Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

agonist schrieb:Migrant ist nicht Flüchtling, ist nicht asylant

Stimmt, es schließt aber die Flüchtlinge mit ein.... Jeder darf sein eigenes legal erlangtes Geld hinschicken wohin er mag.... ob es aus Taschengeldbeständen, Sozialhilfe, Hartz 4, oder Arbeitseinkommen stammt, vollkommen egal

@neugierchen
Danke dir. :)

@Tussinelda
Du vermutest dass Migranten Geld nur von ihrem Einkommen ("arbeitende Migranten") nach Hause schicken.
Dein Link gibt's nicht her, ob damit auch Transferleistungen gemeint sind oder nicht.
Und zudem, Transferleistungen zählen streng genommen auch als Einkommen.
Dann gibt's auch noch andere Arten von Einkommen, z.B. aus Drogengeschäften, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich vermutete, dass u.a. AUCH Geld von den Transferleistungen abgezweigt werden könnte um es nach Hause zu schicken und du schließt das aus.

Ist aber auch relativ unerheblich für mich, ob wir da auf einen Zweig kommen, denn für mich geht's sowieso nur um gewisse Anreize, welche seitens der Politik geschaffen werden oder auch nicht.
Während ich dafür bin, daran etwas zu ändern, sind andere halt nicht dafür, weil sie der Meinung sind, ein Asylbewerber sollte in allen Bereichen gleichgestellt sein...
... was er aber so und auch so gar nicht ist.

neugierchen schrieb:Stimmt, es schließt aber die Flüchtlinge mit ein.

Meines Wissens ist ein Flüchtling jemand, der vor Verfolgung, Krieg etc. flüchtet, während ein Migrant einfach ein Einwanderer ist, der hier arbeiten will etc.

Verstehe im übrigen auch nicht, was genau schlecht sein soll, wenn ein Flüchtling von dem bisschen was er bekommt, etwas in seine Heimat schickt?

Optimist schrieb:Während ich dafür bin, daran etwas zu ändern, sind andere halt nicht dafür, weil sie der Meinung sind, ein Asylbewerber sollte in allen Bereichen gleichgestellt sein...

hmm, einerseits das Argument, dass mehr kommen, wenn sie auch geld bekommen -> kann man das irgendwie belegen, oder ist das eine Vermutung?

Andererseits: was wird ein 18 jähriger Flüchtling wahrscheinlich machen, wenn er kein geld bekommt? richtig! er wird kriminell werden! wollen wir das etwa, weil wir ihm seine paar Euros auch noch neidig sind?

agonist schrieb:Verstehe im übrigen auch nicht, was genau schlecht sein soll, wenn ein Flüchtling von dem bisschen was er bekommt, etwas in seine Heimat schickt?

Das dies schlecht ist war auch nicht das Thema .... Migrant war hier eher als Oberbegriff allgemein verwendet. Diese, auch legalen Zuwanderer haben hier in Thread eigentlich nichts zu suchen.

@agonist

agonist schrieb:Verstehe im übrigen auch nicht, was genau schlecht sein soll, wenn ein Flüchtling von dem bisschen was er bekommt, etwas in seine Heimat schickt?

Für den Flüchtling und sein Land ist es nicht schlecht.
Aber es ging ja hier zuletzt um gewisse Anreize.
Wenn also ein Flüchtling so viel Geld über hat, dass er davon was in die Heimat schicken kann, dann stellt das in meinen Augen nun mal einen Anreiz für Leute dar, welche nur aus wirtschaftlichen Gründen nach D kommen wollen.

Aber ich weiß ja, das ist manchen ganz recht, wegen der Entwicklungshilfe.
Da finde ich aber, die könnte man einfacher gestalten, da müssten die Leute nicht erst nach D kommen...

agonist schrieb:Andererseits: was wird ein 18 jähriger Flüchtling wahrscheinlich machen, wenn er kein geld bekommt? richtig! er wird kriminell werden!...

Ja.
ich sag ja auch immer, er soll ja nicht 0 Geld bekommen, sondern eine gewisse Summe.
Nur von der sollte er nicht noch was übrig haben können um in die Heimat was zu schicken.

Und wer kriminell werden will, der wird das so und auch so, dem reicht dann sicher auch die Sozialhilfe nicht.

taxista schrieb:erstens schreckt es die ab die unberechtigt hierher wollen und zweitens jener der beträchtigt hier ist, wird dankbar sein dass er überhaupt was bekommt. Taschengeld, naja darüber kann man vlt noch reden, aber im Grunde bin ich fürs bargeldlose.

Und was macht einer, der berechtigt ist und trotzdem nicht dankbar, weil er Sachleistungen statt Geld diskriminierend und Artikel 1 GG verachtend findet? Oder glaubst du nur die Nichtberechtigten seien nicht dumm genug, um das zweierlei Maß, mit dem hier gemessen wird, nicht zu erkennen? Wir befinden uns schließlich nicht im Jahr 1943, sondern 75 Jahre weiter und Deutschland ist eins der reichsten Länder. Da ist man nicht dankbar für eine heiße Suppe, sondern empfindet sowas als Hohn.

