Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

@insideman

insideman schrieb:Und dann geht es in so ein Zentrum.

Naja, der Herr Kurz kann ja mal bei den entsprechenden Ländern anfragen...hält ihn keiner davon ab.

canales schrieb:Naja, der Herr Kurz kann ja mal bei den entsprechenden Ländern anfragen...hält ihn keiner davon ab.

Also er ist in prominenter Gesellschaft und es werden immer mehr. Kann mich noch erinnern, als man (auch ich) Ungarn verteufelt hat und jetzt schau an über was alles von anderen Leuten geredet wird.

@insideman

insideman schrieb:Also er ist in prominenter Gesellschaft und es werden immer mehr

Na dann fehlen nur noch die Länder in Nordafrika oder Vorderasien die Hurra brüllen...
Also ich wäre ja für Libyen mit einer EU-Schutzmacht von 25.000 Mann...

Ich glaube schon das Sebastian Kurz ein guter Außenminister mit dem Blick für das Machbare ist. Er kann zumindest seine Ansichten begründen und ist für Kritik offen. Das findet man nicht allzu häufig. Ein guter Europäer.

canales schrieb:Na dann fehlen nur noch die Länder in Nordafrika oder Vorderasien die Hurra brüllen...
Also ich wäre ja für Libyen mit einer EU-Schutzmacht von 25.000 Mann...

Also mir ist alles Recht, was die Gruppe "Flüchtlinge" verändert.

Keine Tote im Meer, kaum alleinreisende Männer, dafür Frauen und Kinder, welche nicht Hab und Gut und Körper verkaufen müssen um nach Europa zu kommen, Familien...

Da bin ich dann eigentlich offen für Vorschläge.

@insideman

insideman schrieb:Also mir ist alles Recht, was die Gruppe "Flüchtlinge" verändert.

Jo, für jeden nicht ertrunkenen Flüchtling im Mittelmeer kommt dann halt ein getöteter EU-Soldat in Libyen.
Aber ich hab kürzlich mal gesehen, dass es Pläne gab das Mittelmeer um 200m abzusenken, dann wäre Italien per Brücke zu erreichen...

@canales

Nein ich möchte mit der Zahl 1200 Millionen Schutz- und Hilfsbedürftige keine Ängste schüren. Ich wollte damit nur die Dimension dieses humanitären Problem verdeutlichen und daß wir nur einem winzigen Bruchteil helfen können.

Es ist politisch (noch) nicht durchsetzbar aber wenn ich alleine entscheiden dürfte , würde ich folgendes machen :

1. Asylrecht nur noch für Menschen aus Nachbarländern. Also de facto momentan eine Abschaffung des Asylrechtes, weil aus Polen, Dänemark, Frankreich etc. derzeit kommt.

2. Stattdessen eine deutliche Aufstockung (x10 !)
der Entwicklungshilfe. Mit zwei wichtigen Bedingungen :
a) über die Höhe der Entwicklungshilfe entscheidet das Volk per Volksabstimmung. Denn der Staat ist primär zuständig für seine Staatsbürger und nicht für den Rest der Welt.
b) der Staat gibt dieses Geld zu 100% an UN - Hilfsprogramme oder andere nicht staatliche Organisationen.

Das ist aus meiner Sicht die sinnvollste Art, unserer humanitären Verantwortung gerecht zu werden. Für das Geld, das uns die Aufnahme eines Flüchtlings kostet, könnten wir je nach Berechnung 20-50 Menschen in ihren Herkunftsländern oder in Flüchtlingslagern vollständig versorgen.

Zum Gut-Sein braucht es eben nicht nur Güte und Barmherzigkeit sondern auch Strenge und Konsequenz. Wenn wir im Jahre 2015 die eine Million Menschen, die erfolgreich versucht haben unsere Hilfe zu erzwingen, abgewiesen hätten, dann hätten wir mit dem Geld 30 x so vielen Menschen helfen können, denen es definitiv noch schlechter geht.

