Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

http://www.focus.de/politik/ausland/chaos-auf-der-balkanroute-fast-alle-fluechtlinge-wollen-nach-deutschland-lagebericht-haelt-aufstaende-fuer-moeglich_id_5032087.html

Seit der Schließung der Grenzübergänge Ungarns zu Kroatien hat sich die Lage auf der Balkanroute verschärft. Tausende Flüchtlinge strömen über Slowenien nach Österreich. Viele von ihnen wollen nach Deutschland.

Nach der Abschottung der Grenzen durch Ungarn verzeichnet nun Slowenien Rekordzahlen von Flüchtlingen. Binnen 24 Stunden seien mehr als 12.600 Menschen über die Grenze gekommen, teilte die Polizei des Zwei-Millionen-Einwohner-Staates am Donnerstag mit.
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Von Samstag bis Donnerstagfrüh kamen insgesamt 34.131 Flüchtlinge in Slowenien an. Am Nachmittag will sich EU-Kommissar Avramopoulos ein Bild von der Lage machen.
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Die schwedische Regierung erklärte am Donnerstag, sie rechne mit 190.000 Asylanträgen in diesem Jahr. Für bis zu 45.000 Menschen gebe es keine Unterkunft. Das 9,8 Millionen Einwohner zählende Schweden hat bezogen auf die Einwohnerzahl EU-weit die meisten Flüchtlinge aufgenommen.

es ist erschreckend.

Hut ab vor Schweden!! eine gleiche Zahl von Flüchtlingen pro Kopf hieße für Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt bereits 1,5 Mio Flüchtlinge aufgenommen zu haben...
(die Menschenmasse, die durch Slowenien strömt, betrüge auf D hochgerechnet 1,3 Mio von Samstag- Donnerstag, also in 6TAGEN)

@lawine

In einem kann man Dir zustimmen: Ja, es ist erschreckend!

Wenn man sich anschaut, wie die Flüchtlinge jetzt bereits untergebracht werden ( nach knappen zwei Monaten der Krise), dann kann einem bez. der nächsten Monate und Jahre wahrlich Angst und Bange werden.

Ein Gesetz das zu der Zeit entstanden ist wo es richtig war, das sich aber später als fehlerhaft bzw. als falsch erweist und das sich gegen das eigene Volk gerichtet und das eigene Volk über Gebühr schadet, das muss geändert werden.

@BobGray
wenn die Not groß ist, stehen Menschen zusammen und leisten großartiges, wachsen über sich hinaus. war bei der Wiedervereinigung auch so

Mir ist nicht bange vor den nächsten Jahren, aber die nächsten Wochen werden hart, denn die Flüchtlinge müssen in winterfeste Quartiere. egal wie, möchte man fast sagen....
Die Anträge müssen bearbeitet werden, wegen mir im 3 Schichtsystem, damit die Menschen aus den behelfsmäßigen Notaufnahmen rauskönnen.
und die Nichtberechtigten müssen tatsächlich schnell und unbürokratisch abgeschoben werden. Wann geht es damit los??? ich bin froh, dass sich alle 16 Bundesländer gegen einen Winterabschiebestopp ausgesprochen haben.

lawine schrieb:Hut ab vor Schweden!! eine gleiche Zahl von Flüchtlingen pro Kopf hieße für Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt bereits 1,5 Mio Flüchtlinge aufgenommen zu haben...

Eine Frage des Blickwinkels.

lawine schrieb:bezogen auf die Einwohnerzahl

Bezogen auf die Einwohnerdichte sähe das ganz anders aus.
Die Bevölkerungsdichte pro km² ist in Deutschland 10 mal höher als in Schweden.

@muscaria
die Bevölkerungsdichte sagt nichts über darüber aus, wie ein Zustrom wirtschaftl verkraftet werden kann

entscheidend ist doch, welche wirtschaftlichen Ressourcen ein Land hat und auf wieviel Schultern die Aufgabe verteilt werden kann.
200 oder 600 Flüchtlinge /100.000 Einwohner ist ein bemerkbarer Unterschied.

wieviel Platz zwischen den Menschen unbebaut ist, spielt da keine Rolle.

@lawine

Da kann man noch so sehr zusammenstehen und großartiges leisten (oder es wollen), was nicht geht geht nicht.
Das ganze Ding ist keine Aufgabe von Wochen, sondern von Monaten und Jahren.
Wir befinden uns derzeit noch in der Phase der Realitätsverweigerung, die wird nicht mehr allzu lange aufrecht zu erhalten sein.
Diese Menschen sind nicht mit "egal wie" zufrieden und das ist auch ihr gutes Recht. Schon jetzt findet Integration bestimmter Personenkreise nicht oder nur wenig statt und das wird sich massiv verschlimmern.
Auch in Schweden im Übrigen. Auch dort mehren sich kritische Stimmen.

