


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Brexit und danach?

09.06.2017 um 17:38
Ja dass sie als Innenminsterin bei der Polizei rigoros sparte, fiel ihr ganz sicher auf den Kopf.

Warum schnitten die LibDem nicht besser ab? Wenn wirklich, so wie kolportiert viele Briten den Brexit als Fehler sehen, müssten die ja eigentlich Profiteure sein...


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Brexit und danach?

09.06.2017 um 17:43
@Destructivus
Das Wahlsystem in UK arbeitet auch nach dem 'the winner takes it all'-Prinzip, da konnten die Liberalen jetzt auch keinen Erdrutschsieg herausholen, was bedeutet hätte, dass sie in zahlreichen Wahlkreisen die Mehrheit hätten holen müssen ...
...

Die Tories haben das schon richtig gemacht zur Schadensbegrenzung: Sie haben in wenigen umkämpften Wahlkreisen massiv Wahlwerbung betrieben. So hielt sich die Niederlage in Grenzen ...

Wenigstens hat UKIP fast alle Stimmen verloren ...


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Brexit und danach?

09.06.2017 um 17:46
@Issomad
Ist mir so in etwa geläufig. Aber etwas mehr hätte man sich durchaus erwarten dürfen.


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Brexit und danach?

09.06.2017 um 18:29
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Warum schnitten die LibDem nicht besser ab? Wenn wirklich, so wie kolportiert viele Briten den Brexit als Fehler sehen, müssten die ja eigentlich Profiteure sein...
LibDems laborieren immer noch an dem gebrochenen Wahlversprechen, die Studiengebühren, die Cameron mit der Koalition einführte, nicht mittragen zu wollen.

Die 48% (mittlerweile wahrscheinlich sogar mehr) sehen den Brexit als Fehler an, die Mehrheit akzeptiert aber wiederum, dass es das Referendum gegeben hat, wünscht sich dann aber einen soft Brexit (idealerweise ein Norwegen Modell). Viele haben auch taktisch gestimmt (Hauptsache May und ihr Brexit-Modell verhindern).
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:May hat mit DUP eh eine Kröte schlucken müssen. Die Nordiren würden gerne im EU-Bereich bleiben und befürworten einen Soft-Brexit.
Es ist etwas komplexer. Die DUP hat den Brexit befürwortet, sich aber nicht dazu geäußert, in welcher Form. Sie haben aber jetzt zur Bedingung gemacht a) kein Sonderstatus für NI, aber gemeinsamer Markt mit Irland b) weniger Austerität

a) ist besonders interessant, denn die offene Grenze ist eigentlich nur im Rahmen eines EEA-Modells für NI denkbar. Das hieße wiederum, dieses müsste für Gesamt-UK gelten (Norwegen-Modell). b) stellt die Frage, wie man den Brexit dann finanzieren will, zumal die Tories traditionell die Steuern nicht erhöhen wollen, insbesondere Unternehemenssteuer woll sie senken.
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Da der Brexit innerhalb von 2 Jahren über die Bühne sein muss, wird bei Streitigkeiten innerhalb der Regierung und Nichteinigung mit der EU trotzdem ein Hard-Brexit erfolgen.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, Juncker hat schon angedeutet, dass man auch über Verlängerung oder erstmal Übergangsregelungen nachdenken kann (die dann auch dauerhaft bleiben können).

Die Wahl wird allgemein als Absage an den hard Brexit verstanden. Die Chancen auf ein Norwegen-Modell sind damit deutlich gestiegen. Immerhin war May ehrlich genug, deutlich zu machen, dass ein "richtiger" Brexit eben auch nur mit Kahlschlag an öffentlichen Leistungen zu haben sein wird.


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Brexit und danach?

09.06.2017 um 18:45
Selbst der Hardcore-Brexiter und Brexitminister David Davis sieht es so, dass ein Mandat, den Binnenmarkt zu verlassen, wohl nicht mehr vorhanden ist:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-4586844/Theresa-slammed-risking-Britain-s-Brexit-mission.html

Damit würde Theresa May auch die Unterstützung durch den Murdoch-Boulevard verlieren.


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Brexit und danach?

10.06.2017 um 02:50
@Destructivus
Die Liberalen laborieren an allen gebrochenen Versprechen,sie sind bei allem was Cameron durchbrachte eingeknickt,so eine Partei macht sich damit überflüssig...die hatten ihre historische Chance und sie haben es vergeigt


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Brexit und danach?

