Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

@def

Dann lebst du leider in einem anderen Sachsen oder hast eine seltsame Einstellung zum Thema Weltoffenheit. Gehe mal durch Städte in Bayern, Bawü oder NRW und lausche den Gesprächen der Menschen in Bus/Bahn oder auch nur im Kaufhaus an den Kasse. Das vergleiche dann mal mit Städten wie Dresden, Bautzen, Hoyerswerda oder Zwickau. Du wirst den Unterschied feststellen das die Gespräche hier weit mehr von Fremdenhass geprägt sind. Vorallem wenn zufällig fremde Menschen zu sehen sind. Das schlimme ist ja, es sind nicht die dummen Nazis mit ihrer Glatze und dem inzestuösen Aussehen, so wie man sich das immer vorstellt. Da reden 2 Frauen beim Bäcker über "das Ausländerpack", die Familie an der Kasse über eine Frau mit Kopftuch,.... so das man denke könnte man wäre in Jamel.

Sicher Fremdenhass gibt es auch an anderen Orten, aber so Gesellschaftsfähig und in diesem Ausmaß habe ich das in Westdeutschland noch nie erlebt, wie es hier völlig normal ist, sich abfällig und pauschal gegenüber Ausländer(hier ist man auch ein Ausländer wenn an nur so aussieht) zu unterhalten. Das fängt ja schon damit an das der abfällige Sprachgebrauch aus DDR zeiten noch immer in aller Munde ist. Fidschi, Kohle, Briketts,..

@Maite

Maite schrieb:Ist es dir lieber falsche Leute versprechen Migranten alles und halten dann nichts?

Gegenüber was und wem wäre mir das lieber?

@Maite

Du warst doch nicht in Clausnitz, das war eher ne N8 und Nebelaktion, das Heim war zuden im Besitz von einem Afd,ler.

Falsch. Der Heimleiter war AfD-Mitglied.

@Bone02943

Bone02943 schrieb:Dann lebst du leider in einem anderen Sachsen oder hast eine seltsame Einstellung zum Thema Weltoffenheit.

Hier zeigt sich wieder das Hauptproblem dieser Tage. Ich muss zwingend der sein, der Unrecht hat...

Das du vielleicht in einem anderen Sachsen wohnst oder eine seltsame Einstellung zu Weltoffenheit hast kann einfach nicht sein...

Wir hatten den Disput nun oft genug und werden auch dieses Mal nicht auf einen Nenner kommen. Geschenkt...

@def
Deswegen wussten die Nazis ja auch von der aktion.

Flatterwesen schrieb:Deswegen wussten die Nazis ja auch von der aktion.

Oh naja... die Sache hat sich etwas anders zugetragen aber hey, belassen wir es dabei dass Herr Hetze als Heimleiter natürlich nichts anderes im sinn hatte, als seinen Job noch bevor es los geht, aufgrund politischen Drucks wieder los zu werden...

@def

Was macht das für einen Unterschied? Ich war auch schon in Clausnitz, ein Ort ohne grosse Infrastruktur, wo junge Deutsche extra wegziehen um nicht dort leben zu müssen, allerdings auch Standort des Bundesgrenzschutzes, was wohl mit ausschlaggebend für die Standortwahl war.

@def

Es geht doch gar nicht darum ob Du oder ich Recht oder Unrecht haben.
Ich bin außerdem nicht der Einzige, dem es auffällt das es in Sachsen einfach ganz anders zu geht, als in Gegenden die nicht über 40 Jahre in Abschottung lebten. Es sagt ja auch keiner das es in Sachsen keine Weltoffenheit gibt und hier keine Menschen leben, die mit dem Thema eben anders umgehen.
Aber man kann es auch nicht leugnen das der Fremdenhass hier tief in der Mitte der Gesellschaft verwurtzelt ist und im öffentlichen Sprachgebrauch nicht verurteilt wird. Eher ist es eben völlig normal das man offen über Ausländer abfällig wird. Und das ist etwas was man anderswo, so in dieser häufigkeit nicht findet. Obwohl in Sachsen kaum Migranten und Ausländer leben.(bzw. das ist eben auch ein Grund)
Und ja diese Zustände prangere ich an wenn sich jemand damit brüsten will im "Weltoffenen Sachsen" zu leben. Denn Weltoffenheit hat in Sachsen leider ungeahnte Grenzen, gegenüber zu anderen Regionen in diesem Land.

@Bone02943

Abschottung, du meinst die ganzen Bonzenviertel in den alten BL wo sich Biodeutsche in Hochsicherheitsbereiche vor der bunten Realität zurückziehen. Du bist scheinbar nicht oft in Sachsen, Migranten sieht man überall in grosser Zahl bis in kleinere Städte rein.

@Maite

Maite schrieb: Migranten sieht man überall in grosser Zahl bis in kleinere Städte rein.

Der Ausländeranteil beträgt dennoch nur ein Drittel des Durchschnitts in der BRD...aber klar wenn es vorher kaum 2% waren dann sind 3,9% schon eine gefühlt hohe Anzahl.