Optimist schrieb:Wenn also ein Flüchtling so viel Geld über hat, dass er davon was in die Heimat schicken kann, dann stellt das in meinen Augen nun mal einen Anreiz für Leute dar, welche aus nur aus wirtschaftlichen Gründen nach D kommen wollen.

jemand, der aber nur aus "wirtschaftlichen Gründen" kommt, hat aber keinen Anspruch auf Asyl, zumindest nicht in Österreich.
"Asylberechtigte sind Fremde, denen nach Durchlaufen des Asylverfahrens Asyl gewährt wird. Voraussetzung für die Zuerkennung dieses Status ist u.a., dass glaubhaft ist, dass der Fremden/dem Fremden im Herkunftsstaat Verfolgung im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention droht." [1]

Somit hakt es eigentlich an der Rückführung.

[1] https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/99/Seite.992430.html

agonist schrieb:was wird ein 18 jähriger Flüchtling wahrscheinlich machen, wenn er kein geld bekommt? richtig! er wird kriminell werden! wollen wir das etwa, weil wir ihm seine paar Euros auch noch neidig sind

Es wird wohl niemand auf die paar Euro neidisch sein. Doch sind sie für manche scheinbar Anreiz genug um nach Deutschland zu kommen. Diese Diskussion ist alt. Damals ging es um Bewerber vom Balkan

Streit um die Forderungen nach Leistungskürzungen für Asylbewerber: Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verlangt, das Taschengeld für Asylsuchende aus Balkan-Staaten drastisch zu kürzen.
«Die Zuwendungen für diese Gruppe sind eine Zumutung für die deutschen Steuerzahler», sagte er der Zeitung «Die Welt». Diese Zahlungen seien ein Anreiz für viele Menschen vom Balkan, nach Deutschland zu kommen und das Geld mit nach Hause zu nehmen.
Herrmann plädierte dafür, das Leistungsniveau für alle Asylbewerber in Deutschland zu überprüfen. «Wir müssen uns fragen, ob sich der deutsche Sozialstaat die jetzige Großzügigkeit noch leisten kann», sagte er. Sachleistungen sollten Vorrang vor Geldleistungen haben. «Echte Flüchtlinge wollen auch nur in Sicherheit leben, eine Unterkunft haben, täglich verpflegt (werden) und etwas zum Anziehen haben.» Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte sich dafür ausgesprochen, Asylbewerbern eher Sachleistungen als Bargeld zu geben.
https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article145289142/Minister-Hermann-will-Balkan-Fluechtlingen-Taschengeld-kuerzen.html

Optimist schrieb:Aber wie gesagt, was Anreize oder keine Anreize betrifft, da haben wir halt unterschiedliche Meinungen.

Die Anreize, nicht Anreize entstehen schon aus dem nationalistischen Verhalten in Sachen Asylpolitik der EU Länder... Jeder will natürlich nur das Beste für sich. Am Besten wäre es natürlich für die Alpennordländer wenn alle Flüchtlinge in Spanien, Griechenland und Italien blieben.

Jetzt darf man sich in Sachen Sozialleistungen in Europa mal endlich auch konkurenzieren.

neugierchen schrieb:Wie Du selbst öfters festgestellt hast dürfen Asylbewerber nicht sofort nach ihrer Ankunft arbeiten. Also ist Deine Behauptung falsch.

Was ist denn das für eine Logik?

ich suggeriere nix, ich verlinkte, worauf sich @Optimist bezogen hat....denn alles andere kann sie ja gar nicht belegen, deshalb schreibt sie ja jetzt auch, dass sie es vermutet. Als es hier ums Geld nach Hause schicken ging, ging es darum, wie man in den Herkunftsländern hilft und das dies auch eine Hilfe ist. Woher @Optimist haben will, dass die, die Asylbewerberleistungen beziehen, auch Geld nach Hause schicken, erschliesst sich mir nicht, da sie nix recherchiert kann sie nur das meinen oder eben nur vermuten (wie sie ja jetzt noch nachschob). Vermutungen sind nur nix, was man belegen könnte.......also ist es schlicht heisse Luft, darauf wollte ich hinaus. Und dabei bleibt es auch, denn bisher hat niemand belegt, dass Asylbewerber Geld nach Hause schicken.

Optimist schrieb:Wenn also ein Flüchtling so viel Geld über hat, dass er davon was in die Heimat schicken kann, dann stellt das in meinen Augen nun mal einen Anreiz für Leute dar, welche nur aus wirtschaftlichen Gründen nach D kommen wollen.

hat er das? Kannst Du irgendwie belegen, dass Asylbewerber Geld nach Hause schicken, weil sie so viel übrig haben?