Ich weiß , @canales, was Du antworten wirst : weltfremd, grob vereinfachend, Stammtisch-Politik.

Richtig.

Aber vom Prinzip her wäre es deutlich besser, oder ? Und wenn wir uns vom Prinzip her einig sind, dann lass uns doch gemeinsam dafür einsetzen. Dann wird aus dieser Utopie vielleicht irgendwann mal Realität.

@schtabea

Nein, wir sind uns vom Prinzip her nicht einig...
Auch die Entwicklungshilfe verhindert nicht dass Menschen die vor Krieg und Bürgerkrieg fliehen oder vor Diktaturen und deshalb ein Schutzrecht haben.
Eine Abschaffung des Asylrechts und der GFK führt uns in Zeiten zurück die ich nicht erleben will.
Das Problem ist eher wie man Schutzbedürftige von denen trennen kann, die aufgrund wirtschaftlicher Probleme fliehen.
Da würde es bereits genügen, wenn die Heimatländer eine größere Rücknahmebereitschaft erkennen lassen, dann würde auch die Bereitschaft sein Glück in Europa zu suchen abnehmen.
Flankieren kann man dies natürlich über die Hilfe bei der wirtschaftlichen Entwicklung dieser Länder, aber da müssen wir realistisch sein, Veränderungen dauern dort viele Jahrzehnte...

@canales
Ich kann mir sehr gut vorstellen das es Attentate auf diese "Flüchtlingscamps" geben würde, aber einen bewaffneten Kampf, ein Angriff von Kriegstreibern auf diese Camps unter EU, oder natürlich besser UN Bewachung kann ich mir nicht vorstellen. Jeder "Schurkenstaat" kennt die Schlagkraft Europas. Dieses hätte eine Vernichtung der Führung des Schurkenstaates zur Folge.
Das überlegen die sich wirklich zweimal so ein bewachtes Camp anzugreifen. Einen zahnlosen Tiger würden sie versuchen zu erobern, aber so weit würde wohl niemand gehen.

@thomas74

Denk mal neben einigen Rechtspopulisten oder Konservativen würde sich vor Allem der IS freuen, wenn in Ländern, in denen sie aktiv sind solche Zentren unter dem Schutz der EU stehend entstehen würden.

Übrigens noch eine kleine Anmerkung : ganz Europa hat sich empört über Orbans Zaun. Menschenverachtend, Gegen die europäischen Werte, Zäune lösen keine Probleme, da waren sich alle guten Europäer einig. Wisst Ihr daß der ungarische Zaun ein niedlicher Gartenzaun ist ? Ich meine im Vergleich zu unseren europäischen Zäunen.Ich meine die beiden Zäune um die europäischen Enklaven Ceuta und Melilla. Da kann sich der Orban eine Scheibe abschneiden bei uns wie man so einen Zaun vernünftig baut : Massiv, tief in die Erde hinein, 10m hoch, oben grosser Nato Stacheldraht. Da hoch klettern, auf der anderen Seite wieder runter, und dann das gleiche noch einmal: es ist ein Doppelzaun.

Habt Ihr schon davon gehört, daß Merkel , Hollande und Asselborn deswegen die spanische Regierung aufs Schärfste angreifen und den Abbau der Zäune fordern? Mitnichten. Es sind unsere Zäune, sie halten Millionen Afrikaner davon ab nach Europa zu kommen.

Wir wollen diese Zäune. Wer diese Zäune nicht will, der möge hier bitte erklären, was wir ohne diese Zäune machen sollen.

Diese beiden Zäune machen die ganze Scheinheiligkeit unserer Flüchtlingspolitik offensichtlich.