@Maite

Du weißt genau das ich die DDR meine. Und was das oft angeht. Ich bin in der DDR(später Sachsen) geboren und lebe dort, mit einer Unterbrechung von ca 7 Jahren, auch jetzt noch. 02943 Plz. ;)
Und Migranten sieht man alles andere als in großer Zahl. Sie fallen einfach nur mehr auf.

In einem anderen Forum hatte ich da mal einen guten Beitrag gefunden, der das ganze mal Bildhaft darstellt.

Re: Peanuts

geschrieben von: Black Eyed

Datum: 01.12.16 14:45

Wenn man Angst davor hat, dass Dresden so "überfremdet" werden könnte, wie bspw. Offenbach (Negativbeispiel mit ca. 37% Ausländeranteil gegenüber 6,7% in Dresden), müsste Dresden um rund 287.000 ausländische Einwohner reicher werden, ohne dass ein einziger Deutscher nach Dresden zieht (die Stadt wächst ja derzeit). Dresden hätte dann rund 865.000 Einwohner und wäre die fünft größte Stadt Deutschlands (nach Berlin, Hamburg, München und Köln)... Derzeit ist es die zwölft größte Stadt Deutschlands.
Dresden hatte den Einwohnerhöchstand bislang im Juni 1933 mit rund 649.000 Einwohnern gehabt...


Wenn Sachsen den durchschnittlichen (!) Ausländeranteils Deutschland erreichen wollte, müsste Sachsen von 4,085 Mio auf 4.563 Mio Einwohner wachsen, dazu wären mindestens 477.928 neue ausländische Einwohner nötig (etwas weniger, da Sachsens Bevölkerung abnimmt, was sich ja negativ auf Regionalisierungsmittel auswirkt). Dann hätte Sachsen statt 3,9% rund 10,5% Ausländer. Hessen hat als Flächenland mit 14,3% die meisten Ausländer, dazu benötigt Sachsen im Status Quo schon rund 680.000 neue ausländische Einwohner.

http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?2,8011788,page=all

Das es für Menschen, die Sachsen nur selten mal verlassen haben, augenscheinlich eine große Anzahl Ausländer und Migranten gibt, die auch bis in kleine Städte leben, gut mag sein. Kennt man aber den Durchschnitt in Deutschland, dann sind es sehr wenig.

@Bone02943

Na und, ich wohne auch in Sachsen. Den Schub von 2015 kann man optisch sehr gut wahrnehmen. In Gebieten von Nrw sind beteits Biodeutsche die Minderheit, da es keinerlei Anpassungsdruck gibt spricht man in der jeweiligen Landessprache und entsprechend auch die Ladenzeilen.

@canales

Wenn es schon große Hotspots gäbe, hätte man die Leute dort hin zurück schicken können. Dort hätten sie dann einen Asylantrag stellen können.

--> C:
Hätte, wäre,wenn...es gab jedoch keine Hotspots...also was tun?

-->O:
endlich jetzt damit anfangen? Gibts schon welche?

-->C:
Naja auf den griechischen Inseln...wenn diese voll sind wird es eng. Dann Weiterverteilung EU oder Hotspots auf dem griechischen Festland. Es wird dennoch nichts an einer Weiterverteilung herum führen.

Habe auch mitnichten etwas gegen Weiterleitung ... wenn es sich um tatsächlich Asylberechtige handelt.

Griechenland sollte mMn besser unterstützt werden als bisher. Weshalb geschieht das nicht in ausreichendem Maß?
Und Griechenland ist ja auch nicht das einzige Land, wo Flüchtlinge ankommen. Unterstützt man denn zB. Italien genügend?

@Maite

Natürlich kann man durch Flüchtlinge mehr wahrnehmen, dennoch sind es bei weitem keine große Zahl bis in alle Städte. In meiner Stadt sind es glaube ich 75 Flüchtlinge, bei 17.000 Einwohnern. Die Menschen fallen halt einfach nur mehr auf, das ist alles.

Und wo sind Biodeutsche denn in der Minderheit? Sag jetzt nicht du meinst besonders arme Stadtteile. Eine ganze Region oder Stadt ist mir jedenfalls nicht bekannt, wo Deutsche ohne Migrationshintergrund nur noch eine Minderheit wären.

Maite schrieb:In Gebieten von Nrw sind beteits Biodeutsche die Minderheit, da es keinerlei Anpassungsdruck gibt spricht man in der jeweiligen Landessprache und entsprechend auch die Ladenzeilen.

Was ja auch völlig normal ist. Das sieht man auch bei Deutschen im Ausland, wenn eine größere Zahl anwesend ist. So lange man der jeweiligen Landesprache trotzdem mächtig ist, finde ich das auch nicht schlimm.

@Bone02943

Bone02943 schrieb:Natürlich kann man durch Flüchtlinge mehr wahrnehmen, dennoch sind es bei weitem keine große Zahl bis in alle Städte. In meiner Stadt sind es glaube ich 75 Flüchtlinge, bei 17.000 Einwohnern. Die Menschen fallen halt einfach nur mehr auf, das ist alles.