10.06.2017 um 12:39
Mayfly hat durch die Wahl die Unterstützung des Boulevards verloren, wobei der Mirror traditionell links und pro-EU ist, die Sun ist aber Tory-nah und für den Brexit:

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(Die Sun will wissen, dass May nur im Amt bleibt, um eine Verhandlung durch Jeremy Corbyn zu verhindern, im Laufe des nächsten Jahres aber gehen muss, sie habe mit hohen Einsätzen gespielt - eine Anspielung auf ein unglückliches Foto, das sie im Wahlkampf beim Verzehren nicht-ministeriabler Kost zeigt (was insofern unfair ist, als sie an Diabetes leidet und vermutlich eine Hungerattacke hatte) - nun sei sie aber erledigt. Der Mirror spricht von der "Spinnerkoalition" in Anspielung auf den Theresa May geprägten Begriff der "Chaoskoaltion" von Labour, SNP und LibDems.)

Insbesondere auch der Daily Mail, der bislang die Wiederwahl von Theresa May unterstützt und seine gehässigen Bemerkungen für Corbyn aufgespart hat, hat in einem Meinungsstück einige Bedenken angemeldet hinsichtlich der Fähigkeit von May, die Brexit-Verhandlungen doch noch erfolgreich zu führen:
They’ll chew you up like a piece of frazzled, barbecued gristle – then spit you and Britain onto a financial bonfire.
("Sie werden Dich ausspucken wie ein Stück zerfetzter, gegrillter Knorpel - dann Dich und Britannien auf ein finanzielles Lagerfeuer speien")

http://www.dailymail.co.uk/news/article-4588498/PIERS-MORGAN-Dear-Theresa-discredited-dead-duck.html

Das könnte jetzt aber auch dazu führen, dass sie das Vertrauen des Boulevards (Murdoch-Presse) wiedererlangen will, indem sie besonders harte Brexit-Verhandlungen führt und sich von der EU nichts, aber auch gar nichts vorschreiben lässt (keine Einigung). Ansonsten könnte der öffentliche Druck zu hoch werden.


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Brexit und danach?

10.06.2017 um 18:34
@Anaximander

Guten Tag,

ein Bewohner des Amtssitzes schein das ganze dann doch gelassen zu sehen.


BBCmVDm


Warum sich aufregen Regierungen kommen Regierungen gehen die Welt dreht sich weiter.


Venerdi


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Brexit und danach?

10.06.2017 um 20:35
@venerdi

Bei dem Mayhem Brexit laufen die Mäuse davon. Dann ist auch die Katze nicht zufrieden.


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Brexit und danach?

11.06.2017 um 14:37
Larry-looked-like-he-was-ready-to-take-q

Larry the Cat kann die Brexit-Verhandlungen führen. Die anderen machen es auch nicht besser.


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Brexit und danach?

11.06.2017 um 18:45
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Larry the Cat kann die Brexit-Verhandlungen führen. Die anderen machen es auch nicht besser.
Katzen sind aber bestechlich. Wenn man Larry Leckerli und Spielzeug verspricht, wird er alles mit der Pfote unterzeichnen ;)


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Brexit und danach?

11.06.2017 um 18:54
@Issomad

Die Anderen wollen halt ein Köfferchen.

Die Kosten sind halt anders, am System ändert sich nichts.


Venerdi


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Brexit und danach?

11.06.2017 um 20:45
The Democratic Unionist party is insisting on a soft Brexit and greater investment in Northern Ireland in return for its support of a minority Conservative government.
https://www.ft.com/content/49201a76-4ea6-11e7-bfb8-997009366969


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Brexit und danach?

11.06.2017 um 21:47
Interessanterweise soll Juncker May geraten haben, die Wahl durchzuführen, da ihre Mehrheit zu dünn sei:

http://www.independent.co.uk/news/uk/politics/theresa-may-jean-clause-juncker-brexit-general-election-a7784641.html

Insofern durchaus heikel, dass es im Mai, nachdem die Wahl angesetzt war, das Leak über das missglückte Dinner zwischen May und Juncker gab. Bis dahin konnte May die Illusion durchaus aufrecht erhalten, dass es möglich sein würde, eine Reihe von Vorteilen der Mitgliedschaft zu behalten, dabei aber alle Institutionen der EU zu verlassen. Der FAZ-Artikel hat das ganz schön durcheinander gewirbelt, gerade weil er in deutscher Sprache erschien. Dies würde auch erklären, warum May danach dazu über gegangen ist, die EU der Einmischung in interne Angelegenheiten zu bezichtigen.

Wenn sie so weiter macht, wird sie von der EU an der Nase herumgeführt werden.


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