@canales
Da hast Du sicherlich recht. Aber gerade der IS hatte viel zu lange Zeit sich zu entwickeln. Denk mal zurück seid wann über die schrecklichen Taten berichtet wurde und wer ihn jetzt wirklich bekämpft. Wegschauen ist keine Alternative.
Ich habe auch kein Allheilmittel, aber irgendeine andere Alternative brauchen wir. Ich überlege die ganze Zeit wenn so ein Lager zwischen Syrien und der Türkei stehen würde, ob der IS sich so hätte ausbreiten können.
Für mich wären diese Zentren die humanitärste Lösung die ich bis jetzt gehört habe.
Schau mal die Flüchtlingslager in der Türkei oder in Libyen an, wie die Menschen da Leben müssen. Das könnte mit dem Geld was wir hier verpulvern ganz anders aussehen.

@schtabea

Viel nennenswerter sind nicht die Zäune sonder was die Spanier mit den Menschen machen.

Und wenn man googelt findet man sicher was, aber sehr laut schreien die Kritiker nicht.

Würde man die Enklaven aufgeben dann könnte man auch diese Zäune abbauen. Europa ist auf diese kleinen Enklaven nicht angewiesen.

@canales

Ich möchte das Asylrecht nicht abschaffen sondern auf Menschen aus Nachbarländern begrenzen. Erkläre mir, warum Du es für sinnvoller hältst, daß ein Syrer Asyl in Deutschland erhält anstatt in einem Nachbarland Syriens.

@Bone02943

!!!!! Das würde NICHTS an der Situation ändern, denn ein paar Kilometer dahinter wartet ein noch viel größeres und gefährlicheres Hindernis : das Mittelmeer. Die Zäune offenbaren nur unsere Scheinheiligkeit.

@schtabea

schtabea schrieb:warum Du es für sinnvoller hältst, daß ein Syrer Asyl in Deutschland erhält anstatt in einem Nachbarland Syriens.

Weil es die Nachbarländer destabilisiert, die können mit der Zahl nicht fertig werden, Folgen werden ähnlich sein wie in den Palästinenserlagern in den 70ern...Radikalisierung.
Zudem haben die Nachbarländer gar keine Möglichkeit den Flüchtlingen irgendwelche Perspektiven zu bieten...da wächst dann eine Generation heran ohne Bildungsmöglichkeiten ohne Möglichkeiten zu arbeiten.
Deshalb sind nicht die Nachbarländer allein zuständig, sondern die Weltgemeinschaft als Ganzes.

@canales

canales schrieb:Zudem haben die Nachbarländer gar keine Möglichkeit den Flüchtlingen irgendwelche Perspektiven zu bieten...da wächst dann eine Generation heran ohne Bildungsmöglichkeiten ohne Möglichkeiten zu arbeiten.

diese Möglichkeiten hat doch D aber auch kaum noch?
Der Arbeitsmarkt ist doch jetzt schon halbwes gesättigt (soundsoviele Arbeitslose schon vorhanden...).
Hinzu kommt, dass die Flüchtlinge die Sprache gut beherrschen müssten, ausgebildet werden müssen usw.
Also im Moment haben auch in D nur sehr Wenige eine Perspektive, was im Endeffekt sozialen Sprengstoff bedeuteten kann, mMn.

@Optimist

Optimist schrieb:diese Möglichkeiten hat doch D aber auch kaum noch?

Na, die Kinder können Schulen und Kindergärten besuchen, die Jugendlichen eine Ausbildung machen und die Arbeitsquote beträgt nach 5 Jahren etwa 50%. Das nennst Du kaum noch?

@canales

canales schrieb:Na, die Kinder können Schulen und Kindergärten besuchen, die Jugendlichen eine Ausbildung machen

In meinem Ort will man die Flüchtlingskinder NICHT in die Kindergärten lassen (vermutlich, weil für die Einheimischen zu wenig Plätze sind)
Ich hoffe, man lässt sie wenigstens in die Schulen.

canales schrieb:und die Arbeitsquote beträgt nach 5 Jahren etwa 50%. Das nennst Du kaum noch?

Wo nimmst du diese optimistische Zahl her? Diejenigen welche schon immer hier lebten, drängen doch gleichermaßen in den Arbeitsmarkt. Durch die Automatisierung usw. werden zudem immer mehr Arbeitsplätze wegfallen...