85 Flüchtlinge wären 0,5 %
So eine geringe Prozentzahl gibts nur in kleinen Städten und Dörfern.
In größeren Städten und Großstädten sind es ca. 4 %

-> bei 100.000 Einwohnern wären das 4000
und auf deinen Ort umgerechnet wären das ca. 680

@Optimist

Optimist schrieb:Griechenland sollte mMn besser unterstützt werden als bisher. Weshalb geschieht das nicht in ausreichendem Maß?
Und Griechenland ist ja auch nicht das einzige Land, wo Flüchtlinge ankommen. Unterstützt man denn zB. Italien genügend?

Ist halt nicht grad von Vorteil, dass ausgerechnet die Länder denen es wirtschaftlich nicht so gut geht die Erstaufnahmeländer in der EU sind. Da könnte sicherlich noch Einiges verbessert werden. Wird aber eine nicht gerade kleine Aufgabe sein alle EU-Länder zu überzeugen.

@canales

Griechenland sollte mMn besser unterstützt werden als bisher. Weshalb geschieht das nicht in ausreichendem Maß?
Und Griechenland ist ja auch nicht das einzige Land, wo Flüchtlinge ankommen. Unterstützt man denn zB. Italien genügend?

-->
Ist halt nicht grad von Vorteil, dass ausgerechnet die Länder denen es wirtschaftlich nicht so gut geht die Erstaufnahmeländer in der EU sind. Da könnte sicherlich noch Einiges verbessert werden. Wird aber eine nicht gerade kleine Aufgabe sein alle EU-Länder zu überzeugen.

das mit der Überzeugng ist wieder so ein Punkt, den ich nicht verstehe:

1.: bei den Bankenrettungen hat man auch nicht erst gefragt und überzeugt, sondern einfach gehandelt. Weshalb geht das bei der Unterstützung der Aufnahmeländer nicht genauso unproblematisch?

2.: selbst wenn überzeugt werden müsste (gibts dafür eïnen Zwang, rechtliche Grundlage?) müsste doch jedem einleuchten - das was ja auch jedem Leien plausibel ist - dass eine Unterstützung, also Vorbeugung besser ist als "Heilen"

3.: Man hatte doch Griechenland schon diverse Unterstützung zugesagt, aber was ich gehört hatte, reicht das nicht aus bzw. floss nicht das was zugesagt war und/oder Griechenland nimmt die personelle Unterstützung nicht an

@Optimist

Bei Bankenrettungen gibt man zunächst einmal eine Bürgschaft...ist wohl ein leichteres Unterfangen als Flüchtlinge zu verteilen.

Hilfen hat man bei der Bearbeitung der Anträge zugesagt und da gibt es wohl unterschiedliche Ansichten, ob da der Bedarf gedeckt ist oder nicht.
Das aktuelle Problem liegt wohl darin (siehe Link)..wobei das auch verstehen kann. Als sicheren Drittstaat kann man die Türkei kaum mehr ansehen. Zudem hat die Türkei nicht unrecht, wenn sie sagt, dass sie die Flüchtlinge nicht allein versorgen will und Europa ihren Anteil leisten soll.

Das Problem liegt wohl anderswo. Die EU empfiehlt der griechischen Asylbehörde, Anträge als unzulässig abzulehnen, weil die Bewerber aus einem "sicheren Drittstaat" einreisten. Bisher haben sich die Berufungsgremien dem Rat verweigert, in ihnen sitzen auch Vertreter von Menschenrechtsorganisationen.

http://www.sueddeutsche.de/politik/griechenland-weniger-fluechtlinge-weniger-hilfe-1.3104648

@canales

canales schrieb:Bei Bankenrettungen gibt man zunächst einmal eine Bürgschaft...ist wohl ein leichteres Unterfangen als Flüchtlinge zu verteilen.

mir gngs bei meinen 3 Punkten nicht um die Verteilung von Flüchtlingen - das ist echt schwierig.

Nein, mir gings um Hilfsgelder für diejenigen Flüchtlinge, welche in Griechenland, Italien usw. versorgt werden wollen/müssen.

canales schrieb:... Zudem hat die Türkei nicht unrecht, wenn sie sagt, dass sie die Flüchtlinge nicht allein versorgen will und Europa ihren Anteil leisten soll.

sehe ich genauso. Außerdem wäre man etwas unabhängiger von der Türkei.

also wie gesagt, weshalb fließen die Gelder nur so spärlich (es wurde mehr zugesagt, als was faktisch ankommt, hab ich gehört)

Merkel: so eine Situation wie 2015 soll sich nicht wiederholen...
ja wie denn, wenn die Außenländer nicht genug unterstützt werden?

@canales

canales schrieb:
... Zudem hat die Türkei nicht unrecht, wenn sie sagt, dass sie die Flüchtlinge nicht allein versorgen will und Europa ihren Anteil leisten soll

mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie erdogan Geld von Europa fordert, sollte er es von Russland, Australien, Saudi Arabien, Katar, VAE, Lateinamerika, USA, China und anderen fordern.