@BobGray
vielleicht kommt mir meine Mangelerfahrung(OSten) zu Gute, und das Wissen, dass Menschen schwierige Situationen meistern. Auch um den Preis, dass vorübergehend Abstriche am Komfort zu machen sind.
gerade das ist ein Ansporn, die Situation zu meistern- kein Mensch möchte sich anhaltend in einer misslichen Lage befinden.

Kritische Stimmen und Stimmungen sind ok, die braucht es auch.


Wenn die Fluchtwelle abebbt, der Nachzug in geregelten Bahnen verläuft, wird D am Ende (es dauert ein paar Jahre) sehr wahrscheinlich sogar davon profitieren. Das kann und wird wie ein zusätzliches Konjunkturprogramm wirken
(Wohnungsbau, Sanierungen, Versorgungseinrichtungen, Dienstleistungen, Lehrer, Handel....)
immerhin "gewinnt die deutsche Wirtschaft 800.000 -bis >1,5 Mio zusätzliche Konsumenten...

lawine schrieb:Wenn die Fluchtwelle abebbt, der Nachzug in geregelten Bahnen verläuft, wird D am Ende (es dauert ein paar Jahre) sehr wahrscheinlich sogar davon profitieren.

Wann ebbt der Strom ab und wie funktioniert die Integration von so vielen Menschen aus fremden Kulturkreisen?

@Aldaris
meine Kristallkugel hat ne Grippe :(

lawine schrieb:Hut ab vor Schweden!! eine gleiche Zahl von Flüchtlingen pro Kopf hieße für Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt bereits 1,5 Mio Flüchtlinge aufgenommen zu haben...

Das ist doch bereits im Dezember auch so weit im Deutschland, also in 2 Monaten.
Die Schweden haben mittlerweile eine ähnliche Meinung von ihrer Regierung wie die Deutschen derzeit.
Und sie sind längst selbst landesweit über dem Anschlag. Probleme mit der Integration gibt's natürlich massig trotz der vorbildlichsten und gutwilligsten Gesetze der Welt.
Die Rechtspopulisten in Schweden wollen die Migranten-Quote um 90% senken. Und oh Wunder, sie liegen deshalb liegen bei 25% in der Umfragen-Wählergunst.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article146734281/Die-grosszuegigen-Schweden-zahlen-einen-hohen-Preis.html (Archiv-Version vom 25.10.2015)
http://www.fr-online.de/flucht-und-zuwanderung/schwedens-herz-fuer-fluechtlinge-droht-zu--zerbrechen,24931854,31468582.html (Archiv-Version vom 18.10.2015)
http://www.handelsblatt.com/politik/international/fluechtlinge-in-europa-schweden-wir-schaffen-einfach-nicht-mehr/12207622-7.html (Archiv-Version vom 09.10.2015)
http://www.morgenpost.de/politik/ausland/article206320675/Schweden-schafft-es-bald-nicht-mehr.html

Im Contest welcher Staat sein humanistisches Wohlstands-Schiffchen schneller und gründlicher gegen die Wand fährt, liefern sich Schweden und Deutschland einen echt toughen Fight, denke beide haben den Darwin-Award am Ende verdient.

lawine schrieb:meine Kristallkugel hat ne Grippe :(

Dann wirst du ja mit der deutschen Bundesregierung im gleichen Wartezimmer sitzen.

@Aldaris
gute Antwort ;)

@lawine

Erstens sieht es nicht danach aus, daß dieser Strom abebbt (höchstens kurzzeitig in den Wintermonaten), zweitens sehe ich da beim besten Willen auf absehbare Zeit keine Win-Win-Situation. So realistisch muss man einfach sein.
Die Probleme werden bei Weitem überwiegen.
Es ist eine mehr oder weniger unkontrollierte Einwanderung von Menschen, die einem völlig anderen Kulturkreis entstammen und von denen sehr viele unseren Sozialstaat zunächst und wahrscheinlich dauerhaft enorm belasten werden. Diese Menschen (gegen die ich persönlich überhaupt nichts habe) werden unser Land verändern, in eine Richtung, die wir noch nicht vorhersagen können, die sich aber eher weg von säkularen Vorstellungen bewegen wird.
Ob das ein Fortschritt wird? Ich wage es zu bezweifeln...

@z3001x

Wieso eigentlich Schweden? Ich kenne das Land. Die haben sehr viel schöne Natur und eine solide Wirtschaft. Aber warum streben so viele Menschen nach Schweden? Haben die auch solche Botschaften ausgesandt?

@z3001x

z3001x schrieb: Die Schweden haben mittlerweile eine ähnliche Meinung von ihrer Regierung wie die Deutschen derzeit.

Du versuchst tatsächlich immer wieder und wieder die Meinung einiger Regierungskritiker als die Meinung der gesamten deutschen Bevölkerung zu verkaufen.