Realo schrieb:Wir befinden uns schließlich nicht im Jahr 1943, sondern 75 Jahre weiter und Deutschland ist eins der reichsten Länder. Da ist man nicht dankbar für eine heiße Suppe, sondern empfindet sowas als Hohn.

Das kann es aber nicht sein. Anspruchsdenken für nicht Berechtigte dürfen kein Grund sein diese zu erfüllen.

Realo schrieb:Quelle?

https://www.wallstreet-online.de/nachricht/10160215-hartz-iv-600-000-fluechtlinge-hartz-iv-200-000-arbeit
https://www.welt.de/politik/deutschland/article147404501/Eine-Million-mehr-Hartz-IV-Empfaenger-durch-Fluechtlinge.html
https://www.waz.de/politik/zahl-der-fluechtlinge-die-hartz-iv-beziehen-nimmt-rapide-zu-id210790825.html
https://www.welt.de/wirtschaft/article170009687/Fluechtlinge-machen-ueber-14-Prozent-der-Hartz-IV-Empfaenger-aus.html
https://www.morgenpost.de/politik/article210788531/500-000-Syrer-bekommen-Hartz-IV.html

Wenn (und natürlich nur wenn der Familiennachzug klappt)
https://www.focus.de/politik/deutschland/antragsflut-fuer-familien-visa-fluechtlinge-ab-2018-koennen-390-000-syrer-ihre-familien-nach-deutschland-holen_id_7525769.html

Aber ich sehe, obwohl dem immer wieder widersprochen wird, es geht nur ums Geld, nicht um die Menschen. Wie schön, das die Betätigung in der Regel alle paar Seiten wieder geliefert wird.

neugierchen schrieb:Doch sind sie für manche scheinbar Anreiz genug um nach Deutschland zu kommen.

gibt es dafür denn einen Beleg? irgendwelche Untersuchungen, anything?
Von einem rechtskonservativen Politiker erwarte ich mir ja keine anderen Meldungen, aber ist man sich da auch klar, was das für den sozialen Frieden heißen kann? "Zumutung für die deutschen Steuerzahler"- das ist halt einfach irgendwie lächerlich, wenn man sieht für was sonst noch das Geld hinausgeschmissen wird. Sozialer Frieden ist wohl mit das wichtigste.

Tussinelda schrieb:ich suggeriere nix, ich verlinkte

Wo steht denn

Tussinelda schrieb:Du vermischst schon wieder was. Die, die Geld nach Hause schicken, was hier verlinkt wurde, sind arbeitende Migranten, DIE schicken Geld nach Hause.

in einem verlinkten Artikel?

Das belege doch bitte ... Wenn Du es nicht kannst soll der Satz etwas falsches suggerieren.

Einfache Schlussfolgerung, oder für Dich nicht?

agonist schrieb:"Zumutung für die deutschen Steuerzahler"- das ist halt einfach irgendwie lächerlich, wenn man sieht für was sonst noch das Geld hinausgeschmissen wird.

Wofür wird denn "noch" Geld rausgeschmissen? Ist denn selbst wenn irgendwo Geld sinnlos ausgegeben wird eine Berechtigung dafür zu finden es bei anderen Gelegenheiten auch sinnlos auszugeben?

Realo schrieb:Und was macht einer, der berechtigt ist und trotzdem nicht dankbar, weil er Sachleistungen statt Geld diskriminierend und Artikel 1 GG verachtend findet?

Pluspunkte für alle Flüchtlinge sammeln, was sonst? - und das mit Sicherheit.

Realo schrieb:Wir befinden uns schließlich nicht im Jahr 1943

Da Dir das so wichtig ist, so Lehren aus der Vergangenheit und so...die neue Mathematik sagt:
Je ungerechter die Einheimischen behandelt werden, je für blöder sie verkauft werden, je beleidigender und arroganter sie angesprochen werden, je unfähiger die Politik, je blinder die Justiz, je passiver die Polizei umso höher die Quote der AfD.
Was tun?

Realo schrieb:Deutschland ist eins der reichsten Länder

Quelle? Alternativ, was ist den eigentlich mit "reich" gemeint?

neugierchen schrieb: wird eine Berechtigung dafür zu finden es bei anderen Gelegenheiten auch sinnlos auszugeben?

Neugierchen, jetzt kommt gleich jemand und sagt, für Asylbewerber ist nichts rausgeschmissen.

agonist schrieb:Verstehe im übrigen auch nicht, was genau schlecht sein soll, wenn ein Flüchtling von dem bisschen was er bekommt, etwas in seine Heimat schickt?

Was soll daran auch schon schlecht sein, ich finde daran auch nichts besonders.
Aber es sollte nicht von deutschen Steuergeldern stammen, ansonsten wäre es mir Wurst.