Da du nicht dumm bist und man dich gefühlt hundertmal darauf hingewiesen hat, das die Meinung einiger Bürger nicht die des gesamten Volkes widerspiegelt, muss man annehmen das du trollst.

@Aldaris

Flüchtlinge gehen dorthin wo bereits Verwandte oder Bekannte leben. Das bedeutet Sicherheit und Akzeptanz in einer fremden Umgebung und hilft auch bei der Integration.

@BobGray

BobGray schrieb:Erstens sieht es nicht danach aus, daß dieser Strom abebbt (höchstens kurzzeitig in den Wintermonaten),

wir sind uns einig, dass wir uns über eine Krise unterhalten? (Höhepunkt oder Wendepunkt einer gefährlichen Lage, entscheidender Abschnitt einer schwierigen Situation)

Systeme pendeln sich auf ein stabiles Maß ein um nicht in einer Katastrophe zu enden

BobGray schrieb:Es ist eine mehr oder weniger unkontrollierte Einwanderung von Menschen, die einem völlig anderen Kulturkreis entstammen und von denen sehr viele unseren Sozialstaat zunächst und wahrscheinlich dauerhaft enorm belasten werden. Diese Menschen (gegen die ich persönlich überhaupt nichts habe) werden unser Land verändern, in eine Richtung, die wir noch nicht vorhersagen können, die sich aber eher weg von säkularen Vorstellungen bewegen wird.
Ob das ein Fortschritt wird? Ich wage es zu bezweifeln...

diese Menschen werden unser Land verändern...ja
ob mir das gefallen wird, weiß ich nicht. auch ich habe bezgl eines fundamentalistischen Islams richtig heftige Bedenken. keine Frage. Aber ich weiß nicht, ob es dazu kommen wird. Ich weiß nur, dass Ablehnung die Menschen in die Isolation drängt und sie sich dann leichter radikalisieren (lassen). Deswegen tue ich mein möglichstes, den Menschen freundlich und vorbehaltslos zu begegnen.

Das Deutschland, in dem ich aufwuchs, gibt es nicht mehr. Meine Großeltern haben das deutsche Kaiserreich, WK I, die Weimarer Republik, das Tausendjährige Reich von AH mit WK II, daran anschließend die sozialistische DDR und die Wende/Wiedervereinigung erlebt.
sie wussten nie, ob das gerade aktuelle Gesellschaftssystem Bestand haben wird, ob ihre Rente mal sicher sein wird, ob sie immer Arbeit haben werden...sie haben mich gelehrt, auf das Gute im Menschen zu zählen und mit GottVertrauen zu leben.
Ein Menschenleben, dass 80 Jahre dauert, ist von dauernder gesellschaftlicher Veränderung gezeichnet.

@Aldaris
Meines Wissens haben oder hatten die allen Syrern bspw auf Anhieb eine unbegrenzte, lebenslange Aufenthaltserlaubnis ausgestellt, ab 2013. Soweit ich weiss soagr ohen Asylverfahren, wenn die Herkunft sicher war. Weiss nicht ob es jetzt noch gilt für Neuankömmlinge.
Und die Asyl- und die Sozialgesetzgebung ist in Schweden auch noch mal weiter "ausgebaut" als in Deutschland. Ich weiss es aber auch nicht im Detail. Sehr viele zieht's zu ihren Verwandten dort, das dürfte eien großen Anteil der Syrer jetzt ausmachen, die sind schon seit 2012 viel stärker nach Schweden als nach D.
Angeblich ist es bei den Schweden auch tiefer im Alltagsverhalten verankert, dass man Diskriminierung nicht gerne sieht bzw dass man sich wirklich bemüht, ein gutes Miteinander aufzubauen. Aber das ist natürlich sehr pauschal dahergeredet jetzt. Jedenfalls galten und gelten die ja in ziemlich allen Bereichen von Gleichberechtigung und Minderheitenschutz als führend. So iwie ... ;)

@lawine

Natürlich muss man den einzelnen Menschen freundlich und aufgeschlossen begegnen, keine Frage. Und man macht dabei auch schöne Erfahrungen.

Das ändert aber nichts daran, daß bei uns Probleme schöngeredet werden, die nunmal existieren. Radikaler Islam ist da ein großes Stichwort, aber auch Bildungsferne zB. Es kommen nicht nur Fachkräfte.
Der Islam nimmt in vielen Kreisen immer mehr Raum ein, das kann uns nicht gefallen. Und es ist beileibe nicht mehr der Islam der ersten Einwanderergeneration, sondern ein offensiv gelebter, der in das tägliche Leben eingreift. Mir macht es zugegeben Sorge, wenn ich von Übergriffen auf Schwule in Flüchtlingslagern lese oder davon, daß sich dort schon jetzt kaum eine Frau unverschleiert bewegen kann. Das lässt wenig Gutes erahnen.